Corona-Chronik: So verlief die Pandemie im März

- Quelle: dpa/wetter.com
Die Infektion mit dem Coronavirus verläuft in drei Phasen.
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Die Corona-Pandemie hatte im März 2020 große Auswirkungen auf das Leben in Deutschland gehabt. Die täglichen Ereignisse haben wir in einem ausführlichen Ticker dokumentiert.

Hier findest du die täglichen Ereignissen, die im März 2020 im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in unserem Corona-Ticker erschienen sind: 


31.03.2020: Erste Kommunen verordnen Maskenpflicht - keine bundesweite Einführung

Die Großstadt Jena und der Landkreis Nordhausen in Thüringen setzen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie auf eine Maskenpflicht - bundesweit ist eine solche Maßnahme derzeit aber nicht geplant. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte am Dienstag, er sehe in der jetzigen Lage keine Notwendigkeit dafür.

Spahn und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) kündigten am Dienstag unterdessen Schritte an, um Deutschland unabhängiger vom Import von Schutzausrüstung zu machen und die Produktion im Inland zu stärken.Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte eine "nationale Notfallproduktion" von Schutzmasken.

31.03.2020: Bis zu 200.000 mehr Arbeitslose durch Coronakrise

Die Bundesagentur für Arbeit geht wegen der Corona-Krise von einem kurzfristigen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen um 150 000 bis 200 000 aus. Das sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesagentur (BA), Detlef Scheele, am Dienstag in Berlin. Zuwächse seien auch bei der Grundsicherung zu erwarten, für deren Zugang ab Mittwoch Erleichterungen gelten sollen.

Der nächste Zähltag steht am 12. April an, valide Zahlen gibt es bisher nicht. In die März-Statistik, für die der Stichtag der 12. März war, hatte die Corona-Krise noch keinen Eingang gefunden. Es sei derzeit zu erkennen, dass Arbeitslosigkeit vor allem in der Gastronomie und im Tourismus unausweichbar ist. Dort verfügten viele Betriebe nicht über ausreichende Rücklagen, um ihre Leute halten zu können.


31.03.2020: Auch Berlin verlängert Ausgangsbeschränkungen

Die zunächst bis Sonntag befristeten Ausgangsbeschränkungen in Berlin wegen der Corona-Krise werden verlängert. Das kündigte Vize-Bürgermeister Klaus Lederer (Linke) am Dienstag nach der Senatssitzung an.

Im Senat bestehe Einigkeit darüber. Beschließen wolle das der Senat voraussichtlich an diesem Donnerstag. Seit 23. März müssen sich alle Berliner "ständig in ihrer Wohnung oder gewöhnlichen Unterkunft" aufhalten, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen.

Es gibt aber zahlreiche Ausnahmen, die Arztbesuche, den Einkauf, das Gassi-Gehen mit dem Hund oder Sport und Spaziergänge an der frischen Luft ermöglichen sollen - solange sich im Freien keine Ansammlungen von mehr als zwei Personen bilden.


31.03.2020: Brandenburg verlängert Ausgangsbeschränkungen

Die Ausgangsbeschränkungen in Brandenburg werden bis zum Ende der Osterferien verlängert. "Wir stehen nach wie vor am Anfang einer Epidemie, deswegen sind wir alle weiter gefordert", sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Potsdam.

Es gebe zwar "ein leichtes Leuchten am Ende des Tunnels", er warnte aber davor, in den Bemühungen nachzulassen. Erst Ende der Woche könne mehr zur Entwicklung der Infektionszahlen gesagt werden. Seit vergangener Woche gelten in Brandenburg weitgehende Beschränkungen. Draußen darf man nur allein, mit Angehörigen aus dem eigenen Haushalt oder einer Person außerhalb des Haushalts bei 1,5 Meter Abstand unterwegs sein.


31.03.2020: Längerfristige Corona-Einschränkung in Hamburg

Hamburgs Bürger müssen sich wegen der Corona-Pandemie auf eine Verlängerung der Einschränkungen im öffentlichen Leben bis mindestens 19. April einstellen. Die noch bis zum 5. April geltende Allgemeinverfügung werde aller Voraussicht nach überarbeitet und verlängert, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag.

"Bis auf weiteres müssen sich aber alle darauf einstellen, dass wir an den Einschränkungen und an den beschlossenen Auflagen festhalten müssen." Tschentscher betonte, bereits vor geraumer Zeit sei verabredet worden, "in der Zeit nach Ostern eine sorgfältige aktuelle Bestandsaufnahme zu machen und auf Grundlage der dann geltenden Einschätzung weitere Beschlüsse zu fassen."


31.03.2020: Polen verschärft Schutzmaßnahmen

Polen hat die bisher geltenden Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus weiter verschärft. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürften das Haus nur noch unter Aufsicht eines Erwachsenen verlassen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Dienstag. Der Zugang zu Parks, Plätzen, Stränden und Naherholungsgebieten werde eingeschränkt.

In Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Apotheken sollen in der Zeit zwischen 10 und 12 Uhr nur Menschen ab einem Alter von 65 Jahren einkaufen dürfen. Außerdem dürfen sich in Geschäften nur drei Menschen pro Kasse gleichzeitig aufhalten. Vor dem Betreten der Läden müssen künftig alle Kunden Schutzhandschuhe anziehen. Friseursalons, Kosmetik- und Tätowierstudios werden geschlossen. Leihfahrräder dürfen nicht mehr ausgeliehen werden.


31.03.2020: "Bayern-Schirm" endgültig beschlossen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine enge Verzahnung der Corona-Hilfsprogramme von Freistaat und Bund für die Wirtschaft zugesichert. Als zentralen bayerischen Baustein nannte er nach einer Kabinettssitzung am Dienstag den nun endgültig beschlossenen "Bayern-Schirm" in Höhe von 60 Milliarden Euro.

20 Milliarden Euro umfassten ein "Beteiligungspaket", 40 Milliarden Euro seien für ein Paket aus Bürgschaften und Krediten vorgesehen. Damit und mit Steuerstundungen und Soforthilfen glaube man, das richtige Instrumentarium entwickelt zu haben, um auf die Krise zu reagieren.


31.03.2020: Sachsen verlängert Ausgangsbeschränkung

Sachsen verlängert die Ausgangsbeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise bis 20. April. Das hat das Kabinett am Dienstag in Dresden beschlossen, wie die Regierung nach der Sitzung mitteilte.


31.03.2020: Weitere österreichische Gemeinden unter Quarantäne

In Österreich werden drei weitere Gemeinden aufgrund der Coronavirus-Krise unter Quarantäne gestellt. Betroffen sind die auch bei Touristen beliebten Orte Zell am See, Saalbach und Altenmarkt im Pongau. Das teilte Wilfried Haslauer, Landeschef des österreichischen Bundeslandes Salzburg, am Dienstag mit.

Die Quarantäne für die Gemeinde Flachau wird zudem verschärft. "Da wird es keinen Berufsverkehr mehr geben können, außer für Lebensmittel, Treibstoffe, Heizmaterial, Medikamente et cetera", sagte Haslauer. Die Zunahme der Infektionsfälle mit Sars-CoV-2 sei dort in den vergangenen Tagen "dynamisch" gewesen.

In den österreichischen Alpen stehen inzwischen zahlreiche Gebiete, darunter das gesamte Bundesland Tirol, unter Quarantäne. Die Menschen dürfen hier beispielsweise ihre Gemeinden nur in begründeten Ausnahmefällen verlassen. Im Bundesland Salzburg gelten die besonderen Schutzmaßnahmen zudem für die Gemeinden Großarl und Hüttschlag im Großarltal und die Kommunen Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein.


31.03.2020: Jena plant Mundschutz-Pflicht

Die Stadt Jena plant in der Coranavirus-Pandemie eine Maskenpflicht. Doch ist das eine sinnvolle Maßnahme? Mehr dazu im folgenden Artikel:

Erste deutsche Stadt plant Maskenpflicht


31.03.2020: Russland verabschiedet härtere Gesetze für Coronazeit

Russland hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie härtere Strafen gegen Verstöße bei Quarantäne-Vorschriften sowie gegen die Verbreitung von Falschnachrichten beschlossen. Das russische Parlament - die Staatsduma - stimmte am Dienstag einem ganzen Paket für ein härteres Vorgehen der Politik zu. So erhielt die Regierung von Michail Mischustin auch Vollmachten für eine Verhängung des Ausnahmezustands. Schon jetzt gibt es in vielen Regionen Russlands, darunter auch in der Hauptstadt Moskau, massive Ausgangsbeschränkungen.

Die Staatsduma beschloss hohe Geld- und Haftstrafen auch wegen fahrlässiger Infektion von Mitmenschen. Je nach Schwere des Vergehens, wenn eine Infektion etwa zum Tod von Menschen führt, sind Strafen bis zu sieben Jahre Haft möglich. Außerdem sind Geldstrafen von bis zu zwei Millionen Rubel (22 800 Euro) bei Verstößen gegen die Quarantäne vorgesehen. Bei einer Verbreitung folgenreicher Falschnachrichten etwa in den Medien können bis zu fünf Millionen Rubel Strafe verhängt werden, im Wiederholungsfall das Doppelte.


31.03.2020: Indonesien verbietet Einreise für Ausländer

Indonesien verhängt im Kampf gegen das Coronavirus einen Einreise- und Durchreisestopp für Ausländer. Ausnahmen werde es für Diplomaten und andere offizielle Besucher sowie Menschen mit dauerhaftem Wohnsitz geben, kündigte Außenminister Retno Marsudi am Dienstag an.

Ab wann der Einreisestopp gilt, sagte er nicht. In dem südostasiatischen Inselstaat gibt es bislang 1414 bestätigte Fälle des Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Eine ähnliche Reisesperre haben auch andere Staaten eingeführt, darunter Australien, Neuseeland und Singapur.

Am Dienstagabend sollten von Bali die letzten Rückholflüge der Bundesregierung für deutsche Urlauber starten. Am Freitag ist ein Flug von Jakarta nach Frankfurt/Main geplant, wie die deutsche Botschaft in Indonesien ankündigte.


31.03.2020: Das hilft gegen den Corona-Blues

Nur zu Hause sein, Kontaktverbot und Ausflüge sowie Reisen sind tabu: Bei einigen Personen entwickelt sich langsam ein Corona-Blues. Um dem entgegenzuwirken, haben wir hier einige Tipps für dich.


31.03.2020: Airbnb-Unterkünfte bis Ende Mai kostenlos stornierbar

Die Vermittlungsplattform Airbnb kommt von der Corona-Krise betroffenen Reisenden weiter entgegen: Bis Ende Mai gebuchte Unterkünfte können kostenlos storniert werden. Die bisherige Ausnahmeregelung galt nur bis Mitte April. Zugleich macht Airbnb 250 Millionen Dollar locker, um Vermieter für die Ausfälle zumindest teilweise zu entschädigen, wie die Firma aus San Francisco in der Nacht zum Dienstag ankündigte.

Airbnb-Reservierungen müssen üblicherweise vorab bezahlt werden, und bei Stornierungen wird oft bestenfalls ein Teil des Betrags zurückerstattet. Die aktuellen Reisebeschränkungen führen aber dazu, dass viele Airbnb-Kunden ihre Reisen nicht antreten können - und deshalb bekommen sie seit 14. März ihr Geld komplett zurück.

Die Vermieter bekommen nun bei Stornierungen bis Ende Mai von Airbnb 25 Prozent des Betrags, den sie normalerweise einbehalten hätten.
Sogenannte "Superhosts" - besonders gut bewertete Vermieter - können sich zusätzlich für Unterstützungs-Zahlungen von bis zu 5000 Dollar bewerben, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Dafür veranschlagte Airbnb zehn Millionen Dollar.


31.03.2020: Israel verhängt strengere Ausgangsbeschränkungen

Israel hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus noch strengere Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Regierung verbot unter anderem öffentliche Gebete und Hochzeiten, wie das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Dienstag mitteilte. An der Klagemauer in Jerusalem dürfen nur noch bis zu zehn Menschen beten. Sie müssen dabei einen Abstand von mindestens zwei Metern zueinander halten.

Nur 15 Prozent der Angestellten sollen zur Arbeit gehen. Auch am Arbeitsplatz gelten strenge Anweisungen, vor Ankunft müssen die Beschäftigten Fieber messen und eine Erklärung ausfüllen, dass sie keine Corona-Symptome aufweisen.


31.03.2020: Söder fordert "nationale Notfallproduktion" von Schutzmasken

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat eine "nationale Notfallproduktion" von Schutzmasken gefordert. "Was wir dringend brauchen sind mehr Masken und zwar die hochwertigen Masken für unser gesamtes Personal in den Krankenhäusern und Arztpraxen", sagte der CSU-Chef am Dienstag im "ARD Morgenmagazin". "Wichtig ist, dass wir eine nationale Notfallproduktion endlich bekommen." Die deutsche Wirtschaft müsse jetzt darauf umstellen. Es brauche einen ausreichenden Vorrat in Krankenhäusern, Arztpraxen und Altersheimen, forderte er.

Eine Schutzmaskenpflicht in Supermärkten wie in Österreich sei derzeit nicht geplant. Zuerst müsse man abwarten, ob die in Deutschland getroffenen Maßnahmen helfen. "Es ist wichtig, dass wir uns jetzt an die grundlegenden Beschränkungen halten (...) und nicht über Exit-Strategien nachdenken", sagte Söder.


31.03.2020: Rumänien sperrt Coronavirus-Infektionsgebiet

Rumänien sperrt die im Nordosten gelegene Stadt Suceava und acht benachbarte Dörfer, weil dort mehr als ein Viertel aller Infektionen mit dem neuen Coronavirus aufgetreten sind. Das beschloss die Regierung am späten Montagabend. Von den landesweit 2109 Patienten, die mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert sind, leben 593 in der Kreishauptstadt Suceava, die rund 92 000 Einwohner hat.

Vor allem das Kreiskrankenhaus von Suceava gilt als Infektionsherd. Etwa die Hälfte der Patienten sowie 100 Ärzte und Pfleger haben sich infiziert. Der Direktor der Klinik wurde daraufhin entlassen. Er soll es zudem unterlassen haben, Corona-Todesfälle zu melden, wie das lokale Gesundheitsamt erklärte. Von den bisher landesweit 65 Corona-Todesopfern kommen 13 aus Suceava, teilte die Regierung in Bukarest mit.

Der Großraum Suceava soll nun von Polizei und Militär bewacht werden. Zugang haben nur noch Pendler, die dort im Bereich Lebensmittelversorgung, öffentliche Dienstleistung und Verwaltung arbeiten. Auch Warentransporte sind weiter zugelassen. 


31.03.2020: Trump: Einreisestopp für Europäer soll verlängert werden

Der zunächst auf einen Monat begrenzte Einreisestopp der USA für Besucher aus Europa zur Bekämpfung des Coronavirus soll nach Angaben von US-Präsident Donald Trump verlängert werden. Diese und ähnliche Beschränkungen würden in Kraft bleiben und möglicherweise sogar verschärft werden, sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses. Er ließ offen, bis wann der Einreisestopp, der eigentlich Mitte April auslaufen sollte, andauern soll. Die USA sind gemessen an der Zahl der bestätigten Infektionen inzwischen weltweit am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffen. 


31.03.2020: Verschärfung der Ausgangssperre in Spanien begonnen 

In Spanien ist in der Nacht zum Dienstag eine ebenso drastische wie umstrittene Verschärfung der Ausgangssperre zur Bekämpfung der Corona-Krise in Kraft getreten. Seit Mitternacht dürfen alle Bürger, die nicht in wesentlichen Wirtschaftssektoren tätig sind, nicht mehr zu ihrer Arbeitsstelle fahren. Das entsprechende Dekret der linken Regierung gilt zunächst bis zum 9. April. Betroffen sind vor allem das Baugewerbe und weite Teile der Industrie.

Bisher durften im Rahmen des seit 15. März geltenden Alarmzustands alle Menschen, die nicht im Homeoffice arbeiten konnten, weiter das Haus verlassen, um ihren Jobs nachzugehen. Alle Betroffenen sollen weiter ihr Gehalt bekommen und die nicht geleisteten Stunden später nachholen. Viele Unternehmer und Regionalpräsidenten haben die neuen Regeln scharf kritisiert.


30.03.2020: Auch dritter Corona-Test bei Kanzlerin Merkel negativ 

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kann immer mehr aufatmen: Auch bei ihrem dritten Test auf das neuartige Coronavirus ist keine Infektion festgestellt worden. Das teilte ein Regierungssprecher am Montag in Berlin mit. Er ergänzte: "Die Bundeskanzlerin wird auch in den nächsten Tagen die Dienstgeschäfte aus ihrer häuslichen Quarantäne wahrnehmen."

Merkel hatte sich am 22. März in häusliche Quarantäne begeben, nachdem sie darüber unterrichtet worden war, dass sie am 20. März mit einem Arzt Kontakt hatte, der dann positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Mediziner hatte Merkel vorbeugend gegen Pneumokokken geimpft.


30.03.2020: Keine bundesweite Lockerung der Corona-Maßnahmen in Sicht

Solange sich die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland nicht deutlich verlangsamt, will die Bundesregierung keinen Zeitplan für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität vorlegen. Eine Woche nach der Einführung strikter Kontaktbeschränkungen sei klar, "wir brauchen alle Maßnahmen unvermindert", betonte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wäre die Erste, die gerne eine Lockerung dieser strikten Maßnahmen verkünden würde, fügte er hinzu. Sie sei aber überzeugt, dass es falsch wäre, jetzt Hoffnungen zu wecken, die dann nicht erfüllt werden könnten.

Dennoch sei klar, "es wird eine Zeit danach geben", sagte Seibert. Merkel und die Ministerpräsidenten haben sich für diesen Mittwoch zu einer Telefonkonferenz verabredet. Thema wird laut Seibert unter anderem eine gemeinsame Bestandsaufnahme sein.


30.03.2020: Corona-Schnelltests für Bayern angekündigt

In Bayern soll es ab Mai neue Schnelltests für das Coronavirus geben. Das teilte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montag in München mit. Er habe von bayerischen Firmen entsprechende Rückmeldungen erhalten, dass bis Anfang Mai Schnelltest in "großer Zahl" möglich würden. "Dann können wir in wenigen Minuten sagen, ob jemand positiv oder negativ ist", sagte er. Bisher dauern die Tests mehrere Stunden.


30.03.2020: Bayern verlängert Ausgangsbeschränkung

Die seit dem 21. März wegen des Coronavirus geltenden Ausgangsbeschränkungen in Bayern werden bis zum Ende der Osterferien am 19. April verlängert. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München. Damit darf nur aus begründeten Anlässen wie Arztbesuchen, Arbeitswegen oder dringenden Einkäufen der Wohnort verlassen werden. Bisher waren die Beschränkungen bis zum kommenden Freitag (3. April) befristet.

Bayern folgt mit der Verlängerung, die Söder zufolge keine Verschärfung der Maßnahmen bedeuten, dem Zeitplan, der auch bundesweit seit mehr als einer Woche gilt. Die Länder hatten sich mit dem Bund auf die weitreichenden Eingriffe in die Freiheit der Menschen in Deutschland geeinigt.

Zu dem Zeitpunkt hatte Bayern seine eigene Ausgangsbeschränkung aber schon umgesetzt, wodurch es nun zu den unterschiedlichen Befristungen kam. Zugleich dürfte mit der Entscheidung auch die Diskussion um ein dauerhaftes Ende der Maßnahmen vom Tisch sein.


30.03.2020: 175.000 gestrandete Deutsche zurückgeholt

Von den etwa 200 000 wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandeten Deutschen sind 175 000 wieder zu Hause. "Diejenigen, die noch im Ausland sind, bitten wir weiter um Geduld", schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag auf Twitter.

Er hatte vor zwei Wochen eine Rückholaktion gestartet, um zusammen mit Reiseveranstaltern und der Lufthansa deutsche Reisende aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Flüge mehr gibt.

Das Auswärtige Amt hat dafür selbst Flugzeuge gechartert, die inzwischen 145 Sonderflüge absolviert haben. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts arbeiten rund um die Uhr - wir sind dran!", schrieb Maas. 

Probleme bereitet derzeit vor allem Neuseeland, wo noch mehr als 10 000 Deutsche festsitzen. Nach einem ersten Rückholflug am Samstag untersagte die neuseeländische Regierung weitere geplante Flüge bis einschließlich Dienstag. Darüber hatte das Auswärtige Amt am Sonntag in seinen Reisehinweisen informiert. Wie es weitergeht ist unklar.


30.03.2020: Easyjet stellt kompletten Flugverkehr ein

Die britische Fluggesellschaft Easyjet lässt wegen der Corona-Pandemie seit Montag ihre gesamte Flotte am Boden. Bereits zuvor hatte die Airline ihren Flugverkehr infolge der Grenzschließungen und Reisebeschränkungen stark eingeschränkt.

Easyjet führte nach eigenen Angaben bis Sonntag noch über 650 Rückführungsflüge durch und brachte mehr als 45 000 Kunden nach Hause. "Wir werden weiterhin mit Regierungsbehörden zusammenarbeiten, um zusätzliche Rückführungsflüge nach Bedarf durchzuführen", teilte das Unternehmen mit. Wann die kommerziellen Flüge wieder aufgenommen werden können, sei noch nicht absehbar.


29.03.2020: Moskau verhängt wegen Corona-Pandemie Ausgangssperre 

Im Kampf gegen das Coronavirus verhängt die russische Hauptstadt Moskau eine Ausgangssperre. Von diesem Montag an dürfe man die Wohnung nur unter bestimmten Umständen verlassen, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Sonntagabend mit. Darunter fallen demnach der Weg zur Arbeit, zum Supermarkt, zur Apotheke und zum nächst gelegenen Müllcontainer. Auch Haustiere dürften nur in einem kleinen Radius um die eigene Wohnung herum ausgeführt werden. 

Die Moskauer dürften sich "nicht mehr ohne Grund in der Stadt bewegen", meinte der Bürgermeister. Bislang gab es eine Ausgangssperre für Menschen im Alter von über 65 Jahren.

Sobjanin reagiert damit auf weiter steigende Infektionszahlen. In der Millionen-Metropole haben sich nach offiziellen Angaben bereits mehr als 1000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - Tendenz steigend. An diesem Montag beginnt zudem eine von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete arbeitsfreie Woche, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Es war befürchtet worden, dass viele diese Zeit zum Einkaufen oder für Freizeitaktivitäten nutzen könnten.

Deshalb waren bereits am Samstag alle Einkaufszentren, Restaurants, Bars und größeren Parks geschlossen worden. Bereits dieser Schritt galt als beispiellos in der jüngeren Geschichte Moskaus. Derartige Einschnitte gab es zuletzt während des Zweiten Weltkrieges.


29.03.2020: Trump riegelt Corona-Hotspots nicht ab - fast 2200 Tote 

Trotz der sich zuspitzenden Coronavirus-Krise in den USA hat Präsident Donald Trump vorerst auf eine weitreichende Abriegelung von Hotspots wie New York verzichtet.

"Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein", schrieb Trump am Samstag (Ortszeit) auf Twitter. Zuvor hatte er Überlegungen geäußert, besonders betroffene Landesteile weitgehend abzuschotten. 

In den USA sind der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore zufolge mittlerweile fast 125 000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. 56 Prozent aller neuen Infektionen würden in New York festgestellt, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, am Sonntag dem TV-Sender CNN.

Fast 2200 Menschen starben mit oder an der Erkrankung Covid-19. Fauci hält es für möglich, dass zwischen 100 000 und 200 000 Menschen sterben könnten, und rechnet mit Millionen Corona-Fällen in den USA. 


29.03.2020: Keine schnelle Normalisierung in Sicht 

Auch in Deutschland gibt es Sorgen, ob die Kapazitäten zur Versorgung schwerkranker Patienten ausreichen. "Wir müssen jedenfalls damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar", sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kanzleramtschef Helge Braun machten deutlich, dass schnelle Lockerungen der Kontaktbeschränkungen noch nicht im Raum stehen. 

Parteiübergreifend dämpften Politiker die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität. Merkel bat um Geduld. Niemand könne guten Gewissens sagen, wie lange diese "schwere Zeit "anhalte. Braun sagte dem "Tagesspiegel": "Wir reden jetzt bis zum 20. April nicht über irgendwelche Erleichterungen." SPD-Chef Norbert Walter-Borjans sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Die Spitze der Infektionswelle steht uns noch bevor." Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet forderte jedoch in der "Welt am Sonntag": "Jetzt ist die Zeit, Maßstäbe für die Rückkehr ins soziale und öffentliche Leben zu entwickeln."


29.03.2020: Zwei Tote in Pflegeheimen in Halle und Jessen 

Der Alltag vieler Sachsen-Anhalter ist wegen des Coronavirus eingeschränkt und erfasst zunehmend sensible Bereiche der Gesellschaft. In einem Altenpflegeheim in Halle sind 13 Bewohner infiziert, einer ist gestorben, wie Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Sonntag mitteilte.

Auch in einem Pflegeheim in Jessen (Elster/Landkreis Wittenberg) breitet sich Sars-CoV-2 aus. Der Landkreis teilte am Sonntag mit, dass ein 76 Jahre alter infizierter Bewohner mit multiplen schweren Erkrankungen im Krankenhaus gestorben sei. Im Pflegeheim sei die Zahl der infizierten Bewohner von 11 auf 19 gestiegen, 7 Mitarbeiter seien erkrankt. Es gebe rund 100 Bewohner.


29.03.2020: Verkehr durch Wuhan fließt wieder 

Nach langem Stillstand fließt in Chinas Epizentrum der Corona-Pandemie allmählich wieder der Verkehr: In die Millionenstadt Wuhan kehrten nach Wiederaufnahme der Zugverbindungen am Wochenende Zehntausende zurück. Allein am Samstag hätten 60 000 Menschen, die wegen der Blockade andernorts gestrandet waren, die Stadt wieder betreten, berichtete die Nachrichten-Webseite "The Paper" unter Berufung auf die Bahn. Auch die U-Bahn fuhr wieder.

Der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge kamen 12 000 Menschen mit Hochgeschwindigkeitszügen in die schwer von der Corona-Pandemie getroffene Stadt. Bis zum 8. April ist allerdings nur die Einreise nach Wuhan erlaubt. Erst danach können Chinesen die Stadt mit mehr als zehn Millionen Einwohnern auch wieder verlassen.


29.03.2020: Zahl der Covid-19-Infektionen in Thüringen steigt

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Thüringer hat sich weiter erhöht. Innerhalb von 24 Stunden habe es 64 Neuinfektionen gegen, teilte die Staatskanzlei am Sonntag in Erfurt mit. Damit seien jetzt 736 Menschen im Freistaat infiziert. Von den 84 Erkrankten, die in Krankenhäusern behandelt würden, zeigten sieben einen schweren Krankheitsverlauf.

Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich am Sonntag nicht weiter. Fünf Menschen, darunter seit Freitag ein 88 Jahre alter Mann aus dem Eichsfeld, starben nach einer Infektion mit dem neuartigen Virus, gegen das es bisher keine Schutzimpfung gibt. Die Zahl der Thüringer, die nach einer Infektion genesen sind, wird laut Staatskanzlei auf 180 geschätzt.


29.03.2020: Sechs Covid-19-Patienten aus Frankreich in Berlin behandelt 

Berlin hat aus Solidarität sechs schwerkranke Corona-Patienten aus Frankreich aufgenommen. Sie werden jetzt in der Berliner Charité intensivmedizinisch behandelt, wie die Klinik und die Senatskanzlei am Sonntag mitteilten. 

Demnach kommen die Patienten aus dem besonders stark von der Corona-Epidemie betroffenen Elsass. Sie wurden am Samstag mit zwei Privatflugzeugen aus Straßburg ausgeflogen, die die französische Botschaft organisiert hatte. Kurz vor Mitternacht kam der letzte Patient in Berlin an. Der Zustand der Menschen, die an drei Charité-Standorten behandelt werden, sei einigermaßen stabil, hieß es.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte die Hilfsaktion am Samstagmorgen angekündigt. "Solidarität hört nicht an der Stadtgrenze auf", erklärte er. "Wir haben die Kapazitäten und können und wollen in Einzelfällen auch helfen und Unterstützung anbieten." In dieser akuten Krisensituation sei das selbstverständlich.

"Herzlichen Dank dem Regierenden Bürgermeister und der #ChariteBerlin für die Solidarität im Kampf gegen #Covid_19", twitterte die französische Botschafterin in Deutschland, Anne-Marie Descôtes. "Nur zusammen werden wir es schaffen!"

Berlin will, dem Beispiel anderer Bundesländer folgend, auch fünf Corona-Patienten aus Italien aufnehmen. Müller hatte das bereits am vergangenen Mittwoch angekündigt. Ihr Transport werde vorbereitet, teilten Charité und Senatskanzlei am Sonntag dazu mit. Noch stehe nicht fest, wann sie in der der Hauptstadt ankommen.


29.03.2020: Unter fünf Prozent Neuinfizierte Marke für Normalisierung 

In Österreich werden die im Kampf gegen das Coronavirus erlassenen Einschränkungen erst bei einer deutlichen weiteren Senkung der Zahl der Neuinfizierten zurückgenommen. "Wir wollen, dass die Zahl der Neuerkrankungen unter fünf Prozent liegt", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober der "Kronen Zeitung" (Sonntag). Die Maßnahmen zeigten langsam Wirkung. "Aber wir sind noch weit, weit vom Ziel entfernt."

In der Alpenrepublik gilt seit zwei Wochen eine weitgehende Ausgangsbeschränkung. Die bis 13. April geltenden Maßnahmen sollen im Lauf der nächsten Woche überprüft werden. Eine erste Lockerung sei bei der Wiederöffnung der Parks nicht zuletzt in Wien denkbar, deutete Anschober an. In Österreich waren am Sonntagmittag rund 8500 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Die tägliche Zuwachsrate lag zuletzt bei knapp unter zehn Prozent.

Das Gesundheitsministerium wies die Kritik der Opposition zurück, dass die Zahl der Tests gesunken sei. Das hänge mit dem Meldesystem und den neu dazugekommenen Laboren zusammen, hieß es.

In der Kärnter Gemeinde Heiligenblut wurde die 14-tägige Quarantäne am Sonntag aufgehoben. Dort war nach einigen Coronafällen die Abreise der 90 österreichischen Gäste unterbunden worden. Ausländische Gäste hatten den Ort verlassen dürfen, wenn sie zusicherten, sich nach Ankunft in Heim-Quarantäne zu begeben.


29.03.2020: Einkaufszentren und Parks in Moskau zu

Russland verschärft seine Anstrengungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Seit Samstag sind in Moskau alle Einkaufszentren, Restaurants und größeren Parks für mindestens eine Woche geschlossen. So etwas gab es seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. In Bussen, U-Bahnen und auf den Straßen waren weniger Menschen in der größten Stadt Europas unterwegs als sonst. Dennoch zog es bei frühlingshaftem Wetter viele Menschen an die frische Luft.

Die Vertreterin der Weltgesundheitsorganisation in Russland, Melita Vujnovic, beklagte der Staatsagentur Tass zufolge, dass viele Menschen nicht wenigstens zwei Meter Abstand voneinander nehmen: "Ich bin gerade durch Moskau gefahren, und der Anblick schmerzt."

Nach Angaben der Regierung wird von kommendem Montag an die Grenze komplett abgeriegelt. Das gelte an allen Übergängen für Fußgänger, Autos, Eisenbahnen oder wer nach Russland per Schiff oder Boot einreisen möchte. Wie lange das gilt, wurde nicht mitgeteilt. Teile der Grenze sind bereits seit längerem geschlossen, etwa nach China.

In Russland gibt es noch vergleichsweise wenige Corona-Fälle, doch deren Zahl steigt rasant: Am Samstag wurden mehr als 1264 Infizierte offiziell registriert. Sieben Menschen starben demnach, drei allein am Samstag. Gegen die Ausbreitung des Virus desinfizierten Spezialisten in der Hauptstadt viele Gehwege und Straßen. In der Millionenmetropole gibt es die meisten Krankheitsfälle.

Im Kampf gegen die hochansteckende Krankheit werden die Russen von Montag an in einen siebentägigen Zwangsurlaub geschickt. Außerdem gibt es keine Flüge und Zugverbindungen mehr ins Ausland. Am Samstag wurden deshalb rund 600 in der Ukraine gestrandete Russen mit einem Sonderzug nach Moskau gebracht. Die Staatsagentur Ria Nowosti meldete unter Berufung auf Quellen, es werde nun erwogen, auch alle Flüge und  Züge im größten Land er Erde vorübergehend zu stoppen.


29.03.2020: Kontakt mit Deutschen: Erster Todesfall in Sri Lanka 

In Sri Lanka hat es den ersten Covid-19-Toten gegeben. Der 60-jährige Touristenführer habe an Diabetes gelitten und eine Nierentransplantation gehabt, teilte der Direktor der nationalen

Gesundheitsbehörde, Anil Jasinghe, am Samstag mit. Nach Angaben der Polizei war der Mann in ein Krankenhaus gebracht worden, nachdem er vor zwei Wochen mit deutschen Touristen gearbeitet habe. Ob er sich dabei ansteckte, blieb unklar. Auch zu den Deutschen gab es zunächst keine näheren Angaben.

Der Inselstaat im Indischen Ozean an der Südspitze Indiens hat bereits die Bewegungsfreiheit seiner 23 Millionen Einwohner eingeschränkt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Nach Angaben der US-Universität Johns Hopkins wurden bisher 113 mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierte in dem Land registriert.


29.03.2020: Hunderte Verstöße gegen Ausgangsbeschränkung in Bayern 

Zum Start in das frühlingshafte Wochenende haben in Bayern Hunderte Menschen gegen die in der Corona-Krise erlassenen Auflagen verstoßen. Die Polizei meldete in fast allen Regierungsbezirken zahlreiche Einsätze in Zusammenhang mit der seit dem 21. März geltenden Ausgangsbeschränkung.

Ein Sprecher der Polizei Oberbayern Nord sagte am Sonntag, die Beamten seien zwischenzeitlich von der Anzahl der Einsätze "überrollt" worden. Weil etwa der erforderliche Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten worden sei, sich Menschen in die Sonne legten oder Grillfeste veranstalteten, rückte die Polizei alleine dort mehr als 150 Mal aus. "Das war absoluter Wahnsinn", sagte der Polizeisprecher.

Auch in der Oberpfalz beschäftigten Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen die Beamten. Hier waren sie gut 140 Mal im Einsatz. In Mittelfranken stand etwa die Hälfte aller Einsätze mit den Ausgangsbeschränkungen in Zusammenhang. "Wir sind von A nach B gefahren", sagte ein Sprecher über den Samstag.

Um die Ausbreitung des neuen Coronavirus einzudämmen, gelten Ausgangsbeschränkungen für die 13 Millionen Einwohner in Bayern. Das Verlassen der Wohnung ist - zunächst befristet bis einschließlich 3. April - nur noch aus triftigen Gründen erlaubt. Dazu zählen etwa der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arztbesuche, aber ausdrücklich auch "Sport und Bewegung an der frischen Luft" - das aber nur alleine oder mit den Menschen, mit denen man in einer Wohnung zusammenlebt. Wer die Regeln nicht einhält - etwa den Mindestabstand von 1,5 Metern - muss mit einem Bußgeld ab 150 Euro rechnen.


29.03.2020: Trump riegelt Corona-Hotspot nicht ab

Trotz der sich zuspitzenden Coronavirus-Krise in den USA verzichtet Präsident Donald Trump vorerst auf eine weitreichende Abriegelung von Hotspots wie New York. "Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein", schrieb Trump am Samstag auf Twitter und bezog sich damit auf zuvor geäußerte Überlegungen, besonders betroffene Landesteile unter Quarantäne zu stellen.

Unterdessen überschritt die Zahl der Coronavirus-Toten in den USA die Marke von 2000, wie aus einer Aufstellung der renommierten Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Am frühen Sonntagmorgen lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen bei mehr als 120 000 und damit höher als in jedem anderen Land der Welt.

Im Bundesstaat Illinois wird zudem der Tod eines Babys untersucht, das mit dem Virus infiziert war. Die genaue Todesursache solle geklärt werden, hieß es vom Gesundheitsamt.


29.03.2020: Pflegekassen starten Rettungsschirm für Heime und Pflegedienste

Die Pflegekassen haben umfassende finanzielle Unterstützung für Heime und Pflegedienste in der Corona-Krise zugesagt. "Wir haben einen Pflege-Rettungsschirm aufgespannt, der sofort hilft", sagte der Vize-Vorstandschef des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Gernot Kiefer, der Deutschen Presse-Agentur. Mehrkosten für Schutzausrüstung oder Personal würden voll von der Pflegeversicherung übernommen. Dies solle den 11 700 Heimen und mehr als 15 000 Pflegediensten konkret helfen, um die rund vier Millionen Pflegebedürftigen weiterhin versorgen zu können.

"Uns allen ist klar, dass die Bewohner in den Pflegeheimen und die ambulant betreuten Pflegebedürftigen besonders gefährdet sind", sagte Kiefer. Außerdem könnten Pflegekräfte nicht auf körperliche Distanz gehen oder gar im Homeoffice arbeiten. Daher sei für sie persönliche Schutzausrüstung enorm wichtig. "Jede zusätzliche Atemmaske, jedes zusätzliche Paar Einmalhandschuhe und jede zusätzliche Flasche Desinfektionsmittel wird eins zu eins finanziert."

Die Zusicherungen gehen auf ein gerade beschlossenes Gesetz zurück, das auch die Kliniken vor Finanznöten wegen der besonderen Belastungen im Kampf gegen das Coronavirus schützen soll. Die Pflegeversicherung könne die corona-bedingten Mehrkosten aufgrund ihrer Rücklagen stemmen, erläuterte der GKV-Spitzenverband, der auch die Pflegekassen vertritt. Dabei ist die Höhe noch nicht genau absehbar - dies hängt etwa davon ab, wie viel Schutzausrüstung gebraucht wird und zu welchen Preisen sie zu kaufen ist. Für das Gesetz kalkulierte das Bundesgesundheitsministerium mit Mehrkosten für Sachmittel von 280 Millionen Euro für sieben Monate.

Mit Blick auf Pflegeheime erläuterte Kiefer, es gebe zusätzlichen Aufwand etwa durch die Isolierung von Menschen, das Einrichten von Schleusen und natürlich für mehr Desinfektionen. "Braucht es dafür zum Beispiel zusätzliche Arbeitsstunden oder es wird zusätzliches Personal eingestellt, so werden die Kosten unbürokratisch und zu 100 Prozent von den Pflegekassen übernommen."

Dies gelte etwa auch, wenn bei einem Pflegedienst mehrere Mitarbeiter an Corona erkranken und der Normalbetrieb nicht aufrechtzuerhalten ist. Werde dann vorübergehend eine Pflegefachkraft eingestellt und die Lohnkosten für das Stammpersonal laufen weiter, verursache das beispielsweise zusätzliche Lohnkosten von 3300 Euro im Monat. Diese würden von der Pflegeversicherung voll übernommen.

Helfen soll der "Rettungsschirm" auch Einrichtungen, die zu Hause lebende Pflegebedürftige tageweise pflegen und betreuen - viele mussten nun wegen der Corona-Epidemie auf behördliche Anordnung schließen. "Die Pflegeversicherung finanziert sie jedoch weiter. So wird ihre Existenz gesichert, damit sie wieder für die Versorgung zur Verfügung stehen, sobald die Schließung aufgehoben ist", erläuterte Kiefer. Zugleich sollten die weiter bezahlten Kräfte geschlossener Tagespflegeeinrichtungen etwa in Heimen unterstützend mitarbeiten.

Um Pflegeheime zu entlasten, sind bereits einige Sonderregeln in Kraft getreten. So ist der Pflege-Tüv, bei dem die Qualität von Einrichtungen geprüft wird, bis Ende September ausgesetzt. Vorerst entfallen auch Personalvorgaben, damit Heime den Betrieb aufrechterhalten können, wenn weniger Fachkräfte als vorgesehen kommen können - ohne Vergütungskürzung für die Einrichtungen.


29.03.2020: Ein weiterer Toter in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein ist ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden. Es handelt sich um eine Person aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde, wie die Landesregierung am Sonntag mitteilte. Damit hat sich die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 im Land auf sechs erhöht. Dazu zählt auch ein Mann, der als Tourist in Ägypten war.

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 1007 gestiegen. Das waren 90 mehr als einen Tag zuvor. 117 Personen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung - 14 mehr als im Vergleich zum Vortag. Berücksichtigt sind bei den Zahlen der Regierung bis einschließlich Samstag gemeldete Fälle. Die Anzahl inzwischen genesener Personen ist demnach nicht meldepflichtig und daher nicht statistisch erfasst.


29.03.2020: Lucha fordert gemeinsame europäische Medizinstrategie für Krisen 

Nach den Erfahrungen im Umgang mit der Corona-Krise fordert Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha ein gemeinsames europäisches Management für künftige länderübergreifende Gesundheitsgefahren. "Wichtig ist zum Beispiel eine eigenständige europäische Arzneimittel- und Medizinprodukterichtlinie", sagte der Grünen-Minister der Deutschen Presse-Agentur.

Zuletzt hatte sich die Corona-Pandemie auch zu einer Bewährungsprobe für die europäische Solidarität entwickelt. Unter anderem hatten Beschlagnahmungen und Exportverbote für Atemschutzmasken, Schutzkleidung, Handschuhe und weitere medizinische Schutzausrüstung für Aufsehen gesorgt.

Deutschland und seine Nachbarländer müssten sich in einer Krise gemeinsam versorgen können, um nicht auf Importe angewiesen zu sein, sagte Lucha: "Wir dürfen uns nicht mehr abhängig machen von volatilen Regierungen oder von unanständigen Interessen Dritter, die aus solchen Notlagen Profit schlagen wollen, egal um was es geht." Als Beispiele nannte der Minister neben Arzneimitteln und der Produktion von Antibiotika auch die antivirale Medikation und Schutzmaterialien wie Masken.

Eine solidarische europäische Nationalökonomie für Gesundheit und stabile Daseinsvorsorge setze aber gemeinsame Spielregeln voraus, an die sich auch in einer Krise alle halten müssten, forderte Lucha. Riskante Blockaden von Lastwagen an den Grenzen, Einfuhrverbote und die Beschlagnahme von Produkten aus rein nationalen Interessen müssten künftig verhindert werden. 

Einheimische Unternehmen müssten stärker eingebunden werden in eine gemeinsame Produktionsstrategie. Die Angebote würden dadurch teurer als die asiatische Konkurrenz, sagte der Minister. Aber angesichts der Dimension und der Kosten der Abhängigkeit von fernen Märkten, lohne sich der Vergleich auch für die Volkswirtschaft. Die Deutschen müssten akzeptieren, "dass es nicht immer den Billigheimer im Angebot gibt", sagte er.


28.03.2020: Bundesagentur für Arbeit: Gut für Ansturm von Kurzarbeitern gerüstet 

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hält sich in der Corona-Krise dank eines Milliardenpolsters für finanziell ausreichend gewappnet, um den Ansturm beim Kurzarbeitergeld zu bewältigen. Es sei absehbar, dass die Zahl der Kurzarbeiter weit höher ausfallen werde als während großen Finanzkrise der Jahre 2008/2009, sagte BA-Vorstandsvorsitzender Detlef Scheele der Deutschen Presse-Agentur.

Damals waren in der Spitze in Deutschland 1,44 Millionen Menschen auf Kurzarbeit angewiesen. Die Bundesregierung legte vor einigen Tagen die Schätzung von 2,15 Millionen Kurzarbeitern in der Corona-Krise vor. Ob diese Schätzung richtig sei, könne derzeit niemand sagen, betonte Scheele. "Wir gehen davon aus, dass es deutlich mehr werden als zur Finanzkrise." Allein in der vergangenen Woche waren bei der Bundesagentur mehr als 76 000 Anzeigen von Betrieben für Kurzarbeit eingegangen.

Der Haushaltsansatz von bisher 255 Millionen Euro für konjunkturelles Kurzarbeitergeld werde nicht ausreichen. Die Bundesagentur verfüge aber derzeit über eine Rücklage in Höhe von 26 Milliarden Euro.  "Ich glaube, dass die Rücklage für das laufende Jahr ausreichen wird", sagte Scheele.


28.03.2020: Kanzleramtschef: Maßnahmen bleiben bis 20. April bestehen

Kanzleramtschef Helge Braun hat klargestellt, dass es vor dem 20. April keine Lockerungen der bestehenden Einschränkungen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie geben werde. "Wir reden jetzt bis zum 20. April nicht über irgendwelche Erleichterungen", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel". "Bis dahin bleiben alle Maßnahmen bestehen." Ältere Menschen müssten noch deutlich länger als Jüngere mit Kontakteinschränkungen rechnen. "Eines ist allen Modellen gemein, egal, wie wir uns entscheiden: dass die älteren und vorerkrankten Menschen in unserer Gesellschaft wirksam vor einer Infektion geschützt werden müssen, bis es einen Impfstoff gibt", sagte Braun.

Als Messlatte für eine Trendwende und als Entscheidungsgrundlage für eine Lockerung der Einschränkungen sieht Braun die Entwicklung der Infektionsgeschwindigkeit. "Wenn wir es schaffen, die Infektionsgeschwindigkeit so zu verlangsamen, dass wir zehn, zwölf oder noch mehr Tage haben bis zu einer Verdopplung, dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Zuletzt verdoppelten sich die Fallzahlen in etwa alle drei Tage. "Unmittelbar nach Ostern werden wir sagen können, wie es generell nach dem 20. April weitergeht."

Er habe den Eindruck, dass sich die Bevölkerung vorbildlich an die Regeln halte. "Und deshalb bin ich überzeugt, dass wir in einigen Tagen ihren Erfolg sehen werden", betonte Braun.

Braun will sich nach eigenen Angaben an einem wie in Südkorea praktizierten Mix aus Maßnahmen orientieren. "Die haben zum einen genau solche Kontaktbeschränkungen gemacht, wie wir das jetzt in Deutschland praktizieren. Sie haben darüber hinaus ein digitales Tracking verwendet, über das man quasi vollautomatisiert erfährt, falls man Kontakt zu Infizierten hatte.»"Daneben habe das Land einen sehr breiten Ansatz beim Testen.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt forderte einen besseren Corona-Schutz für Ältere und regte vorübergehende Heimunterbringungen an. In Deutschland lebe im Vergleich zu Italien ein deutlich höherer Anteil der Hochbetagten in Alten- und Pflegeheimen und nicht unter einem Dach mit Kindern und Enkelkindern, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das kann im Kampf gegen die Pandemie ein entscheidender Vorteil sein. Denn in Einrichtungen ist es eigentlich gut möglich, die besonders Gefährdeten vor Covid-19 abzuschotten." 

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Georg Maier (SPD), forderte unterdessen ein Exit-Szenario. "Wir müssen die Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen konsequent durchhalten, bis wir in ein bis zwei Wochen erkennen, wie wirksam die Maßnahmen sind", sagte der Thüringer Innenminister der "Welt" (Samstag).

Zugleich müsse man sich aber schon jetzt Gedanken machen, wie eine Exit-Strategie aussehen könne. "Wenn die Kontaktbeschränkungen länger als vier Wochen aufrechterhalten bleiben, kommen wir an ein Limit." Die psychologische Belastung für die Bevölkerung sei dann zu groß und die Akzeptanz schwinde. Länder wie Südkorea und Schweden hätten auf "Massentests und Isolation der Erkrankten" gesetzt. "Das müssen wir als Ausstiegsszenario ins Augen fassen."

Patientenschützer mahnten Konzepte für besonders gefährdete Bevölkerungsteile an. "Die Folgen des Corona-Stillstands sind immens", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. "Ein zügiges Hochfahren in Aussicht zu stellen, ist aber jetzt unverantwortlich. Selbst wenn die Risikogruppe isoliert wird." Dies seien rund sechs Millionen Menschen, darunter Lungen- und Krebskranke, akute Herzpatienten und Pflegebedürftige. "Ihnen, ihren Helfern, Pflegern und Ärzten fehlen oft die einfachsten Mittel für den Schutz vor einer Infektion", sagte Brysch. Wer also jetzt von Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen rede, müsse zu allererst garantieren, dass Versorgung und Hilfe Tag für Tag sichergestellt seien.


27.03.2020: USA mit weltweit meisten Corona-Infektionen - Auch Italien vor China 

Trauriger Rekord für die USA: Die Vereinigten Staaten haben nach Angaben von US-Experten inzwischen mehr bekannte Coronavirus-Infektionen als jedes andere Land der Welt.

Bis Freitagnachmittag (Ortszeit) gab es USA-weit mehr als 94 000 bekannte Infektionen, in Italien mehr als 86 000 und in China rund 82 000, wie aus einer Übersicht der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Sowohl die USA als auch Italien haben das Ursprungsland der Pandemie, China, damit inzwischen überholt. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als halbe Million gemeldete Coronavirus-Infektionen.

In den USA starben laut der US-Universität bislang mehr als 1400 Menschen an dem Virus, in Italien mehr als 9100 und in China rund 3300. Deutschland rangiert in der Auflistung auf Platz fünf mit rund 50 000 Infektionen und bislang mehr als 300 Corona-Toten.


27.03.2020: Bundeswehr schickt 15 000 Soldaten in den Einsatz gegen Corona 

Zur Unterstützung von Ländern und Kommunen setzt die Bundeswehr in der Corona-Krise 15 000 Soldaten ein. Volle Einsatzbereitschaft solle in der kommenden Woche hergestellt sein, sagte Generalleutnant Martin Schelleis, der den Unterstützungseinsatz koordiniert und führt, am Freitag in einer telefonischen Pressekonferenz. Es werde vier regionale Führungsstäbe geben. Auf eventuelle Lageverschärfungen sei das Militär vorbereitet. Bis Freitagmorgen seien 200 Anträge auf Amtshilfe eingegangen, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vortag. Schelleis ist der Inspekteur der sogenannten Streitkräftebasis und damit Nationaler Territorialer Befehlshaber der Bundeswehr.

Gefragt sei vor allem Hilfe aus dem Sanitätswesen. Er nannte aber auch sichere Lagerflächen für medizinische Güter, Unterkünfte für die Polizei, Fachkompetenz für ein mobiles Krankenhaus, mobile Rettungsstationen und Teststationen.


27.03.2020: Darum ist in Deutschland die Corona-Sterberate niedrig

Während die Sterberate bei Coronapatienten in Italien bei knapp 10 Prozent liegt, sterben in Deutschland nur ca. 0,6 Prozent der an Covid-19 erkrankten Menschen. Das hat ganz unterschiedliche Gründe:

Coronavirus: Wieso sind die Sterberaten so unterschiedlich?


27.03.2020: Bayern erlässt Bußgeldkatalog

Bei einem Verstoß gegen die wegen der Corona-Krise geltenden Ausgangsbeschränkungen droht in Bayern im Regelfall eine Geldbuße von 150 Euro. Wer unerlaubt ein Krankenhaus oder Pflegeheim betritt, muss mit einem Bußgeld von 500 Euro rechnen. Laden- oder Restaurantbesitzern, die unerlaubterweise öffnen, droht eine Geldbuße von 5000 Euro.

Das geht aus einem Bußgeldkatalog hervor, den das bayerische Gesundheitsministerium am Freitag erlassen hat. Dieser soll allen Kreisverwaltungsbehörden in Bayern als Richtschnur zur Verfügung stehen, die für die Bußgeldbescheide zuständig sind. Am Dienstag hatte bereits Nordrhein-Westfalen Bußgeld-Regeln für Verstöße gegen Maßnahmen in der Corona-Krise erlassen.


27.03.2020: Checkliste im Katastrophenfall: Diese Vorräte brauchst du wirklich

Es ist immer, also auch in Zeiten von Corona, einen gewissen Vorrat zuhause zu haben. Vergesse dabei jedoch nicht: Hamstern verboten!

Einen Notvorrat sollte jeder im Haus haben.
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27.03.2020: Brandenburg will Corona-Rettungsschirm verdoppeln

Der Rettungsschirm in Brandenburg für die Folgen der Corona-Krise soll auf zwei Milliarden Euro verdoppelt werden.
Darauf hätten sich die Landesregierung und die Koalitionsfraktionen verständigt, erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag. Der Landtag soll nächste Woche darüber entscheiden.


27.03.2020: Drei Jahre Haft für Quarantäne-Verstoß in Serbien

Das Balkanland Serbien geht angesichts der Corona-Pandemie mit drakonischen Strafen gegen Quarantäne-Sünder vor.
Ein Gericht in der ostserbischen Stadt Dimitrovgrad verurteilte am Freitag einen Mann wegen des Verstoßes gegen seine Quarantäneauflagen zu einer Haftstrafe von drei Jahren, wie die Webseite des staatlichen serbischen Fernsehens RTS am Freitag unter Berufung auf das Justizministerium berichtete.

Es ist das erste Urteil dieser Art, seitdem Serbien am 16. März wegen der Corona-Pandemie den Ausnahmezustand verhängt und das Strafrecht im Zusammenhang mit den Quarantänebestimmungen verschärft hatte.

Der Prozess wurde über eine Video-Schaltung abgewickelt, da sich der Angeklagte seit seiner Festnahme am 20. März in der 25 Kilometer entfernten Kleinstadt Pirot in Untersuchungshaft befand. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.


27.03.2020: Britischer Premierminister Johnson mit Coronavirus infiziert

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Das teilte er am Freitag per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er habe milde Symptome, Husten und Fieber, entwickelt, sagte Johnson in einer Videobotschaft. "Ich arbeite von zuhause, ich bin in Selbstisolation", sagte der Premier.

Dank moderner Technologie könne er weiterhin mit seinem Top-Team kommunizieren, um den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie in seinem Land anzuführen. Johnson dankte dem Nationalen Gesundheitsdienst NHS, weiteren Mitarbeitern des Öffentlichen Diensts und etwa 600 000 Menschen, die sich als freiwillige Helfer gemeldet hatten.


27.03.2020: Bundesrat beschließt Hilfsprogramm für Corona-Krise

Die gewaltigen Hilfen in der Corona-Krise können fließen. Der Bundesrat beschloss am Freitag endgültig das milliardenschwere Hilfspaket mit Maßnahmen zur Rettung von Arbeitsplätzen und Unternehmen, zur Unterstützung von Krankenhäusern sowie zur Sicherung von Lebensunterhalt und Wohnung der Bürger. Die Beschlüsse fielen einstimmig. Die ersten Gelder sollen damit noch vor dem 1. April bei den Betroffenen ankommen.

Viel Geld nimmt der Staat vor allem in die Hand, um bedrohte Unternehmen und damit Arbeitsplätze zu retten. Für kleine Firmen und Selbstständige gibt es direkte Zuschüsse in Höhe von insgesamt 50 Milliarden Euro. Die Anträge laufen über die Bundesländer.

Bereits gestartet ist zudem ein unbegrenztes Kreditprogramm über die Förderbank KfW. Große Firmen können unter einen 600 Milliarden Euro umfassenden Schutzschirm schlüpfen und notfalls auch ganz oder zum Teil verstaatlicht werden.

Ebenfalls beschlossen wurde ein Kündigungsschutz für Mieter, die wegen der Krise ihre Miete nicht zahlen können. Hartz IV und Kinderzuschlag sollen einfacher fließen. Eltern, die ihre Kinder wegen geschlossener Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen, können vom Staat für zunächst sechs Wochen 67 Prozent des Lohns erhalten. 


27.03.2020: Merkel sieht Lockerung der Corona-Maßnahmen als zu verfrüht an

Kanzlerin Angela Merkel hält es für viel zu früh, über eine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu sprechen. Sie wolle "sehr klar sagen, dass im Augenblick nicht der Zeitpunkt ist, über die Lockerung dieser Maßnahmen zu sprechen", sagte sie am Donnerstagabend in Berlin.

Im Moment dauere es immer noch nur vier bis fünf Tage, bis sich die Zahl der Infizierten verdoppele. Diese Zeitspanne müsse sehr viel weiter gestreckt werden, "in Richtung von zehn Tagen". Das Ziel der Maßnahmen sei es, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werde.

Die Inkubationszeit dauere mindestens fünf Tage und könne bis 14 Tage dauern, sagte Merkel. Nachdem die am vergangenen Sonntag beschlossenen Maßnahmen erst am Montag in weiten Teilen Deutschlands in Kraft getreten seien, sei man noch nicht in dem Bereich, in dem man sehen könne, ob sie wirkten.

Sie müsse deshalb "die Menschen in Deutschland um Geduld bitten", sagte die Kanzlerin und ergänzte: "Es war immer klar, dass wir erst dann, wenn wir Effekte sehen, darüber nachdenken können", die Maßnahmen zurück zu fahren. Davon sei man leider "noch ein ganzes Stück entfernt".


27.03.2020: Medikament gegen Covid-19 - So weit ist die Forschung

Gegen die Lungenkrankheit Covid-19 gibt es derzeit noch kein spezielles Medikament. Behandelt werden Infizierte mit schweren Verläufen bisher symptomatisch. Wie weit ist die Forschung in Sachen Medikamenten?

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27.03.2020: Auch Ungarn verhängt Ausgangsbeschränkungen

In Ungarn gelten ab Samstag erstmals Ausgangsbeschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Demnach dürfen die Menschen ihre Wohnungen nur mehr noch für den Weg zur Arbeit, für Einkäufe von Lebensmitteln und Drogerieartikeln, für sportliche Betätigungen sowie einige andere unabdingbare Tätigkeiten verlassen, erklärte Ministerpräsident Viktor Orban am Freitagmorgen im staatlichen Radio.

Im öffentlichen Raum sind die Menschen dazu verpflichtet, einen Sicherheitsabstand von anderthalb Metern einzuhalten. Eine entsprechende Regierungsverordnung, die Orban unterzeichnete, erschien am Freitag im Ungarischen Amtsblatt.


27.03.2020: Abiturprüfungen in NRW werden verschoben

Die Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen werden verschoben. Die Hauptprüfungen sollen erst am 12. Mai beginnen, teilte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag in Düsseldorf mit. Auch die "Rheinische Post" hatte berichtet.


27.03.2020: Covid 19 erreicht Altenheime in MV - keine Lockerung von Verboten

Das Coronavirus hat jetzt auch erste Altenheime in Mecklenburg-Vorpommern erreicht. In drei Einrichtungen sind zusammen vier Infektionen nachgewiesen worden, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Noch ist unklar, wie das Virus in die Heime in Rostock und im Landkreis Vorpommern-Greifswald gelangen konnte.

Alte Menschen sind bei Covid-19 besonders gefährdet. In einem Altenheim in Würzburg (Bayern) sind bereits zehn Bewohner an der Lungenkrankheit gestorben.


27.03.2020: Mehrheit der Deutschen zufrieden mit Krisenmanagement der Regierung

Zwei Monate nach der Bekanntgabe der ersten Corona-Infektion in Deutschland ist die Mehrheit der deutschen zufrieden mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur bewerteten 54 Prozent das Agieren des schwarz-roten Kabinetts unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Krise eher positiv. 13 Prozent sagten sogar, sie seien "sehr zufrieden". Eher unzufrieden sind dagegen nur 38 Prozent. Acht Prozent machten keine Angaben. 


27.03.2020: Australien: Heimreise der deutschen Kreuzfahrt-Passagiere gesichert

Die Heimreise der wegen mehrerer Corona-Fälle vor Australien gestrandeten rund 830 Passagiere eines deutschen Kreuzfahrtschiffs ist gesichert. "Bis Ende des Wochenendes werden fast alle von ihnen in drei Flugzeugen nach Deutschland gebracht", kündigte der australische Finanzminister Mathias Cormann am Freitag im Fernsehsender Sky News an. Die Kranken an Bord der "MS Artania" des Bonner Reiseveranstalter Phoenix würden in Australien behandelt. 

Fünf Passagiere und zwei Crewmitglieder an Bord des Schiffs waren am neuartigen Coronavirus erkrankt. Nach Bestätigung der Fälle hatte der Regierungschef des Bundesstaats Westaustralien, Mark McGowan, am Donnerstag gefordert, das Schiff solle die australischen Gewässer unverzüglich verlassen. Die meisten der 832 Passagiere sind Deutsche. An Bord sind daneben rund 500 Besatzungsmitglieder. 


26.03.2020: EU-Länder wollen neues Modell für Rettungsschirm in der Corona-Krise

Um die Wirtschaftsfolgen der Coronavirus-Krise zu bewältigen, wollen die EU-Staaten binnen zwei Wochen ein neues Modell für einen gemeinsamen Rettungsschirm ausarbeiten. Das ist das Ergebnis eines EU-Videogipfels mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und den übrigen Staats- und Regierungschefs am Donnerstagabend. Um den Kompromiss war hart gerungen worden, denn Italien legte sein Veto gegen eine vorab ausgehandelte Kompromissformel ein und forderte eine stärkere Antwort der Europäischen Union auf die beispiellose Krise.

In der gemeinsamen Gipfelerklärung hieß es am Ende, die Eurogruppe solle binnen zwei Wochen einen neuen Vorschlag für gemeinsame finanzpolitische Maßnahmen machen: "Diese Vorschläge sollten dem beispiellosen Charakter des Covid-19-Schocks Rechnung tragen, der alle unsere Länder trifft." Weitere gemeinsame Schritte behält sich die Staatengemeinschaft demnach ausdrücklich vor. 

Ursprünglich sollte die Eurogruppe beauftragt werden, Details für Hilfen aus dem Eurorettungsschirm ESM zu erarbeiten. Die Rede war von einem Instrument zur "Pandemie-Krisen-Unterstützung". Gemeint waren vorsorgliche Kreditlinien des ESM. Die Kreditlinien stünden Staaten zur Verfügung, die wegen der enormen Unterstützungspakete für die heimische Wirtschaft in Bedrängnis geraten könnten. Der ESM hat rund 410 Milliarden Euro für Darlehen frei. 


26.03.2020: Coronavirus-Fälle an Bord eines Flugzeugträgers des US-Militärs  

An Bord eines US-Flugzeugträgers sind acht Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bekanntgeworden. Die Soldaten der "USS Theodore Roosevelt" seien umgehend in eine Einrichtung der Streitkräfte auf der Pazifikinsel Guam ausgeflogen worden, sagte der amtierende Marineminister Thomas Modly am Donnerstag in Washington. Der Flugzeugträger mit rund 5000 Besatzungsmitgliedern sei nun auch auf dem Weg nach Guam. 

Nun werde die gesamte Mannschaft auf das Virus Sars-CoV-2 getestet, sagte er. Am Dienstag hatte das Militär zunächst von drei Fällen an Bord des Schiffs gesprochen. Auf dem Flugzeugträger gebe es ein Labor, das die Tests auswerten könne, sagte Modly. 


26.03.2020: Erstmals über 100 Tote an einem Tag in Großbritannien 

Großbritannien hat erstmals mehr als 100 Todesfälle in einem Zeitraum von 24 Stunden durch das neuartige Coronavirus verzeichnet. Wie das Gesundheitsministerium in London am Donnerstagabend mitteilte, starben seit dem Vortag 115 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19. Die Zahl der Toten im Vereinigten Königreich stieg damit auf 578 an.

Rund 11 700 Menschen waren nachweislich mit dem Virus infiziert. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings sehr viel höher sein. Großbritannien hat bislang im Vergleich zu Deutschland nur wenige Tests durchgeführt und lange mit der Einführung drastischer Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gezögert.


26.03.2020: Deutschland nimmt 47 Corona-Patienten aus Italien auf

Deutschland will weitere schwer erkrankte Corona-Patienten aus Italien aufnehmen. Das Auswärtige Amt berichtete am Donnerstagabend auf Twitter von Zusagen aus verschiedenen Bundesländern zur Behandlung von 47 Intensivpatienten.

Außenminister Heiko Maas (SPD) schrieb dazu unter italienischer Flagge: "Wir stehen an der Seite unserer Freundinnen & Freunde." Beteiligt sind unter anderem Kliniken in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Hessen und Berlin. 

In anderen Bundesländern werden Intensivpatienten aus Frankreich und Italien bereits behandelt. Beide Länder sind von der Pandemie besonders betroffen. Thüringen kündigte an, ein Team der Universitätsklinik Jena zur Versorgung von Covid-19-Patienten nach Italien zu schicken. Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Solidarität ist das Gebot der Stunde."


26.03.2020: Zahnärzte fürchten wegen Coronavirus um ihre Existenz

Zahnärzte in Deutschland machen sich in der Corona-Krise Sorgen wegen existenzbedrohender Einnahmeausfälle. Da nur dringende Behandlungen durchgeführt werden sollten, gebe es viel weniger zu tun, sagte der Pressebeauftragte des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Joachim Hüttmann, am Donnerstag. Ein großer Teil der Praxen habe Kurzarbeit angemeldet und/oder Teile der Belegschaft nach Hause geschickt. Für Praxen ohne ausreichende Rücklagen könne das existenzbedrohend sein.


26.03.2020: NRW: Signal an strapazierte Eltern - Keine Kita-Gebühren für April

Kitas wegen Corona zu, Mütter und Väter knapp zwei Wochen im Dauerstress: Dafür brauchen sie jetzt aber für den April keine Beiträge für Kitas, Tagespflege und den Offenen Ganztag an Schulen (OGS) zahlen. Erleichterungen gibt es auch für belastetes Klinikpersonal - das sich jetzt auf Kosten der Landesregierung notfalls einen Mietwagen nehmen kann. Während die landesweite Infektionszahl am Donnerstag zum ersten Mal über die 10 000er Schwelle stieg, gab es unterdessen Hunderte von Fälle, in denen Unbelehrbare gegen das Kontaktverbot verstießen. 

Die Politik habe von den Eltern sehr viel verlangt, sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Donnerstag. Darum sei ein Signal an die Eltern wichtig. Die Ausfallkosten bei den Elternbeiträgen wollen sich Land und Kommunen laut Stamp hälftig teilen. Es sei aber nicht möglich gewesen, den Eltern auch die Beiträge für die zweite März-Hälfte rückwirkend zu erlassen. "Es wird nicht komplett ohne Opfer gehen", sagte der Minister.


26.03.2020: Über 1000 Lehrer melden sich für Corona-Hilfen in bayerischen Gesundheitsämtern 

Mehr als 1000 Lehrer haben sich freiwillig zur Unterstützung der Gesundheitsämter in der Corona-Krise gemeldet. "Die überwältigende Resonanz zeigt die große Hilfsbereitschaft und Solidarität unserer Lehrkräfte. Sie unterstützen unser Gesundheitswesen in dieser schwierigen Zeit. Das verdient höchsten Respekt", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag in München.

Das Kabinett hatte beschlossen die Gesundheitsämter kurzfristig mit zusätzlichen Mitarbeitern zu verstärken und alle Ministerien gebeten, Beamte zur Verfügung zu stellen. "Die vom Kultusministerium abgeordneten Lehrkräfte werden an den Gesundheitsämtern verschiedene Verwaltungsaufgaben übernehmen. Sie werden dort beispielsweise bei der Ermittlung von Kontaktpersonen helfen, Bürgeranfragen beantworten oder bei Organisationsaufgaben unterstützen", hieß es weiter.


26.03.2020: Wer hat Anspruch auf finanzielle Unterstützung während der Corona-Krise?

Die Coronakrise trifft manche finanziell besonders hart. Aus diesem Grund stellt die Bundesregierung Milliarden Euro zur Verfügung, um zu unterstützen. Doch wer hat Anspruch auf diese Mittel?

Coronakrise: Wer jetzt Anspruch auf finanzielle Unterstützung hat


26.03.2020: RKI ändert Kriterien für Corona-Test

Im Angesicht der Pandemie hat das Robert Koch-Institut die Kriterien für einen Corona-Test angepasst. Das sind die Änderungen:

Wer wird getestet? RKI ändert Kriterien für Corona-Test


26.03.2020: Trotz Virus gereist - Südafrikatourist droht Mordanklage

Ein Tourist hat in Südafrika trotz der Einschränkungen durch das Coronavirus seine Reise weiter fortgesetzt. Nun droht ihm eine Anklage wegen Mordes!

Trotz Covid-19 gereist: Südafrika-Tourist droht Mordanklage


26.03.2020: Landkreis verbietet Reisen und Aufenthalt am Zweitwohnsitz

In Brandenburg hat der erste Landkreis die bereits bestehenden Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus verschärft: In Ostprignitz-Ruppin sind ab Donnerstag touristische Reisen aus privatem Anlass verboten.

Auch der Aufenthalt am Zweitwohnsitz ist laut einer seit Donnerstag geltenden Allgemeinverfügung nicht mehr gestattet - es sei denn, die Nutzung ist "für die Ausübung einer erwerbsmäßigen beziehungsweise selbstständigen Tätigkeit im Landkreis Ostprignitz-Ruppin zwingend erforderlich". Reisende, die sich bereits im Gebiet des Landkreises aufhalten, müssen bis spätestens Samstag ihren Aufenthalt beenden und abreisen. Die Regelung gilt bis zum 19. April. 


26.03.2020: Neuer Schnelltest gegen Coronavirus entwickelt

Die Firma Bosch hat einen Schnelltest entwickelt, mit dem binnen 2,5 Stunden diagnostiziert werden soll, ob sich ein Patient mit dem Coronavirus infiziert hat oder nicht:

Ergebnis binnen 2,5 Stunden! Corona-Schnelltest in Deutschland entwickelt


26.03.2020: So teuer sind Verstöße gegen Corona-Auflagen

Mit Nordrhein-Westfalen hat das erste Bundesland einen Bußgeldkatalog erlassen, in dem die Geldstrafen bei einem Verstoß gegen die Corona-Auflagen geregelt sind. So können bis Missachtung der Regeln bis zu 25.000 Euro fällig sein. Welche weiteren Geldbußen es gibt, erklären wir dir im folgenden Artikel:

Bis 25.000 Euro Bußgeld: So teuer sind Verstöße gegen Corona-Auflagen


26.03.2020: Saarland passt Verfügungen zur Ausgangsbeschränkung an

Seit Mitternacht gelten im Saarland veränderte Regeln bei den Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Die Landesregierung habe die Allgemeinverfügung an die Beschlussempfehlung des Bundes angepasst, erklärte ein Regierungssprecher in Saarbrücken in einer Mitteilung.

Sport und Bewegung an der frischen Luft seien alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder mit den Personen, die im selben Haushalt leben, möglich. Zuvor waren Sport und Bewegung draußen mit bis zu fünf Personen erlaubt, mit denen man nicht in einem Haushalt lebt, wenn ein Mindestabstand eingehalten wurde.

Es bleibe im Saarland bei der Ausgangsbeschränkung, nach der das Verlassen der eigenen Wohnräume nur noch bei triftigen Gründen erlaubt sei. Besuche bei Freunden oder Bekannten seien auch weiter nicht gestattet.

Darüber hinaus sei eine Regelung für Hotels und sonstige Beherbergungsbetriebe getroffen worden, erklärte der Regierungssprecher. Ab sofort seien nur noch Übernachtungen aus beruflichen oder wichtigen persönlichen Gründen gestattet. Das treffe etwa zu, wenn die eigene Wohnung unbewohnbar sei. Dies diene der Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus durch Vermeidung von nicht notwendigen Reisen.


26.03.2020: Zwei Ortsteile in Sachsen-Anhalt unter Quarantäne

Wegen der hohen Anzahl von Coronavirus-Infizierten sind zwei Ortsteile der Stadt Jessen (Elster) in Sachsen-Anhalt von der Außenwelt abgeschirmt: Jessen und Schweinitz stehen unter Quarantäne. Seit diesem Donnerstagmorgen, 7.00 Uhr, kontrollieren Feuerwehrleute und Polizisten die Zufahrtsstraßen, wie der Sprecher des Landkreises Wittenberg bestätigte. Die Quarantäne ist bis zum 10. April angekündigt.

Dem Sprecher zufolge sind rund 8000 Einwohner betroffen. Anlass für die Maßnahmen ist ein Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim. Von 16 Infizierten mussten bereits drei ins Krankenhaus gebracht werden.

"Das Haus verlassen darf man, um sich auf kürzestem Wege etwas zu Essen zu holen oder in die Apotheke zu gehen", sagte der Sprecher.
Der Zutritt oder die Zufahrt zu den gesperrten Ortsteilen ist laut einer Mitteilung des Landkreises nur Menschen gestattet, die dort ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz haben und sich unverzüglich in die häusliche Quarantäne begeben. Ausnahmen sollen gelten für "Personen, die Maßnahmen der medizinisch indizierten Pflege wahrnehmen, Rettungsdienste, ärztliche Hausbesuche" sowie Mitarbeiter bestimmter lokaler Unternehmen.


25.03.2020: Auch zweiter Corona-Test bei Kanzlerin Merkel negativ

Auch beim zweiten Test von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf das neuartige Coronavirus ist keine Infektion festgestellt worden. Das teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch in Berlin mit. "Die Bundeskanzlerin arbeitet weiterhin aus der häuslichen Quarantäne und wird sich Anfang der kommenden Woche erneut testen lassen."


25.03.2020: Abi-Chaos vorerst abgewendet - Prüfungen sollen stattfinden 

Die Schulabschlussprüfungen sollen nach derzeitigem Stand trotz Corona-Krise doch in ganz Deutschland stattfinden. Darauf haben sich die Kultusminister der Länder am Mittwoch in einer Schaltkonferenz verständigt, nachdem Schleswig-Holstein zuvor angekündigt hatte, die Prüfungen abzusagen. "Zum heutigen Zeitpunkt stellen die Länder fest, dass eine Absage von Prüfungen nicht notwendig ist", heißt es in einem gemeinsamen Beschluss. Über das weitere Vorgehen würden sich die Bundesländer eng in der Kultusministerkonferenz (KMK) abstimmen. 

Der Beschluss sei einstimmig gefasst worden, teilte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Stefanie Hubig (SPD) in Mainz mit. Auch die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) habe zugestimmt.


25.03.2020: Polen führt auch für Pendler Quarantäne ein

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus will Polen künftig auch Berufspendler nach einer Rückkehr ins Land in eine 14-tägige Quarantäne schicken. Die seit Einführung der Grenzkontrollen gültige Ausnahme für diese Gruppe werde aufgehoben, heißt es in einer Verordnung des Gesundheitsministeriums in Warschau.

Ab Freitag könnten Personen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit die Grenze überqueren müssten, sich eine Bescheinigung der örtlichen polnischen Gesundheitsämter über die entsprechenden Quarantäne-Regelungen ausstellen lassen.


25.03.2020: Bundestag beschließt Rettungsfonds für große Unternehmen

Der Bundestag hat am Mittwoch in der Corona-Krise einen milliardenschweren Rettungsfonds für angeschlagene große Unternehmen beschlossen. Über einen "Wirtschaftsstabilisierungsfonds" sollen Firmen mit Kapital gestärkt werden können - der Staat soll sich notfalls wie in der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren auch an Unternehmen beteiligen können.

Der Schutzschirm umfasst ein Volumen von insgesamt 600 Milliarden Euro. Unternehmen sollen mit Kapital und Garantien gestärkt werden können. Mögliche Staatsbeteiligungen sollen wieder privatisiert werden, wenn die Krise vorbei ist. Welche Konzerne unter diesen Rettungsschirm schlüpfen könnten, ist derzeit unklar.


25.03.2020: Prinz Charles mit Coronavirus infiziert

Auch in Großbritannien infiziert das Coronavirus immer mehr Menschen, darunter auch ein Teil der britischen Königsfamilie. Der 71-jährige Prinz Charles ist an dem Virus erkrankt:

Prinz Charles positiv auf Corona getestet
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25.03.2020: Bundestag beschließt Nachtragshaushalt

Der Bundestag hat einen Nachtragshaushalt zur Finanzierung der Hilfspakete in der Corona-Krise beschlossen. Vorgesehen sind darin neue Schulden in Höhe von 156 Milliarden Euro.

Dafür soll auch eine Notfallregelung bei der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse angewandt werden, darüber lief am Mittwochnachmittag noch die namentliche Abstimmung.

Das Finanzministerium rechnet im Nachtragshaushalt mit Kosten für die Corona-Hilfsprogramme von 122,5 Milliarden Euro. So sind direkte Zuschüsse von insgesamt 50 Milliarden Euro für kleine Firmen und Solo-Selbständige geplant, auch Krankenhäuser sollen mehr Geld bekommen.

Zugleich rechnet der Bund damit, wegen der massiven wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise 33,5 Milliarden Euro weniger Steuern einzunehmen. Deshalb plant Finanzminister Olaf Scholz (SPD) eine Neuverschuldung von 156 Milliarden Euro. Das sind rund 100 Milliarden mehr, als die Schuldenbremse im Grundgesetz erlaubt. 


25.03.2020: Über 150.000 Deutsche aus Ausland zurückgeholt

Die Bundesregierung hat gemeinsam mit Reiseveranstaltern und der Lufthansa inzwischen mehr als 150 000 wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandete Deutsche zurückgeholt.
17 000 seien mit den vom Auswärtigen Amt gecharterten Maschinen ausgeflogen worden, sagte der stellvertretende Sprecher des Ministeriums, Rainer Breul, am Mittwoch in Berlin. Bei der Anfang vergangene Woche gestarteten Rückholaktion geht es insgesamt um rund 200 000 Reisende. "Wir haben da noch eine Wegstrecke vor uns", sagte Breul.


25.03.2020: Schulabschlussprüfungen sollen trotz Coronavirus stattfinden

Die Schulabschlussprüfungen in Deutschland sollen trotz Corona-Krise nach jetzigem Stand weiterhin stattfinden. Darauf haben sich die Kultusminister der Länder am Mittwoch in einer Schaltkonferenz geeinigt.

Wie die Kultusministerkonferenz (KMK) nach dem Gespräch mitteilte, vereinbarten die Länder, dass "zum heutigen Zeitpunkt" eine Absage von Prüfungen nicht notwendig sei. Über das weitere Vorgehen würden sich die Bundesländer eng in der Ministerkonferenz abstimmen.


25.03.2020: Thailand schließt seine Grenzen

Thailand wird zur Eindämmung der Corona-Pandemie von diesem Donnerstag an bis Ende April seine Grenzen schließen. Ältere und gesundheitlich schwache Menschen sollten zu Hause bleiben, sagte Regierungschef Prayut Chan-o-cha in einer Fernsehansprache am Mittwoch. Zudem werde es Maßnahmen gegen Hamsterkäufe und die Verbreitung von Fake News geben. Thailand stünden schwere Zeiten bevor, sagte Prayut weiter.

Die Regierung hatte bereits am Dienstag angekündigt, dass in dem südostasiatischen Land ab Donnerstag der Ausnahmezustand gelten wird.

Der stellvertretende Premierminister Wissanu Krea-ngam sagte auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, dass Verhaltensempfehlungen der Regierung je nach Entwicklung der Lage während des Ausnahmezustands verpflichtend werden könnten. Eine Ausgangssperre werde es aber zunächst nicht geben, sagte Wissanu weiter.


25.03.2020: Was macht das Coronavirus in unserem Körper?

Wenn jemand mit dem Coronavirus infiziert ist, reagiert unser Körpersystem darauf. Laut Experten können Menschen bis zu drei verschiedene Phasen durchlaufen, auf die unser Körper unterschiedlich reagieren kann. Mehr dazu erfährst du in diesem Video:

Die Infektion mit dem Coronavirus verläuft in drei Phasen.
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25.03.2020: Niedersachsen verbreitet 4,4 Millarden Euro schweres Hilfspaket

Niedersachsen hat ein 4,4 Milliarden Euro schweres Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise auf den Weg gebracht. Der Landtag stimmte am Mittwoch einmütig mit den Stimmen aller anwesenden 118 Abgeordneten für einen Nachtragshaushalt und einen erhöhten Bürgschaftsrahmen. Das Geld soll Wirtschaft und Gesundheitswesen stützen.


25.03.2020: Niederlande sehen Virusverbreitung als gebremst

Im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Epidemie sehen die Niederlande erste positive Ergebnisse. Die Verbreitung des Virus scheine gebremst, sagte der Leiter des staatlichen Zentrums für Infektionsbekämpfung, Professor Jaap van Dissel, am Mittwoch vor einem Ausschuss des Parlaments in Den Haag. "Das ist vorläufig ein positiver Trend."

Die strengen Beschränkungen des öffentlichen Lebens hätten dazu geführt, dass ein Corona-Patient im Schnitt nur noch etwa eine andere Person anstecke und nicht wie bisher mehr als zwei, sagte van Dissel. Ein Ende der Krise sei aber nicht in Sicht, warnte er. Die Epidemie werde sicher noch "einige Monate" andauern. 


25.03.2020: Bundesregierung sieht vorerst keine Lockerung der Corona-Maßnahmen vor

Die Bundesregierung sieht vorerst keinen Anlass für Lockerungen der umfassenden Corona-Krisenmaßnahmen. "Wir befinden uns immer noch am Anfang einer Epidemie", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Auch wenn sich ein leichtes Abflachen der Kurve andeute, gebe es weiterhin eine hohe Zahl an Neuinfektionen und keinen Grund für Entwarnung. Es sei daher davor zu warnen, jetzt bereits von einer "Exitstrategie" zu sprechen.

Regierungssprecher Steffen Seibert verwies darauf, dass es auf allen staatlichen Ebenen darum gehe, die Virus-Ausbreitung zu verlangsamen und Auswirkungen auf das Gesundheitssystem, die Wirtschaft und jeden einzelnen Bürger abzufedern. Dies stehe jetzt im Mittelpunkt. Bund und Länder hatten zu Wochenbeginn weitere Kontaktbeschränkungen beschlossen, zugleich sind milliardenschwere Hilfsprogramme auf dem Weg.


25.03.2020: G20-Staaten halten am Donnerstag Videogipfel zur Corona-Krise ab

Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) kommen an diesem Donnerstag zu einem Video-Sondergipfel zur Corona-Krise zusammen. Bei dem virtuellen Treffen soll es um weltweit koordinierte Schritte zur Eindämmung der Pandemie und um die "menschlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen" gehen, kündigte Saudi-Arabien am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur SPA zufolge an. Das Königreich hat derzeit den Vorsitz in der G20-Gruppe. Geleitet wird die Videoschalte vom saudischen König Salman.

Auch Länder und Organisationen, die eigentlich nicht Teil der G20 sind, sollen teilnehmen. Darunter sind Spanien, Jordanien, Singapur und die Schweiz sowie die Vereinten Nationen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltbank und der Internationale Währungsfonds. Vertreter regionaler Ländergruppen wie die südostasiatischen Nationen (Asean), die Afrikanische Union (AU) und der Golf-Kooperationsrat (GCC) werden ebenfalls zugeschaltet.


25.03.2020: Türkei holt Studenten aus dem Ausland zurück

Die Türkei hat wegen der Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 rund 2700 Studenten aus europäischen Ländern wie Italien und Polen sowie aus Nord-Zypern und Ägypten heimgeholt.Das geht aus Tweets von Vizepräsident Fuat Oktay vom Mittwoch hervor.

Die Betroffenen stünden zunächst für 14 Tage unter Quarantäne. Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am Vormittag im Fernsehen, die 2721 Studenten seien mit elf Flügen aus acht Ländern zurückgebracht worden. Unter Quarantäne stehen unter anderem bereits Tausende Staatsbürger, die von Pilgerfahrten nach Saudi-Arabien zurückgekehrt waren.


25.03.2020: Irland verschärft Maßnahmen

Irland hat seine Maßnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärft. Die Schließung der Schulen werde bis zum 19. April verlängert, teilte Premierminister Leo Varadkar in Dublin mit. Auch Sportstudios, Cafés, Friseursalons und andere Geschäfte, die keine lebensnotwendigen Dienste anbieten, dürfen nicht mehr betrieben werden. Sportveranstaltungen sind ebenfalls untersagt.

Die Polizei und andere Sicherheitskräfte sollen zudem sicherstellen, dass sich im Freien keine Gruppen mit mehr als vier Mitgliedern treffen - es sei denn, es handelt sich um Mitglieder desselben Haushalts. Nach Einschätzung der Regierung werden mehr als 400 000 Menschen infolge der Corona-Krise ihre Arbeit verlieren. 


25.03.2020: Natur erholt sich dank des Coronavirus

In Folge der Coronakrise ist die Umweltverschmutzung vor allem aufgrund der gesunkenen CO2-Emissionen rapide zurückgegangen. Doch kann die Umwelt davon auch langfristig profitieren?

Dank COVID-19: Die Natur erholt sich
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25.03.2020: Begriffliche Unterschiede in der Corona-Krise

In der Berichterstattung zur Corona-Krise werden meist drei Begriffe verwendet, die jedoch keinesfalls Synonyme sind. Wie sich diese definieren lassen, erfährst du im folgenden Artikel:

Coronavirus, SARS-CoV-2 und Covid-19: Wo liegen die begrifflichen Unterschiede?


25.03.2020: Augsburg kassiert 55 Euro für Corona-Verstöße

Während noch an einem landesweiten Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen gearbeitet wird, hat die Stadt Augsburg bereits ein einheitliches Bußgeld festgelegt. Wer nach einer ersten Belehrung durch den Ordnungsdienst nicht Folge leiste, bekomme eine Anzeige, erklärte ein Sprecherin der Stadt. Im Sofortvollzug würden dann pro Person 55 Euro kassiert.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte am Dienstag angekündigt, dass ein Katalog mit Bußgeldhöhen erstellt werden soll, an denen sich die Kommunen orientieren können, wenn sie Verstöße gegen die Coronavirus-Vorschriften ahnden. Grundsätzlich können nach Angaben des Ministeriums Bußgelder bis zu 25 000 Euro verhängt werden.


25.03.2020: Kubicki: Beschleunigtes Verfahren wird nicht legislativer Normalfall 

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hat die Verabschiedung der weitreichenden Gesetze gegen die Folgen der Corona-Krise im Eilverfahren verteidigt. "Wir haben eine Lage, in der aktuell schnell gesetzliche Grundlagen geschaffen werden müssen, damit die Exekutive handlungsfähig bleibt", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zugleich betonte er: "Dieses beschleunigte Verfahren wird definitiv nicht der legislative Normalfall." Gesetzesbeschlüsse im Schnellverfahren habe es immer mal wieder gegeben. "Jedem Beteiligten ist klar, dass so etwas nur in Notsituationen angewendet wird."

Der Bundestag will an diesem Mittwoch in einem bisher kaum vorstellbaren Tempo Milliarden-Hilfspakete beschließen, um die Folgen der Corona-Krise abzumildern. Der Bund will mit mehreren großen Rettungsschirmen und umfangreichen Rechtsänderungen Familien, Mieter, Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise schützen.

Die Schuldenbremse im Grundgesetz soll außer Kraft gesetzt werden. Sie legt die Grundlage für einen Nachtragshaushalt mit einer sonst unzulässigen Schuldenaufnahme von rund 156 Milliarden Euro. Die erst am Montag vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetze sollen am Freitag bereits den Bundesrat passieren.


25.03.2020: Für Missachtung der Quarantäne in Italien nun bis zu fünf Jahre Haft 

Die Regierung in Italien hat die Strafen für Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie drastisch erhöht. Wer positiv auf das Coronavirus getestet sei und sich vorsätzlich nicht an die Quarantäneauflage halte und die Wohnung verlasse, könne mit Gefängnis von einem bis zu fünf Jahren bestraft werden, stand in einem am Dienstagabend veröffentlichten Dekret der Regierung in Rom.

Schon zuvor hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte auch höhere Geldstrafen von 400 bis 3000 Euro angedroht. Bisher drohte bei Vergehen eine Strafe von 206 Euro, auch eine Haft von bis zu drei Monaten war möglich. 


24.03.2020: Auch Berlin will Corona-Patienten aus Italien aufnehmen

Berlin will so wie andere Bundesländer schwer kranke Corona-Patienten aus Italien zur Behandlung aufnehmen. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstagabend an. "Solidarität macht nicht an der Stadtgrenze halt", sagte Müller in der RBB-Sendung "Wir müssen reden!". "Wir wollen helfen und Patienten aus Italien aufnehmen. Darüber habe ich heute mit dem Charité-Chef gesprochen."

Müller folgte damit dem Beispiel anderer Länderchefs. Bayern will ebenfalls Covid-19-Patienten aus Italien aufnehmen, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Dienstag: «Wir wollen auch da ein Signal der Humanität setzen.» Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte die Aufnahme von zehn Patienten aus dem besonders leidenden Norditalien zu. "Wir wollen signalisieren: Ihr seid nicht allein." In Baden-Württemberg, Sachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind bereits erste Corona-Notfälle aus dem Ausland in Kliniken untergebracht.


24.03.2020: Erste Soldaten helfen in Krankenhäusern 

Erstmals in der Coronakrise sind seit Dienstag Soldaten zur Unterstützung in Krankenhäusern in Baden-Württemberg im Einsatz. Je sieben Sanitätssoldaten würden in Krankenhäusern in Freiburg und Titisee-Neustadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) zunächst einmal eingewiesen und sollen künftig im Klinikbetrieb helfen, sagte ein Sprecher des Landeskommandos Baden-Württemberg am Dienstag.

Für den Katastrophenschutz und die Gesundheitsversorgung sind in Deutschland zunächst die Landkreise und die kreisfreien Städte verantwortlich. Bei Überforderung können sie um Amtshilfe bitten und sich dabei auch an die Bundeswehr wenden. Jedoch muss zunächst geprüft werden, ob andere zivile und nichtmilitärische Stellen unterstützen können.


24.03.2020: Spanisches Dorf verordnet Mindestbetrag für Einkäufe

Ungewöhnliche Maßnahme gegen Corona-Regel-Brecher in Spanien: Der Bürgermeister von Herrera del Duque beschloss, dass die rund 3700 Einwohner seiner Ortschaft bis auf weiteres bei jedem Einkauf mindestens 30 Euro ausgeben müssen. Mit dieser Entscheidung will Bürgermeister Saturnino Alcázar erreichen, dass die Menschen nicht unter dem Vorwand des Einkaufens ihr Haus mehrmals am Tag verlassen und so die wegen der Pandemie seit eineinhalb Wochen in ganz Spanien geltende Ausgangssperre umgehen.

Diese Maßnahme sei in der rund 200 Kilometer südwestlich von Madrid gelegenen Ortschaft wegen der "ständigen Nichteinhaltung" der Ausgangsbeschränkungen nötig gewesen, betont Alcázar in seinem Erlass. Sie sei mit der Polizei abgesprochen worden. Es werde Kontrollen der Kassenbons geben, warnte der Bürgermeister.


24.03.2020: Petition: Hunderttausende fordern Grundeinkommen in Corona-Krise 

Rund 390 000 Unterzeichner fordern wegen der Corona-Krise im Internet in einer an Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gerichteten E-Petition die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für sechs Monate (Stand Dienstag).

Die Initiatorin ist die in Berlin lebende selbstständige Modedesignerin Tonia Merz. "Mit so einer hohen Resonanz hätte ich nicht gerechnet. Es zeigt aber, wie viele Menschen die Krise betrifft", sagte Merz am Dienstagnachmittag. Mit einem Grundeinkommen in Höhe von 800 bis 1200 Euro könne ihnen geholfen werden. 


24.03.2020: Hunderte Wohnmobilfahrer sitzen in Marokko vor spanischer Grenze fest 

Wegen der Grenzschließungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus sitzen Hunderte Wohnmobilfahrer in Marokko fest, darunter viele Deutsche sowie Österreicher und Schweizer. Sie hatten die inzwischen geschlossene Grenze in die spanische Enklave Ceuta im Norden Marokkos nicht mehr rechtzeitig erreicht. Deutsche Urlauber berichteten am Dienstag von mehr als 300 Wohnmobilen vor der Grenze und etwa 70 weiteren im Hafen von Ceuta. Die Fährverbindungen zum europäischen Festland sind inzwischen eingestellt.

Spanien hatte seine Grenzen bereits in der Nacht zum Dienstag vergangener Woche geschlossen. An den Übergangen in die Enklaven Ceuta und Melilla wurden Reisende dann noch tagelang ins Land gelassen. Am Montag erklärte die Regierung in Madrid schließlich, man werde auch keine Durchfahrt von Wohnmobilfahrern mehr gestatten.


24.03.2020: Experten warnen vor akuten Engpässen bei heimischer Pflege 

Wegen der Corona-Krise drohen bei der Pflege und Versorgung älterer Menschen daheim aus Expertensicht akute Engpässe.

Der Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP) warnte am Dienstag, dass nach Ostern bis zu 200 000 Betreuungskräfte aus Osteuropa fehlen könnten. Noch dramatischer ist die Lage aus Sicht der Stiftung Patientenschutz: "Die Betreuer fehlen schon jetzt, die Krise ist längst da", sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Der Sozialverband VdK forderte Hilfe für berufstätige Angehörige, wenn sie für professionelle Betreuer einspringen.

"Wo sollen all die pflegebedürftigen Menschen bleiben, die derzeit zu Hause leben, wenn Betreuungshilfe wegbleibt? Die Alten- und Pflegeheime sind voll", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Sie schlug vor, Kurzarbeit-Regelungen auf Angehörige auszudehnen. Dann könnten Berufstätige zeitweise aus dem Job aussteigen und wären abgesichert. Pflegebedürftige blieben in den eigenen vier Wänden.


24.03.2020: Köln richtet "Task Force" für Coronafälle in Pflegeheimen ein

Köln richtet für Coronavirus-Fälle in Alten- und Pflegeheimen eine "Task Force" ein. Die Bewohner der Einrichtungen gehörten zu den "vulnerablen Personengruppen", erklärte Stadtdirektor Stephan Keller am Dienstag. Die müssten besonders umfassend vor dem Virus geschützt werden, weil sie im Fall einer Ansteckung besonders gefährdet seien.

"Wenn es innerhalb einer solchen schutzbedürftigen Gruppe - etwa in einem Heim, einer Pflegeeinrichtung - eine Erkrankung, einen bestätigten Covid-19-Fall gibt, dann werden diese Personen oder diese Einrichtungen von unserer "Task Force" aufgesucht, beraten und unterstützt", erklärte Keller. Damit wolle man eine weitere Ausbreitung des Virus verhindert.


24.03.2020: Bundesliga pausiert wohl bis mindestens 30. April

Fußballfans müssen wohl noch länger ohne die Bundesliga auskommen als gedacht! Das DFL-Präsidium empfiehlt eine Aussetzung des Spielbetriebs in der 1. und 2. Bundesliga bis mindestens 30. April. Das gab die DFL auf ihrer Website bekannt. Der Vorschlag muss jedoch noch von den 36 Profi-Klubs abgesegnet werden. Ursprünglich war der Ligabetrieb nur bis zum 2. April ausgesetzt worden.


24.03.2020: Ägypten verhängt nächtliche Ausgangssperre

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Ägypten eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Für die kommenden zwei Wochen dürften Bewohner zwischen 19.00 Uhr und 6.00 Uhr das Haus nicht mehr verlassen, kündigte Ministerpräsident Mustafa Madbuli am Dienstag an.

Geschäfte müssen bereits um 17.00 Uhr schließen. Freitags und samstags - in Ägypten das Wochenende - bleiben sie komplett geschlossen. Ausgenommen sind Supermärkte, Lebensmittelläden, Bäckereien und Apotheken, die nicht in Einkaufszentren liegen.

Cafés, Clubs und andere Vergnügungsstätten bleiben in den nächsten zwei Wochen ebenfalls geschlossen. Restaurants dürfen lediglich nach Hause liefern. Auch Regierungseinrichtungen bleiben zu. Ägypten ist mit etwa 100 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land in Nordafrika. Gemeldet wurden dort 366 Infektionen mit Sars-CoV-2. An dem Virus starben 19 Menschen.


24.03.2020: Slowakei verschärft Schutzmaßnahmen

Die neue slowakische Regierung hat die bisher geltenden Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus am Dienstag weiter verschärft. Wer sein Haus oder seine Wohnung verlässt, muss auch im Freien einen Atemschutz tragen, der zumindest Mund und Nase bedeckt.

Zur Überwachung möglicher Infizierter dürfen staatliche Behörden künftig die Mobilitätsdaten der Mobilfunkanbieter auswerten. Diese außerordentliche Maßnahme werde "nur für die Zeit der Krise und nur zum Schutz der Bevölkerung" angewendet, versicherte der konservative Regierungschef Igor Matovic in Bratislava.

Für Menschen ab 65 Jahren werden in Lebensmittelgeschäften eingeschränkte "Senioren-Öffnungszeiten" von neun bis zwölf Uhr eingeführt. Nach Möglichkeit sollten ältere Menschen aber überhaupt nicht selbst einkaufen, sondern dafür Hilfe in Anspruch nehmen, empfiehlt die Regierung in ihrem am Dienstag vorgestellten Maßnahmenkatalog.

Notfalls könnte für bestimmte Bevölkerungsgruppen auch eine völlige Ausgangssperre verhängt werden, erklärte der staatliche Hygienebeauftragte Jan Mikas im Beisein des Regierungschefs.


24.03.2020: Indien verhängt dreiwöchige Ausgangssperre

Für Indiens 1,3 Milliarden Einwohner gilt die kommenden 21 Tage eine Ausgangssperre. Die wegen der Corona-Krise verhängte Sperre werde ab Mitternacht gelten, sagte Premierminister Narendra Modi am Dienstagabend (Ortszeit) in einer am Fernsehen übertragenen Rede.

Er forderte seine Landsleute auf zu vergessen, wie es sich anfühlt, das Haus zu verlassen und weitete damit eine seit Montag in vielen Regionen und großen Städten geltende Sperre auf das ganze Land aus. Das sei die einzige Option im Kampf gegen das Virus, sagte Modi.

Aus nahezu allen Landesteilen seien Infektionen gemeldet worden, hieß es zuvor von der indischen Regierung. Bisher wurden 508 Menschen in Indien nach Angaben des Gesundheitsministeriums positiv auf das Coronavirus getestet. Zehn Menschen sind an der Lungenkrankheit
Covid-19 gestorben.

Die Zahlen sind im Vergleich zur Bevölkerung Indiens zwar noch relativ klein - Indien ist nach China das bevölkerungsreichste Land der Welt mit 1,3 Milliarden Einwohnern. Zu den niedrigen Zahlen könnte es deshalb kommen, weil Indien vergleichsweise wenig testet. Andererseits hat das Land schnell und früh strenge Maßnahmen ergriffen - war unter den ersten Nationen, die fast allen Ausländern die Einreise untersagten.


24.03.2020: Arzt entwickelt Atemmaske-Vorlage für 3D-Drucker

Auf der ganzen Welt herrscht eine akute Knappheit an Atemschutzmasken. Ein Arzt aus Montana hat nun eine Lösung für das Problem gefunden, indem er eine Vorlage für den 3D-Drucker entwickelt hat:

24.03.2020: NRW beschließt Rettungsschirm in Höhe von 25 Milliarden Euro

Der nordrhein-westfälische Landtag hat am Dienstag einstimmig ein Hilfspaket in Höhe von 25 Milliarden Euro zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise beschlossen.

Im Schnellverfahren stimmten alle fünf Fraktionen dem in der Landesgeschichte beispiellosen Rettungsschirm zu.


24.03.2020: Rheinland-Pfalz stellt 3,3 Millarden Euro für Corona-Krise bereit

Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat einen Nachtragshaushalt über 3,3 Milliarden Euro beschlossen. In dem Entwurf für das Ausgabengesetz seien 800 Millionen Euro für die aktuelle Krisenbewältigung enthalten, teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag mit. Das Land nehme für das Paket auch eine Neuverschuldung in Kauf. Zunächst war für den Nachtragshaushalt ein Volumen von 650 Millionen Euro genannt worden.


24.03.2020: Schleswig-Holstein plant Absage der Abiturprüfungen

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) plant wegen der Corona-Pandemie eine Absage der Abiturprüfungen im Land. Sie werde dem Kabinett am Mittwoch einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorlegen, sagte Prien am Dienstag. Auch die Prüfungen zum ersten allgemeinbildenden und zum mittleren Schulabschluss sollen in diesem Schuljahr nicht abgenommen werden.


24.03.2020: Fast alle EU-Staaten setzen Einreiseverbot um

Das wegen der Corona-Krise eingeführte weitgehende Einreiseverbot in die EU wird mittlerweile von fast allen Staaten umgesetzt. Einzig Irland, das wegen des gemeinsamen Reisegebiets an Großbritannien gebunden ist, sei eine Ausnahme, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag. Als Nicht-EU-Staaten beteiligen sich Norwegen, die Schweiz, Liechtenstein und Island an der Maßnahme, die auch Mitglieder des Schengenraums sind.

Um die Ausbreitung von Covid-19 zu bremsen, hatten sich Kanzlerin Angela Merkel und die anderen EU-Staats- und Regierungschefs vergangene Woche auf ein weitreichendes Einreiseverbot für die meisten Nicht-EU-Bürger verständigt. Damit reagierten sie auf einen Vorschlag von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Die Entscheidung für eine solche Maßnahme kann jedes Land unabhängig für sich treffen, wurde nun aber koordiniert umgesetzt.


24.03.2020: Hessen stellt zwei Milliarden Euro an Soforthilfen bereit

Hessen will mit Soforthilfen von zwei Milliarden Euro die ganz akuten Folgen der Corona-Pandemie bekämpfen. Mit dem Geld kümmere sich das Land unter anderem um die notwendige medizinische Ausrüstung und die finanzielle Unterstützung der Kliniken, erläuterte Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) am Dienstag im Landtag. Die Wirtschaft werde mit Soforthilfen und Bürgschaften unterstützt. "Wir haben dabei alle im Blick, von den Solo-Selbstständigen bis zu großen Unternehmen", erklärte der Minister.

Das Land unterstütze aber auch Vereine und Kultureinrichtungen und übernehmen Ausgleichszahlungen zum Beispiel für ausgefallene Klassenfahrten. "Der Schutzschirm für Hessen ist gespannt", betonte Schäfer. "Am Geld wird die Bekämpfung der Corona-Krise nicht scheitern." Wichtige Grundlage sei der Nachtragshaushalt, der am (heutigen) Dienstag im Landtag beschlossen werden soll. Dafür muss die Schuldenbremse gelockert werden.


24.03.2020: Umsatzeinbrüche für Airlines noch drastischer als befürchtet

Die Fluggesellschaften befinden sich nach Angaben ihres Dachverbands IATA wegen der Coronavirus-Pandemie in der schlimmsten Krise ihrer Geschichte. Die erwarteten Umsatzeinbußen übertreffen die schon drastischen Prognosen von Anfang März, wie die IATA am Dienstag in Genf berichtete.

Sie geht inzwischen für dieses Jahr von Umsatzeinbußen im Passagiergeschäft von 252 Milliarden Dollar (233 Mrd Euro) aus. Im Vergleich zu 2019 wären das 44 Prozent. Am 5. März hatte sie noch bis zu 113 Milliarden Dollar Einbußen prognostiziert. Die schlimmsten Umsatzeinbußen seien in der Region Asien-Pazifik mit minus 88 Milliarden Dollar und Europa mit minus 76 Milliarden Dollar zu erwarten.

"Auf uns kommt mit rasantem Tempo eine Liquiditätskrise zu", sagte IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac. Das Frachtgeschäft laufe zwar eigentlich, und sei gerade in der Krise wichtig, um medizinisches Material zu befördern. Frachtmaschinen und Besatzungsmitglieder seien aber von den Reisebeschränkungen betroffen. Er appellierte erneut an Regierungen, die Frachtmaschinen schnellstens abzufertigen.


24.03.2020: Olympische Spiele auf 2021 verschoben

Nun also doch! Die Olympischen Spiele, die ursprünglich vom 24. Juli bis 9. August 2020 in Tokio (Japan) stattfinden sollten, werden auf das Jahr 2021 verschoben. Das gab das Internationale Olympische Komitee bekannt. Zuvor soll Japans Ministerpräsident Shinzo Abe um die Verschiebung der Großveranstaltung gebeten haben.


24.03.2020: UN möchte Sanktionen während Corona-Krise aussetzen

Angesichts der verheerenden Coronavirus-Pandemie hat die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, das Aussetzen von Sanktionen verlangt. Sie erwähnte den Iran, Kuba, Nordkorea, Venezuela und Simbabwe.

"Mit Blick auf die explosiven Konsequenzen wie Todesfälle, Leid und weitere Ansteckungen ist es lebensnotwendig, dass der Zusammenbruch von Gesundheitssystemen in allen Ländern vermieden wird", sagte Bachelet am Dienstag in Genf laut Mitteilung ihres Büros. Wenn das Gesundheitssystem in einem der Länder schwach sei, erhöhe dies das Risiko einer weiteren Virus-Ausbreitung für die ganze Welt.


24.03.2020: Ramelow kündigt Kontaktverbot für Thüringen an

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat wegen der Corona-Krise ein Kontaktverbot für den Freistaat angekündigt. Damit werde umgesetzt, was Bund und Länder am Sonntag vereinbarten hätten, sagte Ramelow am Dienstag nach einer Sitzung des Regierungskabinetts.

Die Pläne sehen vor, dass man sich im öffentlichen Raum nur noch alleine, zu zweit oder im Kreise der Angehörigen des eigenen Haushalts aufhalten darf. Ramelow kündigte dazu eine Grundverordnung an, die landesweit gelten soll.

Zugleich betonte der Regierungschef, dass die Menschen weiterhin die Möglichkeit haben sollen, in ihre Gärten zu gehen. "Wir wollen, dass die Menschen raus gehen, dass sie Licht, Luft und die Natur genießen", sagte Ramelow. Auch in Kleingartenanlagen könnten sich die Thüringer weiter aufhalten, weil der Abstand zwischen den Gärten ausreichend sei.


24.03.2020: Polen führt Kontaktverbot ein

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus setzt Polen auf weitere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und die Reduzierung sozialer Kontakte. Ansammlungen von mehr als zwei Personen seien nicht mehr erlaubt, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Dienstag in Warschau. "Wir kaufen uns damit Zeit. Für uns alle, für die bessere Vorbereitung der Gesundheitsversorgung und das Bereitstellen von mehr Krankenhausplätzen."

Die Bürger seien verpflichtet, in ihren Wohnungen zu bleiben, betonte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski. Ausnahmen sollen nur für den Weg zur Arbeit, zum Arzt und zum Einkaufen gelten. Auch Spaziergänge seien weiterhin erlaubt.

Morawiecki appellierte an die Bürger, die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden, damit das Ansteckungsrisiko möglichst niedrig bleibe für diejenigen, die mit Bus oder Bahn zur Arbeit fahren müssten. Die Regelungen sollen ab sofort bis zum 11. April gelten.


24.03.2020: Auch Bayern nimmt Corona-Patienten aus Italien auf

Bayern will angesichts der Corona-Krise schwerkranke Italiener zur Behandlung in bayerische Krankenhäuser aufnehmen. Bayern wolle im Rahmen der Möglichkeiten mit "medizinischem Gerät" helfen aber auch einige Patienten aus Italien aufnehmen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. "Wir wollen auch da ein Signal der Humanität setzen."

Wie viele Menschen aufgenommen werden sollen, konnte Söder noch nicht sagen. Die konkrete Umsetzung müsse noch diskutiert werden. Er kündigte außerdem an, die Bereitschaft der anderen Bundesländer abzufragen, ebenfalls Italiener aufzunehmen. Bayern hat seit dem 1. Oktober 2019 den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz.

Bayern folgt damit dem Beispiel Sachsens, wo bereits Coronavirus-Infizierte aus Italien behandelt werden. Auch NRW hatte angekündigt, Covid-19-Patienten aus Italien aufzunehmen.


24.03.2020: Bayern stockt Corona-Hilfen auf 20 Milliarden Euro auf

Bayern stockt sein Hilfspaket für die bayerische Wirtschaft noch einmal massiv auf - zur Bewältigung der Corona-Krise stehen nun 20 Milliarden Euro zur Verfügung. Zudem werde es weiter vergünstigte Bürgschaften und einen Bayern-Fonds in Höhe von 20 Milliarden Euro geben, um die Wirtschaft zu schützen.

Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München an. "Wir machen uns riesige Sorgen um die wirtschaftlichen Herausforderungen. Viele sind sich nicht bewusst, welche Herausforderungen es geben wird", betonte er.

Bisher hatte der Freistaat einen bis zu zehn Milliarden Euro schweren Schutzschirm zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen im Freistaat geschnürt. Dies hatte der Landtag bereits in der vergangenen Woche einstimmig beschlossen.

Um die Geldmittel sofort bereitstellen zu können, wurde die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse für zunächst ein Jahr außer Kraft gesetzt. Diese Ausnahmeregelung ist etwa für Naturkatastrophen oder zur Bekämpfung von besonders schwerwiegenden Situationen ausdrücklich vorgesehen.


24.03.2020: Ryanair stoppt für mindestens zwei Monate alle Flüge

Europas größte Billig-Airline Ryanair hat am Dienstag wegen der Corona-Pandemie alle Flüge für mindestens zwei Monate gestoppt. Das Unternehmen gehe derzeit davon aus, dass keine Flüge im April und Mai stattfinden werden, teilte Ryanair-Chef Michael O'Leary in Dublin mit.

Letztlich hänge das aber von den Regierungsanweisungen ab. Niemand wisse, wie lange die Pandemie dauern werde. Ryanair steht laut O'Leary aber bereit, gestrandete Passagiere zurückzufliegen oder sich zum Beispiel an Medikamenten-Lieferungen zu beteiligen.


24.03.2020: Rumänien verschärft Ausgangssperre

Rumänien verschärft seine Ausgangssperre, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Von diesem Mittwoch an darf man das Haus auch tagsüber nur noch für dringend notwendige Einkäufe oder den Weg zur Arbeit verlassen. Bislang galt die Ausgangssperre nur für die Nachtstunden. Präsident Klaus Iohannis ordenete am Dienstag ferner an, dass Menschen über 65 Jahre in ihren Wohnungen bleiben müssen.

In Rumänien sind bisher acht Menschen nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gestorben - Die Zahl der Infizierten stieg bis Dienstagmittag binnen 24 Stunden um 186 Fälle auf 762. 79 sind inzwischen wieder gesund.


24.03.2020: FTI verlängert Reisestopp bis Ende April

Der Reiseveranstalter FTI sagt alle Reisen bis Ende April wegen der Corona-Pandemie ab. "Wir haben erneut auf die Neueinschätzung des Auswärtigen Amtes reagiert und sagen Urlaube mit Abreisen bis 30. April heute ab", sagte Dietmar Gunz, Managing Director der FTI Group, am Dienstag in München. Bislang hatte das Unternehmen einer Sprecherin zufolge bereits Reisen bis zum 19. April abgesagt, dieser Zeitraum wird nun verlängert.

"Die aktuelle Situation ändert sich im Moment so rasant, und wir sind stark von äußeren Umständen abhängig, auf die wir keinen Einfluss haben", betonte Gunz. Man habe nun die Situation neu bewertet und die Regelungen "zur Sicherheit unserer Gäste" angepasst. Noch bis zum Abend des 26. März könnten Reisen im April umgebucht werden, danach würden sie von FTI storniert.


24.03.2020: Bayern muss Regelungen zur Ausgangsbeschränkung nachbessern+

Die bayerische Staatsregierung muss die Regelung zu den wegen der Corona-Krise eingeführten Ausgangsbeschränkungen nach erfolgreichen Klagen zweier Bürger rechtlich nachbessern. Die Ausgangsbeschränkungen behalten aber landesweit ihre Gültigkeit.

Anlass sei ein Hinweis des Verwaltungsgerichts München, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Man werde deshalb die Rechtsgrundlage noch einmal verändern, das werde nun umgehend geschehen. "Alle Regeln bleiben natürlich in Kraft." Das sei alles auf einem vernünftigen Weg. "Die Ausgangsbeschränkungen bleiben natürlich", betonte er.

Ein Sprecher des Verwaltungsgerichts München sagte, das Gericht habe in zwei Einzelfällen zu Gunsten zweier Einzelpersonen entschieden, die gegen die Ausgangsbeschränkungen geklagt hatten. Für alle anderen Menschen in Bayern ändere sich dadurch nichts: Die Beschränkungen behielten ihre Gültigkeit, betonte auch der Gerichtssprecher. Dennoch hieß es aus der Staatskanzlei, man werde parallel zu der rechtlichen Nachbesserung Rechtsmittel gegen die Gerichtsentscheidungen einlegen.


24.03.2020: NRW erlässt Bußgeldkatalog für Verstöße gegen Corona-Regeln

Mangelnde Hygiene im Altenheim oder verbotene Treffen mit mehreren Menschen - im Kampf gegen das Coronavirus verhängen die Kommunen in Nordrhein-Westfalen für Verstöße gegen die neuen Corona-Regeln ab sofort hohe Bußgelder.

Besonders schwerwiegende Verstöße wie etwa Treffen in größeren Gruppen von mehr als zehn Personen werden sogar als Straftaten verfolgt. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Erlass mit einem Bußgeldkatalog des Landes hervor. 

Bei Zusammenkünften von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit, die nicht direkt verwandt sind, werden demnach 200 Euro von jedem Beteiligten fällig. Auch wer gegen ein Besuchsverbot - zum Beispiel in einem Altenheim oder Krankenhaus - verstößt, muss 200 Euro Bußgeld bezahlen.

Diese Sätze gelten wohlgemerkt für einen Erstverstoß. In besonders schweren Fällen werden sie verdoppelt. Bei Wiederholungsfällen können bis zu 25 000 Euro Bußgeld verhängt werden.

"Das sind harte Strafen. Aber wer nicht hören will, muss eben zahlen oder wird aus dem Verkehr gezogen", erklärte Innenminister Herbert Reul (CDU). Die Ordnungsämter und die Polizei würden die Maßnahmen mit Augenmaß, aber mit aller notwendigen Härte durchsetzen.

Verbotenes Picknicken kostet laut dem Katalog 250 Euro pro Teilnehmer. Wer trotz Verbots Sportveranstaltungen organisiert, zahlt
1000 Euro. Der Verzehr von Außer-Haus-Speisen näher als 50 Meter am Restaurant oder Imbiss kostet 200 Euro. Zusätzliche Bußgelder seien möglich gegen Unternehmen, die von Verstößen profitieren. Die "Bild"-Zeitung hatte zunächst über den Entwurf des Erlasses berichtet.


24.03.2020: Unis in Rheinland-Pfalz nur noch im Minimalbetrieb

Angesichts der Corona-Krise läuft an den Universitäten in Rheinland-Pfalz nur noch eine Art Notbetrieb. An der größten Uni, der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität, ruht neben dem Lehr- mittlerweile auch ein Großteil des Forschungsbetriebs. Bibliotheken sind dicht, die allermeisten Gebäude auf dem Campus sind geschlossen.

Auch die Uni Koblenz-Landau hat schon seit Tagen auf einen Minimalbetrieb umgestellt. An der Uni Trier ist ein Großteil der Mitarbeiter im Homeoffice, Gebäude sind zu, wie ein Sprecher am Dienstag sagte. Für die Aufrechterhaltung der technischen und der IT-Infrastruktur sei ein Notdienst organisiert.


24.03.2020: Vorerst keine Zwangsräumungen in Berlin

In Berlin werden wegen der Corona-Krise nach Angaben von Justizsenator Dirk Behrendt derzeit keine Wohnungen geräumt. Auch Sperren wegen nicht gezahlter Rechnungen für Gas, Wasser oder Strom seien ausgesetzt, teilte der Grünen-Politiker am Dienstag mit.

Wenn Menschen in der jetzigen Krisensituation auf der Straße landen würden oder ohne Heizung leben müssten, wäre das eine unzumutbare Härte, so Behrendt. Zudem wären Räumungen oder Sperrungen für Gerichtsvollzieher aus gesundheitlichen Gründen schwierig. Sie müssten den persönlichen Kontakt zu Betroffenen herstellen.

Wie mit Vollstreckungen umgegangen wird, entscheiden laut Justizverwaltung aber letztendlich die Amtsgerichte. Sie können entweder Empfehlungen geben oder Anordnungen erlassen.


24.03.2020: Versicherte werden bei Coronaverdacht zwei Wochen krankgeschrieben

Die Menschen in Deutschland dürfen sich bei leichten Atemwegserkrankungen nun zwei Wochen am Telefon krankschreiben lassen. In der Corona-Krise bestand die Möglichkeit bereits für sieben Tage. Nun vereinbarten die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Krankenkassen-Spitzenverband die Verlängerung, wie die KBV am Dienstag in Berlin mitteilte.

Die telefonische, 14-tägige Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit sei möglich, wenn der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus besteht. "Voraussetzung ist immer, dass es sich um leichte Beschwerden der oberen Atemwege handelt."

Wenn ein Coronavirus-Test gemacht werden soll, soll der Arzt dem Patienten sagen, wo dieser sich testen lassen kann. In einigen Regionen brauchen Patienten für die Untersuchung eine Überweisung.

Diese soll die Praxis per Post schicken. Falls es den Patienten schlechter geht, sollen sie nach telefonischer Anmeldung zum Arzt gehen. Die Möglichkeit zur Zwei-Wochen-Krankschreibung ist zunächst bis zum 23. Juni befristet.


24.03.2020: Auch NRW nimmt Corona-Patienten aus Italien auf

Nordrhein-Westfalen nimmt zehn Corona-Patienten aus dem besonders von dem Virus betroffenen Norditalien auf. Das sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags. Die italienische Luftwaffe werde die Patienten in den nächsten Tagen nach NRW verlegen.

"Das ist ein kleiner Tropfen", sagte Laschet. "Aber wir wollen signalisieren: Ihr seid nicht allein." Jedes Leben, das man retten können, sei es wert.
Zuvor hatten bereits andere Bundesländer Corona-Patienten aus dem Ausland aufgenommen.


24.03.2020: Von Deutschland bestellte Atemmasken sind wohl in Kenia verschwunden

Bei der Lieferung von sechs Millionen Schutzmasken nach Deutschland gegen eine weitere Verbreitung von Corona-Infektionen hat es eine Panne gegeben. Die Masken der Schutzstufe FFP2 seien auf einem Flughafen in Kenia "spurlos verschwunden", berichtete der Spiegel am Dienstag. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte, der Vorgang werde untersucht.

Der von der Generalzolldirektion geschlossene Liefervertrag habe storniert werden können. Weiter sagte sie, es handele sich um einen Bruchteil des insgesamt bestellten Materials.

Die Beschaffung dringend benötigt medizinischen Materials in der Corona-Krise ist unter Federführung des Beschaffungsamtes der Bundeswehr organisiert. Unterstützt von der Generalzolldirektion leistet die Behörde Amtshilfe für das Bundesgesundheitsministerium.


24.03.2020: Auch Großbritannien beschließt weitreichende Ausgangsbeschränkungen

Die britische Regierung hat im Kampf gegen das Coronavirus weitreichende Ausgangsbeschränkungen beschlossen. Das verkündete Premierminister Boris Johnson am Montagabend in einer im Fernsehen übertragenen Rede an die Nation.

Johnson wies seine Landsleute an, das Haus nur noch so wenig wie möglich zu verlassen. "Von heute Abend an muss ich dem britischen Volk eine einfache Anordnung geben: Sie müssen zuhause bleiben", sagte Johnson.

Alle Läden, mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften und Apotheken, werden mit sofortiger Wirkung geschlossen. Sportliche Aktivitäten sind nur noch einmal am Tag und nur gemeinsam mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Ansonsten dürfe das Haus nur noch für den Einkauf wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente und für den Weg zur Arbeit verlassen werden, sagte Johnson. Versammlungen von mehr als zwei Personen seien nicht mehr erlaubt und würden von der Polizei aufgelöst. 

Am Wochenende hatten unzählige Briten das schöne Wetter für Ausflüge in städtischen Parks und Erholungsgebiete genutzt - zu viele, um den notwendigen Abstand einhalten zu können. Das BBC-Fernsehen zeigte noch am Montag Bilder von überfüllten U-Bahnen in London.


24.03.2020: Schwer betroffene Provinz Hubei hebt Blockade auf

In der zentralchinesischen Provinz Hubei, wo der Ausbruch des Coronavirus seinen Ausgang genommen hatte, sollen erste Beschränkungen wie Reiseverbote in Kürze aufgehoben werden. Wie die Lokalregierung von Hubei am Dienstag mitteilte, sollen Menschen die Provinz ab Mittwoch um Mitternacht wieder verlassen dürfen. Ausgenommen ist jedoch noch die Millionenmetropole Wuhan, die besonders schwer betroffen war. Dort soll es ab dem 8. April wieder möglich sein, die Stadt zu verlassen.

Voraussetzung für die Reisefreiheit ist, dass die Menschen über einen "grünen Code" verfügen, demnach werden sie als gesund eingestuft. In der Provinz Hubei hatten faktisch rund 60 Millionen Menschen unter Zwangsquarantäne gestanden. Besonders streng waren die Regeln in Wuhan, wo Millionen Menschen über Wochen überhaupt nicht mehr auf die Straße gehen durften.

Zum ersten Mal seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus hatte China vergangene Woche erstmal landesweit keine lokalen Neuinfektionen mehr gemeldet. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Dienstag mitteilte, wurde das Virus aber erneut bei 74 weiteren Menschen nachgewiesen, die kürzlich in die Volksrepublik eingereist sind. Insgesamt seien bislang 427 importierte Fälle festgestellt worden, wie die Kommission weiter mitteilte.

Nach offiziellen Angaben vom Dienstag kletterte die Zahl der Opfer um sieben auf nun 3277. Insgesamt wurden auf dem chinesischen Festland 81 171 Infizierte registriert, von denen sich bislang mehr als 73 000 wieder erholt haben. 


24.03.2020: Frankreich verschärft Ausgangsbeschränkungen

Frankreich verschärft seine strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus weiter. So würden etwa Straßenmärkte weitgehend geschlossen sowie Sport und Spaziergänge mit Kindern weiter eingeschränkt, kündigte Frankreichs Premier Édouard Philippe am Montagabend im französischen Fernsehen an.

Die Ausgangsbeschränkungen könnten außerdem noch einige Wochen anhalten. Die Regeln gelten in ganz Frankreich seit vergangenem Dienstag und waren ursprünglich für 15 Tage angesetzt. "Ich ziehe meinen Hut vor den Franzosen, die die Anweisungen respektieren. Aber wir haben Menschen beobachtet, die das nicht tun", sagte Philippe.

Künftig würden daher Spaziergänge mit Kindern und Sport vor der Tür auf maximal eine Stunde und einen Radius von einem Kilometer um das Wohnhaus begrenzt - und zwar einmal pro Tag. Es sei empfehlenswert, auf den Passierschein, den die Französinnen und Franzosen ausfüllen müssen, wenn sie das Haus verlassen, die entsprechende Uhrzeit zu vermerken. In Kleinstädten könne es Ausnahmen bei den Straßenmärkten geben.

Seit knapp einer Woche dürfen die Franzosen nur das Haus verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist - dazu zählt etwa Lebensmittel einkaufen, Arztbesuche oder alleine Sport machen. Die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Regeln streng und hatte in den vergangenen Tagen besonders Jogger ins Visier genommen.


24.03.2020: Umfrage zeigt große Befürwortung der Ausgangsbeschränkungen

Die von Bund und Ländern am Sonntag vereinbarten verschärften Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus stoßen bei einer großen Mehrheit der Deutschen einer Umfrage zufolge auf Zustimmung. 95 Prozent der Deutschen befürworten nach einer am Montagabend veröffentlichten Blitz-Umfrage von infratest dimap für den "ARD-Deutschlandtrend", dass man sich in den kommenden zwei Wochen nur noch in der eigenen häuslichen Gemeinschaft oder mit einer weiteren Person treffen darf. Nur 3 Prozent lehnen diese Maßnahme ab.

Dennoch sorgen sich 55 Prozent vor einer Ansteckung mit dem Virus. Vor einer Woche waren es noch 48 Prozent, Anfang März 23 Prozent. 75 Prozent der Befragten vertrauen darauf, dass das deutsche Gesundheitssystem die Corona-Pandemie bewältigen kann. Bei 19 Prozent ist das Vertrauen weniger groß, bei 4 Prozent nur klein.

Die Zufriedenheit in das Krisenmanagement der Bundesregierung ist mit 75 Prozent der am Montag 1006 Befragten hoch. 18 Prozent sind weniger und 5 Prozent gar nicht zufrieden.


24.03.2020: Niederlande verbietet Zusammenkünfte bis 1. Juni

Die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie erheblich verschärft. Alle Veranstaltungen und Zusammenkünfte seien bis zum 1. Juni verboten, kündigte Justizminister Ferdinand Grapperhaus am Montag in Den Haag an. Bislang hatte ein Verbot von Veranstaltungen ab 100 Personen bis zum 6. April gegolten. Bei Zuwiderhandlungen könne die Polizei eingreifen und hohe Geldstrafen verhängen.

"Mir ist bewusst, dass das sehr hart ist», sagte der Minister. «Aber wir haben keine Wahl." Anlass für die Verschärfung ist nach den Worten des Ministers, dass zahlreiche Niederländer die bisherigen Regeln missachteten. Am Wochenende waren viele Strände und Parks überfüllt. Der Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern müsse eingehalten werden, betonte auch Premierminister Mark Rutte. "Bleibt so viel wie möglich zu Hause."

Strengere Regeln gelten auch für das Privatleben der Niederländer: Bürger sollen auch in ihren Wohnungen höchstens drei Gäste empfangen. Sie sollen nur noch allein einkaufen gehen. Das Versammlungsverbot gilt vorerst nicht für Kinder, sie dürfen draußen noch zusammen spielen. Nach den neuen Regeln dürfen Bürgermeister nun auch Strände, Parks und Zeltplätze schließen. 


24.03.2020: Bundestag vor Sitzung zur Corona-Krise

Die Fraktionen im Bundestag bereiten am Dienstag die wichtige Bundestagssitzung mit Beschlüssen über Hilfsprogramme in der Corona-Krise vor. Die meisten Fraktionen haben dafür digitale Sitzungen angekündigt.

Am Mittwoch soll der Bundestag im Schnellverfahren mehrere Gesetzesvorhaben beschließen und auch eine Notfallregelung für die Schuldenbremse in Kraft setzen, die dem Bund neue Kredite in Höhe von 156 Milliarden Euro ermöglicht. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht zudem mit den "Wirtschaftsweisen" über die aktuelle wirtschaftliche Lage.


24.03.2020: Weiterhin Verstöße gegen Ausgangsbeschränkungen in Bayern

In Bayern hat es in der Nacht zu Dienstag mehrere Verstöße gegen die wegen der Corona-Krise verhängten Ausgangsbeschränkungen gegeben. Diese ereigneten sich in Oberbayern, Niederbayern und Oberfranken, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

In Allershausen (Landkreis Freising) ist ein 28-jähriger Autofahrer kontrolliert worden. Dabei stellte sich heraus, dass dieser weder einen gültigen Führerschein besaß, noch eine Begründung für seine Fahrt hatte und zudem betrunken war.

In Bamberg hatten sich bei den frühlingshaften Temperaturen vier Männer am Montagmittag auf einem öffentlichen Platz getroffen. Die Polizei erteilte ihnen einen Platzverweis.

Weitere Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung gab es im Landkreis Freyung-Grafenau. Gegen die kontrollierten Personen wird nun wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz ermittelt.


24.03.2020: Tschechien schließt Grenze auch für Berufspendler

Tschechien schließt seine Grenzen nun auch für tägliche Berufspendler, die in die Nachbarstaaten zur Arbeit fahren. Sie könnten entweder daheimbleiben oder sich für mehrere Wochen in Deutschland eine Unterkunft suchen, sagte Innenminister Jan Hamacek nach der Kabinettssitzung am Montag in Prag.

In letzterem Fall müssten sie sich nach ihrer Rückkehr nach Tschechien in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben. Die Einhaltung der Quarantänebestimmungen werde "sehr strikt" kontrolliert. Analog gilt das Gleiche für Österreich.

Nach Schätzungen sind mehr als 37 000 tschechische Grenzgänger in Deutschland und weitere 12 000 in Österreich beschäftigt, vor allem im Gesundheitswesen und in der Gastronomie.

Das Regierungskabinett in Prag verlängerte die übrigen Notmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus für weitere anderthalb Wochen bis zum 1. April. Es gilt ein Ein- und Ausreisestopp. Die Bewegungsfreiheit der Menschen ist drastisch eingeschränkt. Schulen, Restaurants und für die Grundversorgung nicht notwendige Geschäfte sind geschlossen. Neu ist, dass Unternehmen Kurzarbeit anordnen dürfen.


24.03.2020: WWF ruft zur digitalen Teilnahme an "Earth Hour" auf

Als Zeichen für den Umwelt- und Klimaschutz sollen am Samstagabend in der Hauptstadt die Lichter ausgehen. Jährlich ruft die Umweltstiftung WWF weltweit dazu auf, für eine Stunde die Lichter auszuschalten. Um 20.30 Uhr sollen nach WWF-Angaben auch an mehreren Berliner Sehenswürdigkeiten wie Brandenburger Tor, Rotes Rathaus und dem Funkturm das Licht gelöscht werden.

Anders als in den vergangenen Jahren, in denen Menschen die abgedunkelten Monumente gemeinsam betrachteten, rät der WWF wegen der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2, ein Zeichen von Zuhause zu setzen. So könnten Selfies aus der Dunkelheit online geteilt werden.

Die Aktion gibt es nach WWF-Angaben seit 2007 - damals wurden Gebäude im australischen Sydney nicht beleuchtet. Mittlerweile nehmen Tausende Städte und Millionen private Haushalte und Unternehmen an der "Earth Hour" teil.


23.03.2020: Mexiko ruft Wochen des "gesunden Abstands" aus

Mexiko hat bislang kaum Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergriffen - nun haben offiziell vier Wochen des "gesunden Abstands" begonnen. 130 Millionen Menschen sind nach Angaben der Regierung aufgerufen, sich weitestgehend freiwillig aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

Auch trat die bereits vor einiger Zeit beschlossene Schließung aller Schulen am Montag in Kraft. Weitere verbindliche Maßnahmen gibt es landesweit allerdings kaum.

In der Hauptstadt Mexiko-Stadt mussten ab Montag auch Kinos, Museen und Bars geschlossen bleiben. Restaurants, Geschäfte und Märkte dürfen aber aufmachen. Versammlungen von mehr als 50 Menschen seien verboten, verkündete die Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum am Sonntagabend (Ortszeit). Landesweit sind nur Ansammlungen von mehr als 5000 Menschen nicht erlaubt.


23.03.2020: Eurowings kürzt Flugplan weiter

Die Lufthansa-Billigmarke Eurowings streicht ihr Flugprogramm wegen der Corona-Krise wie erwartet weiter zusammen. Ab 25. März werde die Kapazität auf noch etwa zehn Prozent des bisherigen Plans schrumpfen, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Betroffene Kunden würden informiert. Im Zuge der Kürzungen legt der Konzern zwei seiner Flugbetriebe vorerst still. Die Töchter Germanwings und Eurowings Europe, die für Eurowings fliegen, lassen ihre Maschinen dann komplett am Boden.

Auch Eurowings Deutschland fährt den eigenen Flugplan stark zurück und konzentriert sich auf die Rückholer-Flüge sowie eine Grundversorgung an großen deutschen Standorten. Bereits in den vergangenen Wochen habe Eurowings auf mehr als 100 Flügen rund 20 000 Passagiere nach Hause geflogen, hieß es.

Der Lufthansa-Konzern hatte bereits am Donnerstag angekündigt, sein Flugangebot bis 19. April auf nur noch fünf Prozent des eigentlich geplanten Programms zusammenzustreichen. Rund 700 der 763 Flugzeuge des Konzerns stehen dann am Boden.


23.03.2020: Vorerst kein Demonstrationsrecht in Berlin

In der Zeit der Coronakrise gibt es wegen der Ansteckungsgefahr auch fast kein Recht mehr auf Demonstrationen. Das gilt auch für seit langem angemeldete Kundgebungen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Sie bat die Anmelder von Demonstrationen um Verständnis, "dass Ihre bis zum 20.4.2020 angemeldeten Versammlungen (...) grundsätzlich nicht stattfinden können."

Ausnahmen kann es nach den neuen Regelungen in besonderen Ausnahmefällen für Demonstrationen mit bis zu 20 Teilnehmern geben. Allerdings nur, wenn die Ansteckungsgefahr gering bleibt und das Risiko vertretbar ist. Darüber entscheiden Polizei und das zuständige Gesundheitsamt.


23.03.2020: Corona-Test bei Merkel negativ

Beim ersten Test von Kanzlerin Angela Merkel auf das Coronavirus ist keine Infektion festgestellt worden. "Das Testergebnis des heutigen Tests ist negativ", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Weitere Tests werden in den nächsten Tagen durchgeführt."


23.03.2020: Sachsen will Corona-Patienten aus Italien in Kliniken aufnehmen

Sachsen will sechs Corona-Patienten aus Italien in seinen Krankenhäusern aufnehmen. Das kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer am Montag in Dresden an. Man komme damit einer Bitte der italienischen Regierung nach. Die Krankenhäuser im Freistaat hätten signalisiert, dafür die Kapazitäten zu haben. Zudem könne man durch die Behandlung der italienischen Patienten lernen, mit dem Virus umzugehen. "Das ist ein ganz wichtiges Zeichen, dass wir auch anderen helfen können", sagte Kretschmer. Bis Montag waren in Sachsen 865 Infektionsfälle registriert, die meisten in Dresden, Zwickau und Leipzig.


23.03.2020: Ältere sollen in Selbstquarantäne

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci empfiehlt älteren Menschen, das Haus konsequent nicht mehr zu verlassen. Sie bitte alle Berlinerinnen und Berliner über 70, sich zu Hause in Selbstquarantäne zu begeben, sagte die SPD-Politikerin am Montag im Gesundheitsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus. "Abstand ist der sicherste Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus."

Kalayci appellierte an die Solidarität der Berliner, Ältere zu unterstützen: "Freundinnen, Freunde, Angehörige und Nachbarn sind jetzt gefragt, bei der Versorgung zu helfen." Sie sollten dabei allerdings streng auf den empfohlenen Abstand von 1,5 Metern achten. "Soziale Kontakte sind auch mit Abstand möglich", so die Senatorin.

In Berlin gibt es nach Angaben der Senatsverwaltung für Gesundheit von Montag einen weiteren Coronavirus-Toten. Dabei handele es sich um einen 70-jährigen Mann. In der vergangenen Woche war bereits ein 95-jähriger Mann gestorben, der schwere Grunderkrankungen hatte. Nach dem Stand von Sonntag haben sich in Berlin nachweislich 1071 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert.


23.03.2020: Kabinett beschließt beispielloses Hilfspaket

Mit einem beispiellosen Hilfspaket unterstützt der Bund Familien, Mieter, Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, beschloss das Kabinett am Montag gleich mehrere große Schutzschirme und umfangreiche Rechtsänderungen. Damit die Hilfen rasch ankommen, soll im Schnellverfahren bereits am Mittwoch der Bundestag, am Freitag der Bundesrat den Maßnahmen zustimmen.

Die Bundesregierung bringt für das Hilfspaket gewaltige Summen auf. Nach sechs Jahren ohne neue Schulden fällt die schwarze Null im Bundeshaushalt - das Kabinett beschloss einen Nachtragshaushalt mit einer Neuverschuldung von rund 156 Milliarden Euro. Dafür soll der Bundestag am Mittwoch eine Notfallregelung in der Schuldenbremse in Kraft setzen.

Das am Montag beschlossene Hilfspaket umfasst viele Bereiche: Kleine Firmen und Solo-Selbstständige wie Künstler und Pfleger sollen über drei Monate direkte Zuschüsse von bis zu 15 000 Euro bekommen. Über einen Stabilisierungsfonds sollen Großunternehmen mit Kapital gestärkt werden können, der Staat soll sich notfalls auch an den Firmen beteiligen können. Zugleich startete am Montag ein unbegrenztes Sonder-Kreditprogramm der Förderbank KfW.

Außerdem sollen Vermieter ihren Mietern nicht mehr kündigen dürfen, wenn diese wegen der Corona-Krise ihre Miete nicht zahlen können. Bei Anträgen auf Hartz IV sollen die Vermögensprüfung und die Prüfung der Höhe der Wohnungsmiete für ein halbes Jahr ausgesetzt werden. Familien mit Einkommenseinbrüchen sollen leichter Kinderzuschlag bekommen.

Mit erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit sollen Unternehmen zudem Beschäftigte leichter halten können, statt sie in die Arbeitslosigkeit zu schicken. Deutschlands Krankenhäuser sollen mit mehr als drei Milliarden Euro unterstützt werden. Das Kabinett beschloss zudem, dass der Bund mehr Kompetenzen beim Seuchenschutz bekommt, dass das Insolvenzrecht gelockert wird und dass Unternehmen wie Vereine ihre Haupt- und Jahresversammlungen auch online abhalten dürfen.


23.03.2020: Bundeswehr unterstützt ab Mittwoch mit Test-Stationen

Die Bundeswehr hilft bei der Bewältigung der Corona-Krise im Saarland: Drei im Zuge der Amtshilfe genehmigte Abstrich-Stationen sollten wohl ab Mittwoch ihren Betrieb aufnehmen, sagte der Sprecher des Landeskommandos Saarland, Oberstleutnant Thomas Dillschneider, am Montag. Die Entnahmestellen werden eingerichtet: in Merzig in einer Kaserne, in St. Wendel auf dem Gelände der Heeresinstandsetzungslogistik und in Saarbrücken im öffentlichen Raum. "Über den Ort laufen Abstimmungsgespräche."

Zudem würden zwei oder drei Bundeswehrsoldaten eine weitere zivil betriebene Abstrichstation unterstützen, die am (morgigen) Dienstag in Saarlouis als Drive-Through-Station starten soll, sagte Dillschneider. Über einen Amtshilfe-Antrag des Kreises St. Wendel auf Einrichtung eines externen Krankenbehandlungsstandortes mit mehreren hundert Betten sei noch nicht entschieden. Dieser werde mit Material, Gerätschaften und Personal anvisiert, "um zusätzliche Optionen zu schaffen", sagte der Sprecher.

Aufgrund von Corona-Infektionen bei der Belegschaft haben drei Krankenhäuser im Saarland am Wochenende einen Aufnahmestopp verhängt: Im Marienkrankenhaus St. Wendel, dem Diakonie-Klinikum Neunkirchen und dem Evangelischen Stadtkrankenhaus Saarbrücken würden keine neuen Patienten aufgenommen, teilten die Kliniken mit. Schutzmaßnahmen seien angeordnet worden. Die Notfallversorgung sei aber auch weiterhin gesichert.

Nach Prognosen könne im Saarland zum Monatsende mit bis zu 10 000 Corona-Infizierten gerechnet werden, wenn die Entwicklung ungebremst weitergehe, sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Landtages, Magnus Jung, am Montag. Dabei gehe man davon aus, dass sich die Zahlen im Abstand von 2,2 Tagen verdoppeln würden. Man hoffe, dass die ergriffenen Maßnahmen die Entwicklung verlangsamten, sagte Jung. Das Gesundheitsministerium bezifferte die Zahl der registrierten Coronainfektionen am Sonntag mit 318.


23.03.2020: Söder verteidigt Alleingang

Nach dem Beschluss von Bund und Ländern zu Kontaktverboten im Kampf gegen das Coronavirus hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder das Ausscheren seines Landes verteidigt. Das sei eine "sehr kleine Sache", sagte Söder am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Er habe schon am Freitag über Ausgangsbeschränkungen entschieden, die Regelung für Bayern sei "eins zu eins mit Österreich umgesetzt" worden und eine angemessene und notwendige Entscheidung gewesen.

Bund und Länder hatten am Sonntag ein Kontaktverbot beschlossen: Ansammlungen von mehr als zwei Personen werden verboten. Ausgenommen sind Angehörige, die zusammen leben. Bayern will aber bei eigenen, strengeren Ausgangsbeschränkungen bleiben, die die Landesregierung bereits am Freitag beschlossen hatte. In der Schalte der Länderchefs gab es dem Vernehmen nach Kritik am Alleingang des CSU-Chefs - von wem vor allem, dazu gibt es unterschiedliche Darstellungen.

Die Betroffenheit der Länder sei unterschiedlich, sagte Söder nun. "Wir haben viel mehr Tote, wir haben höhere Infektionen." Deshalb müsse er als Ministerpräsident "ein Stück weit schneller" reagieren. "Ich glaube, dass allein die Tatsache, dass wir es am Freitag in Bayern beschlossen haben, über das Wochenende viele, viele Infektionen, die jetzt gekommen wären, verhindert hat."

Bei den Bund-Länder-Beratungen hatte einer Darstellung nach NRW-Regierungschef Armin Laschet Söder vorgeworfen, dass er "ohne Absprache" eigene Maßnahmen verordnet hatte. Nach einer anderen Darstellung hat vor allem die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, Söder kritisiert, aber auch Hessens Regierungschef Volker Bouffier und dessen niedersächsischer Amtskollege Stephan Weil. Nach dieser Darstellung soll Laschet sogar ausdrücklich Verständnis dafür geäußert haben, dass Söder seine Regeln nicht ändern wolle.

Schwesig warnte am Montag im Deutschlandfunk allgemein, die Corona-Krise zur politischen Profilierung zu nutzen. "Ich kann nur an alle appellieren, an alle Politiker, dass Machtspiele und Schaulaufen in so einer Situation nichts in diesen Entscheidungen zu suchen haben", sagte die SPD-Politikerin. Es gelte nun vielmehr, jetzt parteiübergreifend und länderübergreifend zusammenzuhalten.

Was die nun geltenden Regelungen angehe, seien Bayern und die anderen Länder "gar nicht so weit auseinander", erklärte Schwesig. Sie habe "volles Verständnis dafür", dass ein großer Druck auf Söder liege. Als amtierender Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz habe Söder aber die Möglichkeit, die Amtskollegen jederzeit zusammenzuschalten, um miteinander zu reden. "Ich glaube, es ist einfach wirklich wichtig, dass alle zusammenrücken und nicht der Eindruck in der Öffentlichkeit entsteht, hier macht jeder sein Ding." Niemand habe "die Weisheit mit Löffeln gefressen".


23.03.2020: Neustadt am Rennsteig unter Quarantäne 

Die Gemeinde Neustadt am Rennsteig ist nun unter Quarantäne. Seit Sonntag und für zwei Wochen darf nun niemand mehr den Ortsteil der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach verlassen, wie die Sprecherin der Kreisverwaltung des Ilm-Kreis, Doreen Huth, am Montag sagte. Auch betreten werden dürfe der etwa 900 Bewohner zählende Ort nur noch in Ausnahmefällen und unter strengen hygienischen Sicherheitsvorkehrungen.

Man habe sich zu dem Schritt entschieden, weil sechs der am Montagmorgen bekannten elf Fälle im Kreis von bestätigten Infektionen aus dem Bereich Neustadt stammten, sagte Huth. "Dort hängen viele Kontaktpersonen daran." Allein bis Sonntagabend hatte das Gesundheitsamt 69 Kontaktpersonen ausgemacht. Die Bewohner seien am Sonntagabend via Lautsprecher über die Allgemeinverfügung informiert worden.

Zu den Ausnahmen gehörten etwa Pflegedienste, Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei. Wie die sonstige Versorgung der Bewohner in der Zeit sichergestellt wird, berät nun ein Krisenstab.


23.03.2020: Macron bedankt sich für europäische Solidarität

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich für die grenzübergreifende Unterstützung anderer Länder im Kampf gegen das Coronavirus bedankt. "Vielen Dank an unsere europäischen Nachbarn", schrieb Macron am Montag auf Twitter mit Blick auf die Aufnahme-Angebote für französische Notfallpatienten aus der Region Grand Est aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Saarland und Rheinland-Pfalz sowie aus der Schweiz und Luxemburg. "Europäische Solidarität rettet Leben", schrieb Macron.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hatte am Sonntag angekündigt, im Rahmen der Kapazitäten und Möglichkeiten Beatmungsplätze für schwerkranke französische Coronavirus-Patienten zur Verfügung zu stellen. Auch in Baden-Württemberg erklärten sich nach Angaben des Wissenschaftsministeriums vier Universitätskliniken bereit, Patienten aus dem benachbarten Elsass aufzunehmen.

Vor allem im Département Haut-Rhin und in der gesamten ostfranzösischen Region Grand Est ist die Zahl der Corona-Infektionen dramatisch gestiegen. Der regionalen Gesundheitsbehörde zufolge werden dort derzeit fast 2000 Menschen in Krankenhäusern behandelt, davon 480 auf Intensivstationen. In der Region sind demnach seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 270 Menschen gestorben.


23.03.2020: 15 europäische Länder kontrollieren Grenzen

In der Corona-Krise haben mittlerweile 15 europäische Staaten Grenzkontrollen im eigentlich kontrollfreien Schengenraum eingeführt. Über das Wochenende kamen Belgien und Luxemburg hinzu, wie ein Sprecher der EU-Kommission mitteilte. Neben Deutschland haben somit zwölf weitere EU-Staaten Kontrollen bei der Brüsseler Behörde gemeldet. Hinzu kommen die Schweiz und Norwegen, die ebenfalls zum Schengenraum gehören.

Die Kontrollen hatten in der vergangenen Woche mitunter zu Megastaus an den europäischen Binnengrenzen geführt. An der deutschen Grenze zu Polen staute der Verkehr sich zeitweise 60 Kilometer. Zuletzt hatte die Lage sich hier wieder entspannt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnte am Wochenende, dass Lastzüge mit wichtiger und verderblicher Fracht feststeckten.


23.03.2020: Ausgangsbeschränkungen - Polizei: Ausweis mitnehmen

Angesichts der weiter verschärften Regeln zum Aufenthalt außerhalb von Wohnungen hat die Berliner Polizei darauf hingewiesen, dass Menschen beim Spazierengehen oder Einkaufen ihre Ausweise dabei haben sollten. "Irgendwie haben wir letzte Nacht von #Ausweisen geträumt", twitterte die Polizei etwas flapsig am Montagmorgen zum Thema Coronavirus. "Dieser o. andere Dokumente sollen unseren Kolleg. bei Zweifeln im Einzelfall die Prüfung ermöglichen, ob Sie mit Personen desselben Haushaltes unterwegs sind."

Schon am Sonntagabend hatte die Polizei betont: "Das gesellschaftliche Leben wird zur Eindämmung des #Coronavirus in #Berlin ab 0 Uhr auf ein notwendiges Maß begrenzt. Wir werden die Einhaltung der Regeln kontrollieren." Seit Montag sind Treffen von mehr als zwei Menschen nicht mehr erlaubt. Ausgenommen sind Familien und Menschen, die ohnehin in einem Haushalt zusammenleben. Alle Berliner sollen sich in ihren Wohnungen aufhalten. Ausnahmen sind unter anderem Wege zum Arzt und zum Einkaufen. Erlaubt sind auch Sport und Bewegung an der frischen Luft alleine, mit Angehörigen des eigenen Haushalts oder mit einer anderen Person sowie Besuche beim Lebenspartner. In den Bestimmungen heißt es: "Das Vorliegen von Gründen, die das Verlassen der Wohnung oder gewöhnlichen Unterkunft nach den Bestimmungen dieser Verordnung erlauben, ist gegenüber der Polizei und den zuständigen Ordnungsbehörden glaubhaft zu machen."


23.03.2020: Nordfriesland kontrolliert Zweitwohnungsbesitzer

In Nordfriesland haben die Behörden am Montag begonnen, Zweitwohnungen in der Region zu kontrollieren. Zwar werde das vom Kreis erlassene Verbot der Nutzung von Zweitwohnungen größtenteils eingehalten. "Es gibt jedoch auch Hinweise auf Ausnahmen", wie Kreissprecher Hans-Martin Slopianka sagte. Am Sonntag um Mitternacht mussten die letzten Zweitwohnungsbesitzer abgereist sein. Ausnahmen von dem Verbot gab es nur beim Vorliegen von zwingend beruflichen sowie ehe-, sorge- und betreuungsrechtlichen Gründen beziehungsweise wenn in den Wohnungen sehr dringende Erhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen vonnöten sind. Dazu gehören vollgelaufene Keller und zersplitterte Fensterscheiben, jedoch keine Schönheitsreparaturen oder allgemeine Gartenarbeiten, hieß es.


23.03.2020: Wirtschaft wartet dringend auf Staatshilfen 

Angesichts dramatischer Folgen der Coronavirus-Krise mit akuter Gefahr für Betriebe und Jobs warten Unternehmen dringend auf Staatshilfen. "Soforthilfe ist das Gebot der Stunde - und absolut wörtlich zu nehmen", sagte Wolfgang Ewer, Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe, der Deutschen Presse-Agentur. Beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hieß es, die Folgen der Corona-Pandemie seien «verheerend». Existenzen seien mehr als akut gefährdet, Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Die Politik müsse nun schnell, umfassend und zielgerichtet helfen.

"Es müssen schleunigst liquide Mittel in den Unternehmen wirklich ankommen, nur so lassen sich Betriebe und Beschäftigung retten", sagte der Verbandspräsident der Familienunternehmer, Reinhold von Eben-Worlée, der dpa. Die aktuelle Situation sei dramatisch. "Großen Teilen des Dienstleistungsbereichs wie Hotels, Restaurants, Reiseunternehmen, Eventagenturen steht das Wasser bereits an der Oberlippe, denn es kommen schon seit Anfang März keine Buchungen mehr rein, nur noch Stornierungen. Aber die Kosten laufen ja weiter." Eben-Worlée forderte mehr Hilfen für den Mittelstand.

Das Bundeskabinett will am Montag umfassende Maßnahmen auf den Weg bringen. Geplant ist unter anderem ein milliardenschweres Programm mit direkten Zuschüssen für kleine Firmen, Solo-Selbstständige und freie Berufe, die laut Entwurf in der Regel keine Kredite erhalten und über keine Sicherheiten oder weitere Einnahmen verfügten. Das Geld soll dem Vernehmen nach im April fließen. Der Bund will bis zu 50 Milliarden Euro bereitstellen.

Die Bundesregierung plant außerdem einen Rettungsfonds, der auch die Beteiligung des Staates an Großunternehmen ermöglichen soll. Bei Kredit-Sonderprogrammen für kleine und mittlere Firmen sind Nachbesserungen bei Haftungsregelungen angekündigt worden.

Ewer sagte: "Die Freiberufler spüren bereits jetzt, dass sie nicht verschont bleiben. Die Lage ist ausgesprochen ernst, gerade für diejenigen Freiberufler, bei denen die Einnahmen von jetzt auf gleich durch die Krise unverschuldet weggebrochen sind und die keine üppigen Rücklagen haben." Der Dehoga erklärte, es gehe um die Zukunft der 223 000 Unternehmen des Gastgewerbes mit über 2,4 Millionen Erwerbstätigen. «Unsere Betriebe haben eine große wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung für unser Land - in der Stadt wie in den Regionen.

Eben-Worlée sagte, ab Montag stoppten weite Teile der Autoindustrie ihre Produktion mit allen fatalen Konsequenzen für die meist mittelständischen Zulieferer. "Außerhalb Deutschlands sieht es nicht besser aus. Wenn demnächst die Ausfälle der Mitarbeiter steigen, drohen auch in den Bereichen, die noch einigermaßen laufen, Produktionsausfälle, dann können die Lieferketten reißen." Sehr viele an sich kerngesunde Unternehmen würden diese dramatische Lage nicht ohne unkonventionelle Hilfen der Regierung überleben.

Die von der Regierung beschlossene umfassende Liquiditätsversorgung für die Unternehmen sei richtig, aber an der Umsetzung hake es beängstigend, sagte Eben-Worlée mit Blick auf Kreditbedingungen. Der Staat müsse daher für eine Übergangszeit strauchelnde Unternehmen direkt unterstützen. Auch beim bereits erweiterten Kurzarbeitergeld brauche es Nachbesserungen.

Auch die Bekleidungsindustrie fordert Direkthilfen. "Unsere Lieferketten sind zusammengebrochen. Viele unserer Unternehmen sind in einem Ausnahmezustand", sagte Ingeborg Neumann, Vizepräsidentin des Industrieverbands BDI und Gesamtpräsidentin der deutschen Textil- und Modeindustrie, der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Online). "Wenn es hier ganz kurzfristig keine Direkthilfen gibt für Unternehmen bis mindestens 100 Beschäftigte, gehen viele unserer Betriebe in die Knie."

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hatte "entschlossenes und unbürokratisches Handeln" als geboten bezeichnet. "Unsere Unternehmen, große wie kleine, am Laufen zu halten und die Arbeitsplätze damit zu sichern, muss gemeinsames Ziel von Politik und Sozialpartnern sein." DIHK-Präsident Eric Schweitzer hatte vor einer "Pleitewelle unvorstellbaren Ausmaßes" gewarnt. Die betroffenen Unternehmen bräuchten nun ganz schnell Liquidität.

Die Coronavirus-Krise bringt auch die rund 5000 Schausteller in Deutschland in existenzielle Not. "Die Lage der Schausteller ist besonders dramatisch. Die meisten hatten ihren letzten Einsatz bei den Weihnachtsmärkten. Seitdem haben sie keine Einnahmen", sagte Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes und Präsident der Europäischen Schausteller-Union, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nötig seien schnelle, unbürokratische Sofortzahlungen und Zuschüsse für die Unternehmen. Noch sei es sehr schwer, an die von der Regierung versprochenen Kredite heranzukommen.


23.03.2020: Nur noch drei Grenzübergänge von Rheinland-Pfalz nach Frankreich 

Der Weg von Rheinland-Pfalz nach Frankreich oder umgekehrt ist wegen der Corona-Krise nur noch über drei Grenzübergänge möglich. Darauf hat das rheinland-pfälzische Innenministerium am Sonntag hingewiesen. Hintergrund sei die Einführung der vorübergehenden Binnengrenzkontrollen an den Landesgrenzen. Offen seien daher nur noch die Grenzübergangsstellen Bienwald, Schweigen und Hornbach, die von der Bundespolizei gesichert würden. "Bitte richten Sie sich dort auf längere Wartezeiten ein", erklärte das Ministerium. Die anderen  Grenzübergänge würden oder seien bereits durch technische Sperren verschlossen.


23.03.2020: Italien fährt Produktion weiter runter 

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, müssen in Italien seit Montag weitere Teile der Wirtschaft ihre Arbeit stoppen. Die Regierung hatte am Wochenende beschlossen, dass die nicht-lebenswichtige Produktion heruntergefahren werden soll. Allerdings erließ das Kabinett in dem am Sonntag unterschriebenen Dekret auch eine lange Liste von Ausnahmen vom Verbot.

Zugleich keimte in dem besonders hart von der Corona-Welle getroffenen Land erste vorsichtige Hoffnung auf, dass die bestehenden Ausgangssperren und Ladenschließungen allmählich Wirkung zeigen könnten: Der Zivilschutz hatte am Sonntagabend zwar immer noch rund 650 neue Tote im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Erreger binnen 24 Stunden gemeldet - doch die Zahl lag unter der am Samstagabend berichteten Zahl von fast 800 Toten.

Insgesamt wurden in Italien seit Februar bis zum Sonntag mehr als 59 000 Infizierte erfasst. Auch bei der Infizierten-Zahl war die Steigerung geringer gewesen als am Vortag. Insgesamt starben in Italien 5476 meist ältere Menschen bei der Virus-Welle.

Man hoffe, dass der Anstieg der Gesamtzahlen weiter weniger steil verlaufen werde, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli. Zugleich mahnte er, dass erst die nächsten Tage zeigen würden, ob der Trend wirklich gebrochen sei.

Trotz der neuen Verbote arbeiten darf unter anderem die Lebensmittel- und Transportbranche sowie die Entsorgungs- oder Energieindustrie. Auch Betriebe aus den Bereichen Medizin, Chemie, Plastik, Tierfutter und vieles mehr dürfen weitermachen. Post und Banken sowie ähnliche Dienstleister bleiben ebenfalls geöffnet. Ein Teil der Betriebe, die schließen müssen, erhielt eine Übergangsfrist bis zum Mittwoch. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa hatten Wirtschaftsvertreter vor zu drastischen Schließungen gewarnt. Gewerkschaften dagegen drohten mit Streiks, weil die Arbeitnehmer bei der Arbeit nicht genug vor Ansteckung geschützt seien.


23.03.2020: Welthungerhilfe warnt vor massiven Folgen in Afrika 

Die Welthungerhilfe hat angesichts des sich ausbreitenden Coronavirus vor drastischen Folgen für Afrika und andere Entwicklungsländer gewarnt. "Es ist davon auszugehen, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten dort viele Tote beklagen müssen", sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Damit werden auch Existenzen vernichtet, und die Armut könnte nicht zuletzt wegen der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie dort weiter ansteigen", sagte Thieme. Das Virus werde sich vor allem dort verheerend auswirken, wo es ein schlechtes oder kaum funktionierendes Gesundheitssystem gebe.

Die offiziellen Infektionszahlen etwa in Afrika oder Afghanistan seien gering, "weil es vor Ort kaum Tests gibt", sagte Thieme. Die Industrieländer dürften Afrika nicht im Stich lassen, alle geplanten Unterstützungsprogramme sollten eingehalten werden. Diejenigen Länder, die in den vergangenen Jahren Erfahrungen mit der Ebola-Seuche gemacht hätten, seien im Umgang mit einer solchen Pandemie vermutlich besser vorbereitet.

Sie kündigte an, die Welthungerhilfe werde ihre Arbeit in derzeit 38 Ländern vorerst soweit wie möglich fortsetzen. "Wir weiten unsere Projekte aus, indem wir Hygieneschulungen und Aufklärungskampagnen beginnen", sagte Thieme.


23.03.2020: Trump ordnet Entsendung von Notlazaretten an

US-Präsident Donald Trump hat die Entsendung von Notlazaretten in die besonders vom neuartigen Coronavirus betroffenen Bundesstaaten New York, Washington und Kalifornien angeordnet. Die Katastrophenschutzbehörde FEMA und die Streitkräfte würden binnen der nächsten 48 Stunden mit der Auslieferung der Lazarette beginnen, sagte Trump am Sonntag im Weißen Haus. Damit sollten in New York zunächst rund 1000 zusätzliche Krankenhausbetten verfügbar sein, 2000 in Kalifornien und 1000 in Washington.

Das Lazarettschiff "Mercy" des US-Militärs mit nochmals 1000 Betten soll etwa in einer Woche in Los Angeles in Dienst genommen werden, um die örtlichen Krankenhäuser zu entlasten, erklärte Trump. Zudem habe er für die betroffenen Staaten den Einsatz der Nationalgarde freigegeben und einen außerordentlichen Notstand verhängt, sagte Trump. Aufgrund des Notstands kann die Bundesregierung den Staaten mehr Unterstützung zukommen lassen und die Kosten dafür tragen. Washington werde alle Kosten übernehmen, versprach Trump.


23.03.2020: Gibraltar verhängt 30-tägige Ausgangssperre

Auch Gibraltar hat eine weitgehende Ausgangssperre angekündigt. Bürger dürften ab Dienstag nur noch zur Arbeit oder zum Einkaufen aus dem Haus, teilte die Regierung des britischen Überseegebiets an der Südspitze der iberischen Halbinsel mit. Die Menschen dürfen nur noch maximal mit einem Mitbewohner aus dem gleichen Haushalt hinaus, jedoch können sie - anders als in Spanien - auch spazieren gehen, joggen oder draußen mit ihren Kindern spielen. Voraussetzung ist, dass sie dabei Distanz zu ihren Mitbürgern halten.  

Die Maßnahme soll zunächst für 30 Tage gelten, jedoch alle 48 Stunden auf ihre weitere Notwendigkeit überprüft werden. In Gibraltar war vor knapp drei Wochen erstmals ein Einwohner positiv auf den Covid-19-Erreger getestet worden. Mittlerweile gibt es insgesamt 15 Fälle - davon allein fünf neue seit Samstag. 


23.03.2020: Weitgehendes Ausgangsverbot auch in Griechenland 

Griechenland hat ein weitgehendes Ausgangsverbot verhängt. Seit 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MEZ) am Montag dürfen die Menschen nur noch das Haus verlassen, um Lebensmittel einzukaufen, zum Arzt, zur Apotheke oder zum Sport zu gehen sowie den Hund auszuführen. Auch zur Arbeit, soweit sie nicht von zuhause aus erledigt werden kann, dürfe das Haus verlassen werden, teilte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Sonntag mit. "Wer ausgeht, muss seinen Ausweis oder seinen Pass dabeihaben", sagte Mitsotakis weiter bei einer Rede, die von allen Medien übertragen wurde.


23.03.2020: Pandemie kann Großbritannien schlimmer treffen als Italien 

Erste Kliniken weisen Patienten ab, Krankenschwestern schützen sich mit Müllbeuteln: In Großbritannien spitzt sich die Coronavirus-Krise zu. "Wir wissen, was auf uns zukommt - und wir wissen, dass das gewaltig sein wird», zitierte der Fernsehsender Sky News am Wochenende einen Mediziner eines Londoner Krankenhauses, der anonym bleiben wollte. Die Lage in Großbritannien könnte ihm zufolge noch verheerender als in Italien werden. Aus Mangel an Kapazitäten und Ausstattung würden er und seine Kollegen künftig Entscheidungen über Leben und Tod treffen müssen, fürchtet er.

Ärzte haben britischen Medien zufolge schon die offizielle Anweisung hierfür bekommen: Sie sollen nach Überlebenschancen der Patienten abwägen, wer Hilfe erhält. Das Gesundheitsministerium kündigte am Wochenende an, dass Menschen, bei denen eine Infektion mit dem neuartigen Erreger etwa wegen Vorerkrankungen besonders gefährlich sein könnte, drei Monate zu Hause in Isolation leben sollen. Betroffen von dieser Maßnahme seien 1,5 Millionen Briten.

Auch Premier Boris Johnson klingt nicht mehr gerade zuversichtlich. Noch vor einigen Tagen hatte er gesagt, dass das Schlimmste im Frühsommer überstanden sein könnte, sollten sich landesweit alle an die Verhaltensregeln halten. Jetzt warnt er davor, dass die Krankenhäuser in zwei bis drei Wochen so überfordert sein könnten wie die in Italien. Und zum Muttertag, der in Großbritannien bereits am Sonntag begangen wurde und nicht wie in Deutschland erst im Mai, gab er seinen Landsleuten mit auf den Weg: Das beste Geschenk für die älteren Mütter sei, sich von ihnen fernzuhalten, um sie nicht zu gefährden.

Was die Lage im Vereinigten Königreich so prekär macht, ist der desolate Zustand des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service). Der vor allem aus Steuermitteln finanzierte NHS war einst ein Aushängeschild des Landes. Doch seit vielen Jahren ist er chronisch unterfinanziert, überlastet und marode. Kritiker sprechen davon, dass das Gesundheitswesen schlicht kaputtgespart worden ist. 

So standen in Großbritannien zunächst auch nur knapp 5000 Beatmungsgeräte zur Verfügung - das Land belegte damit einen der letzten Plätze in den europäischen Statistiken auf 100.000 Einwohner berechnet. Johnson rief in der Not sogar Staubsaugerhersteller und Autobauer auf, solche Apparaturen herzustellen. Am Samstag kamen noch einmal fast 1200 Beatmungsgeräte durch eine Vereinbarung mit privaten Kliniken hinzu. Dennoch dürfte das Prognosen zufolge bei weitem nicht für alle Covid-19-Lungenkranken reichen. 

Doch das ist nicht das einzige Problem mit Blick auf die Pandemie. Es mangelt auch an Pflegepersonal und Ärzten. Nicht zuletzt wegen des Brexits haben viele medizinische Fachkräfte das Land schon längst verlassen. In den Wintermonaten, wenn die Grippefälle hinzukommen, steht das Gesundheitswesen regelmäßig kurz vor dem Kollaps. Kritiker werfen Johnson vor, dass er durch seinen Schlingerkurs im Kampf gegen das Coronavirus auch noch wertvolle Zeit verloren habe.

Ein Londoner Krankenhaus musste bereits in der vergangenen Woche schwerkranke infizierte Patienten abweisen, weil es keine Kapazitäten mehr hatte. Die völlig erschöpften Krankenschwestern schützten sich dort mit großen, blauen Müllbeuteln vor einer Ansteckung. "Wir mussten selbst die Initiative ergreifen", berichtete eine Krankenschwester dem "Telegraph". Es fehle an Masken, OP-Kitteln und Handschuhen. Man brauche aber eine solche Ausstattung. "Ansonsten werden Krankenschwestern und Ärzte sterben - so einfach ist das."

Das neuartige Coronavirus ist inzwischen in allen Landesteilen des Vereinigten Königreichs aufgetaucht. Tausende sind bereits infiziert, Dutzende gestorben. Besonders betroffen ist London, vor allem im Parlamentsviertel und der Umgebung. Und bei weitem nicht alle Verdachtsfälle werden auf den Erreger getestet.


23.03.2020: Erster Toter in Tschechien 

as neuartige Coronavirus hat ein erstes Opfer in Tschechien gefordert. Der 95 Jahre alte Patient sei am Sonntagabend gestorben, teilte das behandelnde Krankenhaus in Prag mit. Bei ihm sei vor vier Tagen die Lungenkrankheit Covid-19 festgestellt worden. Der Mann habe zudem an chronischen Gesundheitsproblemen im Zusammenhang mit seinem hohen Alter gelitten. "Das ist eine ungeheuer traurige Nachricht", sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Sie komme indes angesichts der zunehmenden Ausbreitung der Krankheit nicht unerwartet.

In Tschechien gab es bis Sonntagabend 1120 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Davon werden 19 Menschen auf den Intensivstationen der Krankenhäuser behandelt. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen und die Bewegungsfreiheit der Leute eingeschränkt. Es gilt ein weitgehendes Ein- und Ausreiseverbot.


23.03.2020: Autofahrer durchbrechen Einreisekontrolle in MV

Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern ermittelt gegen zwei Autofahrer aus Brandenburg, die Kontrollstellen für das Einreiseverbot durchbrochen haben und unerlaubt ins Land gefahren sind. Wie ein Polizeisprecher am Montag sagte, ereigneten sich beide Vorfälle am Samstag auf der Bundesstraße 109 bei Rollwitz (Vorpommern-Greifswald) und auf der Bundesstraße 96 nahe Neustrelitz. Niemand sei dabei verletzt worden. Die Flüchtenden seien nicht verfolgt worden, da die Kennzeichen und die Halter der Fahrzeuge bekannt seien. Den Tatverdächtigen wird Missachtung von Haltesignalen und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.

In Mecklenburg-Vorpommern besteht im Zusammenhang mit dem Vorgehen gegen das Coronavirus ein Einreiseverbot für Einwohner anderer Bundesländer, wenn sie nicht zur Arbeit in den Nordosten müssen. Rollwitz grenzt an die Uckermark, Neustrelitz an die Region Oberhavel. Am Wochenende waren im Süden des Landes rund 6000 Autos kontrolliert worden, wobei etwa jedes zehnte Fahrzeug wieder umkehren musste. Betroffen waren rund 1000 Passagiere.


23.03.2020: Kontakt zu infiziertem Arzt: Merkel muss in Quarantäne

Bundeskanzlerin Angela Merkel muss sich in der Corona-Krise nun selbst in häusliche Quarantäne begeben. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntagabend in Berlin mit. Die Kanzlerin sei nach ihrem Presseauftritt am Abend unterrichtet worden, dass sie am Freitag zu einem Arzt Kontakt hatte, der mittlerweile positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.


23.03.2020: Laschet: "Null-Toleranz" bei Verstoß gegen Kontaktverbot 

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat drastische Bußgelder bei Verstößen gegen das Kontaktverbot in der Öffentlichkeit zur Eindämmung des Coronavirus angekündigt. Es könnten Strafen bis zu 25 000 Euro verhängt werden. Es gelte eine "Null-Toleranz-Politik gegen Regelbrecher", sagte Laschet am Sonntag: "Unvernünftige bestrafen - hart und klar." 

Der CDU-Vize äußerte sich zugleich skeptisch zum Sinn von Ausgangssperren wie in Bayern. Er halte Kontaktverbote, wie sie mit Bund und Ländern gemeinsam beschlossen worden seien, für zielführender als Ausgangssperren, sagte er in Düsseldorf. Nicht das Verlassen der Wohnung sei die unmittelbare Gefahr, sondern der nahe Kontakt. "Das Ziel, dass Bund und Ländern gemeinsam agieren, ist heute erreicht worden - mit unterschiedlichen Akzenten."


23.03.2020: Kontaktverbot für mindestens zwei Wochen 

Die von Bund und Ländern beabsichtigte umfassende Reduzierung sozialer Kontakte im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus soll mindestens zwei Wochen gelten. Das geht aus einem Beschlusspapier von Bund und Ländern hervor, das der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag in Berlin vorlag. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten verständigten sich bei einer Telefonkonferenz darauf, Ansammlungen von mehr als 2 Personen grundsätzlich zu verbieten. Ausgenommen werden sollen Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen.


22.03.2020: Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg helfen Coronapatienten aus Frankreich

Rheinland-Pfalz will wie Baden-Württemberg und das Saarland schwerkranke Coronavirus-Patienten aus Frankreich behandeln. Die Krankenhäuser in der Grenzregion werden nach ihren Möglichkeiten französische Intensivpatienten übernehmen, wie das rheinland-pfälzische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie am Sonntag bei Twitter mitteilte.

Vor allem im Elsass und in der gesamten Region Grand Est war die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt dramatisch gestiegen.


22.03.2020: Tschechien will seine Grenzen monatelang schließen

Die tschechischen Grenzen sollen wegen der Coronavirus-Gefahr "viele Monate" für Ein- und Ausreisende geschlossen bleiben, mindestens aber ein halbes Jahr. Das sagte der Leiter des tschechischen Coronavirus-Krisenstabs, der Epidemiologe Roman Prymula, am Sonntag im Fernsehsender "Prima". Ausländer dürfen ausreisen, aber nicht wieder einreisen.

Ausnahmen gelten für grenznahe Berufspendler, die in Sachsen, Bayern und Österreich arbeiten. Werde diese Sonderregelung massiv von Unberechtigten missbraucht, höre die Gutmütigkeit auf, warnte Innenminister Jan Hamacek. Auch Lkw-Fahrer dürfen die Grenzkontrollstellen passieren, um den Warenverkehr zu gewährleisten.

Die Regierung in Prag plant zudem, die strikten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Bevölkerung zu verlängern. "Ostern wird nicht so sein, wie wir es gewohnt sind", sagte Prymula. Es werde weder Familienbesuche noch Kirchgänge geben. In Tschechien müssen die Leute in der Öffentlichkeit eine Mund- und Nasenbedeckung tragen, Schulen und die meisten Geschäfte sind geschlossen.


22.03.2020: Bund und Länder bessern Klinikhilfen nach

Nach heftiger Kritik der Krankenhäuser bessern Bund und Länder das geplante Hilfspaket für die Kliniken in der Corona-Krise nach. So sollen die Einrichtungen für jedes Bett, dass wegen Verschiebung planbarer Behandlungen erst einmal frei bleibt, 560 Euro pro Tag erhalten, wie es am Sonntag in Regierungskreisen in Berlin hieß. Ursprünglich waren 410 bis 540 Euro je nach Klinikgröße geplant gewesen.

Für jede neue intensivmedizinische Behandlungseinheit mit Beatmungsmöglichkeit sollen die Kliniken einen Bonus von 50 000 statt wie zunächst geplant 30 000 Euro erhalten.

Befristet für acht Wochen soll ein Zuschlag je Patient in Höhe von 50 Euro gezahlt werden. Ausgesetzt wird eine Verordnung zu Untergrenzen beim Pflegepersonal. Rehabilitationseinrichtungen sollen auch Nicht-Corona-Patienten zur akutstationären Krankenhausversorgung aufnehmen können. Die jeweiligen Summen sollen je nach Entwicklung kurzfristig angepasst werden können.

Das Hilfspaket für Kliniken, Ärzte und Pfleger des Bundes sollte zunächst rund 3,3 Milliarden Euro umfassen. Von den Kliniken war heftiger Protest gekommen. Am Samstag hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit seinen Länderkollegen daraufhin die nun bekannt gewordenen Nachbesserungen beschlossen. Zusammen mit Mitteln der Kranken- und Pflegekassen sollten dem ursprünglichen Entwurf zufolge 7,8 Milliarden Euro fließen.


22.03.2020: Spanien will Ausgangssperre wohl verlängern

Zur Eindämmung der Corona-Krise will die spanische Regierung nach Medienberichten den Notstand und die Ausgangssperre im ganzen Land um zwei Wochen bis zum 12. April verlängern.

Das habe Ministerpräsident Pedro Sánchez den Regionalpräsidenten am Sonntag bei einer Videokonferenz mitgeteilt, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und die Zeitungen "El País" und "El Mundo" unter Berufung auf Regierungskreise. Eine Verlängerung des sogenannten Alarmzustandes, der dritthöchsten Notstandsstufe, muss allerdings vom Parlament gebilligt werden.

Der derzeit geltende landesweite Notstand mit einer 15-tägigen Ausgangssperre war in Spanien am vorigen Sonntag in Kraft getreten. Bei Zuwiderhandeln drohen Geldbußen oder sogar Haftstrafen. Nach Italien ist Spanien das von der Krise am schwersten betroffene Land Europas.


22.03.2020: Bundeswehr leistet Nothilfe an Landkreis Heinsberg

In der Corona-Krise hat die Bundeswehr am Sonntagmorgen damit begonnen, Nothilfe an den besonders betroffenen Kreis Heinsberg zu leisten. Dazu übergaben Soldaten den Hilfskräften in Erkelenz 3000 Atemschutzmasken, 15 000 Mund- und Nasenschutzmasken sowie 8000 Kittel. Zudem stellte die Bundeswehr zwei Beatmungsgeräte für Intensivstationen zur Verfügung, wie das Landeskommando Nordrhein-Westfalen der Bundeswehr mitteilte.

Der Landkreis an der Grenze zu den Niederlanden gehörte schon früh zu den Brennpunkten der Infektionswelle und hatte die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Das Material hatten die Streitkräfte an mehreren Standorten in Deutschland zusammengestellt und mit Lastwagen in Richtung Heinsberg gefahren.


22.03.2020: Saarlands Ministerpräsident kündigt schärfere Polizeikontrollen an

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat Polizeikontrollen zur Einhaltung der wegen der Coronavirus-Pandemie verfügten Ausgangsbeschränkung angekündigt. Es gebe noch immer vor allem junge Menschen, die meinten, sie müssten Party machen und sich treffen, sagte Hans am Sonntag in einer via Twitter verbreiteten Videobotschaft. "Das geht nicht. Deswegen wird die saarländische Polizei hart durchgreifen. Wir werden Versammlungen auseinanderbringen und wir werden Verstöße gegen unsere Regeln auch zur Anzeige bringen", verkündete der CDU-Politiker.

Hans appellierte angesichts der ernsten Lage noch einmal eindringlich an alle Menschen im Saarland. "Ich weiß, diese Maßnahmen sind hart.
Aber wenn wir jetzt zusammenstehen, können wir das Schlimmste noch verhindern. Deshalb zähle ich auf Sie. Ich bitte Sie: Bleiben Sie zu Hause", sagte der 42-Jährige. "Das ist meine Botschaft als saarländischer Ministerpräsident."


22.03.2020: Kaum Verstöße gegen Ausgangsbeschränkungen in Bayern

Die Polizei meldet vereinzelte Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung in Bayern. Generell seien die Menschen diszipliniert und würden sich an die Auflagen halten, ergaben Nachfragen bei den Polizeipräsidien am Sonntagmorgen. Bei den Verstößen handelte es sich um Einzelfälle.

In Mitterteich (Landkreis Tirschenreuth) in der Oberpfalz feierten fünf Männer eine Grillparty und posteten ein Selfie davon im Internet. Sie erwartet nun eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Mitterteich hatte bereits am Mittwoch bundesweit als erste Stadt eine Ausgangssperre verhängt. Der Grund für das Verlassen der eigenen Wohnung muss dort seitdem mit Zertifikaten oder Ausweisen nachgewiesen werden.

Im Einsatzbereich des Polizeipräsidiums in Ingolstadt wurde die Polizei in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu mehreren Einsätzen gerufen, die Beamten lösten dort eine Party mit 15 Gästen auf. In Elfershausen (Landkreis Bad Kissingen) erwischten Beamte in der Nacht einen 22-Jährigen und einen 20-Jährigen in einem Auto auf einem Feldweg. Keiner der beiden konnte begründen, warum sie sich dort aufhielten.

Bei Meeder (Landkreis Coburg) gabelte die Polizei auf der Autobahn 73 einen 43-jährigen Mann auf, der dort zu Fuß mit seinem Hund unterwegs war. Bei der Kontrolle gab er an, noch nie etwas von Corona gehört zu haben und dass er seine Freunde in Coburg besucht hatte. Eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz erhielt er trotzdem.


22.03.2020: Italien schließt alle nicht lebensnotwendigen Produktionen

Die italienische Regierung lässt im Zuge der Coronavirus- Pandemie alle nicht lebensnotwendigen Produktionsaktivitäten schließen. Davon seien unter anderem Supermärkte, Banken, Post und Apotheken ausgeschlossen, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Samstagabend.

Er sprach von der "größten Herausforderung nach dem Zweiten Weltkrieg." "Wir haben beschlossen, jede produktive Tätigkeit zu schließen, die nicht entscheidend und unerlässlich dafür ist, uns essenzielle Güter und Dienstleistungen zu garantieren."

Das Land hatte am Samstag an nur einem Tag fast 800 Tote vermeldet und damit so viele wie nie seit dem Ausbruch des Virus im Land. Bisher starben 4825 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Das sind 793 mehr als am Vortag. Besonders stark betroffen ist die nördliche Region Lombardei, wo das Virus Ende Februar ausgebrochen war und die Krankenhäuser mittlerweile vor dem Kollaps stehen.


22.03.2020: Auch Rumänien schließt seine Grenzen

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, hat Rumänien seine Grenzen für Ausländer weitgehend geschlossen.Zugleich wurde die Bewegungsfreiheit der Bürger beschränkt. Wie Innenminister Marcel Vela am Samstagabend mitteilte, dürfen Ausländer nur noch einreisen, wenn sie nachweisen können, dass dafür eine berufliche Notwendigkeit besteht. Die Durchreise ist Ausländern auf kontrollierten Routen jedoch weiter gestattet. Die Maßnahmen sollten am Sonntagabend gelten.

Zudem wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt - ausgenommen sind Notfälle. Tagsüber dürfen die Menschen das Haus verlassen, aber dabei keine Gruppen von mehr als drei Personen bilden, die nicht im selben Haushalt wohnen. In den großen Einkaufszentren dürfen nur noch Geschäfte geöffnet haben, die Lebensmittel oder Hygieneartikel anbieten.


22.03.2020: Türkei ordnet weitere Einschränkungen an

Die Türkei hat wegen der Coronavirus-Krise Einschränkungen der Bewegungsfreiheit für Menschen über 65 Jahren und für chronisch Kranke angeordnet. Die Maßnahme, die es den betroffenen Personen untersagt, das Haus zu verlassen, trete Samstag um Mitternacht in Kraft, teilte das Innenministerium auf Twitter mit.

Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen gelten als wesentlich gefährdeter durch die Lungenkrankheit Covid-19.

Das Land mit 83 Millionen Einwohnern hat bereits die meisten öffentlichen Plätze gesperrt, viele Geschäfte schließen lassen und Sportveranstaltungen sowie Gebete in großen Gruppen in Moscheen untersagt. Auch viele internationale Flugverbindungen wurden unterbrochen.


22.03.2020: Weitere Einschränkungen in Potsdam

In der Stadt Potsdam gelten für die Bürger wegen der Gefahr durch das Coronavirus ab Sonntag weitere Einschränkungen. Ab dann sei die Außenbestuhlung an Cafés und Restaurants untersagt, kündigte Mike Schubert (SPD), Potsdamer Oberbürgermeister, am Samstag an. Er hoffe, dass die Länder Berlin und Brandenburg zudem eine gemeinsame Regelung zu den Öffnungszeiten von Gaststätten finden, sagte er.

In Berlin wurde unterdessen mitgeteilt, dass Gaststätten mit Tischbetrieb ab Sonntag für den Publikumsverkehr schließen müssen. Sie dürfen aber weiter Speisen und Getränke zur Abholung oder zur Lieferung anbieten.

In Potsdam müssen ab Sonntag auch Friseure sowie Nagel-, Tattoo- und Sonnenstudios geschlossen bleiben. Zudem dürften nur noch Lebensmittelgeschäfte öffnen, die Waren der Grundversorgung anbieten.Wein-, Tee- oder Süßigkeitenläden würden nicht darunter fallen.


22.03.2020: Hartz IV-Prüfungen sollen ausgesetzt werden

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will in der Coronavirus-Krise bei einem Hartz-IV-Antrag die Vermögensprüfung für ein halbes Jahr aussetzen. "Wir sorgen jetzt dafür, dass die aufwendige Vermögensprüfung für sechs Monate ab dem 1. April entfällt", sagte Heil der "Bild am Sonntag". "Außerdem kann jeder weiter in seiner Wohnung bleiben." Die Leistungen der Grundsicherung würden schnell und unbürokratisch gewährt. "Das hilft erst einmal, um nicht ins Bodenlose zu stürzen."

Das Bundesarbeitsministerium rechnet in der Krise mit bis zu 1,2 Millionen zusätzlichen Beziehern der Grundsicherung. In einem Gesetzentwurf, der gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Gesetze in der kommenden Woche beschlossen werden soll, heißt es nach Angaben der Zeitung, allein bis zu 700 000 Solo-Selbstständige und bis zu 300 000 Selbstständige mit Angestellten kämen für eine Antragstellung in Frage. Für den Bundeshaushalt und die Kommunen bedeute das knapp 10 Milliarden Euro Mehrkosten.


22.03.2020: Berliner CDU schlägt drei Wochen Ausgangssperre vor

Die Berliner CDU hat wegen der Corona-Pandemie für die Hauptstadt eine sofortige Ausgangssperre für 21 Tage vorgeschlagen. "Wir müssen heute leider Freiheiten einschränken, um Leben zu retten", heißt es in Maßnahmevorschlägen der Oppositionspartei vom Samstag.

Zu den Vorschlägen gehört auch die Einstellung des Fernverkehrs auf der Schiene und die Schließung der Berliner Flughäfen. Ausnahmen sollten Rückflüge für EU-Bürger und Transportflüge für Lebensmittel und medizinisches Material sein. Darüber hinaus schlägt die Partei das Heranziehen der Bundeswehr vor- unter anderem, um Unterstützung bei der Überwachung der Ausgangssperre zu leisten.


21.03.2020: Vereinzelt Verstöße gegen Coronavirus-Verbote

Feiernde an Tankstellen oder am Auto, Bewirtung von Gästen: Die Polizei im Land hat in der Nacht auf Samstag mehrere Verstöße gegen die Verbote zur Eindämmung des Coronavirus festgestellt. Die Mannheimer Polizei berichtete von "kleineren und größeren Gruppen bis zu 15 Personen" an Tankstellen und Skaterparks, auf Parkplätzen und an Parks.

Insgesamt ein Dutzend solcher Partys nach Mitternacht habe das Polizeipräsidium registriert. Die Ermittler leiteten Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz ein. Die Freiburger Polizei zählte bis kurz nach Mitternacht etwa 50 Einsätze wegen möglicher Verstöße gegen die neue Rechtslage. Zumeist ging es um spielende oder feiernde Gruppen.

In einem Fall in Freiburg hätten sich gegen 1.30 Uhr fünf Männer an einem Auto zum Feiern getroffen, teilte die Polizei mit. Sie verhielten sich aggressiv, einer hustete eine Beamtin provokant an. Gegen die Beteiligten werden Verfahren wegen Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet. Der Fall sei aber eine absolute Ausnahme gewesen, hieß es von der Polizei.


21.03.2020: Bislang über 1300 Coronatote in Spanien

In Spanien steigt die Zahl der Coronavirus-Fälle weiter drastisch an. Bis zum Samstagmittag meldete das Gesundheitsministerium fast 25 000 Infizierte - 5000 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten kletterte auf mehr als 1300 nach 1000 am Freitag. Besonders heftig betroffen ist weiter die Region Madrid, wo fast 9000 Fälle und 800 Todesopfer verzeichnet wurden. Das örtliche Verkehrsministerium kündigte an, ab sofort auch Linienbusse zum Transport der Kranken einzusetzen.

Die Intensivstationen einiger Krankenhäuser seien bereits am Limit, zitierte das spanische Fernsehen die Behörden. In Spanien herrscht seit einer Woche eine landesweite Ausgangssperre. Sie soll zunächst für 15 Tage gelten, könnte aber vom Parlament verlängert werden. Die Behörden hoffen, dass die Ansteckungswelle bald ihren Höhepunkt erreicht und sich die Entwicklung dann verlangsamt.


21.03.2020: Mietern soll in Coronakrise nicht gekündigt werden dürfen

Mietern soll wegen Mietschulden in der Corona-Krise nicht gekündigt werden dürfen. Das sieht eine Gesetzesvorlage der Bundesministerien für Justiz, Inneres und Wirtschaft vor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Gelten soll dies für Mietschulden aus dem Zeitraum vom 1. April bis 30. September 2020. Die Verpflichtung der Mieter zur Zahlung der Miete bleibe aber im Grundsatz bestehen. Auch weiteren Schuldnern, die wegen der Corona-Pandemie ihre vertraglichen Pflichten nicht erfüllen können, sollen keine rechtliche Folgen drohen. Bei Darlehen soll es eine gesetzliche Stundungsregelung geben.

Die Vorlage soll an diesem Montag im Bundeskabinett und am Mittwoch im Bundestag beschlossen werden.

In der Vorlage wird die Möglichkeit einer Verlängerung der Fristen um ein Jahr angelegt. "Sollte sich herausstellen, dass der Zeitraum von April bis September 2020 nicht ausreichend ist, (...) wird dem Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz (...) die Möglichkeit eingeräumt, die (...) Befristungen (...) bis höchstens zum 31. Juli 2021 zu verlängern."


21.03.2020: Frankreichs Städte verschärfen Ausgangssperre

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie verschärfen die ersten französischen Städte die Ausgangssperre. Die südfranzösische Stadt Nizza will ab Samstag von 23.00 Uhr bis in die frühen Morgenstunden hinein ein totales Ausgangsverbot verhängen. Die Touristenorte Vallauris und Menton, die ebenfalls an der Côte d'Azur liegen, hatten bereits am Freitagabend erstmals zu dieser Maßnahme gegriffen.

Auch in Paris wurden die Maßnahmen der Ausgangssperre vor dem Wochenende verschärft. So wurden vor den Bahnhöfen die Kontrollen erhöht. Die Stadt sperrte außerdem die Seine-Ufer sowie Rasenflächen an der Esplanade des Invalides und an der Champ-de-Mars - dort steht der Eiffelturm - für Passanten. 


21.03.2020: Türkei stellt Flugverkehr nach Deutschland ein

Die Türkei hat nach Angaben des Auswärtigen Amts in der Nacht zu Samstag den direkten Flugverkehr nach Deutschland wegen der Corona-Krise nahezu vollständig eingestellt. Die Ausreise über Drittstaaten sei aber am Samstag noch möglich, teilte das Ministerium in seinen Reisehinweisen im Internet mit.

Es rief eindringlich dazu auf, diese Möglichkeit auch zu nutzen: "Kontaktieren Sie umgehend Ihre Fluggesellschaften bzw. Ihre Reiseveranstalter und nutzen Sie dringend jetzt noch freie Sitzkapazitäten, um umgehend nach Deutschland zurückzukehren."  

Bis Freitagmittag waren nach früheren Angaben des Auswärtigen Amts 20.000 von 30.000 Deutschen aus der Türkei zurückgekehrt. Die von der Bundesregierung gestartete Rückholaktion mit gecharterten Maschinen betraf die Türkei bisher nicht, da noch reguläre Flüge gingen. 


21.03.2020: Bundesregierung plant Neuverschuldung von 150 Milliarden Euro

Zur Linderung der Folgen der Corona-Pandemie plant die Bundesregierung in diesem Jahr eine Neuverschuldung von insgesamt 150 Milliarden Euro. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstagmorgen aus Koalitionskreisen. Zuvor hatte der Deutschlandfunk darüber berichtet.

Nach dpa-Informationen plant die Bundesregierung einen Nachtragshaushalt für 2020. Sie will auch die Notfallregelung in der Schuldenbremse ziehen. So soll ermöglicht werden, dass sich der Bund in der Corona-Krise deutlich höher verschuldet als bisher erlaubt.

Über die Höhe eines Nachtragshaushaltes war am Freitag noch nicht endgültig entschieden, im Gespräch war zunächst ein Volumen zwischen
60 und 100 Milliarden Euro.


21.03.2020: Söder hofft auf gemeinsame Regelung für alle Bundesländer

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hofft im Kampf gegen das neuartige Coronavirus auf ein gemeinsames Vorgehen der Bundesländer. Das sagte er am Samstagmorgen dem Radiosender Antenne Bayern. "Es haben gestern ja einige nachgezogen."

Auch beim Thema Schulschließungen habe es Donnerstag vergangener Woche bei einem Treffen der Ministerpräsidenten Diskussionen gegeben, nahezu alle seien dagegen gewesen. Nachdem Bayern dann einen Tag später die Schließung aller Schulen und Kitas verkündet hatte, seien die anderen Bundesländer diesem Weg gefolgt. "Ich bedauere es sehr, dass wir das manchmal so machen müssen", sagte der CSU-Chef.

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Sonntag in einer Schalte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gemeinsam weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Ausbreitung besprechen.


21.03.2020: USA schließt weitestgehend seine Grenzen

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben die USA ihre Grenzen zu Mexiko und Kanada weitgehend für den Personenverkehr geschlossen. Die Maßnahme gilt seit Mitternacht (Ortszeit/05.00 Uhr MEZ) und betrifft alle nicht notwendigen Reisen. Die Regelung soll 30 Tage in Kraft bleiben und dann überprüft werden.

Der Austausch von Waren ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump nicht betroffen. Zuvor hatten die USA bereits einen Einreisestopp für Ausländer aus den Schengen-Staaten sowie aus Großbritannien und Irland erlassen. Auch Ausländer, die aus dem Iran und aus China kommen, können nicht mehr in die USA einreisen.


21.03.2020 Jena erlässt Betretungsverbot für öffentliche Orte

Die Stadt Jena hat zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus ein Betretungsverbot für alle öffentlichen Orte ausgesprochen. Darunter fallen Straßen, Wege, Gehwege, Plätze, öffentliche Grünflächen, Parkanlagen, Parkplätze und der Stadtwald, wie die Stadt am Freitag auf ihrer Internetseite mitteilte.

"Ziel ist die strikte Vermeidung des Zusammentreffens von Menschen in Gruppen. Nur so kann die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt oder eingedämmt werden."

Ausnahmen soll es aber geben. So soll es weiterhin möglich sein, allein, zu zweit, in der Familie oder den Menschen, die in einem Haushalt leben sowie mit Haustieren an die frische Luft zu gehen.

"Genauso darf die Wohnung natürlich zum Einkaufen, für den Weg zur Arbeit oder zum Arzt verlassen werden. Wer Menschen pflegt oder ihnen beim Einkauf hilft, darf sich dafür ebenfalls im öffentlichen Raum bewegen", hieß es.


21.03.2020: Brasilien erklärt Notstand 

Brasilien hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Notstand erklärt. Nach der Abgeordnetenkammer verabschiedete am Freitag auch der Senat den entsprechenden Entwurf eines Gesetzesdekrets. Damit werden Finanzmittel zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie frei. Unter anderem ist geplant, Freiberufler und Tagelöhner mit monatlich 200 Reais (35 Euro) unterstützen. Sie leiden besonders unter den Folgen der Coronavirus-Krise.

Die Abstimmung fand erstmals per Videokonferenz statt. Der Präsident des Senats, Davi Alcolumbre, und der Senator Nelsinho Trad sind bereits mit dem Coronavirus infiziert. Trad gehörte zu der brasilianischen Delegation, die mit Präsident Jair Bolsonaro zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump nach Florida gereist war.


21.03.2020: Polen ruft Epidemie-Zustand aus

Angesichts einer steigenden Zahl von Covid-19-Erkrankungen hat Polen den Epidemie-Zustand ausgerufen. Dies bedeute, dass das Gesundheitsministerium und die Chefs der Regionalverwaltung medizinischem Personal und anderen Personen Aufgaben im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit zuweisen könnten, sagte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski am Freitag in Warschau.

Außerdem werde die Strafe für die Nichteinhaltung einer Quarantäne von bislang umgerechnet rund 1130 Euro auf nunmehr 6800 Euro erhöht. Die Schließung von Kindergärten, Schulen und Universitäten wurde bis Ostern verlängert.


21.03.2020: Berlin will Maßnahmen gegen Pandemie verschärfen

Der Berliner Senat will seine Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärfen. Das haben die Senatoren am Freitagabend bei einer Telefonschalte besprochen, wie aus Teilnehmerkreisen bekannt wurde. Diskutiert wurde unter anderem über die Schließungen von Restaurants und die Einschränkung von Versammlungen auf weniger als 50 Personen sowie über eine bessere Notbetreuung von Kindern in den Kitas.


21.03.2020: Großbritannien schließt Pubs und Kultureinrichtungen

In Großbritannien werden zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie alle Pubs, Bars, Restaurants und Cafés geschlossen. Das hat Premierminister Boris Johnson am Freitag in London mitgeteilt. Auch Nachtclubs, Theater, Kinos, Freizeitzentren und Sportstudios dürften nicht mehr betrieben werden. Das Verbot gelte bereits von diesem Freitagabend an. Bislang hatte Johnson nur empfohlen, diese Einrichtungen zu meiden.


21.03.2020: Wasser- und Stromversorgung laut Bundesamt gesichert

Die Wasser- und Stromversorgung in Deutschland ist nach Einschätzung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auch in Zeiten wie der Coronavirus-Krise gesichert. "Unsere Risikoanalyse geht davon aus, dass es da keine größeren Probleme geben dürfte", sagte BBK-Präsident Christoph Unger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag).

"Unternehmen sind verpflichtet, sich auf Krisensituationen vorzubereiten, etwa durch Schichtpläne, Stellvertreterregeln, die Identifikation von Schlüsselpersonal." Er hoffe, dass das geschehen sei.


21.03.2020: Rückholaktion deutscher Touristen dauert wohl noch zwei Wochen an

Bundesaußenminister Heiko Maas rechnet damit, dass die Rückholaktion für die im Ausland wegen der Corona-Krise gestrandeten Deutschen sicher noch zwei Wochen dauern wird. "Wir werden wahrscheinlich in den nächsten Tagen pro Tag um die 10 000 Menschen nach Deutschland zurückbringen können", sagte der SPD-Politiker am Freitag der ARD. Aber mittlerweile sei davon auszugehen, dass es um bis zu 200 000 deutsche Touristen im Ausland gehe.

Gleichzeitig rief Maas dazu auf, die zunächst bis Ende April geltende Reisewarnung für alle touristischen Auslandsreisen unbedingt einzuhalten. Es sei "wirklich unverantwortlich, jetzt noch ins Ausland zu fahren, weil man möglicherweise damit rechnen muss, für eine längere Zeit nicht mehr nach Deutschland zurückzukommen."


21.03.2020: DER Touristik sagt Reisen bis 30. April ab

Nach anderen Veranstaltern hat auch DER Touristik Deutschland seine Reisen für noch längere Zeit abgesagt. Alle gebuchten Trips im Zeitraum bis 30. April fallen wegen der Coronavirus-Krise aus, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Man folge damit der vom Auswärtigen Amt zunächst bis Ende April datierten weltweiten Reisewarnung. Die betroffenen Kunden würden informiert. Zu DER Touristik Deutschland zählen die Veranstalter Dertour, ITS, Jahn Reisen, Meiers Weltreisen und ADAC Reisen. Für im Mai geplante Reisen sei bis zehn Tage vor Abreise eine kostenlose Umbuchung möglich.

Der größte Anbieter Tui Deutschland hatte am Donnerstag die Absage sämtlicher Reisen bis zum 23. April verlängert. Am Freitag folgte die Bundesregierung mit der Festlegung, ihre globale Reisewarnung sei zunächst bis Ende April gültig.


20.03.2020: Stadt Köln löst jedes öffentliches Treffen ab drei Personen auf

Köln hat im Kampf gegen das Coronavirus ein konsequentes Einschreiten bei öffentlichen Menschenansammlungen mit mehr als zwei Personen angekündigt. "Ganz egal wie schön das Wetter am Wochenende auch werden mag, jetzt ist nicht die Zeit, sich mit Freunden zu treffen. Wer das nicht begreift, gefährdet die Freiheit aller", erklärte Stadtdirektor Stephan Keller am Freitag.

"Ansammlungen von mehr als zwei Personen werden aufgelöst, soweit diese nicht zum engsten Familienkreis gehören." Umsetzen soll das das Ordnungsamt. Wer sich widersetze, könne mit einem empfindlichen Bußgeld bestraft werden, so die Stadt. Aufgrund des Infektionsschutzgesetzes könne auch ein Straftatbestand erfüllt sein.


20.03.2020: Wie lange überlebt das Coronavirus in deiner Umgebung?

Nicht nur durch die Mensch-Mensch-Übertragung, sondern auch durch Türklinken, Handläufe oder durch die Luft kann sich das Coronavirus verbreiten. Doch wie lange kann das Virus in unserer Umgebung überleben? In diesem Artikel findest du die Antwort dazu:

Coronavirus: So lange überlebt Covid-19 in deiner Umgebung


20.03.2020: Art der Austragung der restlichen Bundesligasaison weiterhin offen

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will sich zu Spekulationen über das Format einer Saison-Fortsetzung nicht äußern. Die Vereinigung der Clubs aus der 1. und 2. Bundesliga verwies am Freitag auf eine weitere Konferenz in der Woche ab dem 30. März. Wegen der Corona-Pandemie ist der Spielbetrieb in den beiden Profiligen vorerst bis zum 2. April ausgesetzt.

Laut einem Medienbericht könnte die unterbrochene Saison im Modus eines EM-Turniers an festen Spielorten in kurzer Zeit zu Ende gespielt werden. Im Rahmen ihrer Notfall-Überlegungen prüfe die Deutsche Fußball Liga feste Austragungsorte in allen Regionen des Landes, an denen dann mehrere Partien pro Tag angesetzt würden, berichtete der "Sportbuzzer" am Donnerstag. 

Dies sei aber nur eines von drei möglichen Szenarien für eine schnelle Durchführung der verbleibenden neun Spieltage. Denkbar sei auch, dass die Spielzeit mit Partien in ganz kurzer Abfolge innerhalb von nur 16 Tagen zu Ende gebracht wird, heißt es in dem Bericht. Auch eine Serie englischer Wochen mit nur wenigen Tagen Pause zwischen den Partien sei eine der Optionen.

Dagegen erwartet der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, dass in diesem Jahr nicht mehr Profifußball gespielt werden kann. "Ich gehe fest davon aus, dass es erst wieder im nächsten Jahr stattfinden kann in dem Umfang", sagte der Mediziner des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg im "Sportclub" des NDR-Fernsehens.


20.03.2020: USA stoppt reguläre Visa-Ausstellung

Die USA stellen wegen der Corona-Pandemie weltweit praktisch keine Visa mehr aus. Botschaften und Konsulate würden bis auf Weiteres nur noch in dringenden und begründeten Einzelfällen Visa-Anträge bearbeiten, erklärte das US-Außenministerium am Freitag.

Bislang sei nicht absehbar, wann der normale Betrieb wieder aufgenommen werden könne, hieß es weiter. Auch die Ausstellung von Pässen für Amerikaner im Ausland werde weitgehend ausgesetzt. Ausnahmen gebe es nur für Dringlichkeitsfälle, in denen es nachweislich um "Leben oder Tod" gehe.


20.03.2020: Sachsen will Menschenansammlungen bestrafen

Sachsen will mit Strafen gegen Menschenansammlungen in Zeiten der Corona-Krise vorgehen. Verstöße gegen Vorgaben der Behörden sollen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet werden können, teilte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Freitag in einem Videobriefing mit. Grundlage sei das Infektionsschutzgesetz. Eine Größenordnung für Ansammlungen wurde dabei nicht genannt. Nicht alle dürften in Mithaftung genommen werden für eine kleine Gruppe, die sich nicht an die Regeln halte. Laut Kretschmer gehe es darum, immer wieder nachzusteuern.


20.03.2020: Niedersachsen lässt Restaurants und Cafes schließen

Niedersachsen schließt zur Bekämpfung der Corona-Epidemie ab Samstagabend alle Restaurants und Cafés. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag in Hannover an. Der Außer-Haus-Verkauf von Speisen soll allerdings weiter möglich bleiben.


20.03.2020: Rheinland-Pfalz untersagt Versammlungen mit mehr als fünf Personen

Auch die rheinland-pfälzische Landesregierung verschärft im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus die Einschränkungen für das öffentliche Leben. Sie ordnete am Freitag die Schließung von Gaststätten an und untersagte Versammlungen von mehr als fünf Menschen.


20.03.2020: Drastische Einschränkungen auch in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg schränkt das öffentliche Leben wegen des Coronavirus weiter ein. Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen mit mehr als drei Personen sind nicht mehr erlaubt, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag in Stuttgart sagte. Ausnahmen gebe es für Familien und Paare.


20.03.2020: Bayern verhängt weitreichende Ausgangsbeschränkungen

Zur Eindämmung des Coronavirus gelten in ganz Bayern ab Samstag weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist dann nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt.

Dazu zählen unter anderem der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arzt- und Apothekenbesuche, Hilfe für andere, Besuche von Lebenspartnern, aber auch Sport und Bewegung an der frischen Luft - dies aber nur alleine oder mit den Personen, mit denen man zusammenlebt. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz an.

"Wir sperren Bayern nicht zu, wir sperren Bayern nicht ein", sagte der Ministerpräsident weiter. Aber man fahre das öffentliche Leben in Bayern nahezu vollständig herunter. Dies sei nach Meinung aller Experten die einzige Möglichkeit, um die Ausbreitung des Virus zu verlangen.

Für die Vernünftigen ändere sich nun gar nicht so viel, sagte Söder. Aber für die Unvernünftigen gebe es nun ein genaues Regelwerk.


20.03.2020: Auch Rheinland-Pfalz schließt Gaststätten

Die rheinland-pfälzische Landesregierung verschärft die Einschränkungen für das öffentliche Leben. Sie ordnete am Freitag die Schließung von Gaststätten an und untersagte Versammlungen von mehr als fünf Menschen.

Viele Bürger hätten sich in großer Verantwortung an die bisher verfügten Einschränkungen gehalten, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitag in Mainz. Man habe allerdings auch feststellen müssen, dass es ganz viele Menschen gebe, die sich anders verhielten und Partys feierten an der Mosel oder am Rhein. Dies sei der Grund, warum die Landesregierung am Freitag beschlossen habe, ihre vor einer Woche angeordneten Maßnahmen zu verschärfen.


20.03.2020: Bayern möchte Pfleger aus Rente zurückholen

Bayern will in der Corona-Krise Krankenschwestern und Pfleger aus dem Ruhestand zurückholen. "Wir werden jede helfende Hand brauchen", sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) am Freitag in München.

Angesichts der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus sollen Pfleger und Krankenschwestern in Teilzeit zudem überlegen, ob sie die Arbeitszeit aufstocken können. "Schon heute wissen wir, dass wir mit einer steigenden Zahl, vielleicht sogar mit einer dramatisch steigenden Zahl, rechnen müssen", sagte Sibler. "Die Herausforderungen werden in den nächsten Tagen und Wochen nochmal unendlich steigen."


20.03.2020: China schickt über eine Million Atemschutzmasken nach Tschechien

China hat mehr als eine Million Atemschutzmasken an Tschechien geliefert. Dies teilte Innenminister Jan Hamacek am Freitag bei Twitter mit. Die Kosten dafür lagen nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK bei drei Millionen Euro, obwohl es sich nur um Feinstaubmasken der niedrigen Schutzklasse FFP2 handelt.

Die Regierung hat nach eigenen Angaben in China 30 Millionen einfache OP-Masken und mehr als sechs Millionen Atemschutzmasken bestellt, die Partikel aus der Luft herausfiltern, sowie 250 000 Schutzanzüge.

In Tschechien muss man seit Donnerstag in der Öffentlichkeit Mund- und Nasenbedeckung tragen. Selbst Moderatoren und Reporter im Fernsehen müssen nun Masken aufsetzen.


20.03.2020: Bremen schränkt ebenfalls Gaststättenbetrieb ein

Bremen folgt dem Beispiel andere Bundesländer und untersagt wegen der Corona-Krise von Samstag an die Einnahme von Speisen in Gaststätten. Das kündigte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Freitag bei einer Pressekonferenz in Bremen an.

Dies bedeute nicht, dass die Betriebe schließen müssten. "Es gibt nur keine Möglichkeit mehr, in den Lokalen zu speisen." Bislang war dies noch bis 18.00 Uhr möglich. Die Restaurants könnten weiter Speisen verkaufen und ausgeben. In der Praxis stelle er sich vor, im Lieblingsrestaurant anzurufen und die Speisen zu bestellen. Die Betriebe müssten dies nur organisieren.

Zurückhaltend äußerte sich Mäurer zu einem Vorstoß Bayerns für weitgehende Ausgangsbeschränkungen. Er halte es für notwendig, dass derartige Entscheidungen im Konzert alle Länder organisiert würden und nicht ein einzelnes Land vorangehe.


20.03.2020: Auch das Saarland wird Ausgangsbeschränkungen erlassen

Das Saarland will im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Gaststätten schließen und eine Ausgangsbeschränkung erlassen. Das werde Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) noch am Freitag dem Kabinett zum Beschluss vorschlagen, teilte die Staatskanzlei in Saarbrücken mit.


20.03.2020: Bundesregierung sichert Italien Solidarität zu

Die Bundesregierung hat dem besonders stark vom Coronavirus betroffenen EU-Partner Italien Solidarität und Hilfe zugesichert. Man werde Italien bestmöglich beim Bewältigen der Pandemie unterstützen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin.

Deutschland nehme Anteil am Leid der Menschen in Italien und trauere mit dem italienischen Volk um die Toten. Dem tapferen und unermüdlichen Einsatz im italienischen Gesundheitswesen und Beispielen des Bürgersinns gelte Respekt und Bewunderung. 

Aus Deutschland waren am Mittwoch sieben Tonnen Hilfsgüter nach Italien ausgeflogen worden, darunter auch Beatmungsgeräte.


20.03.2020: Fast 100.000 Menschen aus Ausland nach Deutschland zurückgeholt

Reiseveranstalter und die Lufthansa haben mit Hilfe der Bundesregierung seit Montag 96 000 wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandete Deutsche zurückgeholt. Dafür seien etwa 100 Sonderflüge organisiert worden, sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amts, Maria Adebahr, am Freitag in Berlin.

Weiterhin sitzen weltweit aber Zehntausende Touristen fest. Laut Adebahr haben sich seit Dienstag 144 000 Deutsche beim Auswärtigen Amt gemeldet, die nach Deutschland zurückkehren wollen. Insgesamt befinden sich mehrere hunderttausend Deutsche im Ausland, sehr viele davon haben dort auch ihren Wohnsitz.


20.03.2020: 860 Millionen Kinder verpassen Schule wegen Coronakrise

Wegen der Coronavirus-Pandemie können weltweit rund 860 Millionen Kinder und Jugendliche nach UN-Angaben nicht mehr zur Schule gehen. Für 300 Millionen Grundschulkinder sei nicht nur der Bildungsmangel eine Gefahr, mahnte das UN-Welternährungsprogramm (WFP) am Freitag in Genf. Vielen fehlten auch die Schulmahlzeiten, oft die wichtigste Ernährungsquelle. Allein das WFP könne neun Millionen Kinder nicht mehr versorgen.

Das WFP versucht nun, die Familien der Schulkinder auf andere Weise zu unterstützen: Nahrungsmittelpakete, die nach Hause geschickt werden, Lebensmittelgutscheine oder Bargeldzuwendungen. Das WFP verpflegt normalerweise Schulkinder in 61 Ländern weltweit.


20.03.2020: Baden-Württemberg verschiebt Abschlussprüfungen

Baden-Württemberg verschiebt wegen des Coronavirus die anstehenden Abschlussprüfungen an den Schulen. Das teilte das Kultusministerium am Freitag in Stuttgart mit.


20.03.2020: Auch Hessen lässt Gaststätten schließen

Das Land Hessen schränkt das öffentliche Leben im Kampf gegen das Coronavirus weiter ein. Restaurants und Gaststätten in dem Bundesland müssen ab Samstagmittag (12.00 Uhr) geschlossen bleiben, wie die Staatskanzlei am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Die bisherige Obergrenze für Versammlungen werde zudem von 100 auf 5 Personen reduziert, kündigte Regierungssprecher Michael Bußer an. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) wollen am Freitagmittag (14.30 Uhr) über die Maßnahmen informieren.

"Oberstes Ziel ist weiterhin, die Gesundheit der Menschen in Hessen zu schützen und die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen", erklärte Bußer. Die verschärften Regeln seien am Freitag in einer Sonder-Kabinettssitzung beschlossen worden, um soziale Kontakte und das direkte Aufeinandertreffen von Bürgerinnen und Bürger weiter zu reduzieren.


20.03.2020: Restaurants in Bayern müssen schließen

Zur Eindämmung des Coronavirus müssen in Bayern ab Samstag auch Restaurants und Biergärten schließen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen, auch die "Nürnberger Nachrichten" berichteten darüber.

Take-away-Angebote sollen demnach aber weiter möglich sein. Ob es weitere Ausgangsbeschränkungen für die Menschen geben würde, war demnach noch offen - darüber werde aktuell noch im Kabinett beraten, hieß es.


20.03.2020: Deutschland erreicht durch Corona wohl Klimaschutzziel

Als Folge der Corona-Krise wird Deutschland sein Klimaschutz-Ziel für das Jahr 2020 nach Einschätzung der Denkfabrik Agora Energiewende sicher erreichen. Es könnten je nach Ausmaß der Krise nicht nur wie angestrebt 40 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 ausgestoßen werden, sondern sogar bis zu 45 Prozent weniger, sagte Agora-Direktor Patrick Graichen am Freitag in Berlin.

Zugleich mahnte er, dass Investitionen in klimafreundliche Technologien ausfallen könnten und das Coronavirus dann dem Klima längerfristig schade. Die Politik müsse gegensteuern und Wachstumspakete "grün" ausgestalten.

Es sei damit zu rechnen, dass im Verkehr und in der Industrie die Emissionen deutlich zurückgingen, erklärte Graichen. Die Menschen seien weniger mit dem Auto unterwegs, weil sie nicht mehr Reisen sollten oder dürften. Der individuelle Pkw-Verkehr macht rund 60 Prozent der Treibhausgas-Emissionen im deutschen Verkehr aus. 


20.03.2020: Luxair stellt vorerst kompletten Flugbetrieb ein

Die luxemburgische Fluggesellschaft Luxair stellt ab nächsten Dienstag für rund vier Wochen ihren Flugbetrieb ein. Nach derzeitiger Planung solle es ab dem 20. April wieder Flüge mit der Airline Luxair geben, teilte Luxair in Luxemburg mit.

Die Flüge für den luxemburgischen Reiseveranstalter Luxair-Tours sollten am 1. Mai wieder abheben. Grund sei die Coronavirus-Pandemie, die den Flugverkehr lahmgelegt habe. Derzeit sei man dabei, mit Sonderflügen Fluggäste aus dem Ausland nach Luxemburg zurückzuholen.


20.03.2020: Bundesregierung will Notfallregelung bei Schuldenbremse ziehen

Die Bundesregierung will die Notfallregelung in der Schuldenbremse ziehen und so ermöglichen, dass sich der Bund deutlich höher verschulden kann. Nach dpa-Informationen soll das Kabinett am Montag eine entsprechende Regelung beschließen, der Bundestag soll im Laufe der Woche zustimmen.


20.03.2020: Österreich verlängert Ausgangsbeschränkung bis Ostern

In Österreich werden die Ausgangsbeschränkungen zum Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus um drei Wochen verlängert. Sie gelten damit bis Ostermontag, den 13. April, sagte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag in Wien.


20.03.2020: Weltweite Reisewarnung bis Ende April verlängert

Die Reisewarnung der Bundesregierung wegen der Corona-Krise gilt zunächst bis Ende April und betrifft damit auch die Osterferien. Das gab Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Freitag auf Twitter bekannt.


20.03.2020: Auch Dortmund plant Ansammlungsverbot

Auch in Dortmund soll es wegen der Corona-Pandemie ein Ansammlungsverbot geben. Die Stadt bereite den Erlass einer entsprechenden Allgemeinverfügung vor, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Dieses solle um Mitternacht in der Nacht zu Samstag beginnen. Weitere Details sollten im Laufe des Freitags veröffentlicht werden.

"Bereits heute werden Einzelverfügungen als Vorstufe mit Blick auf einige "Hotspots" gelten", hieß es. Am Donnerstag hatte Leverkusen beschlossen, dass die Menschen in der Stadt wegen der Corona-Krise ab sofort bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr im Freien zusammenkommen dürfen.


20.03.2020: Bis zu 1300 Euro Strafe! Israel verhängt Ausgangssperre

Israel hat eine weitgehende Ausgangssperre im Kampf gegen das Coronavirus verhängt. Die Notstandsverordnungen sollen zunächst für eine Woche gelten. Die Regierung verabschiedete die Anordnungen einstimmig in der Nacht zum Freitag, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mitteilte. Damit sollen - wie in anderen Staaten, die von der Pandemie betroffen sind - die Menschen ihre Häuser nicht mehr verlassen.

Ausnahmen gelten für den Kauf von Lebensmitteln, den Gang zum Arzt sowie den Weg zur Arbeit und zurück. Die Teilnahme an Begräbnissen und Hochzeiten sowie Demonstrationen ist erlaubt. Allerdings war zuvor bereits festgelegt worden, dass nicht mehr als zehn Personen in einem Raum sein dürfen. Außerdem darf man alten oder kranken Menschen helfen. Lebensmittel-Lieferungen sollen nicht mehr direkt überbracht, sondern vor der Haustür abgelegt werden.

Nach Angaben der Polizei können Menschen, die sich nicht an Quarantäne-Regeln halten, mit Strafen von umgerechnet knapp 1300 Euro belangt werden. 


20.03.2020: Erster Coronavirus-Fall bei Eintracht Frankfurt

Auch Fußballbundesligist Eintracht Frankfurt hat den ersten Coronavirus-Fall zu verzeichnen. Das verkündete der Verein auf seiner Homepage. Um welchen Spieler es sich handelt, wurde nicht gesagt. 

Die gesamte Mannschaft inklusive der Mitarbeiter aus dem Teamumfeld wurden ebenfalls auf das Virus getestet und treten nun eine 14-tätige Quarantäne an.


20.03.2020: Drohen Bayern weitere Beschränkungen?

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus stehen in Bayern möglicherweise weitere Beschränkungen und Auflagen kurz bevor. Die Staatskanzlei lud am Freitag kurzfristig zu einer Pressekonferenz um 12.30 Uhr ein, unter anderem mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) - die Pressekonferenz wird wie bereits die vergangenen Male lediglich im Internet gestreamt.

Aus Regierungskreisen hieß es am Freitagmorgen, es liefen intensive Gespräche Söders unter anderem mit seinem Kabinett, dem Corona-Krisenstab und Kommunalpolitikern. Diese Gespräche hätten bis tief in die Nacht hinein gedauert und seien am Morgen weitergegangen.

Welche Maßnahmen Söder verkünden würde, war zunächst unklar. Er hatte am Donnerstag aber konkret mit einer Ausgangssperre für den ganzen Freistaat gedroht, wenn sich die Menschen in Bayern nicht an bereits geltende Beschränkungen und Auflagen halten: "Wenn sich viele Menschen nicht freiwillig beschränken, dann bleibt am Ende nur die bayernweite Ausgangssperre als einziges Instrumentarium", sagte Söder in einer Regierungserklärung. Man werde "nicht endlos zusehen."


20.03.2020: Italien mit mehr Corona-Toten als China

Die Lage in Italien wird immer dramatischer! Mittlerweile hat das Land über 3.400 Tote zu beklagen. Laut offiziellen Zahlen sind damit in Italien mehr Menschen durch das Coronavirus ums Leben gekommen als in China. 

Mehr Tote als in China: Lage in Italien immer dramatischer
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20.03.2020: Baden-Württemberg will öffentliche Menschenansammlungen verbieten

Auf öffentlichen Plätzen in Baden-Württemberg werden wegen des grassierenden Coronavirus Menschenansammlungen verboten. Die Landesregierung bereitet ein Niederlassungsverbot für Gruppen auf öffentlichen Plätzen vor, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr.

Bei der betroffenen Gruppengröße handle es sich um eine einstellige Zahl, das Justizministerium müsse das juristisch prüfen. Das diene dazu, die tatsächlichen Sozialkontakte unterhalb einer Ausgangssperre so weit wie möglich und geboten zu verringern, hieß es aus den Kreisen.

Zugleich aber lasse Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Voraussetzungen und Regelungen einer Ausgangssperre schon vorgreifend prüfen, damit diese schnellstmöglich umgesetzt werden könnte - sollten die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin am Sonntag zum Schluss kommen, dass eine solche unabwendbar ist. Man setze jedoch alles daran, eine Ausgangssperre zu vermeiden, hieß es den Informationen zufolge.


20.03.2020: Leverkusen untersagt Treffen im Freien

Die Menschen in Leverkusen dürfen wegen der Coronakrise ab sofort bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr im Freien zusammenkommen. "Zusammenkünfte von 2 oder mehr Personen unter freiem Himmel" seien untersagt, heißt es in einer Allgemeinverfügung der Stadt vom Donnerstag.

Ausnahme seien Gruppen, die zusammen wohnen, zum Beispiel Familien oder Wohngemeinschaften. Zusammenkünfte "bei der Erledigung von Besorgungen zur Deckung des täglichen Bedarfs" - etwa in Warteschlagen - oder aus "zwingenden beruflichen Gründen" seien ebenfalls nicht verboten. "Leverkusen hat keine Ausgangssperre erlassen", betonte eine Sprecherin der Stadt. Zuvor hatte der WDR berichtet.


20.03.2020: Samstag entscheidender Tag in Bezug auf bundesweite Ausgangssperren

Kanzleramtschef Helge Braun hat den Samstag als entscheidenden Tag bei der Entscheidung über mögliche Ausgangssperren wegen des Coronavirus bezeichnet. "Wir werden uns das Verhalten der Bevölkerung an diesem Wochenende anschauen", sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel". "Der Samstag ist ein entscheidender Tag, den haben wir besonders im Blick."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonntagabend mit den Ministerpräsidenten der Länder in einer Telefonkonferenz beraten. Dabei dürfte es auch darum gehen, ob und wann Ausgangssperren verhängt werden sollen. Mehrere Regierungschefs hatten am Donnerstag mit Ausgangssperren gedroht.

"Am Samstag verabreden sich die Menschen ja traditionell miteinander, weil sie frei haben", sagte Braun. "Aber das geht abseits der Kernfamilie derzeit nun einmal leider nicht. Das muss jetzt eingestellt werden. Geschieht das nicht, kann es passieren, dass auch in den Bundesländern weitergehende Maßnahmen beschlossen werden, obwohl wir das eigentlich vermeiden wollen."

Man setze darauf, "dass die Bevölkerung die Maßnahmen versteht und bereit ist, ihr Sozialleben einzuschränken. Und wenn wir in Nachbarländer blicken, die schon Ausgangssperren verhängt haben, dann wird klar: Das wäre eine enorme zusätzliche Belastung."


20.03.2020: Auch Ramelow schließt Ausgangssperren nicht aus

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schließt lokale und regionale Ausgangssperren zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus nicht aus. Dies geht aus einem Interview hervor, das er "MDR Aktuell" am Freitagmorgen gegeben hat.

Was Ausgangssperren angehe, sei man im Moment noch skeptisch, so Ramelow. Zunächst solle weiter das öffentliche Leben runtergefahren werden. "Ich will aber nicht ausschließen, dass auch hier lokal oder regional abgeriegelt werden muss, wenn Infektionsherde entstehen", so Ramelow.

Dass sich viele Bürger nicht an die Infektionsschutzmaßnahmen halten, verurteilte Ramelow scharf: "Hier wurde immer noch nicht verstanden, worum es geht: Es geht darum, die Infektionsketten zu unterbrechen", so Ramelow. Menschenansammlungen, beispielsweise in Parks, würden nun von Polizei und Ordnungskräften unterbunden. Man werde das öffentliche Leben weiter Stück für Stück herunterfahren.


20.03.2020: Sportmediziner warnt - ausreichend Abstand beim Joggen einhalten

Sportmediziner Perikles Simon rät unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen auch während der Coronavirus-Krise zu sportlichen Aktivitäten wie Joggen an der frischen Luft. "Wer moderat physisch aktiv ist, der stärkt sein Immunsystem. Das steht über den möglichen Risiken", sagte der 47 Jahre alte Leiter der Sportmedizin an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz dem «Tagesspiegel» (Freitag).

Um Risiken zu vermeiden, sollten Jogger mindestens zwei Meter Abstand zu Nebenleuten halten. "Das ist wirklich wichtig. Je nach Witterung verteilt sich so ein Virus wie Rauch in der Luft; es sinkt mal schneller, mal langsamer zu Boden", sagte Simon. "Deshalb ist es durchaus möglich, dass man sich beim Joggen ansteckt oder eben andere ansteckt, wenn man den Abstand von zwei Metern nicht einhält."

Die Risiken seien am größten, wenn es neblig und feucht sei sowie wenig Wind gebe. UV-Strahlen seien hingegen schlecht für Viren.
"Deswegen empfehle ich Sport bei schönem Wetter." Bei hoher Intensität des Sports sei allerdings bis zu vier Stunden danach die Anfälligkeit für einen Infekt erhöht.


20.03.2020: Kretschmar sieht Ausgangssperre in Sachsen als letztes Mittel

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht Ausgangssperren als letztes Mittel, um eine Ausbreitung des Corona-Virus in Sachsen zu verlangsamen. Dies geht aus einem Interview hervor, dass er der "Sächsischen Zeitung" in Dresden gab (Freitagsausgabe).

Eine Ausgangssperre wolle niemand, da sie das Leben massiv einschränken würde, sagte er der Zeitung. «Deshalb setzen wir auf die laufenden Maßnahmen und schauen, ob diese in den nächsten 14 Tagen auch die erhoffte Wirkung zeigen», so Kretschmer.

Schon jetzt werde es aber deutlich mehr Kontrollen und Ansprachen durch die Polizei geben. Individuelle Strafen für Uneinsichtige seien "unumgänglich". Kretschmer zeigte sich enttäuscht darüber, dass sich viele Menschen nicht an die bereits beschlossenen Infektionsschutzmaßnahmen hielten und etwa Biergärten besuchten.


20.03.2020: Begrenzte Ausgangssperre in Freiburg

Seit Donnerstag dürfen die Menschen im bayerischen Mitterteich und zwei weiteren Orten bereits nur noch in Ausnahmefällen auf die Straßen. Freiburg beschloss am Abend ebenfalls eine Ausgangssperre für größere Gruppen, ein sogenanntes Betretungsverbot für öffentliche Orte, welches vom 21. März bis 3. April gelten soll. Anlass dafür sei die Nähe zu den angrenzenden Notstandsregionen in Frankreich und der Schweiz.

Die Wohnung oder das Haus darf nun nur noch in dringenden Angelegenheiten verlassen werden. Öffentliche Orte dürfen nicht mehr betreten werden. Allein, zu zweit oder mit den Personen, mit denen man in einem Haushalt zusammen lebe, dürfe man jedoch noch Zeit im Freien verbringen.


20.03.2020: Virologe: Kein Profifußball mehr in diesem Jahr

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit erwartet, dass wegen der Corona-Pandemie nicht mehr in diesem Jahr Profifußball gespielt wird. "Ich gehe fest davon aus, dass es erst wieder im nächsten Jahr stattfinden kann in dem Umfang", sagte der Mediziner des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg im "Sportclub" des NDR-Fernsehens. 

Die Deutsche Fußball Liga hat die 1. und 2. Bundesliga vorerst bis zum 2. April ausgesetzt. Gerechnet wird aber damit, dass frühestens im Mai die Saison mit Spielen ohne Zuschauer fortgesetzt werden könnte. "Ich glaube, es ist nicht realistisch, dass die Saison zu Ende geführt werden kann", sagte Schmidt-Chanasit. "Wir sehen ja, wie die Situation ist in Europa und was uns noch bevorsteht."

Selbst wenn es Deutschland nicht so schlimm treffen sollte wie Italien, "wir es durch diese Maßnahmen schaffen, die Fallzahlen auf einem Niveau halten, das Deutschland verträgt, was wir behandeln können auf den Intensivstationen", hieße das längst noch nicht, dass der Fußball wieder anfangen dürfe. "Das hieße, das würde wieder zu einer deutlichen Verschärfung der Situation führen." Der Fußball werde erst ganz zum Schluss kommen, "weil er einen starken Einfluss auf die Dynamik dieser Ausbreitung hat."


20.03.2020: Von der Leyen besorgt über Grenzstaus

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich besorgt über teils dramatische Folgen der neuen Grenzkontrollen innerhalb Europas geäußert. "In den vergangenen Tagen sind Tausende, von Pendlern bis Lastwagenfahrern, an Grenzen gestrandet, die eigentlich keine mehr sein sollen", sagte von der Leyen der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. "Insbesondere der Stau im Güterverkehr führt dazu, dass Lebensmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter viel zu spät ihr Ziel erreichen."

Gesundheitsschutz sei in der Corona-Krise zwar richtig. "Aber wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die unseren Binnenmarkt in Gang halten", fügte sie hinzu. Die Situation habe sich seit Beginn der Woche etwas gebessert. Die Kommission arbeite daran, dass alle EU-Bürger sicher nach Hause zurückkehren könnten und die Volkswirtschaft keinen gravierenden Schaden nehme. An diesem Freitag werde die zuständige EU-Kommissarin Ylva Johansson erneut mit den EU-Innenministern beraten.


20.03.2020: Kalifornischer Gouverneur verhängt Ausgangssperre

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat die gesamte Bevölkerung des Westküstenstaates aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Die Ausgangssperre für knapp 40 Millionen Menschen sollte in der Nacht zum Freitag in Kraft treten, teilte Newsom am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Kalifornien ist damit der erste Staat in den USA, der eine derart weitreichende Auflage im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlässt. Zuvor galten diese Einschränkungen schon für mehrere Bezirke im Raum San Francisco.

Notwendige Regierungsstellen, Diensteinrichtungen und wesentliche Geschäfte, darunter Lebensmittelläden und Apotheken, sollen aber geöffnet bleiben, betonte Newsom. Restaurants können weiterhin Essen ausliefern. Kalifornier dürfen auch noch Spazieren gehen, allerdings müssen sie auf der Straße voneinander Abstand halten. 


19.03.2020: Spanien ordnet wegen Coronavirus Schließung aller Hotels an 

Die spanische Regierung hat am Donnerstag wegen der Coronavirus-Krise die vorläufige Schließung aller Hotels des Landes angeordnet. Im Zuge der am Wochenende verhängten Ausgangssperre müssen auch andere touristische Unterkünfte wie etwa Pensionen oder Campingplätze ihre Pforten schließen, wie aus einer Verordnung des Gesundheitsministeriums hervorging. Dafür haben die Häuser nun maximal sieben Tage Zeit. Nur Sicherheits- und Wartungspersonal darf bleiben.

Ausgenommen seien lediglich solche Quartiere, in denen Menschen für einen längeren Zeitraum untergebracht seien oder dauerhaft lebten - vorausgesetzt diese verfügten über die nötige Infrastruktur, um die Menschen zu schützen und voneinander zu isolieren. 


19.03.2020: Bericht: Kanzlerin und Länder beraten über Ausgangssperren am Sonntag

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Ländern wollen nach einem Medienbericht an diesem Sonntag über Ausgangssperren in der Corona-Krise beraten. Dies berichtete der SWR am Donnerstag unter Berufung auf den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne). Mehrere Regierungschefs hatten am Donnerstag mit Ausgangssperren gedroht. "Es hängt von der Bevölkerung ab, ob wir schärfere Maßnahmen ergreifen müssen", sagte Kretschmann dem SWR.

Hintergrund ist, dass viele Bundesbürger den Aufrufen, Abstand zu Mitmenschen zu halten, nicht nachkommen.


19.03.2020: Konstanz und Heidelberg verbieten Ansammlungen von über fünf Menschen 

Wegen der Corona-Pandemie verbieten Heidelberg und Konstanz Ansammlungen von mehr als fünf Personen im Stadtgebiet. Während die Maßnahme am Bodensee ab sofort und für den öffentlichen Raum gilt, tritt die neue Regel in der Neckarstadt am Freitag in Kraft. 

"Wir haben die Polizei um Unterstützung gebeten", sagte Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU) am Donnerstag in einem Video, das auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlicht wurde. "Und ich bitte Sie dringend, im Namen der Stadt Konstanz, aber auch ganz persönlich: Halten sie sich an dieses Versammlungsgebot." Es gehe darum, eine generelle Ausgangssperre zu vermeiden. 

In der Heidelberger Allgemeinverfügung wird zudem festgelegt, dass Menschen bei Ansammlungen unter fünf Personen mindestens 1,5 Metern Abstand voneinander haben müssen.


19.03.2020: Bayern verschiebt auch Abschlussprüfungen anderer Schularten 

Nach dem Abitur werden in Bayern wegen des Coronavirus auch Abschlussprüfungen anderer Schularten verschoben. Es gehe dabei um Mittelschulen, Realschulen und Wirtschaftsschulen, teilte das Kultusministerium am Donnerstag in München mit.


19.03.2020: Tui Deutschland sagt Reisen bis 23. April ab

Tui Deutschland verlängert die Absage sämtlicher Reisen wegen der Corona-Pandemie von Ende März bis zum 23. April. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, werde das weltweite Programm bis dahin "pausieren". Kunden, deren gebuchte Reisen in die Osterferien gefallen wären, sollen entsprechend informiert werden. Es könne dabei aber noch zu zeitlichen Verzögerungen kommen, "da die Vielzahl der Reisebuchungen nach Abreisedatum bearbeitet werden."

Das Unternehmen aus Hannover hatte zum Wochenbeginn alle Reisen bis zunächst 27. März ausgesetzt. Nun werden vier Wochen drangehängt. Der reguläre Flug-, Hotel- und Kreuzfahrtbetrieb ist inzwischen eingestellt - es gibt aber zahlreiche Heimflüge, mit denen sich Tui am Rückholprogramm der Bundesregierung beteiligt. Man arbeite «rund um die Uhr daran, alle Urlauber wieder sicher und zuverlässig nach Hause zu bringen», sagte Geschäftsführer Marek Andryszak.


19.03.2020: Hoffnungsschimmer! Erstmals keine Neuinfektionen in Wuhan

Schon seit mehreren Monaten ist das öffentliche Leben in Wuhan komplett zum Erliegen gekommen. Die chinesische Großstadt gilt als Ausgangspunkt des Coronavirus und hat daher bisher am längsten mit den Folgen zu kämpfen. Doch nun gibt es endlich gute Nachrichten aus Wuhan: Erstmals seit Ende 2019 wurden keine neuen Coronavirus-Fälle gemeldet!

19.03.2020: Leipzig verbietet Veranstaltungen mit über 20 Personen

Die Stadt Leipzig untersagt ab Freitag Veranstaltungen mit mehr als 20 Menschen. Damit verschärfe die Kommune die Regelung des Freistaats zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie, wie Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) am Donnerstag in einer Videobotschaft sagte. Die Allgemeinverfügung des Freistaats tolerierte bisher Veranstaltungen mit bis zu hundert Menschen. Zudem müssen Friseurgeschäfte in Leipzig ab Freitag geschlossen bleiben.

"Es nützt nichts, wenn jetzt in den Parks zu Hunderten die Menschen zusammen sitzen und miteinander grillen und feiern. Das kann nicht die Antwort sein auf diese krisenhafte Situation", appellierte Jung an die Bevölkerung. "Wenn wir verhindern wollen, dass Ausgangssperren irgendwann für unsere Stadt drohen, dann bitte halten Sie sich dran, gehen Sie auf Abstand", so Jung.


19.03.2020: Sachsen-Anhalt verbietet nun doch Urlaubsreisen

Zur Eindämmung des Coronavirus verschärft Sachsen-Anhalt jetzt doch die Regeln für Urlaubsreisen. Hotels und Unterkünfte seien für Touristen geschlossen, teilte das Sozialministerium am Donnerstag mit.

Wer bereits eingecheckt habe, müsse bis zum Samstag abreisen. Busreisen werden ebenso untersagt wie Übernachtungen zu Fortbildungszwecken sowie für verschiebbare Kur- und Reha-Aufenthalte. Die Regeln gelten bis 19. April und schließen neben Hotels und Pensionen auch Campingplätze, Ferienhäuser und sonstige Schlafgelegenheiten ein. Aufenthalte in Unterkünften aus familiären, gewerblichen und beruflichen Gründen bleiben erlaubt. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" (online) über die geplanten Verschärfungen für die Hotels berichtet.

Die Bundesregierung hatte Anfang der Woche empfohlen, alle Urlaubsreisen zu untersagen. Sachsen-Anhalt hatte sich zunächst dagegen entschieden.


19.03.2020: Flughafen Innsbruck ab Montag vorerst geschlossen

Der Flughafen Innsbruck stellt aufgrund der Coronavirus-Krise von Montag an seinen Betrieb ein. Das teilte der Flughafen am Donnerstag der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Für Notfälle sei man aber jederzeit einsatzbereit, hieß es laut der Agentur. Für die Mitarbeiter sei vom 1. April an Kurzarbeit geplant.


19.03.2020: Viele französische Strände wegen Coronavirus gesperrt

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus schließen in Frankreich zahlreiche Strände - darunter auch die Strände an der gesamten Mittelmeerküste. "Der Zugang zu allen Stränden entlang der Mittelmeerküste ist verboten, um die Menschenansammlungen und die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen", teilte die Hafenstadt Marseille am Donnerstag mit.

Zuvor sollen sich die Präfekten von Provence-Alpes-Côte d'Azur, Okzitanien und Korsika auf die Maßnahme verständigt haben, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Strände auf der Mittelmeerinsel Korsika sind ebenfalls betroffen.

Immer mehr Städte und Gemeinden an der Atlantikküste entscheiden sich zudem, die Strände dicht zu machen. So haben etwa die Städte La Baule-Escoublac und Pornichet beschlossen, den Zugang zu ihren Stränden zu sperren. In der Normandie schloss der Strand von Courseulles-sur-Mer in der Nähe von Caen, wie die Zeitung "Paris Match" berichtete.


19.03.2020: Griechische Regierung schließt fast alle Hotels in Städten

Im Kampf gegen das Coronavirus hat die Regierung in Athen beschlossen, die meisten Hotels in Griechenland zeitweise zu schließen. Nur ein Hotel pro Regionalhauptstadt und jeweils drei in Athen und Thessaloniki sollen offenbleiben, wie das Tourismusministerium am Donnerstag mitteilte.

Die Schließung beginnt demnach am 22. März und dauert bis Ende April. Ein genaues Datum für die Wiederöffnung wurde nicht genannt. Für die meisten Hotels außerhalb der Städte beginnt die Saison erst Ende April.


19.03.2020: Mecklenburg-Vorpommern hebt Sonntagsfahrverbot für LKW vorerst auf

Das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für Lkw wird in Mecklenburg-Vorpommern angesichts der Coronakrise ab sofort bis zum 30. Juni aufgehoben. "Mit dieser Ausweitung der Möglichkeit, auch an Sonn- und Feiertagen jegliche Waren und Güter zu transportieren, tragen wir dazu bei, dass diese für die Bevölkerung und die Wirtschaft verfügbar bleiben", sagte Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung in Schwerin.


19.03.2020: Konstanz verbietet Ansammlungen von über fünf Personen

Wegen der Corona-Pandemie verbietet Konstanz Ansammlungen von mehr als fünf Personen im Stadtgebiet. Die Maßnahme gelte ab sofort für den öffentlichen Raum, sagte Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU) am Donnerstag in einem Video, das auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlicht wurde.

"Wir haben die Polizei um Unterstützung gebeten", sagte Burchardt weiter. "Und ich bitte Sie dringend, im Namen der Stadt Konstanz, aber auch ganz persönlich: Halten sie sich an dieses Versammlungsgebot." Es gehe darum, eine generelle Ausgangssperre zu vermeiden.


19.03.2020: Ausgangssperre auch in NRW möglich

Nach zahlreichen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sind in Nordrhein-Westfalen weiterhin auch Ausgangssperren möglich. "Jeder Einzelne hat es in der Hand zu verhindern, dass es Ausgangssperren gibt", sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf.

Es sei mit weiter steigenden Infektionszahlen zu rechnen. Die Landesregierung analysiere, ob sich die Infektionskurve angesichts der zahlreichen Maßnahmen abflache. Schon jetzt ruhe das öffentliche Leben und die Grundrechte der Bürger seien stark eingeschränkt worden, sagte Laschet.


19.03.2020: Gesundheitsminister Spahn ruft zur Vernunft auf

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts der Einschränkungen im öffentlichen Leben in Deutschland die Menschen zum Mitmachen und zur Vernunft aufgerufen. "Mein Eindruck ist, dass viele mithelfen wollen und auch zu Hause bleiben", sagte Spahn am Donnerstag in Berlin.

Aber man sehe auch, dass es nicht bei jedem angekommen sei. "Ich setze auch einfach auf Vernunft", sagte Spahn. "Wenn wir miteinander verstehen, worum es geht, dass dann möglichst alle es mal zwei, drei, vier Wochen aushalten, auf bestimmte Dinge im Alltag zu verzichten." Partys im Park seien nicht sein Verständnis von Solidarität. 

Was die Dauer der Maßnahmen angeht, verwies Spahn darauf, dass zum Beispiel die Schließung von Kitas, Schulen und Geschäften gerade erst wenige Tage in Kraft seien. "Bis sich das in den Statistiken überhaupt bemerkbar machen kann, braucht es eher 10, 14 Tage, als weniger."

Mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer sei abgesprochen, dass nach Ostern gemeinsam geschaut werde, wie es mit den Einschränkungen weitergehe. "Das Virus ist da, und das Virus wird für immer bleiben." Es gehe darum, die Ausbreitung zu verlangsamen.


19.03.2020: Hamburg hilft selbstständigen Unternehmen mit Zuschüssen

Hamburg legt in der Coronakrise ein eigenes Hilfeprogramm für Selbstständige und Kleinunternehmer auf. Sie sollen Zuschüsse von 2500 Euro für Ein-Mann-Betriebe und bis zu 25 000 Euro für Unternehmen mit 51 bis 250 Mitarbeitern erhalten, teilten die zuständigen Senatoren am Donnerstag in Hamburg mit. Anträge und Bewilligungen starten in der nächsten Woche.


19.03.2020: Hessen stellt 7,5 Milliarde Euro für Coronakrise in Aussicht

Zur Bekämpfung der Coronakrise will Hessen kurzfristig 7,5 Milliarden Euro bereitstellen. Das teilte Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden mit.

Eine Milliarde Euro sind demnach "für die Bewältigung der gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie" vorgesehen. Die Wirtschaft soll darüber hinaus mit steuerlichen Soforthilfen von bis zu 1,5 Milliarden Euro entlastet werden.

Außerdem erhöht das Land nach den Plänen von Schäfer seinen Garantie- und Bürgschaftsrahmen um 3,5 auf 5 Milliarden Euro. "Wir möchten damit schnell und unbürokratisch den Unternehmen in unserem Land - von klein bis groß - notwendige Liquidität zur Verfügung stellen", erläuterte der Minister.

"7,5 Milliarden Euro sind viel Geld. Wenn es die Situation erfordert, werden wir aber noch mehr Geld zur Verfügung stellen", kündigte Schäfer an. Für den kommenden Dienstag ist geplant, dass der Landtag den nötigen Nachtragshaushalt im Schnellverfahren verabschiedet. Dafür muss auch die Schuldenbremse ausgesetzt werden.


19.03.2020: Rotes Kreuz sieht in Coronakrise Bedrohung gemeinnütziger Einrichtungen

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sieht zahlreiche gemeinnützige Einrichtungen durch die Coronavirus-Krise in ihrer Existenz bedroht und setzt auf Hilfe der Politik. "Viele Einrichtungen der Tagespflege müssen geschlossen werden, ambulante Pflegedienste können zum Teil wegen fehlender Schutzkleidung ihrer Aufgabe nicht mehr nachgehen", sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

"Kur- und Reha-Einrichtungen müssen ihre Arbeit einschränken oder ganz einstellen. Das gilt auch für viele Bildungs-, Kurs- und Beratungsangebote", sagte Hasselfeldt. Solche Bereiche finanzieren sich laut DRK in der Regel durch Bezahlung nach Leistung und seien damit besonders gefährdet. "Durch den Status der Gemeinnützigkeit können die Träger nur begrenzt Rücklagen bilden und sind deshalb bei Einnahmeausfällen rasch von Insolvenzen bedroht."

Hasselfeldt betonte, sie begrüße die Anstrengungen der Bundesregierung im Kampf gegen das Coronavirus. "Die Freie Wohlfahrtspflege mit ihren ehrenamtlichen und hauptamtlichen Strukturen darf jetzt jedoch nicht vergessen werden. Sie ist elementar für die Daseinsvorsorge vor allem für die Schwachen und Benachteiligten in unserer Gesellschaft und dringend auf Unterstützung angewiesen." Auch nach der Krise würden viele auf die Hilfe der Einrichtungen angewiesen sein, die schon heute häufig unterfinanziert seien.


19.03.2020: Polizeigewerkschaft warnt vor Sorglosigkeit 

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt Nachlässigkeit der Menschen im Umgang mit dem Coronavirus. Man setze auf die Vernunft und das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für die getroffenen Maßnahmen zur Verlangsamung der Coronavirus-Epidemie, betonte die GdP am Donnerstag.

"Großes Unverständnis herrscht jedoch derzeit bei unseren Kolleginnen und Kollegen wegen der zu beobachtenden viel zu großen Sorglosigkeit eines Teils der Bevölkerung", erklärte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek in Berlin. "Unsere Kontrollen zeigen, dass sich noch viele Menschen versammeln und offensichtlich nicht die Gefährlichkeit der Pandemie erkannt haben. Das Ansteckungsrisiko für alle Beteiligten wird so nicht reduziert."

In vielen Teilen Deutschlands kommt es auch weiterhin zu großen Menschenansammlungen. Mehr Infos dazu davon haben wir im folgenden Artikel zusammengestellt: 

Ernst der Lage nicht erkannt? Trotz Corona Menschenmassen auf öffentlichen Plätzen

Radek betonte, die Verordnungen der vergangenen Tage würden mit Augenmaß, aber aller Konsequenz durchgesetzt. "Wer dabei den Dialog nicht versteht, muss auch mit empfindlichen Strafen rechnen." Die Polizei helfe nach Kräften mit, eine schnelle Weiterverbreitung des Coronavirus zu verhindern.


19.03.2020: Bayrischer Landtag beschließt millardenschweres Corona-Hilfspaket

Mit nur einer Enthaltung hat der Landtag ein milliardenschweres Hilfspaket für die bayerische Wirtschaft zur Überbrückung der Corona-Krise beschlossen. Die Fraktionen gaben am Donnerstag im Plenum grünes Licht für einen Nachtragshaushalt, der der Regierung unmittelbar Kreditermächtigungen von bis zu zehn Milliarden Euro ermöglicht. Die in Schuldenbremse wird dafür ausgesetzt, dies sieht die Verfassung für "Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Notsituationen" ausdrücklich vor.


19.03.2020: Knapp 1500 Deutsche mit Regierungsflügen zurückgekehrt

Die Bundesregierung hat am Mittwoch mit den ersten sieben Charterflügen ihrer Rückholaktion wegen der Coronakrise rund 1500 Deutsche aus Tunesien, Ägypten, Marokko und Aserbaidschan nach Deutschland zurückgebracht. Am Donnerstag sollten nach Angaben des Auswärtigen Amtes zusätzlich von den Philippinen und der Dominikanischen Republik Maschinen mit deutschen Touristen starten, die dort gestrandet sind.

Es ist die größte Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik, bei der insgesamt mehrere Zehntausend Menschen mit Sonderflügen ausgeflogen werden sollen.

Neben den Regierungsflügen organisieren die Fluggesellschaften und Reiseveranstalter schon seit dem Wochenende auf eigene Faust Sonderflüge, um Reisende zurückzuholen. Maas sagte im ARD-"Morgenmagazin", alle Sonderflüge zusammen hätten alleine am Mittwoch 7500 Passagiere transportiert.

Die Aktion betrifft im Moment vor allem die Urlaubsländer in Nordafrika. "Wir werden übers Wochenende alleine aus Ägypten wahrscheinlich 20 000 Touristen zurückbringen", sagte der Außenminister.  


19.03.2020: Forderung von noch schärferen Maßnahmen in Italien

In Italien mehren sich angesichts steigender Totenzahlen die Forderungen nach noch schärferen Maßnahmen. Dabei wird diskutiert, die Arbeit in allen nicht zur Versorgung notwendigen Firmen und Büros zu stoppen.

Bisher gilt in Italien zum Beispiel der Weg zur Arbeit als ein Ausnahmegrund bei der Ausgehsperre. Die hart betroffene Lombardei wolle das forcieren, sagte der für Gesundheit zuständige Regionalkommissar Giulio Gallera nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag.

Die Krankenhäuser in der Region stünden vor dem Kollaps, nun kämen immer mehr jüngere Patienten, die Beatmung brauchten: "Nicht nur ältere Menschen kommen, sondern auch Menschen um 50 und 40 Jahre alt." 

Außerdem gebe es zu viele Jogger und Spaziergänger, die sich nicht an die Verbote hielten, klagten andere Politiker. "Schließen wir alles, was nicht überlebenswichtig ist", forderte der Oppositionsführer Matteo Salvini von der rechten Lega mit Blick auf Fabriken, die weiter arbeiten. Wenn Schuhe und Parfüm einige Zeit nicht produziert würden, sei das verkraftbar. 


19.03.2020: Kretschmann droht mit Ausgangssperre für Baden-Württemberg

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat eindringlich an die Bürger appelliert, sich an die Einschränkungen zur Eindämmung des grassierenden Coronavirus zu halten - und schärfere Maßnahmen bei Zuwiderhandlung in Aussicht gestellt. "An die Vorgaben muss sich jeder halten", sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einer Sondersitzung des Landtags.

Ob man in Zukunft ein Ausgangsverbot erteile, wisse man nicht. Man wolle ein solches Verbot vermeiden. Aber wenn sich die Bürger nicht an die neuen Regelungen hielten, werde es wohl kommen. "Es kann nicht sein, dass jetzt junge Leute zu Corona-Partys rennen", sagte Kretschmann. "Wenn nicht alle ihr Verhalten grundlegend umstellen, dann kommen wir um härtere Maßnahmen und Sanktionen nicht herum."


19.03.2020: Ausgangssperre in zwei oberfränkischen Kommunen

Eine Ausgangssperre wegen der Ausbreitung des Coronavirus gilt ab sofort in zwei oberfränkischen Kommunen im Landkreis Wunsiedel. Betroffen sind das Stadtgebiet und der Ortsteil Neuhaus in Hohenberg an der Eger. Auch für den Ortsteil Fischern, der zum Gemeindegebiet Schirnding gehört, gilt das Verbot.

"Die Fallzahlen sind dort auffällig schnell und stark gestiegen", sagte die Sprecherin des Landratsamts Wunsiedel am Donnerstag. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme. 

Alle Bürger in den betroffenen Orten müssen ab sofort daheim bleiben. Sie dürfen das Haus nur verlassen, um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen.


19.03.2020: Ex-Grünen-Chef Özdemir mit Cornoavirus infiziert

Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 54-Jährige veröffentlichte am Donnerstag auf Instagram ein Video, in dem er sagte, es gehe ihm "sehr gut". Er wolle seine Ansteckung öffentlich machen, "um deutlich zu machen, dass sich jede und jeder von uns anstecken kann".

Der Bundestagsabgeordnete rief dazu auf, zu Hause zu bleiben und die Lage ernst zu nehmen. "Es geht jetzt darum, alle anderen zu schützen", sagte er. "Bitte bleibt zu Hause." Er selbst habe sich schon vor dem Testergebnis freiwillig weitgehend in Quarantäne begeben und müsse jetzt nicht mehr viel ändern.


19.03.2020: Kitas in Hamburg bleiben noch länger geschlossen

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bleiben die Kitas in Hamburg bis zum 19. April geschlossen. Diese Entscheidung teilte ein Sprecher der Sozialbehörde am Donnerstag mit. Am Mittwoch war bereits die Schließung der Schulen bis zum 19. April beschlossen worden.


19.03.2020: Auch die Niederlande schließen ihre Grenzen

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben nun auch die Niederlande ein faktisches Einreiseverbot für Nicht-EU-Bürger angeordnet. Es gelte ab Donnerstag 18.00 Uhr für zunächst 30 Tage, teilte das Presseamt der Regierung mit.

Zuvor hatten sich die Regierungen der 27 EU-Staaten auf zusätzliche Einreisebeschränkungen für den Schengenraum verständigt; Deutschland setzte dies bereits am Dienstag um.

Derweil schließe die Regierung in Den Haag weitere Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus nicht aus, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Allerdings seien das Kabinett und eine große Mehrheit der Abgeordneten bislang gegen eine totale Ausgangssperre. Das sei bei einer Debatte im Parlament mit Ministerpräsident Mark Rutte am Mittwoch erneut deutlich gemacht worden.


19.03.2020: Hamburger applaudieren für Corona-Helden

In Hamburg haben am gestrigen Abend viele Menschen für die Personen applaudiert, die in Zeiten der Coronakrise wertvolle Arbeit leisten. Auch in anderen Städten Deutschlands kam es zu solchen Aktionen.


19.03.2020: Reiseverband befürchtet Umsatzeinbrüche in Milliardenhöhe

Die Coronavirus-Krise belastet die deutsche Reisebranche mit milliardenschweren Umsatzausfällen. Nach Hochrechnungen des Branchenverbandes DRV summiert sich der Ausfall bei Veranstaltern und Reisebüros allein bis Ende April auf mehr als 4,8 Milliarden Euro. Der Finanzbedarf werde weiter steigen, wenn die Krise andauere, warnte der DRV am Donnerstag.

"Ein Schutzschirm für die Reisewirtschaft ist jetzt dringend notwendig. Die Politik ist gefordert, diese Umsatzausfälle mit einer Beihilfe auszugleichen", forderte DRV-Präsident Norbert Fiebig. Das Problem: Reisen ist praktisch nicht mehr möglich. Reisen werden storniert, Veranstalter müssen das Geld an die Kunden zurückzahlen, Kunden zögern mit Neubuchungen. Damit fehlt den Unternehmen Liquidität.


19.03.2020: Söder fordert 100-Milliarden-Euro-Hilfspaket

CSU-Chef Markus Söder fordert vom Bund ein mindestens 100 Milliarden Euro schweres Hilfspaket, um die Folgen der Corona-Krise für die Wirtschaft abzumildern. Bisherige Maßnahmen wie die Regelungen zum Kurzarbeitergeld und zu KfW-Bürgschaften seien ein erster Schritt, es brauche aber ein großes Finanz- und Konjunkturpaket von mindestens 100, eher 150 Milliarden Euro, sagte der bayerische Ministerpräsident am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München.


19.03.2020: Rückholaktion von Deutschen im Ausland schreitet weiter voran

Die in der Coronakrise gestartete internationale Rückholaktion für Deutsche geht weiter. Am Donnerstagabend (Ortszeit) sollte eine Lufthansa-Maschine von der philippinischen Hauptstadt Manila starten. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte angekündigt, 30 bis 40 Maschinen bei Lufthansa, Condor und Tui zu chartern, um Deutsche zurückzuholen. Die Bundesregierung will dafür bis zu 50 Millionen Euro ausgeben.

Am Donnerstag warteten deutsche Urlauber am Flughafen von Manila auf ihre Heimreise. "Wir wollten ein Jahr um die Welt reisen, aber das geht jetzt nicht mehr", sagte Jonas Roloff Krah, Software-Entwickler aus Berlin, der Deutschen Presse-Agentur. Er und sein Begleiter seien nicht in Sorge um ihre Gesundheit, aber müssten jetzt zurück. "Vergangene Nacht haben wir in der Lobby eines Hotels übernachtet, weil sie uns nicht mehr einchecken ließen."

Sebastian Silvio Bensch, ebenfalls aus Berlin, musste seinen Urlaub in der Provinz Palawan verkürzen, nachdem der "Lockdown" galt, der die Insel Luzon in einen Ausnahmezustand versetzte. Er musste rasch nach Manila eilen. "Es war sehr schwer, weil es keine öffentlichen Verkehrsmittel gab, aber irgendwie haben wir es hierher geschafft." Der Urlaub sei toll gewesen, sie wollten unbedingt wiederkommen, wenn die verrückten Zeiten vorbei seien.


19.03.2020: Söder droht Bayern mit Ausgangssperre

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus droht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nun ganz konkret mit einer Ausgangssperre für den ganzen Freistaat. "Wenn sich viele Menschen nicht freiwillig beschränken, dann bleibt am Ende nur die bayernweite Ausgangssperre als einziges Instrumentarium, um darauf zu reagieren. Das muss jedem klar sein", sagte Söder am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München.


19.03.2020: TUI Deutschland schickt Mitarbeiter vorübergehend in Kurzarbeit

Bei Tui Deutschland sollen die Beschäftigten wegen der schwierigen Geschäftslage durch die Coronakrise für ein halbes Jahr in Kurzarbeit gehen. Die mit dem Management vereinbarte Regelung greife für die Zeit vom 1. April bis zum 30. September, hieß es in einer Information von Konzernbetriebsratschef Frank Jakobi an die Mitarbeiter.

Das Unternehmen will demnach über die gesamte Phase verschieden hohe Anteile von Kurzarbeit in verschiedenen Bereichen einführen. Weitere Einzelheiten hierzu würden derzeit noch verhandelt, war am Donnerstag aus der Zentrale in Hannover zu hören.

Tui ist - wie viele andere Reiseveranstalter, Fluggesellschaften und Betriebe aus dem Gastgewerbe - aufgrund der globalen Verbreitung des neuen Coronavirus erheblich in Bedrängnis geraten. Die Gespräche über Kurzarbeit-Regelungen liefen bereits seit einigen Tagen.


19.03.2020: Wettanbieter bietet nun Wetter- statt Sportwetten an

Beinahe die gesamte Sportwelt ist durch das Coronavirus zum Erliegen gekommen. Dies hat auch für den Sportwettenmarkt fatale Konsequenzen. Um weiterhin Umsatz zu generieren, kann man mittlerweile bei einem Buchmachern sogar auf das Wetter wetten. Mehr zu dieser kuriosen Idee erfährst du in diesem Artikel:

Wetten auf das Wetter: Alternative für Sportwetten in der Coronakrise


19.03.2020: Test negativ - Scholz nicht mit Coronavirus infiziert

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) ist negativ auf das Coronavirus getestet worden. Er werde am Donnerstag nicht mehr aus dem Homeoffice arbeiten, sondern schon am Vormittag zu Beratungen ins Kanzleramt gehen, schrieb der Finanzminister auf Twitter.

Am Mittwoch hatte er sich dort mit starken Erkältungssymptomen gemeldet und berichtet, er werde sich testen lassen. "Die Stimme ist noch ziemlich mitgenommen, die Erkältung geht etwas zurück - und der Test war negativ", schrieb Scholz am Donnerstagmorgen.


19.03.2020: Weiterhin lange Staus bei Einreise nach Polen

Auch am Donnerstagmorgen mussten Autofahrer auf den Bundesautobahnen 12 und 11 Richtung Polen mit langen Staus rechnen. Auf der A12, die von Berlin in Richtung Polen führt, gab es 47 Kilometer Stau vor der Grenze nach Polen, wie ein Sprecher der Autobahnpolizei sagte.

Für Autos ist die Autobahn laut Verkehrsinformationszentrale (VIZ) mittlerweile in Richtung Frankfurt (Oder) vollständig gesperrt. Autofahrer sollten den Grenzübergang an der Stadtbrücke in Frankfurt (Oder) nutzen. Lastwagen durften zusätzlich auf dem Standstreifen fahren, hieß es.

Auf der A15, die an Cottbus vorbei nach Polen führt, staute es sich von der polnischen Grenze laut Polizei bis zur Anschlussstelle Cottbus Süd. Die Staulänge dort liegt bei rund 30 Kilometer. Auf der A11, die von Berlin nach Stettin führt, betrug die Staulänge bis zur Landesgrenze zu Polen etwa 18 Kilometer. Grund für die Verzögerungen sind polnische Grenzkontrollen wegen der Coronakrise.


19.03.2020: Australien und Neuseeland schließen Grenzen

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus schließen Australien und Neuseeland ihre Grenzen. Das kündigten am Donnerstag der australische Premierminister Scott Morrison und die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern an.

Ausgenommen von dem Einreiseverbot seien in beiden Ländern lediglich die eigenen Bürger, Menschen mit dauerhaftem Wohnsitz in ihren Ländern sowie deren enge Familienmitglieder.  


19.03.2020: Corona-Verdacht in Eurowings-Maschine in Schönefeld

Auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld ist am Mittwoch eine Eurowings-Maschine gelandet, in der ein Passagier mit Corona-Verdacht saß. Die Airline habe diesen Verdacht gemeldet, daraufhin habe der Flughafen dafür gesorgt, dass ein Krankenwagen und eine Amtsärztin zu dem Flugzeug fuhren, sagte ein Flughafensprecher am Abend. Der RBB hatte zuvor berichtet. Der Fluggast sei ins Krankenhaus gebracht worden, so der Sprecher. Die anderen Passagiere mussten, wie in einem Verdachtsfall üblich, entsprechende Informationskarten ausfüllen und konnten dann von Bord. Die Maschine kam am Nachmittag aus Palma de Mallorca.


19.03.2020: Lazarettschiff kommt nach New York

Wegen der Coronakrise soll im Hafen von New York ein Hospitalschiff des US-Militärs mit rund 1000 Kabinen anlegen. Die USNS Comfort werde sich auf den Weg machen, kündigte der Gouverneur des US-Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, am Mittwoch an. Das Schiff soll bald bereitstehen und Krankenhäusern Patienten abnehmen, bei denen es sich nicht um Erkrankungen an Covid-19 handelt. "Das ist wie ein schwimmendes Krankenhaus", sagte Cuomo.

US-Präsident Donald Trump sagte im Weißen Haus, neben der USNS Comfort solle auch das Lazarettschiff USNS Mercy bereitgestellt werden. Dieses Schiff soll an der amerikanischen Westküste eingesetzt werden. Der genaue Standort muss noch festgelegt werden. Die «Mercy» liege derzeit in San Diego und können «binnen Tagen» einsatzbereit sein, erklärte Hoffman. 


18.03.2020: Merkel wirbt in Deutschlands schwerster Krise um Bürger-Solidarität

Doch in der Coronakrise ist nun fast alles anders. Nach mehreren Auftritten auf der Berliner Bühne gemeinsam mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) oder allein im Kanzleramt wählt Merkel nun einen in ihrer Amtszeit bislang einmaligen Auftritt: zur Hauptsendezeit im Fernsehen. So etwas gibt es normalerweise nur zum Start ins neue Jahr - das zeigt, wie ernst die Kanzlerin die Krise nimmt. 

Die Ansprache - Merkel sitzt neben der schwarz-rot-goldenen deutschen und der Europaflagge, im Hintergrund der Bundestag - ist umso bemerkenswerter, als die Kanzlerin eben nicht auf diesem Wege das von vielen erwartete Ausgangsverbot verkündet. Vielmehr erläutert Merkel "nur" die bisherigen Maßnahmen von Bund und Ländern. Doch wie sie es tut, ist außergewöhnlich. 

Schon in den ersten Sätzen erklärt die Kanzlerin den Bürgern ihre Beweggründe für ihren Auftritt im Fernsehen: "Ich wende mich heute auf diesem ungewöhnlichen Weg an Sie, weil ich Ihnen sagen will, was mich als Bundeskanzlerin und alle meine Kollegen in der Bundesregierung in dieser Situation leitet". Es gehöre zur Demokratie, "dass wir die politischen Entscheidungen auch transparent machen und erläutern. Dass wir unser Handeln möglichst gut begründen und kommunizieren, damit es nachvollziehbar wird". 

Es ist wohl die historische Dimension der Regierungsentscheidungen im Anti-Corona-Kampf, die die neue Zugewandtheit der Kanzlerin ausgelöst hat. Schulen und Gaststätten dicht, Urlaub und Gottesdienste verboten, Spielplätze Sperrgebiet, das gab es so noch nie in der Bundesrepublik. 

Es dürfte aber auch einen Prise nüchterne Erkenntnis der Physikerin Merkel dahinter stecken. Denn die Kanzlerin wird sich keiner Illusion hingeben: Viele Maßnahmen werden nur ihre Wirkung erreichen, wenn die Menschen mitziehen. Und: Wer soll etwa bei einem 83-Millionen-Volk eine Ausgangssperre überwachen, sollte die als fast letztes Mittel auch noch nötig werden?

Die Kanzlerin spürt offenbar, dass die Menschen jetzt ihre Ansprache, ihre Unterstützung brauchen, dass sie sich kümmert. Es wirkt fast, als umwerbe sie das Volk, Vernunft zu zeigen, damit es nicht zu einer solchen Ausgangssperre kommt, die in anderen Ländern schon Realität ist. «Alles, was Menschen gefährden könnte, alles, was dem Einzelnen, aber auch der Gemeinschaft schaden könnte, das müssen wir jetzt reduzieren.» Fast beschwörend sagt sie: "Ich glaube fest daran, dass wir diese Aufgabe bestehen, wenn wirklich alle Bürgerinnen und Bürger sie als IHRE Aufgabe begreifen." Das Wort Ihre hat Merkel im Text tatsächlich in Versalien drucken lassen.

Ganz persönlich wird die Kanzlerin auch, als es in ihrer Ansprache darum geht, den Menschen, die bei schönstem Sonnenschein noch kurz vorher Parkanlagen und Cafés bevölkert haben, den Ernst der Lage klar zu machen. Es gehe bei einer möglichen Überforderung der Krankenhäuser nicht einfach um abstrakte Zahlen einer Statistik, sagt die Kanzlerin, sondern es gehe um einen Vater oder Großvater, eine Mutter oder Großmutter, eine Partnerin oder einen Partner. Merkel wirbt: "Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge."

Den Unternehmen und Arbeitnehmern gibt Merkel jene Garantie, auf die die Wirtschaft schon längst aus ihrem Mund gewartet hatte. Und auch die die Ängste der Bürger spricht die Kanzlerin an, als sie versichert: "Alle können sich darauf verlassen, dass die Lebensmittelversorgung jederzeit gesichert ist." Vorratshaltung ist in Ordnung, Hamstern unsolidarisch. Das ist er wieder, der Appell an die Solidarität.

Merkels Auftritt ist sicher anders als der des pathetischen Präsidenten Frankreichs, Emmanuel Macron, oder des jugendlich wirkenden österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz. Doch auch die Krisenmanagerin Merkel hat sich nun dem Volk in einer Fernsehansprache zugewandt. Sie schließt mit einem für sie ungewöhnlich persönlichen Wunsch: "Passen Sie gut auf sich und auf Ihre Liebsten auf. Ich danke Ihnen."


18.03.2020: Deutschland weitet Einreisebeschränkungen für EU-Bürger aus

Deutschland weitet die bereits an fünf Landesgrenzen geltenden Einreisebeschränkungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus nun auch auf Flüge und den Schiffsverkehr aus. Wie das Bundesinnenministerium am Mittwochabend mitteilte, dürfen auch EU-Bürger künftig nicht mehr per Flugzeug oder Schiff aus Österreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark nach Deutschland reisen. Wer aus einem EU-Staat kommt, darf aber noch auf einem deutschen Flughafen landen, wenn er von dort aus weiter in sein Heimatland reist.


18.03.2020: Großbritannien schließt Schulen zum Ende der Woche

Der Schulbetrieb in ganz Großbritannien soll wegen der Coronakrise am Freitag eingestellt werden. Das teilte der britische Premierminister Boris Johnson am Mittwoch in London mit. Zuvor hatten auch die Regionalregierungen in Schottland, Wales und Nordirland Schulschließungen angekündigt. 


18.03.2020: Österreich kontrolliert ab Mitternacht Grenze zu Deutschland

Österreich kontrolliert ab Donnerstag, 00.00 Uhr, aufgrund der Ausbreitung des neuen Coronavirus die Grenze zu Deutschland. Das bestätigte das österreichische Innenministerium am Mittwoch in Wien.


18.03.2020: Saarland bittet Bundeswehr um Hilfe

Das Saarland hat in der Coronakrise die Unterstützung der Bundeswehr angefordert. Es laufen derzeit zwei Anträge auf Amtshilfe, wie eine Sprecherin des saarländischen Innenministeriums am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte die «Saarbrücker Zeitung» darüber berichtet. 

Es gehe vor allem um die Bereitstellung von medizinischem Personal und Material, sagte die Sprecherin weiter. Der Andrang an den Testzentren im Land sei groß. Zudem solle die Bundeswehr bei der Suche nach Örtlichkeiten für sogenannte Abstrich-Zentren helfen. So könnten Kasernen als Testzentren dienen. 


18.03.2020: Erste Ausgangssperre in Bayern verhängt

Das Landratsamt Tirschenreuth hat wegen der Verbreitung des Coronavirus für die Stadt Mitterteich eine Ausgangssperre verhängt. Es ist die erste Stadt in Bayern mit einer solchen Maßnahme. Sie soll bis zum 2. April dauern, wie die Behörde mitteilte.


18.03.2020: Schweiz sagt geplante Volksabstimmung ab

Die mit Spannung erwartete Volksabstimmung über eine Begrenzung der Einwanderung in die Schweiz findet nicht statt. Die Regierung sagte den Termin am 17. Mai wegen der Coronavirus-Pandemie am Mittwoch ab. Eine freie Meinungsbildung mit Veranstaltungen und Aktionen sei angesichts der Einschränkungen bei der Versammlungsfreiheit nicht möglich. Es gibt weitere Termine für Volksabstimmungen in diesem Jahr, am 27. September und 29. November.

Ein solcher Schritt war schon einmal nötig: 1951 sagte die Regierung eine Abstimmung wegen einer damals grassierenden Maul- und Klauenseuche ab.


18.03.2020: Eurovision Song Contest 2020 abgesagt

Wie die Europäische Rundfunkunion (EBU) auf ihrer Website verkündet hat, ist die diesjährige Ausgabe des Eurovision Song Contest (ESC) abgesagt worden. Ursprünglich sollte das Event vom 12. bis 16. Mai in Rotterdam (Niederlande) stattfinden. Es ist die erste Absage eines ESCs in seiner 64-jährigen Geschichte. Laut Mitteilung der EBU soll dann der ESC 2021 in Rotterdam stattfinden.


18.03.2020: EU-Leitlinien sollen Passagierrechte bei coronabedingten Flugausfällen absichern

In der Corona-Krise gelten wegen außergewöhnlicher Umstände nicht alle üblichen EU-Passagierrechte. Dies stellte die EU-Kommission am Mittwoch klar und schlug Leitlinien vor, um vor dem Hintergrund von Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen einheitliche Rechte für alle Reisenden zu sichern.

"Im Falle von Annullierungen muss der Reiseanbieter den Fahrgästen das Geld zurückzahlen oder ihnen eine neue Flugverbindung vorschlagen", erklärte EU-Verkehrskommissarin Adina Valean. "Wenn die Fahrgäste selbst beschließen, ihre Reise zu stornieren, hängt die Erstattung des Ticketpreises von der Art des Tickets ab." Die Unternehmen könnten auch Gutscheine anbieten.

Als Beispiel für Rechte, die wegen der "außergewöhnlichen" Umstände nicht gelten, nannte die Kommission die Entschädigung bei Annullierung eines Fluges weniger als zwei Wochen vor dem Abflugdatum. Die Leitlinien sollten Klarheit für Reisende schaffen und gleichzeitig die Kosten der Transportunternehmen senken. Die Vorschläge betreffen Reisen per Flugzeug, Bahn, Schiff oder Bus.


18.03.2020: Berlin und Brandenburg appellieren an Verantwortung

Berlin und Brandenburg haben im Kampf gegen eine schnelle Ausbreitung des Coronavirus an alle Bürger appelliert, Verantwortung zu zeigen und Abstand zu halten. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) machte deutlich, dass damit eine Ausgangssperre verhindert werden kann. "Das kann schnell entschieden werden", sagte Müller am Mittwoch nach einer gemeinsamen Sitzung von Senat und Landesregierung in Potsdam.

"Ich hoffe sehr, dass wir diese Situation vermeiden können durch verantwortungsbewusstes Handeln." Müller verwies etwa auf das Verhalten in Parks und Spielplätzen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte, er hoffe nicht auf eine weitere Verschärfung von Maßnahmen. "Es wird aber im Wesentlichen davon abhängen, wie sich jeder einzelne verhält." Seit Mittwoch sind viele Geschäfte zu, nicht aber Supermärkte, Apotheken und Tankstellen.


18.03.2020: Ryanair streicht fast alle Flüge

Die irische Fluggesellschaft Ryanair streicht so gut wie alle ihre Flüge von Dienstag, den 24. März, an. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bereits in der Nacht zum Donnerstag sollen 80 Prozent der Flüge gestrichen werden. Von nächster Woche an sollen dann nur noch wenige Maschinen der Ryanair-Flotte abheben, um "essenzielle Verbindungen" aufrechtzuerhalten, vor allem zwischen Irland und Großbritannien.

Die Airline werde sich möglicherweise auch an Rückholaktionen von EU-Bürgern beteiligen, hieß es in der Mitteilung. Sie stehe dazu mit den Außenministerien aller EU-Länder im Kontakt. Kunden wurden gebeten, nicht anzurufen. Betroffene sollen per Email über ihre Optionen informiert werden.


18.03.2020: 60 Kilometer Stau an der Grenze Polen-Litauen

Nicht nur an der deutsch-polnischen Grenze kommt es derzeit zu langen Staus mit Wartezeiten von bis zu 20 Stunden! Auch an der Grenze Polen-Litauen reihen sich unzählige LKWs aneinander, die schlimmstenfalls über einen Tag warten müssen, bis sie die Grenze passieren dürfen.

60-Kilometer-Stau: Unzählige Lastwagen warten an Grenze zu Polen
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18.03.2020: Coronavirus hat Folgen für Auslandseinsätze der Bundeswehr

Die Ausbreitung des Coronavirus wirkt sich auch auf die Einsätze der Bundeswehr im Ausland aus. So müssten Soldaten eines neuen Kontingents nach Afghanistan vor der Abreise in das Land in Deutschland in Quarantäne, um eine Infektion auszuschließen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin.

Dadurch änderten sich Zeiten der Verlegung. Im Irak seien Bundeswehrsoldaten aus Tadschi im Zentrum das Landes in das nordirakische Kurdengebiet verlegt worden, nachdem die Ausbildung aus Gründen der Vorsorge eingestellt worden war. In Tadschi waren zuletzt 50 deutsche Soldaten im Einsatz.


18.03.2020: Viele Fake News zum Coronavirus stammen aus Russland

Viele falsche Informationen zur Coronakrise kommen nach Feststellung der EU-Kommission derzeit aus russischen Quellen. Die Fehlinformationen und Lügen würden unter anderem aus Russland oder von russischen Servern verbreitet sowie von Quellen, die mit dem Kreml zu tun hätten.

"Seit dem Ausbruch haben wir die Beobachtung intensiviert", sagte ein Kommissionssprecher am Mittwoch in Brüssel. Mit der Kampagne "EU vs Disinformation" versuche der Auswärtige Dienst der Gemeinschaft, dem entgegenzuwirken.

Einige Internetplattformen hätten schon eigene Schritte unternommen und löschten falsche Angaben zu der Epidemie. "Wir sind dazu mit den Plattformen im Kontakt", sagte Kommissionssprecher Johannes Bahrke. "Wir verfolgen das sehr aktiv und sehr nahe."


18.03.2020: Japan will europäische Besucher unter Quarantäne stellen

Aus Furcht vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus will Japan alle ankommenden Reisenden aus 38 Ländern für zwei Wochen unter Quarantäne stellen. Die Maßnahme werde am Donnerstag greifen und neben Ägypten sowie dem Iran auch europäische Länder umfassen, sagte Ministerpräsident Shinzo Abe am Mittwoch.

Zudem wird die Regierung in Tokio seinen Worten zufolge bereits ausgestellte Visa für Menschen aus diesen 38 Ländern stornieren.
Ferner gelte von Donnerstag an ein Einreiseverbot für Reisende aus Teilen Spaniens, Italiens und der Schweiz sowie aus ganz Island, sagte Abe weiter. Bisher waren lediglich Besucher aus China und Südkorea unter die 14-tägige Quarantäne gefallen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat mittlerweile Europa zum Epizentrum der Pandemie erklärt. In vier Monaten sollen die Olympischen Spiele in Japans Hauptstadt Tokio beginnen. Das neuartige Virus Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.


18.03.2020: Rheinland-Pfalz stellt 650 Mio. Euro für Coronakrise bereit

Zur Bewältigung der Folgen der Coronakrise in Rheinland-Pfalz will das Land 650 Millionen Euro in einem Nachtragshaushalt bereitstellen. Das zusätzliche Paket werde die Mehrausgaben im Gesundheitswesen und zusätzliche Bürgschaften für Landeskredite an Unternehmen umfassen, teilte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Mittwoch mit.

Auch die Kommunen, die mit den Gesundheitsämtern einen wesentlichen Teil der Krise zu bewältigen haben, sollen unterstützt werden. Der Nachtragshaushalt soll am 31. März dem Kabinett vorgelegt und dann zügig im Landtag verabschiedet werden.


18.03.2020: Luftfahrtmesse ILA Berlin abgesagt

Die Luftfahrtmesse ILA Berlin im Mai wird abgesagt. Damit soll die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gebremst werden, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Die Messe war für die Zeit vom 13. bis 17. Mai geplant.

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) zählt zu den großen internationalen Leistungsschauen der Industrie. Mehr als 1000 Aussteller waren in Schönefeld bei Berlin erwartet worden, über 50 Konferenzen geplant. Zur jüngsten Ausgabe vor zwei Jahren kamen 180 000 Fach- und Privatbesucher.


18.03.2020: Über 20.000 Zurückweisungen an deutschen Grenzen

An den deutschen Grenzen sind innerhalb von zwei Tagen rund 21 000 Ausländer zurückgewiesen worden. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, verweigerten die Bundespolizisten am Montag etwa 15 000 Menschen die Einreise. Am Dienstag wurden seinen Angaben zufolge rund 6000 Ausländer abgewiesen. Dieser Rückgang innerhalb von 24 Stunden zeige, dass viele Menschen die neuen Regelungen bereits verstanden hätten.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Bundespolizei angewiesen, ab Montag 8.00 Uhr an den Grenzen zu Österreich, Dänemark, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz Kontrollen durchzuführen. Einreisen dürfen dort seither nur noch Deutsche, Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltsberechtigung in der Bundesrepublik sowie Berufspendler und andere Menschen, die einen triftigen Reisegrund nachweisen können.


18.03.2020: Nürnberger Frühlingsfest abgesagt

Das Nürnberger Frühlingsfest, eines der größten Volksfeste in Bayern, fällt heuer wegen der Coronavirus-Pandemie aus. Zu der vom 11. bis 26. April geplanten Veranstaltung waren bis zu zwei Millionen Besucher erwartet worden. Die Stadtverwaltung hatte eine Austragung zum vorgesehenen Termin nicht für möglich gehalten.

Einer Terminverlegung hätten die Schausteller nicht zugestimmt, hieß es. "Die Wirkung des völlig neuen Virus ist noch gar nicht erforscht. Niemand weiß, was in zwei, vier oder acht Wochen sein wird", sagte der Sprecher der Schausteller, Lorenz Kalb.


18.03.2020: World Vision möchte Arbeit in mehreren Ländern verstärken

Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus will die christliche Kinderhilfsorganisation World Vision ihre Arbeit in besonders gefährdeten Ländern verstärken. In insgesamt 17 Staaten sollen dazu öffentliche Waschstationen aufgebaut und Lebensmittel an Menschen in Quarantäne verteilt werden, teilte die Organisation mit Sitz im hessischen Friedrichsdorf am Mittwoch mit. Geplant seien Einsätze unter anderem in Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo, Syrien und Haiti.

World Vision geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich das Virus vor allem in Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen und in Krisen-Gebieten rasant ausbreitet. Besonders gefährdet seien dabei neben den Slums in Asien und Lateinamerika Lager mit geflüchteten Menschen im Nahen Osten und Afrika. "Wir müssen in den Lagern unbedingt den Ausbruch von Corona verhindern", warnte World-Vision-Gesundheitsexpertin Juliane Chiroiu.


18.03.2020: Österreich will Wirtschaft mit 38 Milliarde Euro helfen

Die österreichische Bundesregierung hat ein Hilfspaket in Höhe von 38 Milliarden Euro angekündigt, um der Wirtschaft durch die Coronakrise zu helfen. Teile des Pakets seien Steuerschuldungen, Haftungen für Kredite und Notfallhilfen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Mittwoch in Wien.


18.03.2020: Start der "Luftbrücke" - Regierung holt erste Urlauber zurück

Die größte Rückholaktion für Deutsche aus dem Ausland in der Geschichte der Bundesrepublik ist angelaufen. Am Mittwochnachmittag soll in München die erste von der Bundesregierung gecharterte Maschine mit Urlaubern landen, die wegen der Coronakrise in Tunesien gestrandet sind.

Später folgen nach Angaben des Auswärtigen Amts zwei Maschinen aus Ägypten in München und drei aus Marokko in Frankfurt am Main. Am Donnerstagabend soll der erste Flieger mit Touristen in der philippinischen Hauptstadt Manila starten.

In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Länder wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Grenzen dicht gemacht und Flugverbindungen gekappt. Da Deutschland inzwischen zu den Hauptrisikoländern gehört, sind Bundesbürger besonders stark von den Einschränkungen betroffen.

Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am Dienstag angekündigt, 30 bis 40 Maschinen bei Lufthansa, Condor und TUI zu chartern, um Deutsche aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine Linienflüge mehr gibt. Die Bundesregierung will dafür bis zu 50 Millionen Euro ausgeben.


18.03.2020: Tschechien führt Mundschutzzwang in der Öffentlichkeit ein

Alle Menschen in Tschechien müssen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus in der Öffentlichkeit eine Mund- und Nasenbedeckung tragen. Das beschloss das Kabinett des populistischen Regierungschefs Andrej Babis am Mittwoch.

Zur Bedeckung von Mund und Nase könnten medizinische Mund- und Atemschutzmasken, aber auch ein Schal, ein Tuch oder eine Sturmhaube dienen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums in Prag der Deutschen Presse-Agentur. Die Maßnahme trete in der Nacht zu Donnerstag in Kraft. 

Freilich sind selbst einfachste OP-Masken in Tschechien seit Tagen Mangelware. Die Schutzartikel werden mittlerweile auch für medizinisches Personal knapp. Dies dürfte sich nun noch verschärfen.

Unterdessen beschlagnahmte die Polizei knapp 700 000 aus dem Lager einer Firma in einem Industriegebiet im nordböhmischen Lovosice.
Viele Menschen improvisieren und nähen sich aus bunten Stoffen eigene Gesichtsabdeckungen. Vor Textilwarengeschäften in Prag bildeten sich lange Schlangen.


18.03.2020: NRW-Regierung erwägt Erstattung von Kita-Beiträgen

Die nordrhein-westfälische Landesregierung will über die Erstattung von Kita-Beiträgen wegen des Betreuungsausfalls durch die Coronakrise nachdenken. Jetzt sei aber nicht der Zeitpunkt, darüber zu diskutieren, bis wann in welchem Umfang Elternbeiträge erstattet werden könnten, sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Mittwoch in Düsseldorf.

Am Ende werde es darum gehen, dass der Staat Bürgern in Not helfe. Es müsse aber auch verhindert werden, "dass Einzelne versuchen, Profiteure dieser Krise zu werden", sagte Stamp. Klar sei, dass die Corona-Pandemie auch finanzielle Opfer kosten werde.


18.03.2020: Söder fordert Einhaltung der Auflagen

Im Kampf gegen die Corona-Krise hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Menschen in Bayern dringend aufgerufen, sich an die neuen Auflagen und Beschränkungen zu halten. Bei all diesen Maßnahmen setze man nun erst einmal auf die Einsicht der Bevölkerung, sagte Söder am Mittwoch in Eitting bei München.

Man werden nun beobachten, wie sich das öffentliche Leben weiter entwickle, und ob die Auflagen eingehalten würden: ob also Geschäfte, für die es keine Ausnahmen gibt, tatsächlich geschlossen haben und ob sich Gaststätten an die Beschränkungen und Regeln halten. Dies werde kontrolliert, auch von der Polizei. "Da sind alle staatlichen Stellen angewiesen, das auch zu kontrollieren", betonte der Regierungschef.

Und Söder betonte mit Blick auf volle Parks, das gelte auch für das öffentliche Leben. "Ich verstehe, dass die Leute es rausdrängt bei so einem Wetter", sagte er, mahnte aber: "Bitte verantwortlich damit umgehen."


18.03.2020: Schleswig-Holstein beschließt 500 Mio. Euro Nothilfeprogramm

Mit einem Nothilfeprogramm in Höhe von 500 Millionen Euro will Schleswig-Holstein wirtschaftliche Folgen der Coronakrise abfedern. Der Landtag beschloss am Mittwoch einstimmig einen Nachtragshaushalt für 2020 mit entsprechenden Kreditermächtigungen. Nötig war dafür nach den Regularien der Schuldenbremse in der Landesverfassung eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bat zuvor in einer Regierungserklärung um Verständnis für die notwendigen drastischen Maßnahmen. "Jeder einzelne ist jetzt gefragt, dann kommen wir bestmöglich durch diese Zeit" sagte Günther.

Er mahnte einen gesellschaftlichen Schulterschluss an, um die Ausbreitung einzudämmen. Regierung und Landtag wollen mit dem Geld Betrieben und Beschäftigten helfen. Welche Personengruppen genau Hilfen erhalten, ist aber noch offen.


18.03.2020: Franzosen zahlen 135 Euro Strafe bei Missachtung der Ausgangssperre

In Paris haben Kontrollen wegen der in Frankreich verhängten Ausgangssperre im Kampf gegen das Coronavirus zugenommen.

Die Polizei überprüfte am Mittwoch vermehrt Ausgangsformulare in den Straßen der französischen Hauptstadt, vor allem in der Nähe der Sehenswürdigkeiten. Vor dem Eiffelturm wurden Jogger, Passanten und Autofahrer kontrolliert. Auch auf der Prachtstraße Champs-Élysées gab es Kontrollen. Die landesweite Ausgangssperre war Dienstagmittag in Kraft getreten.

Bis Mittwochmorgen habe es rund 10 000 Kontrollen gegeben, teilte die Pariser Polizeipräfektur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Zudem seien 518 Verwarnungen ausgesprochen worden.

Wer gegen die Vorgaben der Ausgangssperre verstößt, muss seit Mittwoch ein Bußgeld in Höhe von 135 Euro zahlen. Bei schweren Verstößen gebe es eine Geldstrafe von 375 Euro. Das entsprechende Dekret sei am Mittwoch veröffentlicht worden, teilte Innenminister Christophe Castaner auf Twitter mit. 


18.03.2020: Papst schlägt vor, Ausgangssperre für Familie zu nutzen

Papst Franziskus hat angeregt, die Zeit der Ausgangsverbote während der Coronakrise für Freunde und Familie zu nutzen. "Zuhause essen Familien häufig schweigend zusammen (...), weil die Eltern beim Essen fernsehen und die Kinder mit ihren Handys beschäftigt sind", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem Interview der Tageszeitung "La Repubblica" (Mittwoch).

Stattdessen sollten Familienmitglieder einander zuhören, um die Nöte und Wünsche der anderen besser zu verstehen, sagte der 83-Jährige weiter. Kleine Gesten, auch gegenüber Freunden, seien wichtig.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus finden Auftritte des Papstes, wie beim sonntäglichen Angelus-Gebet, nicht mehr öffentlich statt, sondern werden im Internet übertragen. Auch das Osterfest im Vatikan wird wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr ohne Besucher begangen.


18.03.2020: Baden-Württemberg prüft Verschiebung von Schulprüfungen

In Baden-Württemberg wird eine mögliche Verschiebung von Abiturprüfungen wegen des Coronavirus geprüft. "Unabhängig von der Entscheidung in Bayern arbeiten wir bereits seit einigen Tagen (daran), wie wir mit dem Abitur sowie den Abschlussprüfungen an allen weiteren Schularten umgehen», teilte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch in Stuttgart mit.

"Dabei prüfen wir selbstverständlich unterschiedliche Szenarien und Möglichkeiten, Prüfungen zeitlich und organisatorisch umzusetzen, darunter auch eine Verschiebung des Prüfungszeitraums." Entscheidungen dazu sollen noch in dieser Woche für alle Schularten bekanntgegeben werden. Das bayerische Kultusministerium hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass der Beginn der Abiturprüfungen im Freistaat vom 30. April auf den 20.Mai 2020 verschoben wird.


18.03.2020: Saudi-Arabien plant wegen Coronakrise G20-Videogipfel

Saudi-Arabien plant wegen der Coronakrise einen Videosondergipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in der kommenden Woche. Das Königreich stehe deshalb in ständigem Kontakt mit den anderen G20-Staaten, meldete die staatliche saudische Agentur SPA am Mittwoch unter Berufung auf nicht näher genannte offizielle Kreise. Saudi-Arabien hat derzeit den G20-Vorsitz inne.

Ziel sei es, die internationalen Maßnahmen zur Bekämpfung des neuartigen Virus abzustimmen und zu verstärken, hieß es weiter. Die Krise habe soziale und wirtschaftliche Folgen, die eine globale Antwort erforderten. Am Montag hatte bereits Südkorea angesichts der Coronakrise einen Videogipfel der G20 ins Spiel gebracht.


18.03.2020: Ordnungsamt kontrolliert Geschäftsschließungen

Seit Mittwoch müssen etliche Geschäfte und Einrichtungen in Rheinland-Pfalz vorerst geschlossen bleiben. Damit soll die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zumindest eingedämmt werden. In Mainz kontrollieren seit dem Morgen einem Stadtsprecher zufolge Mitarbeiter des Ordnungsamts, ob die neue Regelung auch eingehalten wird.

Unterstützung komme von der Polizei. "In Einzelfällen wird es auch gemeinsame Aktionen geben." Entsprechende Absprachen mit der Polizei gebe es bereits. Bislang sei die Resonanz von Veranstaltern und Gewerbebetreibenden positiv. "Hier stoßen wir auf Verständnis." 

Sollte doch jemand sich partout nicht an die neuen Regelungen halten, drohen laut dem Sprecher Sanktionen. "Verstöße können mit einem Bußgeld bis zu 25 000 Euro beziehungsweise sogar mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren geahndet werden." Die Stadt rechne aber ohnehin mit dem "angezeigten verantwortungsvollen Handeln im Sinne aller", so dass ein Einschreiten wohl nicht notwendig sein werde.


18.03.2020: Service-Center der bayrischen Finanzämter bleiben geschlossen

Wegen der Corona-Krise bleiben ab diesem Mittwoch die Servicezentren der bayerischen Finanzämter vorerst für Besucher geschlossen. "Leider ist dieser Schritt nötig als Maßnahme gegen die weitere Verbreitung des neuartigen Coronavirus", teilte das Finanzministerium in München mit. Die Servicezentren sollen den Angaben zufolge zunächst bis einschließlich 19. April geschlossen bleiben.

Gleichwohl bleibe die Steuerverwaltung aber voll funktionsfähig, betonte das Ministerium. Auch sei der Service der Finanzämter weiter in vollem Umfang gewährleistet. Persönliche Termine mit einem Sachbearbeiter seien weiterhin möglich. Ansonsten müssten nun zwischenzeitlich eben Telefon, E-Mail, Briefe oder das Onlineangebot der Steuerverwaltung unter www.elster.de genutzt werden.


18.03.2020: Polen öffnet weitere Grenzen für Autos

Der Grenzschutz in Polen hat auf die langen Staus wegen der neuen Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze reagiert und vier weitere Übergänge für den Autoverkehr geöffnet. Sowohl Pkw- als auch Lastwagenfahrer könnten ab sofort die bislang nur für Fußgänger gedachten Grenzübergänge in Frankfurt/Oder-Slubice, in Kietz-Kostrzyn nad Odra und in Zgorzelec nutzen, teilte der Grenzschutz am Mittwoch mit. Der Übergang in Guben/Gubin sei dagegen nur für Pkw möglich.

Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu erschweren, hatte Polen am Wochenende an Grenzübergängen zu Deutschland Kontrollen eingeführt. Internationale Flug- und Zugverbindungen wurden ausgesetzt. Polen können in ihre Heimat zurückkehren, müssen aber für 14 Tage in Quarantäne. Ausländer dagegen dürfen nur in Ausnahmefällen ins Land. Für den Warenverkehr gibt es keine Begrenzungen.


18.03.2020: Auch Russland schließt seine Schulen

Russland schließt wegen des hochansteckenden Coronavirus seine Schulen. Die Schüler werden vom kommenden Montag an drei Wochen lang in die verlängerten Frühlingsferien geschickt, sagte Bildungsminister Sergej Krawzow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Einige Schulen haben aber bereits jetzt schon geschlossen, um eine Ausbreitung des neuartigen Virus einzudämmen.

Für Schüler solle die Möglichkeit bestehen, aus der Ferne das Lernen fortzusetzen, erklärte der Minister. Größere Verlage ermöglichen demnach im Internet einen kostenlosen Zugang zu Lernmaterialien. Im flächenmäßig größten Land der Erde gehen mehr als 16 Millionen Kinder und Jugendliche zur Schule.

Bislang sind nach offiziellen Angaben mehr als 110 Corona-Fälle registriert. Für Schüler ohne Betreuungsmöglichkeit blieben die Schulen aber geöffnet, sagte Krawzow.


18.03.2020: Kanzlerin Merkel hält Fernsehansprache

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Bevölkerung am Mittwochabend in einer Fernsehansprache über die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Coronakrise informieren. Es gehe dabei nicht um zusätzliche Maßnahmen, sagte ein Regierungssprecher. Somit will Merkel offensichtlich keine noch drastischeren Schritte wie eine allgemeine Ausgangssperre verkünden.
Der Sprecher sagte: "Es geht um das, was in Deutschland jetzt zu tun ist, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und wie jeder sich daran beteiligen soll."

Abgesehen von den jährlichen Neujahrsansprachen ist es das erste Mal in Merkels Amtszeit, dass sich die Kanzlerin direkt in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung wendet.

Die aufgezeichnete Ansprache soll im ZDF nach der "heute"-Sendung gegen 19.20 Uhr und in der ARD nach der "Tagesschau" gegen 20.15 Uhr ausgestrahlt werden.


18.03.2020: Bis zu 20 Stunden Wartezeit an deutsch-polnischer Grenze

Am Grenzübergang Ludwigsdorf bei Görlitz ist der Stau aufgrund der polnischen Grenzkontrollen weiter gewachsen. Lastwagen und Autos stauen sich nach Angaben der Polizei vom Mittwoch auf der Autobahn 4 bis hin zu den Abfahrten Uyst und Burkau auf einer Länge von rund 60 Kilometern.

Die Polizei habe damit begonnen, alle Auffahrten auf die A4 ab Bautzen bis Görlitz zu sperren, hieß es. Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu erschweren, hatte Polen am Wochenende an Grenzübergängen zu Deutschland wieder Kontrollen eingeführt.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war in der Nacht mit rund 90 Helfern im Einsatz, um die Wartenden im Stau zu versorgen. "Es ist aus unserer Sicht eine humanitär bedenkliche Situation", sagte DRK-Sprecher Kai Kranich am Mittwoch. Teils stünden die Menschen bis zu 20 Stunden im Stau, darunter viele Familien. Weil viele Polen, die in Deutschland arbeiten, aufgrund der Situation in ihr Heimatland reisen, komme es nun zu einer enormen "Reisewelle".  


18.03.2020: Waffenverkäufe in den USA steigen drastisch an

Lange Warteschlangen, leere Regale: Waffenläden in den USA können sich zurzeit nicht über fehlende Kundschaft beklagen. Viele Menschen schaffen sich wegen der Coronavirus-Krise erstmals eine Waffe an. Den Grund erfährst du in folgendem Video: 


18.03.2020: Bayern verschiebt Start der Abitur-Prüfungen

Wegen des Coronavirus wird in Bayern der Beginn der Abiturprüfungen vom 30. April auf den 20. Mai 2020 verschoben. Das teilte das Kultusministerium am Mittwoch in München mit.

"Trotz der Corona-Krise wollen wir faire Bedingungen für unsere Abiturientinnen und Abiturienten sicherstellen", sagte Kultusminister Michael Piazolo. Wegen der Einstellung des Unterrichts bis nach den Osterferien hätten die Schüler ohne eine Änderung des Terminplans nicht genügend Vorbereitungszeit. "Wichtig war es mir, die neuen Prüfungstermine mit Lehrkräften, Eltern, Schülern und Direktoren abzustimmen", betonte Piazolo.

Der neue Terminplan des Kultusministeriums soll sicherstellen, dass die Schüler eine angemessene Vorbereitungszeit auf die Prüfungen erhalten, hieß es. Zudem werde auf diese Weise ausreichend Zeit für ausstehende Leistungsnachweise im Vorfeld der Abiturprüfungen gewonnen. Auch die Nachholtermine für die schriftlichen Püfungen würden so angesetzt, dass eine termingerechte Bewerbung für bundesweit oder örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge möglich sei.

Wegen der unklaren Entwicklungen bei der Virusausbreitung könnten jedoch weitere Veränderungen im Ablauf der Abiturprüfung 2020 nicht ausgeschlossen werden. "Die aktuelle Situation ist eine Herausforderung für die ganze Schulgemeinschaft und erfordert flexibles Handeln. Wir müssen auf Veränderungen reagieren" sagte Piazolo.


18.03.2020: Ausgangssperren in Bayern nicht ausgeschlossen

Im Kampf gegen die Coronakrise hat Ministerpräsident Markus Söder Ausgangssperren auch für Bayern erneut nicht ausgeschlossen. "Wir machen alles, was zeitlich angemessen ist", sagte Söder am Mittwoch "Antenne Bayern". Er betonte aber: "Ich kann es zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen." Man hoffe sehr, dass die bisher getroffenen Maßnahmen wirkten. Söder rief deshalb die Menschen in Bayern auf, sich an die  eschränkungen zu halten. "Wenn jeder mitmacht, dann haben wir eine gute Chance."

Söder stufte die Medien in dem Interview ebenfalls als "kritische Infrastruktur" ein - das ist eine Zugangsvoraussetzung für die Notfallbetreuung von Kindern an den Schulen und Kitas. "Die Medien spielen jetzt eine ganz wichtige Rolle, ernsthaft aufzuklären, aber auch ein bisschen Mut zu machen", sagte der Ministerpräsident.


18.03.2020: Kolumbien ruft Notstand aus

Kolumbien hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Notstand erklärt. Präsident Iván Duque ordnete am Dienstagabend (Ortszeit) an, dass Bürger über 70 Jahre zu Hause bleiben müssen. Aus dem Haus dürften sie nur, um einkaufen, in die Apotheke oder zum Arzt zu gehen. «Unsere Großeltern haben das größte Risiko, daher gilt die erste Notstandsmaßnahme ihrer Sicherheit», sagte Duque in einer Ansprache in der Hauptstadt Bogotá. Die Anweisung gilt vom 20. März bis zum 31. Mai.

Zuvor hatte das südamerikanische Land im Kampf gegen die neue Lungenkrankheit Covid-19 bereits seine Grenzen gesperrt, Schulen geschlossen und in mehreren Regionen nächtliche Ausgangsverbote verhängt. In Kolumbien gibt es bislang 65 bestätigte Coronavirus-Infektionen, Todesfälle wurden bis zum Mittwoch nicht gemeldet.


18.03.2020: Stau an polnischer Grenze wächst weiter an 

Am Grenzübergang Ludwigsdorf bei Görlitz ist der Stau aufgrund der polnischen Grenzkontrollen in der Nacht zu Mittwoch weiter gewachsen. Lastwagen und Autos stauen sich auf der A4 inzwischen auf über 52 Kilometer bis kurz vor Bautzen, wie ein Sprecher der Polizei Görlitz am Mittwoch sagte.

Am Dienstagabend war der Stau nach Polizeiangaben noch etwa 40 Kilometer lang. Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu erschweren, hatte Polen am Wochenende an Grenzübergängen zu Deutschland wieder Kontrollen eingeführt.


18.03.2020: Kampf gegen das Coronavirus - jetzt heißt es zurückziehen und warten

Im Kampf gegen das Coronavirus müssen die Menschen etliche Einschränkungen in Kauf nehmen - jetzt ist mehr denn je soziale Distanz angesagt. Denn die Zahl der Infizierten wächst und wächst. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) appellierte an die Bürger, sich an die Einschränkungen zu halten.

Ungeachtet dessen geht die Regierung davon aus, dass die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus steigen wird. Erst in 10 bis 14 Tagen sei damit zu rechnen, dass die Maßnahmen wirkten, hieß es am Dienstag.


18.03.2020: Justiz-Gewerkschaft fordert zweiwöchige Schließung der Gerichte

Die Deutsche Justiz-Gewerkschaft hat angesichts der Coronakrise eine mindestens zweiwöchige Schließung der Gerichte gefordert. "Die akute Corona-Krise ist eine Gefahr für die Mitarbeitenden in Gerichten und Staatsanwaltschaften. Es ist daher jetzt notwendig, die Gerichte für mindestens zwei Wochen zu schließen", sagte der Bundesvorsitzende Emanuel Schmidt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Prozesse vor Gericht könnten verschoben werden, Dienststellen der Gerichte und der Bewährungshilfe könnten Notfallnummern und Eildienste einrichten. Der Postverkehr etwa zwischen Anwaltschaft und Gerichten könne weiterhin laufen.

Bisher agiere jede Justizbehörde unterschiedlich. "Es ist ein Flickenteppich an Maßnahmen und kein kontrolliertes Krisenmanagement", so Schmidt.


18.03.2020: Türkei meldet ersten Toten durch Covid-19

Die Türkei hat den ersten Toten durch die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Zugleich habe sich die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf 98 mehr als verdoppelt, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Dienstag mit. Bei dem Toten handele es sich um einen 89-Jährigen, der sich bei jemandem angesteckt habe, der mit China in Kontakt gestanden habe.


18.03.2020: Tirol weitet Quarantäne unter anderem auf Sölden aus

Das österreichische Bundesland Tirol hat im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus weitere Orte unter Quarantäne gestellt. Wie das Land am Dienstagabend mitteilte, gelten die Isolierungsmaßnahmen ab sofort auch für den bei Wintersportlern beliebten Ort Sölden sowie für St. Christoph am Arlberg. An den Ortsgrenzen werden daher polizeiliche Checkpoints eingerichtet. 

"Uns liegen drei positive Testungen von Personen aus Sölden vor, wo wir wiederum nicht ausschließen können, dass ein Bezug zu einer Schirmbar hergestellt werden kann", sagte Landeschef Günther Platter laut der Mitteilung. Für St. Christoph am Arlberg wird die Quarantäne demnach nach weiteren Infektionen im direkt angrenzenden Lech am Arlberg nötig. Damit steht nun die gesamte Arlbergregion unter Quarantäne. 


18.03.2020: Abiturprüfungen in Österreich werden verschoben

In Österreich werden aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Abiturprüfungen verschoben. Das teilte Bildungsminister Heinz Faßmann am Dienstag mehreren Medien mit. Die schriftlichen Prüfungen sollten eigentlich zwischen dem 5. und dem 13. Mai stattfinden. Nun werden sie laut Faßmann frühestens am 18. Mai abgehalten. Die mündlichen Prüfungen folgen danach. 


18.03.2020: Erstes Corona-Todesopfer in Schleswig-Holstein

Erstmals ist in Schleswig-Holstein ein Mensch an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Es handele sich um einen 78-Jährigen, der im Universitätsklinikum in Lübeck starb. Dies teilte das Klinikum am Dienstag mit.

Bei dem Mann, der an einem Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs) litt, wurde bei Untersuchungen posthum das Virus festgestellt. Alle engen Kontaktpersonen seien identifiziert und alle Isolierungsmaßnahmen eingeleitet. Das Klinikum steht im Austausch mit dem Gesundheitsamt der Stadt Lübeck. 


17.03.2020: Belgien verhängt knapp dreiwöchige Ausgangssperre

In Belgien gilt von Mittwochmittag an eine fast dreiwöchige Ausgangssperre. Ausnahmen gebe es nur für unbedingt nötige Dinge, sagte Regierungschefin Sophie Wilmès nach einer stundenlangen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am Dienstagabend in der Hauptstadt Brüssel, wo auch zahlreiche EU-Institutionen ihren Sitz haben.


17.03.2020: Dänemark schränkt öffentliches Leben weiter ein

Um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, schränkt die dänische Regierung das öffentliche Leben weiter ein. Ab Mittwoch 10.00 Uhr dürfen weder Restaurants, noch Cafés, Kneipen oder Diskotheken geöffnet haben. Das sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstagabend.

Auch Fitnessstudios, Sonnenstudios, Friseursalons und große Einkaufszentren müssten schließen. Frederiksen betonte, dass das Verbot nicht für Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und die Warenanlieferung gelte. Versammlungen mit mehr als zehn Personen sollen auch nicht mehr erlaubt sein.


17.03.2020: Laut Merkel ist Verfügbarkeit von Geld gewährleistet

In der Corona-Krise ist die Verfügbarkeit von Geld nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel gewährleistet.
Merkel sagte am Montagabend auf eine Frage, ob sich Menschen Sorgen machen müssten, dass Geld knapp werden könnte: "Es gibt keinerlei Anzeichen dafür." Sie wolle die Bürger aufrufen, sich an die offiziellen Mitteilungen zu halten. Man solle nicht den vielen Gerüchten Glauben schenken, die im Umlauf seien. "Wir tun alles, um wirklich transparent zu informieren. Und deshalb ist das gegenstandslos, was da an Befürchtungen ist."

Zuvor hatte auch die Bundesbank erklärt, die Versorgung der Menschen mit Scheinen und Münzen sei auch in der Coronavirus-Krise gesichert.
"Das Bargeld wird in Deutschland nicht ausgehen", sagte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann am Dienstag in Frankfurt.


17.03.2020: Vorerst keine Einreise nach Deutschland für Nicht-EU-Bürger

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat zur Eindämmung der Infektionsgefahr durch das Coronavirus Einreisebeschränkungen für Nicht-EU-Bürger in Deutschland angeordnet.

Aus dem Ministerium hieß es am Dienstagabend, dies betreffe den internationalen Luft- und Seeverkehr bei Reiseverbindungen, die ihren Ausgangspunkt außerhalb der Europäischen Union haben. Ausnahmen gibt es demnach für Drittstaatangehörige mit längerfristigem Aufenthaltsrecht in einem EU-Staat.


17.03.2020: Deutschland will EU-weites Einreiseverbot unverzüglich durchsetzen

Deutschland will das weitgehende Einreiseverbot in die Europäische Union nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unverzüglich umsetzen. Dies habe die Bundesregierung mitgeteilt, hieß es am Dienstag aus EU-Kreisen. Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet.

Damit folgt Deutschland einem Vorschlag, den EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Montag für die EU und weitere Staaten vorgelegt hatte. Von der Leyen knüpft daran auch die Hoffnung, dass daraufhin die Kontrollen an den Binnengrenzen der EU gelockert werden könnten. Die Regelung sollte zunächst auf 30 Tage begrenzt sein und es sollte Ausnahmen etwa für Diplomaten, Ärzte und Krankenpfleger geben. Ob auch alle anderen Staaten dem Vorschlag zustimmen, war zunächst unklar. Am Dienstagabend berieten sich die EU-Staats- und Regierungschefs per Videoschalte.

Etliche Länder hatten in den vergangenen Tagen Grenzkontrollen im eigentlich kontrollfreien Schengenraum eingeführt oder die Grenzen weitgehend geschlossen.


17.03.2020: Unzählige Kontrollen wegen Ausgangssperre in Italien

Die italienische Polizei hat im Zuge der seit einer Woche geltenden landesweiten Ausgangssperre Hunderttausende Menschen kontrolliert. Vom 11. bis 16. März seien mehr als 838 000 Menschen überprüft worden, teilte das Innenministerium am Dienstag in Rom mit.

Mehr als 35 500 wurden angezeigt. In Italien gilt seit einer Woche eine Ausgangssperre. Man darf nur zum Arbeiten oder Einkaufen nach draußen. Jeder muss auf einem Formular den Grund für seinen Ausgang erklären, zum Beispiel wenn er ins Büro muss. Allerdings umgehen einige Menschen auch die Sperre, indem sie Gassigehen mit Hunden unnötig ausdehnen oder vermehrt Einkaufen und Joggen gehen. 


17.03.2020: Trump verteidigt Begriff "Chinesischer Virus"

US-Präsident Donald Trump hat seine Bezeichnung des Corona-Krankheitserregers als "Chinesischer Virus" verteidigt. Zuerst habe Peking behauptet, dass das US-Militär den Erreger nach China gebracht habe, sagte Trump am Dienstag in Washington. "Anstatt zu streiten habe ich gesagt, dass ich es danach benennen muss, wo es herkommt. Es kommt aus China. Deshalb denke ich, das ist ein sehr treffender Begriff."

Trump hatte mit seiner Wortwahl Kritik ausgelöst. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte Medienberichten zufolge, dies diene der Stigmatisierung des Landes. Auch US-Außenminister Mike Pompeo bezog sich am Dienstag bei seiner Erwähnung des Erregers mehrfach auf China, als er von dem "Wuhan Virus" sprach. 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht sich gegen die Benennung von Viren nach Nationen oder Regionen aus.


17.03.2020: Hessischer Landtag tagt nur in Krisenmodus

Um wichtige Gesetze zu verabschieden, soll der hessische Landtag nächste Woche trotz der Coronakrise wie geplant zur Plenarsitzung zusammenkommen - jedoch mit deutlich reduzierter Agenda und nur an einem Tag. Für die Abgeordneten im Plenarsaal sollen die Abstandsregeln zum Schutz vor Infektionen gelten, wie Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) am Dienstag in Wiesbaden sagte.

Auch mit einer reduzierten Präsenz sei die Beschlussfähigkeit des Parlaments gegeben. Statt wie ursprünglich vorgesehen von Dienstag bis Freitag soll nur am Dienstag getagt werden.

Es sei geplant, dass viele der 137 Abgeordneten die Debatte von weiteren Räumen im Landtag oder von ihren Büros aus per Livestream verfolgen. Während der Abstimmungen könnten sich dann für kurze Zeit - unter Einhaltung der Abstandsregeln - mehr Parlamentarier im Saal aufhalten, sagte Rhein. Bei der Sitzung ab 11.00 Uhr sei unter anderem eine Regierungserklärung zur Coronakrise geplant. Außerdem soll im Schnellverfahren ein Nachtragshaushalt verabschiedet werden, der eine Milliarde Euro für Corona-Soforthilfen und fünf Milliarden Euro für Kredite bereitstellt.


17.03.2020: Trump kündigt weitere Corona-Hilfen an

US-Präsident Donald Trump hat angesichts der Coronakrise weitere umfangreiche Hilfen für die amerikanische Bevölkerung und die betroffene Wirtschaft in Aussicht gestellt. Trump sagte am Dienstag in Washington, man arbeite an einem "großen" und "kühnen" Paket. Er habe Finanzminister Steven Mnuchin beauftragt, noch im Laufe des Tages Verhandlungen mit dem Kongress zu führen. Details nannte er nicht.

Mnuchin sagte, Ziel sei, den Amerikanern innerhalb der kommenden zwei Wochen finanzielle Hilfen zukommen zu lassen - und nicht erst verzögert, zum Beispiel durch Erleichterungen bei der Lohnsteuer. Sie bräuchten sofort Geld. Erwogen werde, Bürgern Schecks auszuhändigen.
An wen genau welche Hilfen fließen sollten, ließ der Finanzminister offen.

Auch Fluggesellschaften und Hotelindustrie sollen Unterstützung bekommen. Mnuchin sagte, für Airlines sei die aktuelle Krise härter als die Krise nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Trump sagte, die Regierung wolle nicht, dass Fluggesellschaften pleite gingen oder Menschen ihre Jobs verlören.


17.03.2020: Notfallplan für Kliniken - Mehr Betten durch Umbau von Hallen 

Angesichts steigender Zahlen an Corona-Infizierten wollen Bund und Länder die stationäre Krankenhausversorgung ausweiten. Um Kliniken zu entlasten, die sich auf den Aufbau von Intensivkapazitäten konzentrieren, müssten an anderen Kliniken und gegebenenfalls provisorischen weiteren Standorten wie Hotels oder umgerüsteten Hallen zusätzliche Betten- und Behandlungskapazitäten - bis hin zur Verdoppelung - aufgebaut werden. Das geht aus einem "Grobkonzept Infrastruktur Krankenhaus" hervor, auf das sich Bund und Länder am Dienstag verständigt haben.

Danach sollen unter anderem Rehabilitationseinrichtungen, Hotels oder größere Hallen umgerüstet werden, um dort die zahlreichen leichteren Behandlungsverläufe zu versorgen. Notfalls sollen dazu Deutsches Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk oder auch andere Dienste herangezogen werden. "Dies entlastet dann die Krankenhäuser für schwerere Verläufe", heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.


17.03.2020: Touristen dürfen ab Mittwoch nicht mehr nach Schleswig-Holstein

Aus Angst vor Ausbreitung des Coronavirus dürfen Touristen Schleswig-Holstein von diesem Mittwoch an nicht mehr betreten. Das beschloss die Landesregierung am Dienstag, wie Tourismusminister Bernd Buchholz berichtete. Zuvor hatte NDR Schleswig-Holstein berichtet. Zugleich schließt das Küstenland, das traditionell von vielen Touristen besucht wird, auch alle Restaurants. Diese dürfen nur noch außer Haus verkaufen, wie Ministerpräsident Daniel Günther nach einer Sondersitzung seines Kabinetts mitteilte.


17.03.2020: Abschlussprüfungen an MV-Schulen nicht vor Mai

Die Prüfungen zur Mittleren Reife und zum Abitur in Mecklenburg-Vorpommern werden wegen der Corona-Krise nicht vor Mai stattfinden. Es werde organisiert, dass es Abschlüsse geben wird, versicherte Bildungsministerin Bettina Martin am Dienstag in einer Sondersendung des NDR. Niemand solle langfristig einen Nachteil erleiden. Allerdings werde es im März und April definitiv keine Abschlussprüfungen geben. Die schriftlichen Abiturprüfungen sollten eigentlich am 30. März beginnen.


17.03.2020: DER Touristik sagt Reisen bis 29. März ab

Nach Tui und Co. hat jetzt auch DER Touristik Deutschland vorübergehend alle Reisen abgesagt. Der Stopp gilt bis einschließlich 29. März. Damit reagiert das Unternehmen mit den Veranstaltern Dertour, ITS, Jahn Reisen, Meiers Weltreisen, ADAC Reisen und Travelix nach eigenen Angaben vom Dienstag auf die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Zugleich beteiligt sich das Unternehmen an der Rückholaktion für Tausende Bundesbürger, die wegen der Coronakrise im Ausland festsitzen.


17.03.2020: Bars, Kneipen und Spielplätze in Sachsen dicht 

Sachsen verschärft im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus seine Maßnahmen und schließt nahezu alle öffentlichen und privaten Einrichtungen. Zudem werden alle Veranstaltungen untersagt. Eine entsprechende Allgemeinverfügung soll von Donnerstag an bis zum 20. April gelten, wie das Kabinett in Dresden am Dienstag mitteilte. Damit folgt Sachsen einer Empfehlung, auf die sich Bund und Länder bereits am Montag verständigt hatten. Der Katastrophenalarm soll im Freistaat nicht ausgelöst werden.

Schließen sollen demnach viele Geschäfte sowie sämtliche Bars, Clubs, Kinos, Theater und Sportstätten. Betroffen sind auch Bibliotheken, Diskotheken, Opern, Museen sowie Schwimmbäder, Fitnessstudios, Musikschulen und Seniorentreffs. Kirchen und Synagogen bleiben zwar geöffnet, es finden allerdings keine Gottesdienste mehr statt. Auch Spielplätze sollen für den Publikumsverkehr gesperrt werden. Restaurants sollen von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet bleiben, es gelten aber besondere Hygienevorschriften.


17.03.2020: Bosnien verhängt Ausnahmezustand

Bosnien-Herzegowina hat am Dienstag zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie den Ausnahmezustand verhängt. Das Kabinett von Ministerpräsident Zoran Tegeltija entschied dies auf Grundlage des geltenden Katastrophenschutzgesetzes. Der Ausnahmezustand gibt Regierung und Behörden zusätzliche Rechte, um Schaden von Bürgern und ihrem Eigentum abzuwenden.

Die weitgehend autonome serbische Landeshälfte hatte für sich bereits am Montag den Ausnahmezustand verhängt. Bosnien ist seit dem Krieg in den 1990er-Jahren in die muslimisch-kroatische Föderation und die Serbische Republik unterteilt. Bis zum Dienstag waren in dem Land nach offiziellen Angaben bis zum Dienstag 21 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. 


17.03.2020: Notstand in Luxemburg

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie hat Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel am Dienstag den nationalen Notstand ausgerufen. "Das ist ein außergewöhnliches Instrument, aber es ist nötig, um die Krise schnellstmöglich in den Griff zu bekommen", sagte er vor dem Abgeordnetenhaus in Luxemburg. Er berief sich auf einen bisher noch nie angewendeten Artikel der luxemburgischen Verfassung, wonach der Großherzog im Fall einer "internationalen Krise" für maximal drei Monate auch Maßnahmen anordnen kann, die bestehendem Recht widersprechen.

"Bleibt so viel es geht und so lang es geht daheim", sagte Bettel an die gut 600 000 Bewohner des Großherzogtums gerichtet. "Habt keinen Kontakt mit anderen Leuten." Er wisse, dass viele Luxemburger Lust hätten, gemeinsam in die Natur zu gehen oder mit anderen ein Picknick zu machen: "Das ist alles falsch. Sie müssen verstehen, dass die direkten sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden müssen."

Ausnahmen von der Aufforderung, daheim zu bleiben, gelten für den Weg zur Arbeit, dringende medizinische Termine, den Einkauf von Lebensmitteln oder andere wichtige Angelegenheiten. 


17.03.2020: Finnland bereitet sich auf Grenzschließung vor

Finnland bereitet sich wegen der Coronakrise auf die Schließung seiner Grenzen vor. Innenministerin Maria Ohisalo kündigte am Dienstag an, der Grenzverkehr zu den Nachbarländern werde von Donnerstag Mitternacht an stark eingeschränkt. Der internationale Flugverkehr werde eingestellt. Finnen im Ausland sollten so schnell wie möglich in die Heimat zurückkehren.

Norweger und Schweden, die in Finnland arbeiten, könnten weiterhin die Grenze passieren, hieß es weiter. Auch der Warentransport sei weiter zulässig. Damit ist Finnland neben Dänemark und Norwegen das dritte Land im Norden, dass sich im Zuge der Krise abkapselt. Bis Dienstag wurde bei 319 Menschen in Finnland eine Infektion mit dem Virus Covid-19 festgestellt. 


17.03.2020 Justizministerium prüft erweiterten Mieterschutz 

Die Bundesregierung erwägt Hilfen für Mieter, die wegen der Corona-Krise ihre Wohnungsmiete nicht mehr zahlen können. Das Justizministerium prüft nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" bereits Möglichkeiten, "wie Mieterinnen und Mieter, die infolge der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten kommen, vor dem Verlust der Mietwohnung geschützt werden können". Ob das auf eine vorübergehende Aussetzung der geltenden Kündigungsregeln oder auf finanzielle Unterstützung hinausläuft, sei allerdings noch offen. Zuvor hatten der Deutsche Mieterbund und die Bundestagsfraktion der Linken staatliche Unterstützung für in Not geratene Mieter angemahnt.


17.03.2020: Brandenburg hat Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen

Die drastischen Einschränkungen für das öffentliche Leben in Brandenburg sind beschlossene Sache. Das Kabinett brachte dazu eine Verordnung auf den Weg, wie Ministerpräsident Dietmar Woidke am Dienstag in Potsdam sagte. Damit sollen ab diesem Mittwoch viele Geschäfte schließen, ausgenommen sind aber zum Beispiel Supermärkte, Drogerien, Banken, Lieferdienste und Tankstellen. Dichtmachen müssen Diskos, Kinos, Theater, Museen, Spielplätze, Schwimmbäder und Fitnessstudios. Für die Besuche von Krankenhäusern und Pflegeheime gibt es Beschränkungen. Veranstaltungen mit mehr als 50 Menschen sind verboten. Die Regeln gelten vorest bis 19. April.


17.03.2020: Abtitur in Hessen findet statt

Das Abitur in Hessen soll nach derzeitiger Einschätzung der Landesregierung wie geplant am Donnerstag dieser Woche (19.3.) beginnen. Wie ein Sprecher des Kultusministeriums am Dienstag erklärte, können die notwendigen Bedingungen wie etwa ein ausreichender Sicherheitsabstand eingehalten werden. Die Schulen seien angewiesen, die Prüfungsgruppen so klein wie möglich zu halten, am besten unter zehn Schülern. Es seien genügend Räumlichkeiten und Lehrkräfte als Aufsichtspersonal vorhanden.


17.03.2020: Sechsmonatiger Notstand auf Philippinen  

Präsident Rodrigo Duterte hat auf den Philippinen für sechs Monate den Notstand erklärt, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Maßnahme soll eine schnellere Bereitstellung von Geldern und Ressourcen während der Pandemie ermöglichen, teilte die Regierung in Manila am Dienstag mit.

Das Gesundheitsministerium meldete 45 neue Infektionen mit dem Virus. Damit stieg die Zahl der bekannten Fälle auf insgesamt 187. Bisher sind auf den Philippinen mindestens 12 Menschen an der Krankheit Covid-19 gestorben.

Die Hauptinsel Luzon, auf der mehr als die Hälfte der über 100 Millionen Einwohner des Landes leben, wurde für einen Monat abgeriegelt. Dort fällt der Schulunterricht aus, der öffentliche Nahverkehr steht still. Ab Freitag dürfen keine internationalen Flüge mehr starten oder landen. Inlandsflüge wurden bereits eingestellt.


17.03.2020: Berlin plant Krankenhaus für Coronavirus-Patienten auf Messegelände

Berlin soll ein eigenes Krankenhaus für Covid-19-Patienten bekommen. Es soll auf dem Gelände der Messe Berlin Platz für bis zu 1000 Patienten bieten und in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr entstehen, wie Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Dienstag nach der Sitzung des Senats mitteilte.


17.03.2020: In Berlin schließen viele Geschäfte 

In Berlin sollen Geschäfte in großem Umfang schließen. Das hat der Berliner Senat bei seiner Sitzung am Dienstag entschieden. Supermärkte und andere Läden, die der Versorgung der Menschen dienen, Banken, Drogerien und Apotheken sollen allerdings offen bleiben.


17.03.2020: Fußball-EM soll auf 2021 verschoben werden

Die Fußball-EM wird wohl nicht wie geplant in diesem Jahr stattfinden! Darauf einigten sich die UEFA mit den nationalen Ligen und der Europäischen Klubvereinigung. Der Wettbewerb soll stattdessen vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 ausgetragen wwerden. Diese Entscheidung muss jedoch vorher von den 55 UEFA-Mitgliedsverbänden abgesegnet werden.

Die diesjährige Europameisterschaft sollte erstmals paneuropäisch in zwölf unterschiedlichen Ländern stattfinden. Ob dieser Plan auch für 2021 gilt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.


17.03.2020: Deutsche Touristen sitzen in Südafrika auf Kreuzfahrtschiff fest

Rund 1300 Urlauber vor allem aus Deutschland und Österreich sitzen im Hafen der südafrikanischen Stadt Kapstadt auf dem Kreuzfahrtschiff "Aida Mira" fest. Für sie sind nach Angaben der Reederei Rückflüge gebucht, die jetzt allerdings zu verfallen drohen.

Das Schiff war am Vortag in den Hafen gelassen worden, nachdem am Wochenende laut Reederei schlechtes Wetter ein Einlaufen verhindert hatte. Im Hafen wurden sechs Passagiere von den lokalen Gesundheitsbehörden gebeten, sich "zur Abklärung eines Sachverhaltes" an Land zu begeben.

Dabei war es "um die Überprüfung von möglichen früheren Kontaktfällen" gegangen. Die übrigen Passagiere dürfen nun das Schiff nicht verlassen, bis die Ergebnisse der sechs Verdachtsfälle vorliegen. Das kann zwei bis drei Tage dauern.


17.03.2020: Politische Veranstaltungen in NRW ausgesetzt

Wegen der Coronakrise werden in Nordrhein-Westfalen alle politischen Veranstaltungen bis zum Ende der Osterferien ausgesetzt. Dazu gehören auch die Listenaufstellungen für die Kommunalwahlen. Das hätten die demokratischen Parteien im Land zusammen vereinbart, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Düsseldorf.

Für die Aufstellungen der Listen für die Kommunalwahlen am 13. September liefen die Fristen ohnehin bis Juli, sagte Laschet. Am Wahltermin hält das Land bisher fest.


17.03.2020: Kinderärzte fordern: Nicht ohne Anmeldung Praxis aufsuchen

Deutschlands Kinderärzte bitten alle Eltern dringend darum, in Zeiten der Coronakrise nicht ohne Anmeldung in die Praxis zu kommen. "Bitte suchen Sie auf keinen Fall ohne telefonische Anmeldung Ihre Kinder- und Jugendarztpraxis auf", heißt es in einem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Aufruf des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte.

Manche Praxen würden zum Beispiel Vorsorgen und Infekt-Sprechstunde zeitlich oder räumlich trennen. Beim Verdacht, dass man selbst oder das Kind infiziert sei oder Kontakt zu Infizierten gehabt habe, solle man nach den regionalen Bestimmungen fragen. "In einigen Regionen werden Patienten für einen Labortest zu Hause aufgesucht, in anderen gibt es Schwerpunktpraxen oder gesonderte Sprechstunden in der gewohnten Praxis."

Schon am Telefon solle man mitteilen, "welche Symptome Sie oder Ihr Kind haben, ob Sie sich während der letzten 14 Tage in einem der Corona-Risikogebiete aufgehalten haben oder Kontakt zu einer Corona-infizierten Person hatten". Weiter heißt es: "Bitte halten Sie auf dem Weg zur Praxis und auch am Anmeldeschalter einen Mindestabstand von 1 bis 2 Metern ein."


17.03.2020: Laschet kündigt Wirtschafts-Rettungsschirm an

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat einen "Rettungsschirm" für die Wirtschaft des bevölkerungsreichsten Bundeslandes angekündigt. Am Donnerstag werde es dazu ein Gipfeltreffen geben, sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. "Das Ziel muss sein, dass kein Unternehmen insolvent geht."

Über die Höhe des geplanten Soforthilfepakets machte er noch keine Angaben. An den Gesprächen würden Banken, Unternehmen, Kommunen, Gewerkschaften, das Handwerk, aber auch Kulturschaffende beteiligt.

17.03.2020: Friedrich Merz ist mit Coronavirus infiziert

Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. "Ein am Sonntag bei mir durchgeführter Corona-Test ist positiv. Ich werde bis Ende nächster Woche zuhause unter Quarantäne stehen", sagte Merz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.


17.03.2020: Restaurants in NRW sollen ab 15 Uhr schließen

Restaurants sollen in Nordrhein-Westfalen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schon um 15.00 Uhr schließen. Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Düsseldorf an. Die Lage im bevölkerungsreichsten Land sei "nicht nur dynamisch, sondern dramatisch".

Es sei eine "schwere Krise für Gesundheit, Wohlstand und den Zusammenhalt in unserem Land." Laschet sagte weiter: "Es geht um Leben und Tod - so einfach ist das." Sein eindringlicher Appell sei daher: "Bleiben Sie zu Hause." Nur so helfe man, das Virus einzudämmen.


17.03.2020: Bei Coronavirus-Verdacht kein Ibuprofen ohne ärztlichen Rat

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Menschen bei Verdacht auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus davon ab, ohne ärztlichen Rat das Medikament Ibuprofen einzunehmen. Es gebe zwar keine neuen Studien, aus denen hervorgehe, dass Ibuprofen mit höher Sterblichkeit verbunden sei, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag in Genf. Aber die Experten prüften die Lage zur Zeit.

"Wir raten, im Verdachtsfall Paracetamol und nicht Ibuprofen einzunehmen", sagte Lindmeier. Dies beziehe sich ausschließlich auf die Einnahme ohne ärztlichen Rat, betonte er. "

Der französische Gesundheitsminister hatte am Wochenende mit einem Tweet, in dem er vor Entzündungshemmern wie Ibuprofen warnte, Aufsehen erregt. Der nationale Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon hatte sich ähnlich geäußert und von der Einnahme sogenannter nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) abgeraten.

Zu dieser Wirkstoffgruppe zählen neben Ibuprofen auch Acetylsalicylsäure (ASS; Aspirin) und Diclofenac. Es gibt einen Beitrag im Fachjournal "Lancet", in dem eine mögliche unerwünschte Wirkung von Ibuprofen erwähnt wird. Die Fallzahl der Studie ist aber äußerst gering.


17.03.2020: Niedersachsen mobilisiert mehrere Milliarde Euro

Niedersachsen mobilisiert zur Bekämpfung der Coronakrise insgesamt 4,4 Milliarden Euro. 1,4 Milliarden Euro werden zur Stützung des Gesundheitswesens sowie der Wirtschaft bereitgestellt, wie Wirtschaftsminister Bernd Althusmann sowie Finanzminister Reinhold Hilbers (beide CDU) am Dienstag in Hannover mitteilten. Außerdem wird der Bürgschaftsrahmen des Landes von zwei auf drei Milliarden Euro erhöht. Dafür nimmt das Land eine Milliarde Euro neue Schulden auf. Alle bisherigen Haushaltsplanungen des Landes kämen auf den Prüfstand, sagte Hilbers.


17.03.2020: NRW stellt 150 Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung

Nordrhein-Westfalen stellt 150 Millionen Euro Soforthilfen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bereit. Das kündigte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Düsseldorf an. Das Geld solle unter anderem helfen, mehr Beatmungsplätze in Krankenhäusern und mehr Schutzkleidung zu beschaffen.


17.03.2020: Polizei beendet Corona-Parties

Zwei sogenannte Corona-Partys hat die Polizei in Franken beendet. Rund 100 junge Menschen hatten sich am Montagabend in einem Nürnberger Stadtpark zum Feiern getroffen und dazu eine mit Generatoren betriebene Musik- und Lichtanlage laufen lassen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. In Schwabach trafen sich den Angaben zufolge 50 Jugendliche in einem Skater-Park und feierten ebenfalls lautstark mit einer Musikanlage. Sie hatten sich offenbar über soziale Medien zu der Feier verabredet.

Hier wie dort stellten Beamte die Anlage sicher und erteilten Platzverweise. Die Polizei appelliere eindringlich, derartige Zusammenkünfte zu unterlassen. Es liege in der Verantwortung jedes Bürgers, die Coronavirus-Infektionsrate so gering wie möglich zu halten und damit lebensbedrohliche Erkrankungen vor allem in Risikogruppen zu vermeiden. Eltern sollten ihre Kinder entsprechend sensibilisieren. Wegen des Coronavirus sind in Bayern bis einschließlich 19. April öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen landesweit untersagt.


17.03.2020: Berghütten sollen Betrieb einstellen

Alle Berghütten des Deutschen Alpenvereins (DAV) sollen wegen des Coronavirus den Betrieb einstellen. "Wir empfehlen allen Hüttenwirten, zu schließen", sagte DAV-Sprecher Thomas Bucher am Dienstag. Zuständig seien aber die einzelnen Sektionen.

"Wir haben sehr viele Anfragen bekommen von Wirten, wie sie mit der Situation umgehen sollen", sagte Bucher. Nun gebe es die behördliche Anweisung zu Hotels und Gastronomiebetrieben, die auch die DAV-Hütten in Bayern betreffe. Rund 30 von 80 Hütten im Freistaat hatten geöffnet, die anderen waren im Winter ohnehin geschlossen. Die Häuser des DAV in Österreich sind schon seit einigen Tagen geschlossen.


17.03.2020: Spahn ruft zur Solidarität gegenüber Helfern auf

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat alle Bürger angesichts der massiven Einschränkungen im Alltagsleben wegen der Coronakrise zur Solidarität aufgerufen. "Wir werden diese Situation bewältigen, wenn wir zusammenstehen, wenn wir besonnen bleiben und aufeinander acht geben", sagte Spahn am Dienstag in München. Um die Virus-Ausbreitung einzudämmen, gebe es nunmehr die tiefsten Einschnitte in den Alltag der Bürger in der Geschichte der Bundesrepublik. Jeder brauche vielleicht auch ein paar Tage, um die Veränderungen zu realisieren und sich darauf einzustellen.

Es gelte nun, Zeit zu gewinnen und sie für weitere Vorbereitungen für eine steigende Zahl von Infizierten zu nutzen. Das gelte für höhere Kapazitäten in den Kliniken und Schutzkonzepte für Ältere und Menschen mit chronischen Erkrankungen, die Risikogruppen sind. Für alle im Gesundheitswesen sei es jetzt eine Zeit der Höchstbelastung. Ärzte und Pflegekräfte könnten nicht ins Homeoffice, sondern sie seien es, auf die sich die Bevölkerung nun verlasse.

Auch um sie zu unterstützen, sollten die Bürger möglichst zu Hause bleiben, sagte Spahn. Verkäuferinnen in Supermärkten und Drogeriemärkten könne jeder ein Lächeln oder Lkw-Fahrern einen freundlichen Wink schenken. Spahn hob eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in der Coronakrise hervor. Manchmal brauche es im Föderalismus mit Entscheidungen ein, zwei Tage länger, bei der Umsetzung zeige er dann aber seine Stärke.


17.03.2020: Bayern konkretisiert Beschränkungen

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat Bayern seine Einschränkungen für Gaststätten konkretisiert: Auch Biergärten und Außenterrassen von Restaurants müssen ab Mittwoch um 15.00 Uhr schließen. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München mit. Für Friseure kündigte Söder einen verpflichtenden Mindestabstand zwischen den einzelnen Kunden von 1,5 Metern an.


17.03.2020: Bundesverwaltungsgericht geht in Notbetrieb

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig geht wegen der Coronavirus-Infektion mehrerer Beschäftigter in Notbetrieb.
Voraussichtlich bis zum 19. April werden keine mündlichen Verhandlungen stattfinden, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Nur noch "unaufschiebbare Angelegenheiten" würden bearbeitet. Das Gerichtsgebäude werde für die Öffentlichkeit geschlossen.

"Es findet ein Notbetrieb statt, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern", teilte das Gericht mit. Anträge, Klagen und Schriftsätze könnten wie gewohnt eingereicht werden. Eine Bearbeitung sei sichergestellt.


17.03.2020: Bayern stellt Hotelbetrieb weitestgehend ein

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus schränkt Bayern nun auch den Betrieb von Hotels ein: Diese dürfen nur noch notwendige Übernachtungen anbieten und keine Touristen mehr beherbergen, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München mitteilte. Damit setzt der Freistaat in diesem Punkt eine Verabredung von Bund und Ländern vom Montagabend um.


17.03.2020: RKI schätzt Gefahr des Coronavirus als hoch ein

Das Robert-Koch-Institut hat die derzeitige Bedrohung durch das Coronavirus als hoch eingestuft. Der Chef des RKI, Lothar Wieler, sagte dazu: "Hintergrund sind die steigenden Fallzahlen und die Alarmsignale aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst." 

Es ist daher umso wichtiger, dass sich die Bevölkerung an die verhängten Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens hält. "Denn jede Infektionskette, die wir vermeiden können, verhindert eine weitere Ausbreitung", so Wieler. Mittlerweile gibt es viele Corona-Fälle, die nicht mehr zurückverfolgt werden können.


17.03.2020: Belgien erwägt Ausgangssperre

Eine Ausgangssperre nach französischem Vorbild könnte demnächst auch in Belgien greifen. Der Nationale Sicherheitsrat könnte noch am Dienstag über weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens beraten und beschließen, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga meldete.

Bereits am Donnerstag hatte das Gremium die Schließung aller Cafés und Restaurants beschlossen. Zahlreiche Läden bleiben am Wochenende zu und der Schulunterricht wird für drei Wochen komplett eingestellt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen.


17.03.2020: Weiterhin lange Staus an Deutschlands Grenzen

Die Kontrollen an der Grenze nach Polen führen auf sächsischer Seite zu langen Staus. Auf der Autobahn 4 zwischen Weißenberg bei Bautzen und dem Tunnel Königshainer Berge gab es am Dienstagvormittag einen fast 25 Kilometer langen Stau, wie die Polizei mitteilte. Ortskundige Autofahrer wurden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Staus gab es den Angaben zufolge auch auf den Bundesstraßen 6 und 115 zwischen Görlitz und Kodersdorf. Grund waren parkende Lkw, die auf die A4 wollten.

An der Grenze zu Frankreich hat sich die Lage stabilisiert. Die Beamten stießen bei den Überprüfungen weitgehend auf Verständnis, sagte ein Sprecher am Dienstag in Stuttgart. Die Menschen, die an der Grenze kontrolliert werden, seien kooperativ.

"Die Rückmeldung war insgesamt durchweg positiv", sagte der Sprecher über die bisherigen Kontrollen. Seinen Angaben zufolge müssen Reisende weiterhin damit rechnen, dass sich an den Grenzen Staus bilden.


17.03.2020: Anwälte bitten um Verschiebung von Gerichtsterminen

Angesichts der Coronavirus-Krise appelliert die Anwaltschaft an die Gerichte, alle nicht eilbedürftigen Termine zu verschieben. "Wir alle sind aktuell mit einer Ausnahmesituation konfrontiert, die uns viel abverlangt", erklärte der Präsident der Bundesrechtsanwaltskammer, Ulrich Wessels, am Dienstag in Berlin.

Die gesamte Anwaltschaft stehe vor erheblichen organisatorischen und letztlich auch wirtschaftlichen Herausforderungen. "Natürlich darf Corona nicht zu einem Stillstand der Rechtspflege führen. Gleichwohl wünsche ich mir für alle Kolleginnen und Kollegen größtmögliche Flexibilität und Unterstützung durch die Justiz", sagte Wessels. Er bat deshalb auch darum, Fristen möglichst großzügig zu setzen und Anträge zur Verlängerung von Fristen wohlwollend zu behandeln. Dies diene vor allem der Sicherung und Wahrung von Mandanteninteressen.  

Einige Gerichte und Justizministerien haben schon reagiert. So sagte der Bundesgerichtshof (BGH) zahlreiche für diese Woche angesetzte Verhandlungen ab. Baden-Württembergs Ressortchef Guido Wolf (CDU) gab am Montag bekannt, dass nur noch wichtige Prozesse verhandelt werden.


17.03.2020: Europa-Park bleibt vorerst geschlossen

Deutschlands größter Freizeitpark, der Europa-Park in Rust bei Freiburg, verschiebt wegen des Coronavirus den Start in die diesjährige Saison. Der Vergnügungspark werde die kommenden Wochen geschlossen bleiben und nicht wie geplant am 28. März öffnen, teilte er am Dienstag mit. Als Grund nannte er die von Behörden angeordneten Zwangsschließungen von Freizeiteinrichtungen.

Der Park werde nun frühestens am 19. April öffnen. Dies hänge jedoch von der weiteren Corona-Entwicklung ab. Auch die zum Park gehörende Indoor-Wasserwelt "Rulantica" bleibt den Angaben zufolge bis dahin geschlossen. Sie hatte wegen der Coronavirus-Gefahr am Montag den Betrieb vorerst eingestellt.


17.03.2020: EU-Kommission warnt vor Falschmeldungen

Vor falschen Informationen über das Coronavirus hat die Europäische Kommission am Dienstag gewarnt. Es sei wichtig, über die neuesten Entwicklungen in der Viruskrise auf dem Laufenden zu bleiben. Allgemeine Ratschläge gebe die Generaldirektion Gesundheit der Kommission, teilte die Brüsseler Behörde via Twitter mit.

Über Einzelheiten informierten die lokalen Gesundheitsbehörden. "Nehmen Sie sich vor arglistigen und irreführenden Fake News und Desinformationen in Acht - überprüfen Sie es anhand verlässlicher Quellen", riet die Kommission.

Die gängigsten Falschmeldungen rund um das Coronavirus haben wir im folgenden Artikel zusammengestellt:

Faktencheck Fake News: Diese Corona-Infos sind falsch


17.03.2020: Ungarn schließt seine Grenzen

In Ungarn sind seit Dienstag wegen der Coronavirus-Pandemie die Grenzen für den Personenverkehr geschlossen.Ausgenommen sind lediglich Tagespendler in den grenznahen Regionen und heimkehrende ungarische Staatsbürger. Auch Lastwagen sollen die Grenzen weiterhin ungehindert passieren können.

Veranstaltungen sind grundsätzlich verboten. Gaststätten, Caféhäuser und Geschäfte - ausgenommen Lebensmittelläden, Apotheken, Drogerieläden und Tankstellen - müssen um 15.00 Uhr schließen. Schon seit Montag sind in Ungarn die Schulen und Kindergärten geschlossen.


17.03.2020: IKEA schließt deutschlandweit alle Märkte

Das schwedische Möbelhaus IKEA schließt ab heute vorerst alle seine 53 Einrichtungshäuser in Deutschland. Laut der firmeneigenen Website sind jedoch Online-Bestellungen sowie die Lieferung der Möbel weiterhin möglich.


17.03.2020: Bundesregierung spricht weltweite Reisewarnung aus

Wegen der Corona-Krise hat die Bundesregierung eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Das sagte Außenminister Heiko Maas am Dienstag in Berlin. Bisher hatte das Auswärtige Amt nur von nicht notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten.


17.03.2020: Maas startet Rückholaktion für Deutsche im Ausland

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat eine Rückholaktion für tausende Deutsche gestartet, die wegen Reisebeschränkungen in der Corona-Krise im Ausland festsitzen. Er kündigte am Dienstag in Berlin an, bis zu 50 Millionen Euro dafür zur Verfügung zu stellen. Vor allem gehe es um Urlauber in Marokko, der Dominikanischen Republik, den Philippinen, Ägypten und den Malediven.

In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Länder wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Grenzen dicht gemacht und Flugverbindungen gekappt. Da Deutschland inzwischen zu den Hauptrisikoländern gehört, sind deutsche Reisende besonders stark von den Einschränkungen betroffen.


17.03.2020: Justiz nicht mehr persönlich kontaktieren

Staatsanwaltschaften und Gerichte sollen wegen des Corona-Virus nach Möglichkeit zunächst telefonisch kontaktiert werden. Es gehe darum, die Funktionsfähigkeit der Justiz aufrechtzuerhalten, heißt es in einer Mitteilung des hessischen Justizministeriums vom Dienstag. Auf nicht dringend erforderliche Gänge zu Behörden oder Gerichten solle deshalb verzichtet werden, wird Ministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) zitiert.

Gerichte oder Staatsanwaltschaften sollen nur «in dringenden und unaufschiebbaren Angelegenheiten» aufgesucht werden. In Zweifelsfällen solle vorher telefonisch abgeklärt werden, ob eine persönliche Kontaktaufnahme erforderlich ist und welche Unterlagen benötigt werden.

"Anträge und andere Anliegen sollten vorrangig per Telefon, Telefax oder auf schriftlichem Weg gestellt und vorgebracht werden. Anträge auf Beratungshilfe, Erteilung von Auszügen aus dem Grundbuch und Zeugen- oder Sachverständigenentschädigungen werden nur noch auf schriftlichem Wege bearbeitet", heißt es in der Mitteilung. Hierfür stünden auf der Homepage des Oberlandesgerichts Frankfurt Online-Formulare bereit.

Der Zugang zu den Justizgebäuden solle auf ein absolut notwendiges Minimum reduziert werden. Welche Gerichtsverhandlungen weiter öffentlich zugänglich sein und welche abgesagt werden, werde vor Ort entschieden. Bei viele Anliegen mit Justizbezug könne der Digitale Service Point der Justiz weiterhelfen, kostenlose Rufnummer 0800/96 32 147 (montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr) oder Mailadresse servicepoint@justiz.hessen.de.


17.03.2020: Volkswagen will Produktion aussetzen

Der VW-Konzern möchte seine Produktion für bestimmte Zeit aussetzen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Der Betriebsrat des Automobilherstellers hat verkündet, dass am Freitag (20. März 2020) an den meisten Standorten die vorerst letzte Schicht laufen soll.


17.03.2020: Quarantäne verweigert - Touristen in Neuseeland droht Abschiebung

Zwei Touristen in Neuseeland droht die Abschiebung, weil sie sich nicht an die Quarantäne-Bedingungen halten wollten. Dieses Verhalten sei komplett unverantwortlich und werde nicht toleriert, teilte ein Sprecher der Einwanderungsbehörde am Dienstag mit.

Die Touristen, die aus Südostasien kamen, sind demnach in Gewahrsam und müssen nun nach 14 Tagen Quarantäne das Land verlassen oder werden verhaftet. Welche Nationalität sie hatten, war nicht bekannt. Am Wochenende hatte Neuseeland verkündet, dass alle Einreisenden nach ihrer Ankunft für 14 Tage zuhause bleiben müssen.


17.03.2020: Rückholaktion für gestrandete Deutsche geplant - Maas äußert sich

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will sich am Dienstag (09.00 Uhr) zu "aktuellen Entwicklungen in der Corona-Krise" äußern. Dabei dürfte es um die Rückholung Tausender Deutscher gehen, die wegen massiver Reisebeschränkungen in der Corona-Krise in zahlreichen Ländern festsitzen. Das Auswärtige Amt hatte deswegen bereits am Sonntag generell von Reisen ins Ausland abgeraten und bemüht sich mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften darum, die Gestrandeten zurück nach Hause zu bringen. 

Allein in Marokko soll es um eine höhere vierstellige Zahl gehen. Aber auch für Deutsche in der Türkei, auf den Philippinen, in Malta, Zypern, auf den Malediven oder in der Dominikanischen Republik gestaltet sich die Rückreise schwierig. 


17.03.2020: Macron erlässt Ausgangssperre für ganz Frankreich 

Im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus schränkt Frankreich die Bewegungsfreiheit seiner Bürger stark ein. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, sagte Staatschef Emmanuel Macron am Montagabend in einer TV-Ansprache. Auch Sport sei unter bestimmten Bedingungen möglich. 

Die Einschränkungen sollen von Dienstagmittag an gelten und für mindestens 15 Tage aufrechterhalten werden. "Wir sind im Krieg", sagte Macron. "Wir kämpfen weder gegen Armeen noch gegen eine andere Nation. Aber der Feind ist da, unsichtbar - und er rückt vor." Frankreich befinde sich in einem "Gesundheitskrieg". 

Innenminister Christophe Castaner kündigte nach dem Auftritt Macrons an, die Einhaltung der Ausgangssperre werde von über 100.000 Sicherheitskräften im Land überwacht. "Bleiben Sie zu Hause", sagte er zu den Bürgern. Für Verstöße sollten die Bußgelder bald auf 135 Euro erhöht werden, derzeit drohen noch 38 Euro. Die neuen Maßnahmen Frankreichs seien im europäischen Vergleich besonders strikt.    


17.03.2020: Rheinland-Pfalz setzt weitere Schließungen um

Die Behörden in Rheinland-Pfalz setzen am (heutigen) Dienstag weitreichende Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens um, damit sich das Coronavirus nur möglichst langsam ausbreiten kann. Während bereits seit Montag die Kitas und Schulen geschlossen sind, sollen spätestens ab diesem Mittwoch auch keine Kneipen, Kinos und etliche Fachgeschäfte mehr zugänglich sein.

Für größere Gaststätten, Mensen und Hotels mit entsprechender Konzession gelten Auflagen wie Abstandsregelungen für die Tische und eine Reglementierung der Besucherzahl, Speisegaststätten müssen spätestens um 18.00 Uhr schließen. 


17.03.2020: Massive Einschränkungen im Norden 

Das Alltagsleben der Menschen im Norden wird in den nächsten Wochen erheblich eingeschränkt sein. Nach Schleswig-Holstein kündigte auch Hamburg am Montagabend weitere gravierende Maßnahmen wegen der Corona-Pandemie an. Nach Schulen, Kitas, Theatern und Museen schließen in den kommenden Tagen auch die meisten Geschäfte des Einzelhandels. Das kündigte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in der Hansestadt unter Berufung auf neue Absprachen zwischen Bund und Ländern an. Ausgenommen sind Supermärkte, Apotheken, Getränkemärkte und Banken.

Das Sonntagsverkaufsverbot sei für diese Bereiche bis auf weiteres aufgehoben. Restaurants und Gaststätten dürfen nur noch von 6 bis 18 Uhr geöffnet werden, Spielplätze werden geschlossen. Nicht mehr möglich sind Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und bei anderen Glaubensgemeinschaften.

Wegen der Pandemie will das nördlichste Bundesland künftig neben den Schulen auch den Fahrschulbetrieb in Theorie und Praxis ruhen lassen. Urlauber müssen ihre Unterkünfte am Mittwoch verlassen, die Hotels werden geschlossen.


17.03.2020: Noch drastischere Einschränkungen im Südwesten

Einen Tag nach Beginn der Zwangsferien für Schüler und Kindergartenkinder sind ab Dienstag in Baden-Württemberg auch so gut wie alle Freizeiteinrichtungen wegen des Coronavirus geschlossen. Um die Ausbreitung des Virus abzubremsen, hat die Landesregierung drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Der Bund und die Länder hatten sich gemeinsam auf zahlreiche Maßnahmen geeinigt.

Geschlossen sind Museen und Theater, Kinos, Bäder Fitnessstudios, Bibliotheken, Volksschulen und Bordelle. Alle Besuche in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen, Dialyse-Einrichtungen und Tageskliniken sind bis auf Weiteres verboten. Geöffnet bleiben dürfen Speisegaststätten - unter Bedingungen: Es muss sichergestellt sein, dass die Plätze für die Gäste so angeordnet werden, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Tischen gewährleistet ist.

Auch eine Vielzahl von Geschäften soll geschlossen werden, Gottesdienste sowie Treffen in Vereinen wurden verboten und Spielplätze werden gesperrt, wie aus einem Beschluss der Bundesregierung und der Regierungschefs der Länder vom Montag hervorgeht. Supermärkte und andere Läden, die zur Versorgung der Menschen dienen, sollen allerdings offen bleiben. 

Am Montagmorgen waren die die Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich und zur Schweiz verschärft worden, Flughäfen sollen für die meisten Reisenden bald dicht gemacht werden. Der Betrieb werde aber nicht vollends zum Erliegen kommen, teilte das Verkehrsministerium mit.

Urlaubern und Geschäftsreisenden werde die Rückkehr ermöglicht. Wer aus Risikogebieten über den Flughafen einreise, solle möglichst keine weiteren Kontakte aufnehmen und sich zu Hause 14 Tage in Quarantäne begeben. Der Luftfrachtverkehr werde zudem fortgesetzt. Der Beschluss soll im Lauf der Woche in Kraft treten.


16.03.2020: Auch Spanien schließt seine Grenzen

Nach mehreren Ländern in Europa und anderen Weltregionen schließt jetzt auch das Urlaubsland Spanien wegen der Coronavirus-Krise seine Grenzen. An allen Grenzübergängen würden die Kontrollen um Mitternacht wiedereingeführt, teilte Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Montag in Madrid mit. Diese Maßnahme werde zunächst für die Dauer des 15-tägigen, am Sonntag in Kraft getretetenen sogenannten Alarmzustandes gelten.

Spanier und in Spanien wohnende Ausländer dürfen nach den Angaben des Ministers der linken Koalitionsregierung weiterhin ins Land. Vom Einreiseverbot sei auch das diplomatische Personal ausgenommen.

Ansonsten dürften Ausländer in den nächsten Tagen nur "bei Situationen von höherer Gewalt" einreisen, betonte Grande-Marlaska. Der Warentransport sei nicht betroffen. Diese Maßnahme sei nach Absprache mit allen Partnern der Europäischen Union ergriffen worden.


16.03.2020: Schweiz erklärt Notstand

Die Schweizer Regierung hat am Montag den Notstand wegen der Ausbreitung des Coronavirus erklärt. Ab Mitternacht müssten alle Geschäfte und Lokale geschlossen werden, teilte die Regierung mit.


16.03.2020: Von der Leyen schlägt Einreiseverbot in die EU vor

Ein 30-tägiges Einreiseverbot für die EU hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgeschlagen. Damit könne die Verbreitung des Coronavirus am besten begrenzt werden, sagte von der Leyen am Montag in Brüssel.


16.03.2020: Bundesregierung beschließt Notfallplan

Laut Informationen der BILD hat die Bundesregierung einen Notfallplan beschlossen, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Das sind die wichtigsten Punkte des Beschlusses:

    • Einzelhandelsbetriebe bleiben weiterhin geöffnet! Dazu gehören Lebens- und Futtermittelhändler, Wochenmärkte, Lieferdienste, Apotheken, Sanitätshäuser, Banken, Drogerien, Poststellen, Waschsalons sowie Tankstellen
    • Das Verkaufsverbot an Sonntagen wird gelockert! Das bedeutet, dass beispielsweise Supermärkte auch an Sonntagen geöffnet haben dürfen
    • Restaurants und Gaststätten sollen frühestens um 6 Uhr öffnen und spätestens um 18 Uhr schließen
    • Alle Einrichtungen des Gesundheitswesens bleiben geöffnet
    • Sämtliche Bars, Clubs und Diskotheken bleiben geschlossen
    • Auch Messen, Ausstellungen, Freizeitparks, Spielotheken, Spielbanken, Wettanbieter, Bordelle, Fitnessstudios und Spezialmärkte werden geschlossen
    • Zusammenkünfte in Gotteshäusern sämtlicher Glaubensrichtungen sollen nicht mehr stattfinden
    • Betretungsverbot von Universitäten, Schulen und Kindergärten für Personen, die sich in den vergangenen zwei Wochen in einem nationalen oder internationalen Risikogebiet aufgehalten haben

16.03.2020: Spanien sagt Regionalwahlen ab

Wegen der Coronakrise haben das spanische Baskenland und Galicien die für den 5. April angesetzten Regionalwahlen abgesagt. Das teilten die Regionalregierungen der beiden Autonomen Gemeinschaften am Montag mit. Die Opposition sei einverstanden. Neue Termine würden erst nach weiteren Gesprächen mit den Oppositionsparteien festgelegt. Nach Italien ist Spanien das von der Krise am stärksten betroffene Land Europas.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Sars-CoV-2 infiziert haben, kletterte nach Behördenangaben am Montag auf mehr als 9000. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle liegt bei mehr als 330. Es gilt eine zweiwöchige Ausgangssperre. Zudem sind die meisten Läden geschlossen und der öffentliche Nah- und Fernverkehr drastisch reduziert.


16.03.2020: Kein Recht auf kostenlose Zimmerstornierung in Hotels

Urlauber können ein gebuchtes Hotel in Deutschland wegen der Coronakrise nicht ohne weiteres kostenlos stornieren. "Es handelt sich um einen Mietvertrag. Solange das Hotel offen ist, muss ich bezahlen - auch wenn ich nicht anreise", erklärt die Reiserechtsexpertin Sabine Fischer-Volk von der Kanzlei Karimi in Berlin. Eine Ausnahme bestehe, wenn vor Ort Quarantäne herrsche.

Allerdings ist es derzeit angeraten, private Reisen zu unterlassen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Wenn ich bezahlen muss, aber nicht anreisen will, dann würde ich versuchen, eine Umbuchung auf einen späteren Zeitpunkt oder einen Gutschein auszuhandeln", rät die Juristin. "Ein Gutschein ist besser, weil man sich dann nicht schon wieder auf einen festen Termin festlegen muss."


16.03.2020: Lufthansa streicht Flugprogramm weiter zusammen

Der Lufthansa-Konzern streicht sein Flugangebot in der Coronakrise noch weiter zusammen. Neben der befristeten Komplettaussetzung der Tochter Austrian werden auch die übrigen Strecken noch weiter ausgedünnt, wie das Unternehmen am Montag in Frankfurt mitteilte. Danach soll nur noch jeder zehnte geplante Fernflug stattfinden und ungefähr jede fünfte Nah- und Mittelstreckenverbindung. Ursprünglich hatte das Unternehmen im Sommerflugplan rund 26.000 Flüge in der Woche geplant. 

Der Dax-Konzern wird seine Rückholflüge für Urlauber fortsetzen. Inklusive Eurowings habe man am Wochenende mit mehr als 20 Flügen rund 6000 Passagiere holen können und Vorkehrungen für weitere Evakuierungsflüge getroffen. Die Fluggesellschaften stünden dazu mit den jeweiligen Regierungen der Heimatländer in engem Austausch.

Anders als bei den Passagierflügen hält die Lufthansa ihre Frachtverbindungen unverändert aufrecht.


16.03.2020: Erstes Corona-Todesopfer in Hamburg

Erstmals ist in Hamburg ein Mensch an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Es handele sich um einen Bewohner einer Seniorenresidenz, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde am Montag. Der Mann sei bereits am Freitag gestorben und man habe nun bei Untersuchungen posthum den Virus festgestellt. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.


16.03.2020: Bayern: Staatsregierung stellt Gesundheitssystem auf Corona-Notfallbetrieb um

Die Staatsregierung bereitet sich angesichts der rasant steigenden Zahl an Coronavirus-Infektionen auf einen drohenden medizinischen Ausnahmezustand vor. "Die Krankenhäuser werden speziell auf die Corona-Herausforderung komplett ausgerichtet", kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München an. "Es ist wichtig, dass alle Kliniken sich darauf einstellen." Auch allgemeine Arztpraxen und Rehakliniken werden einbezogen, Unikliniken komplett von Forschung auf Versorgung umgestellt. Medizinstudenten sollen für die Gesundheitsversorgung angestellt werden, ebenso Ärzte im Ruhestand und Mediziner in Elternzeit.

Die Testkapazitäten sollen ausgebaut werden - aber gezielt: "Wir werden die Tests nur noch dort machen, wo wirklich Symptome da sind, da ansonsten die Testverfahren überlastet würden", sagte Söder. Die Staatsregierung will zudem Gesundheitsämter und die Besetzung der Notfallnummern personell deutlich verstärken. 

Für den Extremfall von Masseninfektionen sind nach den Worten von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) auch temporäre Notfallkliniken in Messehallen denkbar: "Wir müssen uns auf alles vorbereiten, auch auf die Thematik." Zuerst müssten aber die Krankenhäuser gestärkt und unterstützt werden.


16.03.2020: NRW verbietet alle öffentlichen Veranstaltungen - auch Demos

Das Land NRW hat in einem neuen Erlass alle öffentlichen Veranstaltungen verboten. "Das schließt grundsätzlich auch Verbote für Versammlungen unter freiem Himmel wie Demonstrationen ein", heißt es in dem neuen Erlass. Diese könnten nur bei einer individuellen Prüfung auf ihre Notwendigkeit genehmigt werden. "Ausgenommen sind Veranstaltungen, die der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung oder der Daseinsfür- und -vorsorge zu dienen bestimmt sind oder der Versorgung der Bevölkerung dienen (z. B. Wochenmärkte)", heißt es.


16.03.2020: Überlegungen für Grundgesetzänderung wegen Corona-Epidemie

Im Bundestag gibt es erste Überlegungen für eine Grundgesetzänderung, um die Handlungsfähigkeit auch dann zu erhalten, wenn das Parlament wegen der Corona-Epidemie nicht zusammentreten kann. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach einem Gespräch von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) mit den Parlamentarischen Geschäftsführern der Fraktionen. Unter ihnen bestand demnach aber Einigkeit, die für die kommende Woche geplante Sitzungswoche stattfinden zu lassen. Anschließend geht der Bundestag ohnehin erst einmal für drei Wochen in die Osterpause.


16.03.2020: Tausende Deutsche sitzen im Ausland fest

Die Bundesregierung geht davon aus, dass mehrere tausend Deutsche wegen Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Krise im Ausland festsitzen. Vor allem in der Türkei, Marokko, Indonesien und den Philippinen haben Bundesbürger nach Angaben des Auswärtigen Amts Schwierigkeiten, nach Deutschland zurückzukehren. Man sei mit Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern im intensiven Gespräch, "um möglichst pragmatische und möglichst schnelle Lösungen" für eine Ausreise zu finden, sagte Sprecherin Maria Adebahr am Montag in Berlin.  


16.03.2020: Baden-Württemberg will Flugverkehr stoppen 

Die baden-württembergische Landesregierung will den Betrieb an allen Flughäfen des Bundeslandes wegen des Coronavirus einstellen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen in Stuttgart. Reisende aus dem Ausland würden aber noch zurückgeholt.


16.03.2020: Söder: Kommunal-Stichwahlen nur per Brief 

Bei den Stichwahlen der bayerischen Kommunalwahlen in knapp zwei Wochen wird es wegen der Ausbreitung des Coronavirus keine Wahllokale geben. Es kann nur per Briefwahl abgestimmt werden, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München ankündigte.


16.03.2020: Söder: Soziale Kontakte überdenken - Aber keine Ausgangssperre

Angesichts der schnellen Ausbreitung des Coronavirus hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Menschen in Bayern dazu aufgerufen, ihre sozialen Kontakte zu überdenken. "Es gibt keine Ausgangssperre, jedenfalls derzeit nicht", sagte Söder am Montag in München. Jeder solle sich aber überlegen, ob er nach draußen gehe und welche Kontakte er habe.

Söder berichtete, dass die Infektionsketten in Bayern nicht mehr nachvollzogen werden könnten. "Das heißt, es beginnt eine exponentielle Entwicklung." Deswegen sei es nun wichtig, alles zu unternehmen, um die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 zu verlangsamen.

Und ein Instrument dabei sei, soziale Kontakte zu überdenken und das öffentliche Leben zu verlangsamen.

Söder warnte aber vor Panik: Man sei sehr besonnen, man habe keine Panik, aber man sei sehr entschlossen. Er sprach von einem Stresstest und Charaktertest für alle.


16.03.2020: Katastrophenfall wegen Corona-Krise gilt ab sofort

In Bayern gilt wegen der Coronavirus-Krise ab sofort der Katastrophenfall. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München mit.


16.03.2020: Lebensmittelgeschäfte dürfen länger öffnen

Um die Grundversorgung mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Produkten sicherzustellen, weitet Bayern die Ladenöffnungszeiten für bestimmte Geschäfte aus: Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Apotheken, Tankstellen, Banken und einige weitere Geschäfte dürfen werktags bis 22.00 Uhr öffnen und auch sonntags geöffnet haben, dann bis 18.00 Uhr. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München mit.


16.03.2020: Speiselokale dürfen in Bayern nur noch bis 15.00 Uhr öffnen

Im Kampf gegen das Coronavirus dürfen Restaurants und Betriebskantinen in Bayern nur noch von 6.00 bis 15.00 Uhr öffnen. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München mit.


16.03.2020: Bayern stellt für Coronakrise zehn Milliarden Euro bereit 

Zum Schutz der bayerischen Wirtschaft vor den Folgen der Coronakrise stellt der Freistaat Bayern bis zu zehn Milliarden Euro Sondervermögen bereit. "Wir lassen niemanden allein", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München.


16.03.2020: Bayern sperrt auch Sportplätze und Spielplätze 

In Bayern wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Bayern weitet die Beschränkungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus noch einmal weiter aus. Nicht nur Kinos, Clubs, Vereinsräume und ähnliches werden ab Dienstag geschlossen, sondern auch Sportplätze und Spielplätze werden gesperrt, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München mitteilte.


16.03.2020: Coronavirus behindert Bahnverkehr in Mecklenburg-Vorpommern

Die Coronakrise hat Auswirkungen auf den Fahrplan der Deutschen Bahn in Mecklenburg-Vorpommern. Zunächst waren aufgrund der Grenzschließungen zu Tschechien und Polen internationale Zugverbindungen betroffen, die durch den Nordosten führen.

Die EC-Züge von Hamburg über Ludwigslust und Berlin nach Tschechien fielen am Montag aus, wie die Bahn im Internet bekanntgab. Das betraf auch die Gegenrichtung. Alternativ ließ die Bahn in Ludwigslust und Wittenberge (Brandenburg) ICE-Züge der Strecke Hamburg-Berlin halten, die normalerweise dort ohne Halt durchfahren.

Die Regionalexpresslinie 4 von Lübeck nach Stettin (Szczecin) endete im vorpommerschen Löcknitz. Auch die RB 23 Züssow-Ahlbeck-Swinemünde (Swinoujscie) endete in Ahlbeck. Die Grenze zu Polen soll zunächst bis zum 29. März geschlossen bleiben, wie es hieß.


16.03.2020: Alle norddeutschen Inseln werden für Touristen gesperrt

Rügen statt Rom? Wer ob geschlossener europäischer Grenzen hoffte, nun auf einer Insel in Deutschland Urlaub genießen zu können, wird erneut enttäuscht: Alle norddeutschen Küstenländer sperren wegen der Ausbreitung des Coronavirus ab Montag ihre Inseln in der Nord- und Ostsee für Touristen. 

Schleswig-Holstein hatte bereits am Sonntagnachmittag mitgeteilt, seine Inseln in Nord- und Ostsee ab Montagfrüh 06.00 Uhr für Touristen abzuriegeln. Das habe die Landesregierung in Kiel beschlossen, teilte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach einer Telefonkonferenz des Kabinetts mit. Zu den betroffenen Inseln gehören Sylt, Amrum, Föhr, Fehmarn und Nordstrand.   

In Mecklenburg-Vorpommern würden die Maßnahmen auf den Inseln Rügen, Usedom, Hiddensee und Poel schrittweise eingeführt, hieß es am Abend; wegen der Größe der Inseln und der zahlreichen direkten Verbindungen aufs Festland.

Von den Zugangsbeschränkungen ausgenommen seien lediglich Personen, die ihren ersten Wohnsitz auf einer der norddeutschen Inseln haben oder zur Arbeit auf die Inseln müssen - oder von der Arbeit auf dem Festland zurückkehren. Die Versorgung der Inseln mit Gütern des täglichen Bedarfs wird weiterhin sichergestellt.


16.03.2020: Bundesregierung rät von allen nicht notwendigen Auslandsreisen ab 

Die Bundesregierung rät wegen der Corona-Krise von allen nicht notwendigen Reisen ins Ausland ab. "Das Risiko, dass Sie Ihre Rückreise aufgrund der zunehmenden Einschränkungen nicht mehr antreten können, ist in vielen Destinationen derzeit hoch", schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Sonntagabend zur Begründung auf Twitter.

Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts heißt es weiter, es sei mit weiter zunehmenden drastischen Einschränkungen des Luft- und Reiseverkehrs, Quarantänemaßnahmen und der Einschränkung des öffentlichen Lebens in vielen Ländern zu rechnen. Änderungen der Einreise- und Quarantänevorschriften würden teilweise ohne jede Vorankündigung und mit sofortiger Wirkung erfolgen. Davon seien derzeit zahlreiche Reisende in mehreren Ländern betroffen und an der Weiter- oder Rückreise gehindert.

Bisher hatte das Auswärtige Amt wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus nur von Reisen in besonders betroffene Länder wie Italien oder Iran abgeraten. Eine Reisewarnung gibt es bisher nur für die chinesische Region Hubei, von wo aus sich das Virus ausgebreitet hatte. Reisewarnungen werden nur bei einer akuten Gefahr für Leib und Leben ausgesprochen und sind daher selten. Sie können eine kostenfreie Stornierung von Reisen ermöglichen.

In den vergangenen Tagen hatten immer mehr Länder ihre Grenzen für Reisende aus Deutschland dicht gemacht, unter anderem drei der acht direkten Nachbarn: Dänemark, Polen und Tschechien. Aber auch die USA, die Türkei, die EU-Partner Rumänien und Zypern sowie mehrere weitere Länder haben Einreiseverbote für Personen aus Deutschland verhängt, das inzwischen zu den am stärksten vom Coronavirus betroffenen Ländern gehört. In anderen Ländern wie Israel, Australien, Russland oder China müssen Einreisende aus Deutschland 14 Tage in Quarantäne.

Auch die Rückreise aus einigen Ländern wird immer schwieriger. Marokko zum Beispiel hatte am Sonntag bis zum 31. März alle Flugverbindungen von und nach Deutschland eingestellt. Auch die Fähren nach Europa fahren nicht mehr. Mit Fahrzeug kann man laut Auswärtigem Amt nur noch über die spanische Exklave Ceuta aufs spanische Festland gelangen. Das Ministerium und die deutsche Botschaft in Rabat arbeiten nun mit den Reiseveranstaltern und den EU-Partnern mit Hochdruck daran, Rückreisemöglichkeiten zu schaffen. Die karibische Ferieninsel Dominikanische Republik setzt ab Montag für einen Monat alle Flüge von und nach Europa aus.


16.03.2020: Schleswig-Holstein riegelt Inseln für Touristen ab

Schleswig-Holstein hat seit 6.00 Uhr am Montag alle schleswig-holsteinischen Nord- und Ostseeinseln sowie die Halligen in der Nordsee für Touristen gesperrt. Das bestätigten die zuständigen Polizeileitstellen. Hintergrund ist der Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte bei der Bekanntgabe der Entscheidung nach einer Kabinettssitzung am Sonntag Urlauber aufgefordert, den Heimweg anzutreten.  

Noch im Laufe des Montags will Günther (CDU) weitergehende Regelungen für den Tourismus in ganz Schleswig-Holstein mitteilen. Nach der Telefonkonferenz des Kabinetts hatte Günther am Sonntag an mögliche Schleswig-Holstein-Urlauber appelliert, Reisen in den Norden zu unterlassen.

Zu den vom Touristenstopp betroffenen Nordseeinseln gehören Sylt, Amrum und Föhr, die Halbinsel Nordstrand sowie die Halligen Hooge und Langeneß. In der Ostsee ist die beliebte Ferieninsel Fehmarn für Touristen bis auf weiteres gesperrt.


15.03.2020: Einreiseverbote und Kontrollen an Grenzen

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat verschärfte Kontrollen und Einreiseverbote an den Grenzen zur Schweiz, zu Frankreich, Österreich, Dänemark und auch Luxemburg angekündigt. "Für Reisende ohne triftigen Reisegrund gilt, dass sie nicht mehr einreisen können", sagte Seehofer am Sonntagabend in Berlin. Die Entscheidung werde an diesem Montag ab 08.00 Uhr greifen.

"Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet schnell und aggressiv voran", sagte er. "Wir müssen davon ausgehen, dass der Höhepunkt dieser Entwicklung noch nicht erreicht ist", so Seehofer. "Deutsche Staatsangehörige haben selbstverständlich das Recht, wieder in ihr Heimatland einzureisen." Ausgenommen seien auch der Warenverkehr und der Verkehr von Pendlern.

Zuvor hatten schon andere EU-Staaten ihre Grenzen weitgehend dicht gemacht, darunter Dänemark, Polen, die Slowakei, Tschechien und Österreich. Frankreich kündigte als Reaktion auf die deutschen Maßnahmen ebenfalls verschärfte Kontrollen an.


15.03.2020: Auch in Schleswig-Holstein starten einschneidende Maßnahmen

In Schleswig-Holstein sind jetzt alle öffentlichen Veranstaltungen bis 19. April untersagt. Von dem Verbot sind Bars, Clubs, Diskotheken, Theater, Kino und Museen, Fitnessstudios, Schwimmbäder, Saunen und Angebote der Volkshochschulen, Musikschulen und anderer öffentlicher und privater Bildungseinrichtungen betroffen. Gleiches gilt für Zusammenkünfte in Sportvereinen, Freizeiteinrichtungen und Spielhallen sowie das Prostitutionsgewerbe. Die Regierung empfiehlt darüber hinaus den Verzicht auf private Veranstaltungen.


15.03.2020: Bars, Clubs, Saunen, Museen: Viele geschlossene Türen in NRW

Nordrhein-Westfalen wechselt in den Krisenmodus gegen das gefährliche Coronavirus: Nahezu alle Freizeit-, Sport-, Unterhaltungs- und Bildungsangebote im Land sollen in den kommenden Tagen zur Eindämmung eingestellt werden. Die Landesregierung kündigte nach einer Sitzung am Sonntag einen entsprechenden Erlass an. Unterdessen ist die Zahl der nachweislich Infizierten in NRW auf mehr als 2000 gestiegen, die Zahl der Todesfälle auf sechs.

Ab Montag müssen alle Bars, Clubs, Diskotheken, Spielhallen, Theater, Kinos und Museen schließen. Dieselbe Regelung gebe es für Bordelle. Ab Dienstag sei auch der Betrieb von Fitness-Studios, Schwimm- und Spaßbädern sowie Saunen untersagt. Ab Dienstag seien auch Zusammenkünfte in Sportvereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie das Wahrnehmen von Angeboten in Volkshochschulen, Musikschulen und sonstigen Bildungseinrichtungen im außerschulischen Bereich nicht mehr gestattet, wie es hieß. 

Der Zutritt zu Einrichtungshäusern und Einkaufszentren wie Shoppingmalls oder Factory-Outlets soll nur noch zur Deckung des dringenden Bedarfs unter strengen Auflagen erlaubt sein. Damit soll nicht zuletzt auch vermieden werden, dass sich Schüler nach den Schulschließungen ab Montag hier in größeren Gruppen versammelten. 

Bibliotheken, Restaurants, Gaststätten und Hotels sollen in ihrem Betrieb an strenge Auflagen gebunden werden, die eine Verbreitung des Coronavirus verhindere. Damit die Versorgung mit Lebensmitteln, Geld, Bekleidung, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs sichergestellt ist, bleiben den Angaben der Landesregierung zufolge Banken, Einzelhandelsbetriebe - insbesondere für Lebensmittel sowie für Futtermittel - Apotheken sowie Drogerien weiter geöffnet.


15.03.2020: Deutschland schließt Grenzen

Deutschland will seine Grenze nach Dänemark an diesem Montag um 6.00 Uhr schließen. Dies habe Bundesinnenminister Horst Seehofer ihm bei einem Telefonat zugesagt, teilte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther am Sonntag in Kiel der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Zuvor hatte dpa aus Regierungskreisen erfahren, dass Deutschland wegen des neuartigen Coronavirus am Montagmorgen strenge Regeln an seinen Grenzen zu Frankreich, Österreich und zur Schweiz einführen will. Die Einreisebeschränkungen für bestimmte Personengruppen sollen ab Montagmorgen 08.00 Uhr gelten.

Die Grenze nach Dänemark wird laut Günther bereits um 6.00 Uhr geschlossen. Zum selben Zeitpunkt riegelt Schleswig-Holstein seine Nord- und Ostseeinseln für Touristen ab. Zu den betroffenen Inseln gehören Sylt, Amrum, Föhr, Fehmarn und die Halbinsel Nordstrand.  

Günther appellierte an mögliche Schleswig-Holstein-Urlauber, Reisen in den Norden zu unterlassen. Für den Montag kündigte der Regierungschef weitergehende Regelungen für den Tourismus in ganz Schleswig-Holstein an.

Dänemark hatte seine Grenze zu Deutschland bereits am Samstag um 12.00 Uhr geschlossen. Ein Verkehrschaos blieb aus.


15.03.2020: Länderbahn verkehrt wegen Grenzschließung eingeschränkt 

Im Linienverkehr der Länderbahn kommt es wegen der Einstellung der grenzüberschreitenden Zugverbindungen in Tschechien und Polen seit Samstag zu Behinderungen. In Sachsen sind die Vogtlandbahn sowie der Trilex betroffen, wie ein Sprecher der Länderbahn mitteilte. Von Zwickau und Plauen aus fährt die Bahn nur noch bis Zwotental und nicht mehr bis nach Kraslice auf tschechischer Seite. Fahrgäste von Zwickau Richtung Cheb können nur noch bis Bad Brambach fahren. 

Der Trilex zwischen Dresden und Liberec verkehrt noch bis Zittau. Die Verbindung von Dresden nach Zgorzelec endet in Görlitz und führt nicht mehr nach Polen. Für den Betrieb auf der Strecke Seifhennersdorf-Zittau-Liberec entfallen die Haltepunkte in Deutschland. Entsprechende Anträge wurden von tschechischen und polnischen Verkehrsministerien genehmigt.


15.03.2020: Österreich fährt öffentliches Leben auf Notbetrieb herunter

iin Österreich wird das öffentliche Leben weiter drastisch eingeschränkt. Das Land müsse wegen der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 auf Notbetrieb heruntergefahren werden, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag. Es gebe nur noch drei Gründe, das Haus zu verlassen: um zum Arbeitsplatz zu kommen, um notwendige Einkäufe zu machen und um anderen zu helfen. Von einer Ausgangssperre sprach Kurz aber nicht. Basis für die Maßnahmen wird ein Sondergesetz, das das Parlament noch am Sonntag beschließen wollteISport- und Spielplätze müssen geschlossen werden, Restaurants, die schon eingeschränkte Öffnungszeiten hatten, ab Dienstag ebenfalls. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler sagte, er habe gehört, dass Sportvereine weiter Training für Kinder und Jugendliche anböten. Das dürfe nicht sein. Er drohte mit der Streichung von Subventionen auf Jahre hinaus.

Ab Montag bleiben in Österreich Geschäfte in nicht alltagsnotwendigen Branchen geschlossen. Die Versorgung der Menschen über Supermärkte und Lieferdienste sei gesichert, sagte Kurz. Er kündigte weitere Reiseeinschränkungen oder Flugverbote an.

Die Regionen Paznauntal mit den Touristenorten Ischgl und Galtür sowie St. Anton in Tirol und die Skiregion Heiligenblut in Kärnten standen wegen einer erhöhten Zahl von Fällen bereits unter Quarantäne. Die letzten ausländischen Gäste sollten am Sonntag aus St. Anton abreisen, berichtete Bürgermeister Helmut Mall der österreichischen Agentur APA. Österreichische Touristen durften wie die Einheimischen die Orte nicht verlassen. Bis Samstag waren in ganz Österreich 800 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.


15.03.2020: Merkel ruft zu Solidarität auf - So kannst du helfen

Bundekanzlerin Angela Merkel ruft in Deutschland zu Solidarität auf, um durch die Corona-Krise zu kommen. Zahlreiche Bürger haben bereits ihre Hilfe angeboten. In einigen Geschäften finden sich beispielsweise Aushänge, in denen Menschen Senioren und durch das Virus besonders gefährdeten Mitbürgern Unterstützung beim Einkaufen anbieten. Nachbarschaftshilfegruppen organisieren ebenfalls Hilfsangebote für Betroffene.

Auch in den sozialen Medien signalisieren Menschen ihre Hilfsbereitschaft. Auf Facebook gibt es Corona-Hilfegruppen, in denen sowohl Hilfe angeboten als auch nach Unterstützung gefragt werden kann. Auf Twitter finden sich unter dem Hashtag "Coronahilfe" Beiträge von Nutzern, die Menschen in ihrem Umkreis bei der Kinderbetreuung, beim Einkaufen oder anderen wichtigen Tätigkeiten helfen möchten.

Alle Bürger sind weiterhin aufgefordert, einfachste Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen zu nutzen und soziale Kontakte auf das Notwendigste zu beschränken. Solltest du Symptome des Coronavirus haben, bleib bitte zu Hause und meide den Kontakt zu deinen Mitmenschen! 

So kannst auch du helfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen sowie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen zu unterstützen. "Da sind unsere Solidarität, unsere Vernunft, unser Herz für einander auf eine Probe gestellt", so Angela Merkel. Sie bedankte sich bei dem medizinischen Personal, das heute schon "riesig belastet" sei, sowie bei allen anderen Beteiligten, die sich für die Versorgung der Erkrankten und eine Eindämmung des Virus einsetzen.

Auch bei unseren Nachbarn in der Schweiz gibt es große Hilfsbereitschaft. Personen, die nicht zu den Risikogruppen gehören, werden dazu aufgerufen, ihre Solidarität zu zeigen und ihre Hilfe anzubieten. Mit diesem Brief, den du auf https://solidarity-now.ch/ runterladen und in deiner Nachbarschaft aufhängen kannst, kannst auch du deinen Mitmenschen helfen. 


15.03.2020: Warnung vor Fake News

 Das Bundesgesundheitsministerium warnte vor Falschnachrichten und Panikmache. "Achtung Fake News", schrieb das Ministerium am Samstag auf Twitter.
"Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit/die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen.Das stimmt NICHT! Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen."

15.03.2020: Schulen in alle Bundesländern geschlossen

Die Corona-Krise zwingt viele Menschen, zuhause zu bleiben - und im eigenen Land. Die Einschränkungen im Alltag wirken sich spürbar im Einzelhandel aus. Zugleich schotten viele Nachbarländer ihre Grenzen ab, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete derweil am Samstagabend, dass inzwischen 3795 laborbestätigte Covid-19-Fälle in Deutschland registriert wurden -  733 mehr als am Vortag. Acht Menschen seien hierzulande an der Krankheit gestorben. Das RKI weitete zudem seine Liste der Coronavirus-Risikogebiete aus.

Bis Samstag hatten alle Bundesländer beschlossen, Schulen zu schließen oder den regulären Betrieb auszusetzen. Die Länder versuchten, Notbetreuungen auf die Beine zu stellen. Es geht dabei vor allem darum, dass Eltern in sogenannten kritischen Berufen, wie Polizei, Feuerwehr, Krankenpflege oder Rettungsdienst weiterhin zur Arbeit gehen können. Das Bundesarbeitsministerium (BMAS) rief alle Arbeitgeber dazu auf, pragmatische Lösungen mit ihren Beschäftigten zu finden. Auf die Schließung von Schulen und Kindergärten könne mit Homeoffice, kreativen Arbeitszeitmodellen, der Nutzung von Urlaub und Arbeitszeitkonten reagiert werden, sagte ein Sprecher.


15.03.2020: Kneipen in Berlin nicht mehr geöffnet

Im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie hat Berlin am Samstagabend den großen Teil des Hauptstadt-Nachtlebens für die nächsten fünf Wochen beendet. In den Abendstunden fuhr die Polizei die Kneipen ab und ließ sie schließen. Restaurants durften geöffnet bleiben. Trotzdem lagen ganze Straßenzüge etwa in den beliebten Ausgeh-Stadtteilen Neukölln, Kreuzberg und Friedrichshain weitgehend im Dunkeln. Im Zuge der drastischen Maßnahmen mussten auch alle Kinos dicht machen. Ebenso Fitnessstudios und Sportstätten. 

Die meisten Clubs hatten schon ab Freitag nicht mehr geöffnet. Einige U-Bahnlinien waren in der Samstagnacht auffallend leer. Private Feiern sind nur noch mit maximal 50 Teilnehmern erlaubt. Deren Namen und Kontaktdaten müssen die Gastgeber festhalten und aufbewahren. In der kommenden Woche schließen alle Schulen und Kitas. In den Krankenhäusern und Altenheimen ist Besuch nur noch sehr eingeschränkt und kurz erlaubt. Die Regeln gelten zunächst bis einschließlich 19. April.


15.03.2020: Spanien verhängt "Alarmzustand" - Bewegungsfreiheit eingeschränkt 

Spanien hat einen zweiwöchigen sogenannten Alarmzustand verhängt, der auf die Einschränkung der Bewegungsfreiheit im ganzen Land hinausläuft. Der Ministerrat der Links-Regierung erließ dazu am Samstag in Madrid ein entsprechendes Dekret, wie Ministerpräsident Pedro Sánchez am späten Abend bekanntgab. 

Das Dekret tritt am Montag um 8 Uhr morgens in Kraft. Sánchez sprach von "drastischen Maßnahmen". Der Alarmzustand sei für die längstmögliche Dauer von 15 Tagen ausgerufen worden, sagte der sozialistische Politiker. Eine Verlängerung müsste vom Parlament in Madrid genehmigt werden. 

Die Spanier dürften während des "Alarmzustands" nur in Ausnahmefällen aus dem Haus gehen. Erlaubt bleiben nach dem Dekret Fahrten zur Arbeit, zum Arzt sowie zum Kauf von Lebensmitteln und Medikamenten.

Die Bürger dürfen das Haus auch verlassen, um Kinder, Ältere und Hilfsbedürftige zu betreuen. Urlauber und andere Menschen dürfen zudem zu ihrem Hauptwohnsitz zurückzukehren. Vom Verbot ausgenommen sind auch Situationen von "höherer Gewalt". Die Einhaltung der Anordnungen werden gemäß Dekret die Sicherheitskräfte überwachen. 

Nach Italien ist Spanien das von der Krise am stärksten betroffene Land Europas. Die Zahl der Coronavirus-Fälle steigt seit Tagen sprunghaft an - Bilanz des Gesundheitsministeriums vom Samstagabend: mehr als 6000 Infektionen und über 190 Todesfälle.

Madrid darf nun neben den genannten Maßnahmen unter anderem zum Beispiel Lebensmittel und andere wichtige Güter rationieren und auch beschlagnahmen lassen, Interventionen in Fabriken und anderen Produktionsstätten anordnen und zur Umsetzung der Maßnahmen alle Sicherheitskräfte und auch die Armee mobilisieren.


15.03.2020: Rumänien ruft Notstand aus 

Angesichts der Ausbreitung des neuen Corona-Virus in Rumänien hat Staatspräsident Klaus Iohannis am Samstag den Notstand ausgerufen, der ab Montag gelten soll. Bis Samstagbend stieg die Zahl der nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten auf 109 - um sieben Fälle mehr als am Samstagmorgen. Der Notstand gibt den Behörden die rechtliche Grundlage für Maßnahmen, die Grundrechte beschränken, wie etwa temporäre Schließung der Grenzen, Fahrverbote, Einschränkung der Pressefreiheit. Konkrete Pläne hierzu wurden bisher nicht bekannt.

Davon unabhängig haben die Behörden am Samstag bereits verschärfte Vorsichtsmaßnahmen verfügt: Versammlungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 50 Teilnehmern wurden untersagt und die Hygienemaßnahmen beim Zugang zu Spitälern verschärft. Corona-Patienten erhielten Priorität bei der Aufnahme. Seit Auftreten der ersten Corona-Fälle in Rumänien kommen Einreisende aus den Risikogebieten im Ausland grundsätzlich für 14 Tage in Quarantäne, unabhängig davon, ob sie sichtbare Krankheitssymptome haben.


15.03.2020: Erster Corona-Toter in Dänemark 

In Dänemark ist am Samstag erstmals ein Patient im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie gestorben. Der 81-Jährige sei zunächst wegen anderer Krankheiten in eine Klinik gebracht worden, meldete die Kopenhagener Regionalregierung am Samstag. Dort wurde das Virus festgestellt und der Mann entsprechend isoliert. Um eine Ausbreitung des Coronavirus in dem Land zu verhindern, hat Dänemark indes seine Grenzen für Reisende aus anderen Ländern geschlossen. 


15.03.2020: Einreiseverbote für Europäer auch in Südostasien 

Gegen eine Ausbreitung des Coronavirus setzen auch Regierungen in Südostasien auf Einreiseverbote für europäische Bürger und Schulschließungen. Vietnam und Kambodscha schlossen von Samstag an für einen Monat ihre Grenzen für Reisende aus mehreren europäischen Ländern, darunter auch aus Deutschland.

In Indonesiens Hauptstadt Jakarta und in Kambodschas Hauptstadt Phom Penh sowie in der Touristenmetropole Siem Reap sollen die Schulen zwei Wochen lang geschlossen bleiben. Auch in der thailändischen Hauptstadt Bangkok soll in einigen Schulen in den kommenden 14 Tagen kein Unterricht stattfinden.

Die Zahl der Infektionen in den südostasiatischen Ländern steigt: In Malaysia gab es am Samstag 238 Fälle, auf den Philippinen 98, in Indonesien 96, Thailand 82, Vietnam 47 und in Kambodscha 7.


15.03.2020: Mindestens 35 weitere Coronafälle in Hamburg 

In Hamburg haben sich im Vergleich zu Freitag 35 weitere Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die Zahl der bestätigten Coronafälle stieg auf 158 in der Hansestadt, wie die Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte. Bei den neu gemeldeten Fällen gebe es überwiegend einen Zusammenhang mit Reisen in einem der vom Robert Koch-Institut (RKI) definierten Risikogebiete oder zu Personen, die Kontakt zu bereits Erkrankten hatten. Trotz der steigenden Infektionszahl seien die Fälle weiterhin nachverfolgbar.

Neben den staatlichen Theatern stellen nun auch die Hamburger Privattheater den Spielbetrieb vorübergehend ein. Vorstellungen im Winterhuder Fährhaus sind bis voraussichtlich 14. April abgesagt, wie die Schauspielstätte mitteilte. Damit reagieren die Theater auf die Aufforderung des Senatsbeschlusses vom Freitag. Die Tickets für das Winterhuder Fährhaus behielten ihre Gültigkeit und könnten bis zum Ende des Jahres 2022 eingelöst oder umgetauscht werden. Ausgefallene Termine sollen im Herbst nachgeholt werden. 

Auch die Schmidt-Bühnen, darunter das Schmidts Tivoli, das Schmidt Theater und das Schmidtchen, stellen den Betrieb ab Sonntag bis Ostermontag ein, wie der Kultur- und Gaststättenbetrieb am Freitag bekanntgab. Mit einem Livestream soll das Publikum ab nächster Woche aber trotzdem weiterhin die Möglichkeit haben, sich die Vorstellungen anzusehen. "Gerade jetzt muss die Welt weiter mit Kultur versorgt werden. Und das machen wir", sagte Schmidt-Chef Corny Littmann. Bereits gekaufte Karten behalten demnach ihre Gültigkeit.

Die Einstellung des Betriebs stelle für die privaten Bühnen eine finanzielle Herausforderung dar. Sie appellieren an die Behörden, an den staatlichen Rettungsprogrammen teilnehmen zu können. 

Das Tropen-Aquarium im Tierpark Hagenbeck bleibt ab sofort geschlossen. Die anderen Bereiche des Zoos sind aber zunächst weiterhin für Besucher offen, wie der Tierpark am Samstag mitteilte. Die Lage könne sich aber jederzeit ändern. Auch die Aussichtsplattform der Elbphilharmonie ist geschlossen.


15.03.2020: Schleswig-Holstein beschließt Einschränkung des sozialen Lebens 

Schleswig-Holsteins Landesregierung hat einen Erlass für Einschränkungen des sozialen Lebens beschlossen. "Wir werden diese Krise mit deutlichen Einschnitten für viele Menschen bestehen", sagte Ministerpräsident Daniel Günther am Samstag nach einer Sondersitzung seines Kabinetts in Kiel. Dafür seien aber klare Vorgaben und die Eigenverantwortung aller Bürger notwendig. "Zusammenhalt stärken, Abstand wahren - das ist meine herzliche Bitte an alle Menschen in Schleswig-Holstein."

Neben der Aussetzung von Schule, Kita und Hort ab Montag gibt es für Reiserückkehrer aus Risikogebieten und allen besonders betroffenen Gebieten laut Robert-Koch-Institut Zutrittsverbote zu allen öffentlichen Einrichtungen. Alle öffentlichen Veranstaltungen werden bis 19. April untersagt, die Regierung empfiehlt darüber hinaus den Verzicht auf private Veranstaltungen. Von dem Verbot sind Bars, Clubs, Diskotheken, Theater, Kino und Museen, Fitnessstudios, Schwimmbäder, Saunen und Angebote Volkshochschulen, Musikschulen und andere öffentliche und private Bildungseinrichtungen betroffen. Gleiches gilt für Zusammenkünfte in Sportvereinen, Freizeiteinrichtungen und Spielhallen sowie das Prostitutionsgewerbe.

Restaurants im Norden müssten die Kontaktdaten ihrer Besucher registrieren. Zwischen den Tischen gilt ein Mindestabstande von zwei Metern. "Der Gesundheitsschutz steht jetzt an erster Stelle" sagte Gesundheitsminister Heiner Garg. Gemeinsam könne es gelingen, das Virus zu bremsen.


15.03.2020: Dänemark hat Grenzen geschlossen

Dänemark hat am Samstag die Grenze geschlossen, um einer weiteren Ausbreitung von Sars-CoV-2 entgegenzuwirken. Anstatt stichprobenartig einzelne Fahrzeuge zu kontrollieren wie zuvor, lassen sich die Kontrolleure am Grenzübergang Krusau in der Nähe von Flensburg nun jeden einzelnen Pass zeigen. Wer keinen triftigen Grund hat einzureisen, wird an Absperrhütchen vorbei zurück nach Deutschland geschickt.


14.03.2020: Kambodscha untersagt Einreise aus Deutschland und weiteren Staaten

Kambodscha untersagt Bürgern aus Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und den USA ab Dienstag für 30 Tage die Einreise, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Das teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. 

Das südostasiatische Land hat bisher sieben bestätigte Covid-19-Erkrankungen. Darunter sind nach Medienberichten ein Kanadier und ein Belgier, die am Freitag in der in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh unter Quarantäne gestellt wurden. Laut Ministerium wurden drei britische Touristen zu Wochenbeginn positiv getestet und befinden sich ebenfalls in Isolation, so wie auch ein Einheimischer. Ein Mann aus China, dessen Infektion in Kambodscha zuerst bekannt wurde, hat sich mittlerweile erholt und ist vergangenen Monat ausgereist.



13.03.2020: Auch in NRW schließen Schulen

In Nordrhein-Westfalen schließen wegen des Coronavirus in der ersten Hälfte der kommenden Woche alle Schulen bis zu den Osterferien. Das hat das Kabinett am Freitag entschieden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus der Landesregierung erfuhr. Der genaue Schließungstag war zunächst noch offen - die "Rheinische Post" berichtete, dass die Schulen spätestens am Mittwoch geschlossen werden sollen. In NRW gibt es rund 5500 Schulen mit insgesamt etwa 2,5 Millionen Schüler.

Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf mehrere Quellen in der Landesregierung berichtete, soll bereits am Montag und Dienstag keine Schulpflicht mehr gelten. Ob auch Kitas von den Schließungen betroffen sind, ist dem Bericht zufolge noch unklar. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will um 14.30 Uhr die Details der Regelung vorstellen.

Die zweiwöchigen Osterferien in NRW beginnen am 6. April. Damit würden die Schulen etwa fünf Wochen geschlossen bleiben. Offen blieb zunächst die Betreuungsfrage für die Schülerinnen und Schüler.


13.03.2020: Berliner Clubs müssen wahrscheinlich schließen

Die Berliner Clubs und Discos müssen nach Medienberichten wegen der Ansteckungsgefahren mit dem Coronavirus voraussichtlich bald schließen. Auch die Lobbyorganisation Clubcommission Berlin schrieb am Freitagvormittag an ihre Mitglieder: "Wir rechnen damit, dass im Laufe des Tages eine entsprechende Verfügung, auch für kleinere Venues, angeordnet wird." Sprecher des Senats bestätigten das am Freitagvormittag zunächst nicht, widersprachen aber auch nicht. Sie verwiesen auf die Sondersitzung des Senats am Nachmittag und eine anschließende Pressekonferenz. 

Ob auch Bars und Kneipen von der geplanten Schließung betroffen sind, oder ob es nur um Orte geht, in denen getanzt wird, war am Freitagvormittag noch nicht klar. Ebenso wenig war bekannt, ab wann die Umsetzung erfolgen soll. 


13.03.2020: Schulen in ganz Niedersachsen schließen ab Montag

Niedersachsen schließt als nächstes Bundesland wegen der Ausbreitung des Coronavirus alle Schulen. Sie bleiben nach dpa-Informationen von Montag an dicht. Nach zwei Wochen außerplanmäßiger Schließung würden am 30. März nahtlos zwei Wochen Osterferien beginnen.


13.03.2020: In Bayern werden alle Schulen geschlossen

Nach dem Saarland hat auch Bayern beschlossen, alle Schulen und Kitas dicht zu machen, damit sich das Coronavirus nicht wieter ausbreiten kann. Bis zum Beginn der Osterferien am 6. April werden alle Kindergärten, Schulen und Kitas geschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr. Damit sind in Bayern faktisch bis zum 20. April die Bildungseinrichtungen geschlossen. 


13.03.2020: Tschechien schließt Grenze für Bürger mehrerer Europäischer Länder

Tschechien schließt seine Grenzen für Ausländer aus Italien, Deutschland, Spanien, Österreich, der Schweiz, Schweden, Norwegen, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Dänemark und Frankreich, die keinen festen Wohnsitz in dem EU-Mitgliedstaat haben.

Das erklärte Ministerpräsident Andrej Babis nach einer Krisensitzung am Donnerstag. Er stufte diese Staaten als Risikogebiete für eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus ein. In Tschechien gibt es bisher 96 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Virus.


13.03.2020: Erster Coronavirus-Toter in Indien

In Indien ist erstmals ein mit dem neuartigen Coronavirus infizierter Patient gestorben. Dabei handele es sich um einen 76-jährigen Mann mit den Vorerkrankungen Bluthochdruck und Asthma, wie das indische Gesundheitsministerium mitteilte. Bevor er vergangene Woche zu husten begann und sich Fieber entwickelte, habe er den gesamten Februar in Saudi-Arabien verbracht. Bei seiner Rückkehr nach Indien hat er nach Behördenangaben zunächst aber keine Symptome gezeigt. Im Krankenhaus sei dann ein Verdacht auf Covid-19 festgestellt worden, der Patient sei aber am Dienstag verstoben bevor die endgültige Bestätigung vorlag.

Wegen der Corona-Pandemie hatte Indien diese Woche alle Touristenvisa für einen Monat für ungültig erklärt. Bleiben darf nur, wer bereits im Land ist. Die Einreisebeschränkungen gelten auch für alle anderen Visa - mit einigen Ausnahmen beispielsweise für Diplomaten und Menschen mit einem Arbeitsvisum. Für Leute, die noch nach Indien dürfen, aber die aus Risikoländern wie Deutschland einreisen, gelten besondere Regeln: Sie müssen mindestens 14 Tage in Quarantäne.

Inzwischen gibt es in Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern 73 bestätigte Covid-19-Fälle. Diese Zahl hat sich in den vergangenen Tagen mehr als verdoppelt.


13.03.2020: Tirol und Salzburg schließen alle Skigebiete wegen Corona-Krise

Tirol und Salzburg schließen wegen der Corona-Epidemie vorzeitig alle Seilbahnen und beenden die Wintersaison vorzeitig. Das teilten die Landesregierungen der beiden österreichischen Bundesländer mit. Grund seien die Versuche des Alpenlandes, die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen.

Die Seilbahnen seien nur noch bis einschließlich Sonntag geöffnet, die Hotels und andere Beherbergungsbetriebe bis einschließlich Montag. Der Montag sei gewählt worden, damit eine "geordnete Rückreise der Gäste" aus den Skigebieten erfolgen könne, hieß es aus Innsbruck und fast wortgleich aus Salzburg.

Welche Skigebiete zudem bereits geschlossen wurden erfährst du hier:

Wegen Coronavirus: Diese Skigebiete mussten schon schließen


12.03.2020: Zahl der Coronavirus-Infektionen in Rheinland-Pfalz auf 52 gestiegen

Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Rheinland-Pfalz ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums innerhalb eines Tages von 29 auf 52 gestiegen. Die neue Zahl zum Stand um 10.30 Uhr am Mittwoch nannte Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. "Wir befinden uns momentan in einer Krisensituation", stellte die SPD-Politikerin fest und fügte hinzu:"Wir sind gut vorbereitet, wir sind auch vorbereitet auf das, was noch kommt." Jeweils erste Fälle meldeten unter anderem die zuständigen Behörden im Westerwaldkreis, im Kreis Südliche Weinstraße sowie in der Stadt Trier. Infiziert wurden zumeist Urlauber aus Italien und Österreich.


12.03.2020: Halle schließt alle Schulen und Kitas

Als erste deutsche Großstadt greift Halle zu einer solch drastischen Maßnahme: Um die weitere Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, schließt die größte Stadt Sachsen-Anhalts von diesem Freitag an alle Kindertagesstätten und Schulen. Das gelte vorerst bis zum 27. März, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Donnerstag. Zudem seien alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt.

In Halle sind laut Wiegand aktuell sieben Infektionsfälle nachgewiesen. Sachsen-Anhalt war lange das einzige Bundesland ohne nachgewiesene Sars-CoV-2-Infektion. Die ersten Fälle waren am Dienstag bekanntgeworden.


12.03.2020: CDU verschiebt Parteitag wegen Corona-Krise

Die CDU verschiebt wegen der Corona-Krise ihren für den 25. April geplanten Sonderparteitag zur Wahl eines Nachfolgers der scheidenden Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Ein neuer Termin steht noch nicht fest, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag erfuhr.


12.03.2020: Erster Todesfall nach Corona-Infektion in Baden-Württemberg 

In Baden-Württemberg ist erstmals ein positiv auf das neuartige Coronavirus getesteter Mensch gestorben. Es handle sich um einen 67 Jahre alten Mann aus dem Rems-Murr-Kreis, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Sein Leichnam sei positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden sei, nachdem auch seine drei Jahre ältere Ehefrau am Coronavirus erkrankt war. Es ist der bislang vierte Todesfall in Deutschland.

Im Rems-Murr-Kreis waren in der vergangene Woche mehrere Infektionen mit dem Virus aufgetreten. Der Mann war im Februar aus dem Kongo zurückgekehrt und vor wenigen Tagen zu Hause gestorben. Nach der Erkrankung der Frau habe man Zweifel bekommen und den Test durchgeführt, sagte ein Sprecher des Ministeriums. "Damit handelt es sich um den ersten Todesfall mit Coronavirus im Land Baden-Württemberg", sagte er weiter.

Die Zahl der mit dem Virus Sars-CoV-2 infizierten Menschen in Baden-Württemberg stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis Mittwochabend auf 335, neue Zahlen lagen zunächst nicht vor. 


12.03.2020: Zwei positiv auf Coronavirus getestete Ärzte in Uniklinik Rostock

In der Universitätsmedizin Rostock sind zwei Ärzte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Infektiologie der Unimedizin Rostock, Emil Reisinger, bestätigte am Donnerstag entsprechende Informationen der Deutschen Presse-Agentur.

Weitere Details zu den Arbeitsplätzen oder dem Umfeld der Ärzte wollte Reisinger nicht nennen. Die Personen im Umfeld der Ärzte werden jetzt untersucht. Die Arbeit an der Klinik sei nicht beeinträchtigt.


12.03.2020: Stars in Quarantäne: Tom Hanks und Rita Wilson mit Coronavirus infiziert

Tom Hanks und seine Frau Rita Wilson haben sich eigenen Angaben nach mit SARS-CoV-2 infiziert. Sie befinden sich nun in Quarantäne. Dies gab Tom Hanks am Mittwochabend auf seinen Social Media Kanälen bekannt. Demnach seien sie in Australien und hätten sich wie bei einer Erkältung müde und fiebrig gefühlt.

Tweet von Tom Hanks


12.03.2020: Myfest und Karneval der Kulturen in Berlin abgesagt

Wegen der Coronakrise fallen dieses Jahr das Myfest und der Karneval der Kulturen aus. Das sagte ein Sprecher des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg am Donnerstagmorgen. Damit sind zwei der bekanntesten und größten Straßenfeste der Hauptstadt betroffen. Zuvor hatte der "rbb" berichtet. Zu Hintergründen machte der Sprecher noch keine Angaben. Der "rbb" nannte den hohen Aufwand der Vorbereitungen als Grund.

Rund eine Million Besucher feierten vergangenes Jahr nach Angaben der Organisatoren in Kreuzberg den Karneval der Kulturen. Er findet seit 1996 jeweils am Pfingstwochenende statt. Zum Myfest strömen jedes Jahr gewöhnlich Zehntausende überwiegend junge Menschen ebenfalls nach Kreuzberg, um den 1. Mai zu feiern. Die Party gibt es seit 2003.


12.03.2020: Weltgesundheitsorganisation spricht von einer Pandemie

Die Ausrufung der Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation am frühen Mittwochabend zeige, dass konsequentes Handeln unerlässlich sei. Ein entsprechender Erlass gehe Donnerstag an die Landkreise und kreisfreien Städte. 


12.03.2020: Risikogebiet direkt an deutscher Grenze

Nach einer sprunghaften Zunahme von Corona-Infektionen vor allem in der an Deutschland grenzenden französischen Region Grand Est wird aus dem Saarland der Ruf nach einem grenzüberschreitenden Krisenstab in der Großregion laut. Das Robert Koch-Institut (RKI) stufte die französische Region, zu der das Elsass und Lothringen gehören, als Coronavirus-Risikogebiet ein.

Diese Einstufung gilt auch für Italien sowie für Provinzen in China und Südkorea sowie den Iran.


12.03.2020: Österreich schließt Schulen bis zu den Osterferien

Zur Eindämmung des Coronavirus werden in Österreich die Schulen eine Zeit lang geschlossen. Betroffen seien zunächst ab kommendem Montag alle Oberstufenschüler, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch mit. Ab nächstem Mittwoch werde auch der Unterricht für alle anderen Schüler eingestellt.

Es werde aber für diese die Möglichkeit der Betreuung in den Schulen geben. Die Schulschließungen dauern laut Kanzler zunächst bis zum 3. April, dem Beginn der Osterferien. Die Bundesregierung appellierte auch an Eltern, Kindergartenkinder möglichst zu Hause zu lassen.


12.03.2020: Dänemark schließt wegen Covid-19 alle Schulen und Kitas

Dänemark schließt aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus ab Montag für zwei Wochen alle öffentlichen Schulen und Kindertagesstätten. Alle Schüler und Studenten werden ab Freitag vorläufig für zwei Wochen nach Hause geschickt, dasselbe gilt für nicht zwingend benötigte Mitarbeiter im öffentlichen Sektor.

Für die Altenpflege, den Gesundheitssektor und die Polizei gelte das nicht, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen, nachdem sich die Zahl der bestätigten Infektionsfälle in Dänemark seit Wochenbeginn auf 514 mehr als verzehnfacht hatte. Auch Bibliotheken und Freizeiteinrichtungen werden geschlossen. 

Eltern sollten ihre Kinder wenn möglich zu Hause behalten, sagte Frederiksen. "Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation." Die Experten seien sich sicher, dass nur eine Sache wirksam gegen eine rasche Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 helfe, nämlich eine Verringerung des Kontakts zwischen den Menschen. Auch sie selbst werde wie ihre Minister nicht dringend notwendige Treffen und Termine absagen.


12.03.2020: USA erlassen wegen Coronavirus 30-tägigen Einreisestopp aus Europa 

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus verhängen die USA einen Einreisestopp für Ausländer aus Europa. "Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen", sagte Trump am Mittwochabend im Weißen Haus in einer Ansprache an die Nation. Amerikaner, die sich entsprechenden Tests unterzögen, seien ausgenommen. Die Maßnahme gelte außerdem nicht für Reisende aus Großbritannien. Trump sagte zur Begründung, die EU habe nicht dieselben Schutzmaßnahmen wie die USA ergriffen und Reisen aus China nach Europa nicht früh genug gestoppt. 

Trump hatte Ende Januar bereits einen Einreisestopp für ausländische Reisende verfügt, die in den 14 Tagen zuvor in China gewesen waren.

Ende Februar erließ der US-Präsident dann eine entsprechende Regelung für Ausländer, die sich in den zwei Wochen zuvor im Iran aufgehalten haben. Zugleich wurden die Reisehinweise für betroffene Landesteile in Italien und Südkorea verschärft. Im Iran, in Südkorea und in Italien hat sich das Virus rasant ausgebreitet. 

Trump hatte am Mittwoch bei einem Treffen mit Chefs von Banken gesagt, in China und Asien flaue die Krise ab. "Wie Sie wissen, haben wir einen anderen Teil der Welt, Europa, der in einer sehr schwierigen Verfassung ist." Kurz zuvor hatte der geschäftsführende Vize-Heimatschutzminister Ken Cuccinelli bei einer Anhörung im Kongress gesagt, Reiseeinschränkungen für Europa würden erwogen.

"Europa stellt ein einzigartiges Problem dar." Grund dafür sei, dass es im Schengen-Raum grenzüberschreitende Bewegungsfreiheit gebe. Daher stelle sich die Frage, "wie man Europa als Ganzes behandelt". 


11.03.2020: Weitere Messen wegen Coronavirus abgesagt 

Die Liste der wegen des Coronavirus abgesagten oder verschobenen Messen in Frankfurt wird immer länger. Am Mittwoch wurde die für Mitte Mai geplante Touristik-Messe IMEX vom Veranstalter abgesagt, nachdem das Land Hessen sich gegen Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern ausgesprochen hatte. Die für 3400 Aussteller und 5100 Fachbesucher ausgelegte IMEX reiht sich ein in mehrere bereits betroffene Messen. Am Dienstag war die Landwirtschaftsmesse Land und Genuss ins kommende Jahr verschoben worden.

Der für Mitte Mai in Rostock und Schwerin geplante Germany Travel Mart (GTM), die wichtigste Vertriebsveranstaltung für den deutschen Tourismus, ist wegen der Ausbreitung des Coronavirus auf das kommende Jahr verschoben worden. Die Sicherheit der mehr als 1000 Teilnehmer stehe an vorderster Stelle, sagte Petra Hedorfer, Vorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus, am Mittwoch in Frankfurt. Bei der Veranstaltung wären die Teilnehmer aus mehr als 45 Ländern zu rund 20 000 persönlichen Verabredungen zusammengekommen. "Der persönliche Kontakt und Austausch gehören zur DNA des GTM."

Die Spielemesse E3 ist als weitere Großveranstaltung der Tech-Branche wegen der Coronavirus-Ausbreitung abgesagt worden. Man wolle daran arbeiten, Produkt-Vorstellungen ins Netz zu verlegen, kündigten die Veranstalter am Mittwoch an. Die E3 in Los Angeles ist traditionell eine der wichtigsten Plattformen für die Präsentation neuer Spieletitel. In diesem Jahr hatten allerdings bereits mehrere Branchen-Schwergewichte wie Sony ihre Teilnahme abgesagt. Die diesjährige E3 sollte vom 9. bis zum 11. Juni stattfinden. 


11.03.2020: Lufthansa-Konzern streicht 23.000 Flüge bis zum 24. April

Der Lufthansa-Konzern hat seine Ankündigungen wahr gemacht und wegen des Coronavirus 23 000 Flüge in der Zeit bis zum 24. April gestrichen. Weitere Annullierungen seien sowohl für diese Wochen als auch für einen späteren Zeitraum zu erwarten, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt.

Die Kapazitätsanpassungen betreffen hauptsächlich Europa, Asien und den Nahen Osten. Bei den Streichungen werde darauf geachtet, sämtliche Ziele mit mindestens einer Gruppen-Airline erreichbar zu halten. Der Konzern hat rund 780 Flugzeuge in der Flotte, die im vergangenen Jahr durchschnittlich 3226 Flüge pro Tag absolviert haben.


11.03.2020: Spahn: Corona-Krise "möglicherweise bis zum Jahreswechsel"

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält es für denkbar, dass die Corona-Krise das Leben in Deutschland bis zum Ende des Jahres beeinträchtigt. "Wir reden hier über Monate, möglicherweise bis zum Jahreswechsel", sagte Spahn am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Bundestag. Dort war der Minister nach weiteren Finanzhilfen gefragt worden, um wirtschaftliche Einbußen im Bereich Tourismus und Gastronomie abzufedern. Spahn räumte ein, dass zusätzliche Unterstützung notwendig werde, "wenn das länger als ein paar Wochen geht - und davon ist auszugehen".


11.03.2020: Dritter Corona-Toter in Deutschland

Traurige Nachrichten! Wie die "Rheinische Post" berichtet, ist im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen ein weiterer Patient an den Folgen der Corona-Infektion gestorben. Es ist der zweite Todesfall im Kreis Heinsberg und der dritte insgesamt in Deutschland. 


11.03.2020: Erster Fußballprofi in Deutschland positiv getestet

Timo Hübers, der für Hannover 96 spielt, ist als erster Fußballprofi in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Bild berichtet, befinde er sich derzeit in häuslicher Quarantäne und habe seit seiner Infektion bei einer Veranstaltung in Hildesheim keinen Kontakt mit seinen Teamkollegen gehabt.


11.03.2020: Hamburg untersagt große Veranstaltungen

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus will die Hamburger Gesundheitsbehörde Veranstaltungen mit mehr als

1000 Menschen untersagen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch. Damit werden die nächsten Heimspiele der Fußball-Zweitligisten Hamburger SV und FC St. Pauli ohne Zuschauer ausgetragen. Zuvor hatte "bild.de" darüber berichtet.


11.03.2020: Jamaika lässt Urlauber aus Deutschland nicht mehr ins Land 

Auch Jamaika lässt nun wegen des Coronavirus keine Urlauber aus Deutschland mehr ins Land. Unter anderem aus Deutschland wird Reisenden ab 12. März ausnahmslos die Einreise verweigert, wie das Jamaica Tourist Board mitteilt. Das Karibikland folgt damit Ländern wie Israel und Zypern, die Einreisen aus der Bundesrepublik verweigern, sofern sich die ankommende Person nach der Ankunft nicht in eine 14-tätige Quarantäne begeben.

Jamaika reagiert laut Tourist Board auf den ersten bestätigten Covid-19-Fall in dem Land. Demnach wurde das Virus bei einer Frau nachgewiesen, die aus dem Vereinigten Königreich zurückgekehrt war.


11.03.2020: Österreich stellt Personen-Zugverkehr von und nach Italien ein

Die Auswirkungen des Kampfes gegen das Coronavirus werden immer spürbarer. Der Personen-Zugverkehr von und nach Italien über die österreichische Grenze ist eingestellt. "Wir folgen den Anweisungen der Behörden", sagte ein Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) am Mittwoch. Nicht betroffen sei der Güterverkehr.

Als vorläufig letzter Zug habe am Vormittag ein Eurocity aus Italien in Richtung Innsbruck und München die Grenze passiert. 


11.03.2020: Tiroler Polizei bereitet Kontrollen an Grenze zu Italien vor

Die von Österreich im Kampf gegen das Coronavirus angekündigten Kontrollen an der Grenze zu Italien sollen am Mittwoch beginnen. Derzeit liefen die "aufwendigen Vorbereitungen", sagte Polizeisprecher Stefan Eder am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Für die Kontrollen seien "bauliche Maßnahmen" erforderlich, unter anderem müssten Leitplanken abmontiert werden. Zudem sei zu klären, wohin die Fahrzeuge jeweils geleitet werden und wie genau mit zu erwartenden Staus umgegangen wird. Eine genaue Startzeit für die Kontrollen nannte er nicht. 

Die österreichische Regierung hatte am Dienstag weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt. Kontrollen an der Grenze zum südlichen Nachbarland Italien werden dadurch in nächster Zeit wieder zur Normalität. Fast niemand aus Italien darf mehr aus beruflichen oder privaten Gründen zu Zielen in Österreich fahren. Für Touristen, die jetzt noch in Italien sind, gilt: Die Durchreise durch Österreich ist möglich - aber ohne Stopp.

In der Alpenrepublik gab es mit Stand Mittwochmorgen 206 bestätigte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 und keine Todesfälle. Die österreichische Regierung begründete die drastischen Maßnahmen unter anderem mit der starken Verbreitung des Virus in Norditalien.


11.03.2020: Aus für Großveranstaltungen jetzt auch in Baden-Württemberg 

Immer neue Coronavirus-Fälle in Baden-Württemberg und noch ist kein Ende absehbar: Die Landesregierung sieht sich deshalb zum Verbot von Veranstaltungen mit als 1000 Menschen gezwungen. Eine entsprechende Verordnung auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes werde auf den Weg gebracht, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an. Baden-Württemberg folgt damit anderen Bundesländern, darunter Bayern und Nordrhein-Westfalen. Insgesamt stieg die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Patienten im Südwesten bis Dienstagabend auf 277.

Das Verbot von mehr als 1000 Zuschauern bei Veranstaltungen wird vor allem den Sport, Messen und die Kultur hart treffen, aber auch das Handwerk und den Tourismus. Das Kabinett werde die Rechtsverordnung im Laufe der kommenden Tage beschließen, kündigte das Gesundheitsministerium an. Eine generelle Schließung von Schulen und Kitas war zunächst aber in keinem Bundesland vorgesehen.

Ziel des Verbots sei es auch, eine unkontrollierte, schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern, sagte Lucha. Allerdings steigt die Zahl der Infektionen bereits seit Tagen auch in Baden-Württemberg stark - und sie wird allen Anzeichen nach weiter zunehmen. Ein Ende ist nach Einschätzung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) noch lange nicht in Sicht. Im Gegenteil, man stehe erst am Anfang der Ausbreitung, sagte Kretschmann in Stuttgart. Ziel sei es weiter, die Ausbreitung zu bremsen.

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Die Hotels und Gaststätten bekommen die Folgen der Vorsichtsmaßnahmen schon voll zu spüren. Im Durchschnitt lägen die Umsatzeinbußen jetzt bei einem Drittel, sagte Tourismusminister Guido Wolf (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem die Absagen von Messen, Tagungen, Firmenveranstaltungen und Geschäftsreisen führten zu einer enormen Zahl von Stornierungen. In diesem Bereich liege der Rückgang des Buchungsvolumens bei rund 80 Prozent.


11.03.2020: EU: 25 Milliarden Euro sollen Wirtschaft gegen Virus helfen 

Mit 25 Milliarden Euro will die Europäische Union ihre Wirtschaft gegen die schlimmsten Folgen der Coronavirus-Epidemie wappnen. Nach einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag entsprechende Finanzhilfen an. Das Geld komme aus den Strukturfonds und solle rasch fließen, sagte von der Leyen. Die EU wolle damit unter anderem das Gesundheitswesen, den Arbeitsmarkt sowie kleinere und mittlere Unternehmen stützen. 

EU-Ratspräsident Charles Michel, der das virtuelle Gipfeltreffen einberufen hatte, kündigte tägliche Schaltkonferenzen der europäischen Innen- und Gesundheitsminister an. Die Staats- und Regierungschefs hätten sich am Dienstagabend auf vier Punkte für ein gemeinsames Vorgehen geeinigt: 

  • Die Ausbreitung des Virus müsse begrenzt werden. Die Gesundheit der EU-Bürger habe höchste Priorität. Alle Maßnahmen sollten auf wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen beruhen und angemessen sein, damit sie keine übermäßigen Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
  • Die Kommission solle den Bedarf an medizinischem Material ermitteln und Vorschläge gegen eine mögliche Knappheit machen. "Es muss sichergestellt werden, dass der Binnenmarkt richtig funktioniert und ungerechtfertigte Hindernisse verhindert werden", sagte Michel. Zuvor hatte es Kritik an deutschen und französischen Ausfuhrbeschränkungen für Schutzmasken gegeben.
  • Die Forschung soll verstärkt werden, um einen Impfstoff zu finden. Die Kommission habe dazu bereits 140 Millionen Euro bereitgestellt und 17 Projekte dafür ausgewählt.
  • Im Vorgehen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise wollen die Union und ihre Mitgliedstaaten "alle notwendigen Instrumente nutzen". Das gelte insbesondere für die Liquidität, die Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen und die Arbeitnehmer, sagte Michel nach der Schaltkonferenz, an der auch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, teilnahm.

Der Ratspräsident kündigte an, dass die Staats- und Regierungschefs erneut bei ihrem Gipfeltreffen am 26. und 27. März über die Lage beraten wollen. Der Gipfel solle regulär in Brüssel stattfinden.


10.03.2020: Spanien verbietet alle Italien-Flüge und schließt das Parlament

Im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie hat Spanien weitere Maßnahmen ergriffen. Alle direkten Flüge von und nach Italien würden ab Mitternacht bis zum 25. März verboten, teilte die linke Regierungskoalition nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in Madrid mit. Außerdem würden alle Tagungen des Parlaments ab sofort und für mindestens eine Woche ausgesetzt.

Beide Maßnahmen hätten "nur ein Ziel", sagte Regierungssprecherin María Jesús Montero. "Den Schutz der Menschen." Sie könnten wenn nötig verlängert werden, betonte sie.


10.03.2020: Auswärtiges Amt: Mindestens 100 Deutsche auf Malediven gestrandet 

Nach Verdachtsfällen hatte die maledivische Regierung die zwei Touristeninseln Kuredu und Sandies Bathala Island vorübergehend abgeriegelt. Alle Touristen auf den Inseln dürften diese zurzeit nicht verlassen, hieß es. Die Hotels würden aber die Kosten für den unfreiwilligen Weiteraufenthalt auf den Inseln übernehmen, sagten Sprecher der betroffenen Hotels der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.


10.03.2020: Thüringen sagt Gedenkfeier zu Buchenwald-Befreiung ab

Die für Anfang April geplante zentrale Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen wird wegen Bedenken zum neuartigen Coronavirus abgesagt. Das habe die Landesregierung unter anderem gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und in Abstimmung mit Gesundheitsämtern beschlossen, teilte Regierungssprecher Günter Kolodziej am Dienstag in Erfurt mit.

Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen. Doch in Anbetracht der bei der Feier erwarteten älteren Gäste - darunter auch Überlebende der Konzentrationslager - sei das Risiko zu hoch. Eine alternative Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr werde noch geprüft.


10.03.2020: Coronavirus-Fall im Norden Zyperns - Deutsche Touristen betroffen

Bei einer 65 Jahre alte Urlauberin aus Deutschland ist auf Zypern eine Coronavirus-Infektion nachgewiesen worden. Ihre Reisegruppe von 30 Touristen sei in einem Hotel in der Hafenstadt Famagusta unter Quarantäne gestellt worden. Dies teilten die Behörden im türkisch-besetzten Teil der Insel am Dienstag mit, berichtete der zyprische Staatsrundfunk (RIK).

Damit stieg die Zahl der Erkrankungen auf der Touristeninsel auf drei. Die zyprischen Gesundheitsbehörden hatten am Montag erstmals zwei Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus im griechisch-zyprischen Südteil der Insel bestätigt. Weil einer der Erkrankten ein Arzt ist, war am Montagabend das Allgemeine Krankenhaus der Inselhauptstadt Nikosia unter Quarantäne gestellt worden. Neue Patienten werden seitdem in Krankenhäusern anderer Städte sowie in Privatkliniken behandelt, berichtete der zyprische Staatsrundfunk am Dienstag.


10.03.2020: Dänemark stoppt Flugverkehr aus Coronavirus-Zentren

Flugzeuge aus besonders vom Coronavirus betroffenen Regionen dürfen bis auf Weiteres nicht mehr in Dänemark landen. Der Flugverkehr aus den sogenannten roten Zonen - dazu zählen der Iran, weite Teile Norditaliens sowie Gebiete in Österreich, China und Südkorea - werde eingestellt, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Von Reisen in diese Gebiete solle man dringend absehen. Nach Angaben des dänischen Verkehrsministeriums tritt die Maßnahme um Mitternacht in der Nacht zum Mittwoch in Kraft. Sie gilt zunächst für 14 Tage, kann jedoch bei Bedarf verlängert werden.

"Diese Situation kann sich ernsthaft, sehr ernsthaft entwickeln", sagte Frederiksen. Als sie am Freitag zu einer Pressekonferenz geladen habe, seien es 21 bestätigte Infektionsfälle in Dänemark sowie zwei auf den Färöer-Inseln gewesen. Nur vier Tage später seien es jetzt bereits 156. Im Gesundheitswesen drohe ein personeller Engpass, sollte sich das Virus weiter verbreiten, sagte sie.


10.03.2020: Österreich will Einreise aus Italien weitgehend stoppen

Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus setzt Österreich auf drastische Maßnahmen. Die Einreise aus Italien werde weitgehend gestoppt, sagte Kanzler Sebastian Kurz am Dienstag in Wien. Ausnahmen seien nur mit ärztlichem Attest möglich. Was die österreichischen Staatsbürger betreffe, die sich in Italien aufhielten, werde deren Rückholung in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium organisiert, sagte Kurz. Nach der Ankunft zu Hause müssten aber alle für zwei Wochen in häusliche Isolation. Oberstes Ziel sei es, die Einschleppung der Erkrankung zu verhindern, sagte Kurz.

Außerdem werden bis Anfang April alle Veranstaltung in geschlossenen Gebäuden mit mehr als 100 Menschen verboten. Davon betroffen sind unter anderem Theater und Konzerte. Für Veranstaltungen im Freien gilt ein Verbot ab einer Größe von mehr als 500 Menschen. 

In Österreich sind bisher 158 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. "Wir haben nach wie vor diese geringe Zahl an Fällen, aber es geht darum, dass wir die Ausbreitung oder das Tempo der Ausbreitung reduzieren", sagte Kurz. Für einige Wochen sei es nun nötig, das soziale Leben zu reduzieren.


10.03.2020: Pressekonferenz Robert-Koch-Institut: "Es ist eine ernste Situation"

RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar Wieler äußerte sich zur aktuellen Lage bei einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag wie folgt: "Es ist eine ernste Situation. Ich fordere alle Bürgermeister und Landräte auf, ihre Krisenpläne zu aktivieren. Ich fordere alle Ärzte, Ärztinnen, alle Hospitäler auf, ihre Krisenpläne zu aktivieren. Die Krankenhäuser müssen sich darauf vorbereiten, wenn sie mehr schwere Fälle haben, dass sie die entsprechenden Strukturen in ihren Krankenhäusern anpassen. Und das ist wichtig. Wir stehen am Anfang dieser Epidemie. Und wir werden sie nur bewältigen, wenn alle Verantwortungsträger in unserem Land mit dieser bevorstehenden Krise entsprechend umgehen."


10.03.2020: Flug annulliert wegen Corona: Die Regeln für Entschädigungen 

Fluggesellschaften streichen derzeit ihre Flugpläne zusammen, weil die Nachfrage wegen des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 eingebrochen ist. Viele Passagiere werden deshalb umgebucht, Flugzeiten oder gar der Flugtag ändern sich. Eine Entschädigung gibt es allerdings nicht immer.

Der Anspruch hängt von dem Zeitpunkt ab, an dem die Airline einen Passagier in Kenntnis setzt. Wenn das Unternehmen 14 Tage vor Abreise oder früher über die Änderung der Flugzeit oder des Flugdatums informiert, gibt es keine Ausgleichszahlung nach der EU-Fluggastrechteverordnung. Darauf weist der Reiserechtler Paul Degott aus Hannover hin.

Annulliert die Airline dagegen weniger als zwei Wochen vor Abflug aus betriebswirtschaftlichen Gründen einen Flug und bucht den Passagier um, steht diesem Entschädigung zu. Dass das Coronavirus in Europa grassiert, ist bezogen auf einen einzelnen Flug nach Ansicht von Degott noch kein außergewöhnlicher Umstand: "Corona ist jetzt der Joker der Airlines, aber das ist zu kurz gegriffen."

Die Fluggesellschaft sei bei kurzfristigen Annullierungen nur von der Zahlungspflicht befreit, wenn der Passagier im Prinzip gar nicht mehr einreisen könne - wie zum Beispiel momentan in Israel. 


10.03.2020: Jetzt alle Bundesländer betroffen

In Sachsen-Anhalt wurde nun auch ein Coronavirus-Fall gemeldet, wie die Tagesschau berichtet. Demnach handle es sich um einen 20-Jährigen aus Halle, bei dem das Virus identifiziert worden sei. Somit gibt es nun Fälle in allen deutschen Bundesländern.


10.03.2020: Erstes Bundesliga-Geisterspiel

Das Bundesligaspiel Mittwochabend zwischen Gladbach und Köln wird das erste Geisterspiel der Bundesligageschichte - das alles wegen der Corona-Krise. Insgesamt gibt es schon neun Bundesligapartien, die ohne Zuschauer stattfinden werden. Fußballfans müssen sich aber wohl auf zahlreiche weitere Geisterspiele einstellen. 


10.03.2020: Aus Deutschland einreisen? In manchen Ländern nicht möglich 

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus gibt es an vielen Landesgrenzen verstärkt Einreisekontrollen - inklusive Messungen der Körpertemperatur, Quarantänemaßnahmen bei Verdachtsfällen und einzelnen Einreisesperren. Für Reisende aus Deutschland gelten unter anderem in diesen Ländern weiter reichende Beschränkungen:

  • ITALIEN: In der gesamten Lombardei sowie verschiedenen weiteren Provinzen in Norditalien gilt schon seit Sonntag eine stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit, zunächst bis zum 3. April. Die Ausreise nach Deutschland ist allerdings weiterhin auch von dort möglich. Im gesamten Land sollen die rund 60 Millionen Einwohner nun seit Dienstag möglichst zu Hause bleiben. In ganz Italien sind Fahrten in andere Orte nur eingeschränkt erlaubt. Deutsche können aber weiter ein- und ausreisen. Deutsche Fluggäste erhalten zum Beispiel in Rom bei der Abreise "Aussteigkarten", wo sie Adresse, Telefonnummer und Flugdaten eintragen müssen, um im Notfall später besser auffindbar zu sein - etwa wenn im Flieger ein Mensch saß, der positiv getestet wird.
  • ISRAEL: Von Donnerstagabend (12.3.) an dürfen keine Touristen mehr in das Land einreisen, außer wenn sie glaubhaft beweisen können, dass sie sich für 14 Tage in Quarantänebedingungen begeben können. Dies gilt zunächst zwei Wochen. Das ohnehin schon für Deutsche und einige andere Ausländer geltende Verfahren betrifft nun alle Reisende. 
  • CHINA: Für Reisende aus Deutschland gibt es bisher keine grundsätzliche Quarantäne-Pflicht. Das Auswärtige Amt schreibt jedoch, dass nach der Einreise nach China damit gerechnet werden müsse. Die Entscheidung über Isolationsmaßnahmen wird von unterschiedlichen Behörden auf verschiedenen Ebenen getroffen und kann sich auch innerhalb einer Stadt unterscheiden. In der Sonderverwaltungszone Macao etwa müssen sich Reisende, die sich in den letzten 14 Tagen in Deutschland aufgehalten haben, zwei Wochen lang medizinisch überwachen lassen.
  • RUSSLAND: Wer aus Deutschland nach Moskau einreist, muss selbstständig eine zweiwöchige Quarantäne durchführen. Nach der Ankunft in der russischen Hauptstadt sollen Reisende sich bei einer Hotline melden. Die Bestimmungen gelten bislang nur für Moskau.
  • BHUTAN: Das Königreich im östlichen Himalaya hat allen ausländischen Touristen vorerst die Einreise untersagt, nachdem ein US-Amerikaner positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde. Es war der erste bestätigte Fall in Bhutan.
  • NEPAL: Das asiatische Land vergibt ab Dienstag keine Visa mehr für Deutsche direkt bei der Ankunft. Vor ihrer Abreise müssen die sich bei der nepalesischen Botschaft um ein Visum bewerben und der Bewerbung einen negativen Covid-19-Test beilegen.
  • MALEDIVEN: Zwei Resort-Inseln sowie eine von Einheimischen bewohnte Insel dürfen wegen einiger Verdachtsfälle vorübergehend weder betreten noch verlassen werden.
  • UGANDA: Reisende aus Deutschland müssen sich im ostafrikanischen Land zwei Wochen in Selbst-Quarantäne begeben. Wer sich nicht daran hält, wird zwangsweise in eine institutionelle Quarantäne eingewiesen.
  • LIBERIA: Für Einreisende aus Deutschland ist eine 14-tägige Quarantäne in einem staatlichen Beobachtungszentrum des westafrikanischen Landes vorgesehen.
  • KIRIBATI, MARSHALLINSELN und SAMOA: Die pazifischen Inselstaaten haben ein Einreiseverbot für Reisende aus Deutschland verhängt.
  • EL SALVADOR: Alle Reisenden, die sich in den 30 Tagen vor Ankunft in Deutschland aufgehalten haben, dürfen derzeit nicht in das Land in Zentralamerika einreisen. Das gilt auch für Transit-Passagiere.
  • KASACHSTAN: Von Donnerstag (12.3) an ist für Ausländer aus Deutschland, Spanien und Frankreich die Einreise in die Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien verboten. Kasachische Bürger, die aus diesen Ländern einreisen, müssen in eine zweiwöchige Quarantäne.

10.03.2020: Zwei Todesfälle in Deutschland

Erstmals sind in Deutschland zwei Menschen nach Erkrankungen mit dem neuen Coronavirus gestorben. 

Das erste Todesopfer in Deutschland ist eine 89-jährige Frau aus Essen. Sie sei an einer Lungenentzündung in Folge der Coronavirus-Infektion gestorben, teilte die Stadt mit. Sie sei seit Anfang März in der Universitätsklinik behandelt worden.

Das zweite Todesopfer wurde ebenfalls in Nordrhein-Westfalen gemeldet. Dabei handelt es sich um einen 78-jährigen Mann aus Gangelt im besonders betroffenen Kreis Heinsberg. Der Mann habe unter Vorerkrankungen wie Herzproblemen und Diabetes gelitten, sagte der Heinsberger Landrat Stephan Pusch. Er sei an Herzversagen gestorben.   

Am Sonntag war bereits ein Feuerwehrmann aus Hamburg in Ägypten am Coronavirus gestorben. Die Zahl der Infizierten in Deutschland stieg auf 1139, knapp die Hälfte davon verzeichnete NRW. 


10.03.2020: Italien wird zur Sperrzone

In Italien haben sich mittlerweile fast 10.000 Menschen angesteckt, mehr als 460 sind gestorben. Am Wochenende hatte die Regierung die Lombardei und andere Gegenden in Norditalien zu Sperrzonen erklärt. Aus ihnen hinaus und in sie hinein darf man nur mit triftigen Gründen - zum Beispiel aus Arbeitsgründen. 

Nun werden die Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit auf das ganze Land ausgeweitet. Internationale Zug- und Flugverbindungen sowie der öffentliche Nahverkehr sollen nicht ausgesetzt werden. Dafür bleiben Schulen, Universitäten und Kindergärten im ganzen Land bis mindestens 3. April geschlossen. Auch alle Sportveranstaltungen, eingeschlossen der Spiele der Serie A, werden ausgesetzt. 

Unklar ist noch, was die neue Regelung für Ausländer in Italien und die verbliebenen Touristen genau bedeuten. Jedoch konnten Touristen auch bisher aus den Sperrzonen im Norden ausreisen. Allerdings hatten Fluglinien ihre Verbindungen in den Norden zusammengestrichen oder ganz ausgesetzt. An den Grenzen sollen Einreisende nach Italien kontrolliert werden. Angesichts der Coronavirus-Epidemie hatte das Auswärtige Amt in Berlin schon vorher von Reisen in zahlreiche Gebiete im Norden und in der Mitte Italiens abgeraten.


10.03.2020: Ausbreitung des Coronavirus noch lange nicht vorbei

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Ausbreitung des neuen Coronavirus noch lange nicht vorbei. Bayern will alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen zunächst bis Karfreitag untersagen. Die Details sollen am Dienstag in einer Kabinettssitzung beschlossen werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief alle Bürger dazu auf, daran mitzuwirken, die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. 

Spahn bereitete alle Bürger auf längere Einschränkungen im Alltagsleben vor. "Wir reden deutlich über mehrere Monate", sagte er. "Wir müssen den Ausbruch verlangsamen, damit unser Gesundheitssystem weiter funktionieren kann", hatte Spahn schon vor Bekanntwerden der ersten deutschen Todesfälle betont. "Dazu brauchen wir die gesamte Gesellschaft. Wir brauchen jeden einzelnen Bürger und jede einzelne Bürgerin."

Es gehe um die gleichen Verhaltensweisen wie bei einer Erkältung oder Grippe. "Alles genauso machen, als würde man sich im Alltag vor Erkältung oder Grippe schützen wollen", sagte Spahn. Jeder solle jetzt zudem abschätzen und entscheiden, worauf er leichter und worauf er schwerer verzichten könne. Der Minister appellierte an die Eigenverantwortung der Bürger, alle Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen - etwa weniger zu reisen oder wenn möglich von zu Hause zu arbeiten. 

WHO-Expertin Maria van Kerkhove ergänzte jedoch: "Wir sehen aber Licht am Endes des Tunnels." China und Singapur, die den Anstieg der Fälle deutlich reduziert haben, seien ein Hoffnungszeichen. In Afrika steigt die Zahl der Infizierten dagegen langsam an. Das Virus wurde dort in mindestens neun Ländern nachgewiesen. 

Es gibt weder eine schützende Impfung noch eine spezielle Therapie zur Behandlung der Erkrankung Covid-19. Die meisten Infizierten haben nur eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen, die binnen weniger Tage verschwindet, oder gar keine Symptome. Etwa 15 von 100 Infizierten erkranken schwer. 

Mit Blick auf Deutschland sei anzunehmen, "dass wir direkt in eine Epidemiewelle hineinlaufen", sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten in Berlin. "Das heißt, wir müssen damit rechnen, dass ein Maximum von Fällen in der Zeit von Juni bis August auftreten wird", ergänzte er in einem NDR-Podcast.


09.03.2020: Vietnam setzt Visafreiheit für Deutsche aus 

Vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Krise verlangt Vietnam von deutschen Reisenden wieder ein Visum. Die vietnamesische Regierung habe am 9. März beschlossen, die Visafreiheit für deutsche Staatsangehörige vorübergehend auszusetzen, meldet das Auswärtige Amt (AA). 

Der genaue Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Beschlusses sei noch nicht bekanntgegeben worden, heißt es in den Reise- und Sicherheitshinweisen für das Land in Südostasien. Urlauber können im Internet laut AA ein elektronisches Visum für Vietnam beantragen.

Die visumfreie Einreise für Deutsche bei Aufenthalten von maximal 14 Tagen sollte eigentlich bis mindestens 30. Juni 2021 gelten.


09.03.2020:  Champions-League-Spiel PSG gegen BVB in Paris ohne Zuschauer

Borussia Dortmunds Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch, den 11. März, um 21.00 Uhr bei Paris Saint-Germain findet wegen dem Coronavirus vor leeren Rängen statt. Dies berichtet unter anderem die Bild.


09.03.2020: Uganda schreibt Quarantäne für deutsche Reisende vor 

Wegen des neuartigen Coronavirus belegt Uganda deutsche Reisende faktisch mit einem Einreiseverbot: Seit dem 7. März müssen sich Personen mit Einreise unter anderem aus Deutschland in eine zweiwöchige Selbst-Quarantäne begeben, informiert das Auswärtige Amt. "Die Nichtbefolgung führt zur zwangsweisen Einweisung in institutionelle Quarantäne auf eigene Kosten", heißt es nun in den Reise- und Sicherheitshinweisen für das Land.

Eine vergleichbare Quarantäne-Anordnung hat bereits Israel für deutsche Staatsbürger gemacht und damit de facto ein Einreiseverbot ausgesprochen. Der Ort der Isolierung darf kein Hotel sein.


09.03.2020: So will die Bundesregierung Unternehmen helfen

Die Koalition will Unternehmen vor den Auswirkungen der Coronakrise schützen. Dazu soll das Kurzarbeitergeld ausgeweitet werden, wie der Koalitionsausschuss am frühen Montagmorgen in Berlin nach rund siebenstündigen Beratungen beschloss. Besonders betroffenen Unternehmen will die Bundesregierung finanziell unter die Arme greifen.

Die Auszahlung von Kurzarbeitergeld soll erleichtert und länger ermöglicht werden. Bei dieser Leistung übernimmt die Bundesagentur für Arbeit 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, wenn ein Unternehmen Mitarbeiter in Kurzarbeit schickt. Kündigungen sollen so vermieden werden können. Nun sollen laut dem Beschluss auch die Sozialbeiträge für die ausgefallenen Arbeitsstunden den Arbeitgebern erstattet werden - und zwar voll und nicht nur wie bereits Ende Januar von der Koalition beschlossen zu 50 Prozent.

Betriebe sollen zudem Kurzarbeitergeld schon nutzen können, wenn nur 10 Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind statt wie bisher ein Drittel. Auch Leiharbeiter sollen Kurzarbeitergeld bekommen können. Bereits Ende Januar hatten die Koalitionsspitzen beschlossen, dass die Regierung Kurzarbeitergeld leichter von 12 auf

24 Monate verlängern kann. Die Regierung soll die Regelungen per Verordnungsermächtigungen in Kraft setzen können, befristet bis Ende 2021. Die Neuerungen sollen mit dem «Arbeit-von-morgen-Gesetz» von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden.

Besonders betroffenen Unternehmen will die Regierung finanziell unter die Arme greifen: Sie kündigt Vorschläge für entsprechende Liquiditätshilfen und ein Gespräch mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft und den Gewerkschaften dazu an. CSU-Chef Markus Söder schrieb auf Twitter: "Die GroKo handelt in der Corona-Krise. Wir haben neben medizinischen Schutzmaßnahmen auch ein großes Hilfspaket für die deutsche Wirtschaft vereinbart."


09.03.2020: Coronavirus legt Teile des Elsass lahm

Die neuesten Entwicklungen bezüglich der Ausbreitung des neuen Coronavirus im Elsass kommentiert die französische Regionalzeitung "L'Alsace" am Montag:

"Das Elsass liebt es, seine Besonderheiten aufrechtzuerhalten, aber es gibt Grenzen. Nach einem Wochenende, das von einer Welle von Veranstaltungsabsagen geprägt war, sind die bevorstehenden zwei Wochen im Département Haut-Rhin - mit mindestens für 14 Tage geschlossenen Schulen, einem auf seinen letzten Metern fast gänzlich zum Erliegen gekommenen Wahlkampf sowie einer Wirtschaft, die zwangsläufig all dies zu spüren bekommen wird - so noch nie da gewesen. Das Departement im südlichen Elsass ist eines der ersten, das so zum Stillstand kommt. Es wird nicht das letzte sein."


08.03.2020: Deutscher am Coronavirus gestorben

Erstmals ist ein deutscher Staatsbürger nachweislich an der neuartigen Lungenerkrankung Covid-19 gestorben. Es handle sich um einen 60 Jahre alten Mann, der vor einer Woche nach Ägypten eingereist sei, teilte das ägyptische Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Es ist zugleich der erste Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 in Afrika. Aus welchem deutschen Bundesland der Mann stammte, blieb zunächst unklar.

Der Mann sei aus der bei Touristen beliebten Stadt Luxor im Süden Ägyptens in den Strandort Hurghada gereist, teilte Ministeriumssprecher Chalid Megahid mit. Nach seiner Ankunft habe er eine erhöhte Temperatur gehabt und sei im Krankenhaus positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Der Mann sei auf der Intensivstation behandelt worden und habe sich geweigert, in eine andere Klinik verlegt zu werden. Sein Zustand habe sich zunehmend verschlechtert, am Sonntag sei er verstorben. Wo der Urlauber sich ansteckte, blieb zunächst unklar. 


08.03.2020: Zerbster Krankenhaus wegen Arzt mit Coronavirus gesperrt 

Das Krankenhaus in Zerbst ist zunächst für neue Patienten und Besucher gesperrt. Grund dafür ist, dass in der Einrichtung ein Arzt aus Sachsen arbeitet, der positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde, wie der Landkreis Anhalt-Bitterfeld am Sonntag mitteilte. Der Fall zählt statistisch nicht zu Sachsen-Anhalt, nach Angaben des Sozialministeriums wurde bis Sonntagmittag bei keinem Sachsen-Anhalter eine Infektion mit dem Erreger Sars-Cov-2 nachgewiesen. 

Der Mann war zuvor im besonders von Corona betroffenen Südtirol gewesen und weise leichte Beschwerden auf. Derzeit laufe die Suche nach Menschen, die mit dem Arzt Kontakt hatten, teilte der Kreis weiter mit. Es seien bereits erste Abstriche genommen worden, um sie auf den Erreger zu testen. 

Welche weiteren Maßnahmen nötig sind, will der Kreis entscheiden, wenn weitere Testergebnisse vorliegen. Damit sei nicht vor Montag zu rechnen. Zunächst verfügte der Kreis nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt, dass im Zerbster Krankenhaus weder neue Patienten aufgenommen werden noch Besucher ins Krankenhaus dürfen.


08.03.2020: Tschechiens Regierung: Italienern Reisen ins EU-Ausland verbieten 

Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis fordert die Regierung in Rom auf, zum Schutz vor einer Ausbreitung des neuen Coronavirus den Italiener Reisen ins EU-Ausland zu verbieten. "Italien sollte allen seinen Bürgern verbieten, nach Europa zu reisen, weil wir in Schengen dies nicht anordnen können", sagte Babis dem tschechischen Fernsehsender CT am Sonntag. Zumindest aber könnte der italienische Regierungschef Giuseppe Conte seine Bürger auffordern, nicht in andere EU-Länder zu reisen, so Babis weiter. Er appellierte an alle Tschechen, die sich derzeit beruflich oder als Touristen in Italien aufhalten, sofort in ihre Heimat zurückzukehren.

Italien ist der Staat in Europa mit den meisten bestätigten Sars-CoV-2-Infektionen. Die Zahl der Infizierten und Toten steigt trotz umfangreicher Gegenmaßnahmen stetig an. Bis Samstag zählten die Behörden 5883 Menschen mit einer Infektion. 233 Menschen davon sind gestorben. In Tschechien gab es laut Gesundheitsminister Adam Wojtech bis Sonntag 28 bestätigte Coronavirus-Fälle, 24 der Patienten hätten sich zuvor in Italien aufgehalten, die übrigens vier in Boston.


08.03.2020: Italien erklärt Norden zur Sperrzone - Mailand und Venedig betroffen 

Die Regierung in Italien schränkt die Bewegungsfreiheit von rund 16 Millionen Bürgern im Norden drastisch ein. Betroffen ist unter anderem die Metropole Mailand und die Touristenhochburg Venedig. Die Menschen in der wirtschaftsstarken Lombardei und in 14 anderen Provinzen dürften nur noch bei triftigen Gründen aus der Gegend hinaus oder in sie hinein. Unklar war allerdings, wie genau die Kontrollen stattfinden sollen und wie zum Beispiel Touristen ausreisen können.

Das Auswärtige Amt in Berlin bemühte sich um Aufklärung, was die neu verhängten Maßnahmen für deutsche Reisende und Ausreisen aus den betroffenen Provinzen bedeutet. Aus dem Außenministerium hieß es am Sonntag, die deutschen Auslandsvertretungen stünden bereit, um Deutsche in den Gebieten "bei Bedarf zu unterstützen". Der Tourimus ist in Italien seit dem Ausbruch der Krise stark eingebrochen.


08.03.2020: Geister-Rennen in der Formel 1, Italien diskutiert Fußball-Aus 

Absagen, Verschiebungen, Sondergenehmigungen - das neuartige Coronavirus hat die Sportwelt immer mehr im Griff. Bei der Formel 1 müssen die Fans draußen bleiben, in Indian Wells tragen die Tennisspieler ihre Handtücher selbst und die Eishockey-WM der Frauen wurde gleich komplett abgesagt. Ein Überblick:

Formel 1

Der Grand Prix von Bahrain wird zum Geister-Rennen. Der Veranstalter reagierte mit einer bislang einmaligen Maßnahme in der Königsklasse des Motorsports auf den grassierenden neuartigen Coronavirus und lässt das zweite Saisonrennen am 22. März ohne Zuschauer stattfinden. Der Große Preis von China im April war bereits abgesagt worden. Unklar ist die Situation beim Ferrari-Rennstall nach den verhängten Ein- und Ausreisesperren.

Die Regierung hatte die Lombardei und 14 weiteren Regionen am Sonntagmorgen abgeriegelt, Reisen dürfen nur noch mit besonderem Grund erfolgen. Der Ferrari-Hauptsitz in Maranello liegt in der betroffenen Region Emilia Romagna, so dass das Team womöglich eine Sondergenehmigung bräuchte. Sebastian Vettel ist davon nicht betroffen. Der Ferrari-Pilot fliegt von Zürich aus zu den Rennen. 

Fußball

In Italiens Serie A sind Geisterspiele bereits an der Tagesordnung. Dort wird bereits über eine komplette Absage der Meisterschaft diskutiert. 

Bis zum 3. April werden in Italien alle Sportveranstaltungen ohne Zuschauer ausgetragen. Auch der deutsche Fußball ist bereits betroffen. So musste U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele eine Reise nach Japan abgesagt. 

Leichtathletik

Nach den Absagen für Paris und Rom findet nun auch der Marathon in Barcelona nicht zum geplanten Termin statt. Die für den 15. März geplante Veranstaltung in der katalanischen Metropole wurde von der Stadtverwaltung auf den 25. Oktober verschoben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Die Hälfte der 17.000 gemeldeten Teilnehmer sollte aus dem Ausland kommen. Von den großen europäischen  Marathon-Veranstaltungen in den kommenden vier Wochen ist damit nur noch Rotterdam im Rennen. Hier teilten die Organisatoren mit, das Event solle vorerst wie geplant am 5. April stattfinden.

Radsport

Während am Sonntag die Fernfahrt Paris-Nizza planmäßig startete, blieben sieben Teams der WorldTour dem Rennen zur Sicherheit fern. In Italien wurden alle WorldTour-Rennen im Monat März, darunter auch der Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo gestrichen. Unterdessen durften die französischen Teams Groupama-FDJ und Cofidis die Quarantäne der UAE-Tour verlassen.

Eigentlich sollten beide Mannschaften bei dem Ende Februar abgebrochenen Rennen noch bis 14. März im Hotel verbleiben. Doch nach negativen Coronavirus-Tests durften sie am Sonntag die Heimreise antreten. Die Teams Gazprom-RusVelo und UAE befinden sich allerdings noch in Quarantäne.

Tennis

Beim kommende Woche beginnenden Turnier in Indian Wells gelten verschärfte Hygienemaßnahmen auf und neben dem Platz. So sollen die Spielerinnen und Spieler ihre Handtücher selber tragen und sich diese nicht von den Ballkindern bringen lassen, wie die Organisatoren mitteilten. Zudem werden alle Ballkinder, die Beschäftigten in den Restaurants und die Freiwilligen bei Karten- und Einlasskontrollen Handschuhe tragen.

Der Kontakt zwischen Fans und Tennisprofis werde eingeschränkt, hieß es in der Mitteilung weiter.

Eishockey

Die Weltmeisterschaft der Frauen in Kanada ist abgesagt worden. Das Turnier sollte am 31. März mit Austragungsorten Halifax und Truro eröffnet werden. Die Entscheidung sei per Telefonkonferenz getroffen worden, teilte die International Ice Hockey Federation IIHF am Samstag auf Twitter mit.

Akut gefährdet ist nun auch die Weltmeisterschaft der Männer, die vom 8. bis 24. Mai in der Schweiz geplant ist. Bis Mitte April will die IIHF entscheiden. In der französischen Eishockey-Liga wurde Mühlhausen aus den Viertelfinals der Playoffs ausgeschlossen.

Ski Nordisch

Das Finale der Skispringer bei der Skiflug-WM im slowenischen Planica (19. bis 22. März) ist gefährdet.

Polens Sportdirektor Adam Malysz schrieb in einem Post auf Instagram, dass es am Donnerstag zu einem Treffen der Trainer mit dem Weltverband FIS komme, um zu erörtern, ob die Skiflug-WM abgesagt oder ohne Zuschauer ausgetragen werden solle.


08.03.2020: Arbeitgeber signalisieren Unterstützung bei Kurzarbeitergeld 

Die Arbeitgeber haben vor dem Koalitionsausschuss finanzielle Unterstützung bei einer Ausweitung des Kurzarbeitergeldes gegen die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus signalisiert. "Die Arbeitgeber haben in der Vergangenheit bei verschiedenen Herausforderungen gezeigt, dass wir Teil der Lösung sind», sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter. Ein Dialog mit den Sozialpartnern sei unverzichtbar.

Arbeitsminister Hubertus Heil hatte angekündigt, der Einsatz von Kurzarbeit solle erleichtert werden - darüber beraten am Sonntagabend die Spitzen der schwarz-roten Koalition. Da der Staat im Falle von Kurzarbeit nur bis zu 67 Prozent der Lohnkosten bezahlt, hatten die Arbeitgeber währen der Finanzkrise 2008/2009 die verbleibende Lücke selbst geschlossen. "Es wäre gut, wenn die Arbeitgeber sich auch dieses Mal so fair verhalten würden", sagte Heil der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".

Kampeter sagte: "Die sich abzeichnende flexible Kurzarbeiterregelung ist ein kluger Schritt, auf ständig verändernde Herausforderungen auch angepasst und kurzfristig reagieren zu können. Wir begrüßen, dass unsere Vorschläge dazu Grundlage des Koalitionsausschusses sind." Die Politik stehe vor einer doppelten Herausforderung. "Zum einen muss die Ausbreitung des Virus eingeschränkt und zum andern die Infektion der Unternehmen abgepuffert werden."


08.03.2020: Koalition berät über Anti-Krisenmaßnahmen wegen Coronavirus 

Vor dem Koalitionsgipfel an diesem Sonntag hat der Deutsche Städtetag die Einrichtung eines Hilfsfonds für Unternehmen vor Ort gefordert, die wegen der Ausbreitung des Coronavirus in finanzielle Schwierigkeiten geraten. "Bundesmittel sollten in einen Fonds fließen, mit dem Unternehmen, aber auch stark betroffenen Selbstständigen unbürokratisch geholfen wird", sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Spitzen von Union und SPD beraten am Abend im Bundeskanzleramt über Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft im Zuge der Coronavirus-Krise. Angedeutet hatte sich zuletzt, dass unter anderem die Hürden für Firmen gesenkt werden sollen, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Auch der SPD-Vorschlag, den eigentlich für 2021 geplanten Abbau des Solidaritätszuschlags auf diesen Sommer vorziehen, um die Nachfrage anzukurbeln, scheint gute Chancen zu haben: Wenn Finanzminister Olaf Scholz das ohne neue Schulden finanzieren und die technischen Probleme einer Umstellung zur Jahresmitte lösen könne, spreche nichts dagegen, sagte der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckhardt Rehberg, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.).

Im Raum stehen außerdem sogenannte Überbrückungskredite, um Unternehmen kurzfristig finanziell zu helfen, ebenso Bürgschaften oder Steuerstundungen. "Es darf aus dem Coronavirus keine zweite Finanzkrise entstehen", hatte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder gesagt, der an dem Treffen teilnimmt. "Wir wollen keinen Coronaschock für die deutsche Wirtschaft."


08.03.2020: Italien weitet Corona-Sperrgebiete drastisch aus

Italien sperrt im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die wirtschaftsstarke Lombardei und 14 andere Gebiete weitgehend ab. Das sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Sonntagmorgen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Er habe das entsprechende Dekret unterschrieben. Davon betroffen sind die Millionenstadt Mailand und die Touristenhochburg Venedig ebenso etwa wie Parma in der Region Emilia-Romagna. Außerdem bestätigte beziehungsweise verhängte die Regierung den Angaben nach Einschränkungen für ganz Italien wie den Stopp für Kinos, Theater, Demonstrationen und viele andere Veranstaltungen.  

Die neuen Ankündigungen der Regierung dürften den Alltag der insgesamt rund 60 Millionen Bürger weiter verändern, nachdem die bisher schon getroffenen Maßnahmen wie landesweite Schulschließungen bereits viele tagtäglich treffen. "Wir stehen vor einer nationalen Notlage", sagte Conte. "Wir haben sie von Anfang an mit maximalen Vorsichtsmaßnahmen bekämpft", ergänzte der Ministerpräsident. "Wir haben zwei Ziele: Die Ausweitung der Ansteckung einzudämmen und eine Überlastung der Krankenhauseinrichtungen zu vermeiden."

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa sagte Conte, die Mobilität werde nicht komplett gestoppt. So gebe es keinen Stopp für Flüge und Züge. Aber eine Fahrt müsse einen Grund haben und die Polizei könne Menschen anhalten und danach fragen.   

Die neuen Sperrgebiete sollten von sofort bis zunächst zum 3. April gelten, schrieben Zeitungen. Man dürfe diese Zonen nur aus "ernsten und unvermeidlichen" Anlässen betreten oder verlassen, etwa zum Zwecke der Arbeit oder aus familiären Gründen, hieß es. Betroffen von den Sperrmaßnahmen sind nach der Ankündigung außer der Region Lombardei 14 Provinzen unter anderem in der Emilia-Romagna und Venetien im Norden. Doch auch die Marken in der Mitte Italiens sind dabei. Die Liste, die Conte nannte, besteht aus: Modena, Parma, Piacenza, Reggio Emilia, Rimini, Pesaro und Urbino, Alessandria, Asti, Novara, Verbano Cusio Ossola, Vercelli, Padua, Treviso und Venedig. Damit treffen die Ein- und Ausreiseverbote deutlich mehr als zehn Millionen Menschen.

Auch innerhalb der neuen Sperrzonen dürfen sich Bewohner nicht mehr völlig frei bewegen, wie der Premier ankündigte. "Es herrscht eine eingeschränkte Mobilität", sagte er den Angaben zufolge. Man solle sein Haus nur aus gutem Grund verlassen. Bars und Restaurants dürften nur von 6 bis 18 Uhr öffnen, allerdings nur, wenn sie dafür sorgten, dass zwischen den Gästen ein Abstand von mindestens einen Meter gewährleistet sei. Auch für Läden wurden die Zeiten eingeschränkt.   


08.03.2020: Städte Deutschlands fordern Hilfsfonds

Vor dem Koalitionsgipfel hat der Deutsche Städtetag die Einrichtung eines Hilfsfonds für Unternehmen gefordert, die wegen der Ausbreitung des Coronavirus in finanzielle Schwierigkeiten geraten. "Bundesmittel sollten in einen Fonds fließen, mit dem Unternehmen, aber auch stark betroffenen Selbstständigen unbürokratisch geholfen wird", sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Es sei wichtig, denjenigen zu helfen, die durch ihr Verhalten zur Eindämmung des Virus beitragen und dadurch wirtschaftliche Nachteile hätten. "Dazu gehören beispielsweise Einzelhändler, die sich freiwillig in Quarantäne begeben und ihren Laden schließen, ebenso, wie Veranstalter, die freiwillig ihre Großveranstaltung wie etwa eine Messe absagen."


08.03.2020: Quarantäne-Hotel in China eingestürzt 

In der chinesischen Küstenstadt Quanzhou stürzte ein als Quarantäneunterkunft genutztes Hotel ein. Bis Samstagabend (Ortszeit) seien 33 Menschen aus den Trümmern gerettet worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. In ersten Berichten hieß es, rund 70 Menschen seien in dem Gebäude eingeschlossen.

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08.03.2020: Deutschlandweit rund 800 Infektionen - über 100.000 weltweit 

Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus - und wird zunehmend auch zur wirtschaftlichen Herausforderung. Rund 800 Menschen hätten sich mittlerweile bundesweit mit Sars-CoV-2 infiziert, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstag mit. Das sind mehr als zehn Mal so viele Fälle wie noch eine Woche zuvor. Angesichts drohender finanzieller Belastungen für die Wirtschaft wollen die Spitzen der Koalition am Sonntagabend im Bundeskanzleramt über unterstützende Maßnahmen beraten.

Weltweit sind inzwischen mehr als 100.000 Infektionen und rund 3500 Todesfälle registriert - die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle dürfte Experten zufolge noch weit darüber liegen. Die meisten Infektionen verlaufen weiterhin mild, ein Großteil der Betroffenen hat kaum Symptome oder kann nach einigen Tagen bis Wochen wieder geheilt aus der Klinik entlassen werden. 

In Europa bleibt Italien das am stärksten von Sars-CoV-2-Infektionen getroffene Land. Bis Samstagabend waren dort fast 6000 Infektionen und mehr als 230 Todesfälle erfasst. Papst Franziskus sollte wegen der Ausbreitung des Virus das nächste Angelus-Gebet nicht am Fenster vor den Menschen direkt sprechen. Es solle per Video live aus dem Papstpalast übertragen werden, teilte das Pressebüro des Vatikans mit. Das traditionelle Angelusgebet des Kirchenoberhaupts wird in der Regel von Tausenden Besuchern auf dem Petersplatz verfolgt. Große Menschenansammlungen gelten aber als Risiko für eine Ansteckung.


08.03.2020: Nilschiff mit 165 Menschen wegen Coronavirus in Quarantäne

Nachdem mehrere Crewmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, steht ein Nilkreuzfahrtschiff mit etwa 165 Menschen an Bord im Süden Ägyptens unter Quarantäne. Neben der ägyptischen Besatzung befänden sich auch Touristen aus Frankreich, Indien und Amerika auf dem Schiff, hieß es am Samstag aus Behördenkreisen in der Stadt Luxor. Das Schiff war aus Assuan gekommen. Nach Angaben der Gewerkschaft der Touristenführer in Luxor handelt es sich um die "MS River Anuket".

Das ägyptische Gesundheitsministerium hatte am Freitag lediglich bekanntgegeben, dass zwölf Crewmitglieder eines Nilschiffs positiv auf das Virus getestet worden waren. Sie hätten aber keine Symptome gezeigt. Offiziell haben sich im bevölkerungsreichsten Land Nordafrikas lediglich 15 Personen mit dem Coronavirus infiziert.


07.03.2020: U21-Coach Kuntz streicht Tokio-Reise 

In der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele hat U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz wegen des Coronavirus eine Reise nach Japan absagen müssen. "Ich hatte eigentlich geplant, Anfang März nach Tokio zu fliegen, um mir Standorte für mögliche Trainingslager anzuschauen. Aufgrund der aktuellen Reisewarnung haben wir diese Vorreise allerdings abgesagt", so Kuntz.

"Ich hoffe, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet, damit wir uns auf Olympia freuen können. Es geht dabei ja nicht nur um die Fußballer. Ich denke vor allem an die anderen Sportler, die sich in den letzten vier Jahren auf dieses Highlight vorbereitet haben. Die haben bestimmt noch größere Sorgen, dass die Spiele nicht stattfinden. Aber wie gesagt, ich hoffe, dass sich das alles zum Guten wenden wird."


07.03.2020: 16 Coronavirus-Fälle im Westjordanland - Notstand ausgerufen

16 Palästinenser bei Bethlehem im südlichen Westjordanland haben sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 14 seien Mitarbeiter eines Hotels, zwei seien Familienmitglieder von Hotelangestellten, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit. Präsident Mahmud Abbas rief für einen Monat den Notstand für das gesamte Westjordanland aus. Die Maßnahme trat am Freitagmorgen (Ortszeit) in Kraft.

Israel riegelte zudem nach eigenen Angaben in Absprache mit der Palästinenserbehörde die Stadt Bethlehem komplett ab. Es ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums nicht möglich, die Stadt zu verlassen oder zu betreten. Nach palästinensischen Medienberichten sitzen noch rund 1500 Touristen in Hotels in Bethlehem fest. Sie sollen am Samstag ausgeflogen werden.

Für einen Monat bleiben nun alle Bildungseinrichtungen im Westjordanland geschlossen, außerdem alle Nationalparks und alle "touristischen und religiösen Bereiche", wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Alle Hotelübernachtungen für Touristen würden storniert. Jegliche Art von Zusammenkünften, Feiern und Demonstrationen seien untersagt.


07.03.2020: Malta weist Kreuzfahrtschiff ab 

Wegen Sorgen im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus hat Malta ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 2000 Menschen an Bord abgewiesen. Man habe sich mit der Reederei MSC Cruises geeinigt, dass das Schiff "MSC Opera" nicht anlegen werde, erklärte Maltas Regierung am Freitag. Damit habe man auf Befürchtungen in der Öffentlichkeit reagiert, obwohl es auf dem Schiff nachweislich keinen Fall des Virus gebe. Auf Malta wurde bislang keine Infektion mit Sars-CoV-2 registriert.

Wie die Reederei angab, wurde ein Passagier aus Österreich, der im Februar an Bord gewesen war, Tage nach seiner Rückkehr Anfang März positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Bei einem früheren Stopp hätten griechische Behörden Gesundheitschecks durchgeführt. An Bord gebe es keine Menschen mit grippeähnlichen Symptomen, wurde am Freitag betont. Maltesische Ärzte bezeichneten ein Einlaufen des Schiffs auf Malta laut einem Medienbericht als verantwortungslos und drohten mit Arbeitskampfmaßnahmen. Laut MSC Cruises steuert das Kreuzfahrtschiff nun die italienische Stadt Messina an.


07.03.2020: Lkw-Fahrverbot gelockert

Um Versorgungsengpässen infolge der Coronavirus-Epidemie vorzubeugen, lockert Bayern das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen. Die Regelung gelte ab sofort bis zum 30. Mai für Lkw ab 7,5 Tonnen und nur für bestimmte Transporte, erläuterte Innenminister Joachim Herrmann am Freitag. 

Hintergrund sei, dass wegen der zunehmenden Verbreitung des neuartigen Virus Sars-CoV-2 verstärkt haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel gekauft werden. Mit der Lockerung "wollen wir sicherstellen, dass die Geschäfte auch durch Warentransporte an Sonn- und Feiertagen bestmöglich beliefert werden können", sagte Herrmann.

Das Sonn- und Feiertagsfahrverbot ist in der Straßenverkehrsordnung geregelt. Es gilt von 0.00 bis 22.00 Uhr für eine Vielzahl von Transportgütern.

Nicht nur in Bayern, auch in NRW wurde das Lkw-Fahrverbot bis 30. Mai gelockert.


07.03.2020: UN-Klimakonferenz in Uganda wegen Coronavirus verschoben 

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wird eine UN-Klimakonferenz in Uganda kurzfristig verschoben. Zu der Africa Climate Week in Kampala vom 20. bis zum 24. April wollten rund 2000 Teilnehmer, Journalisten und Beobachter anreisen, wie das Klimasekretariat der Vereinten Nationen am Freitag in Bonn mitteilte.

Grund ist eine Verschiebung des ugandischen Gesundheitsministeriums, nach der Teilnehmer aus stark vom Virus betroffenen Staaten zunächst in Quarantäne sollten. Die Konferenz soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Das Treffen sollte afrikanischen Staaten Wege aufzeigen, wie sie das bei der Weltklimakonferenz in Paris vereinbarte Ziel einhalten können, den weltweiten Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.


07.03.2020: Kreuzfahrtunternehmen lockert Stornierungsbedingungen 

Das Luxus-Kreuzfahrtunternehmen "Sea Cloud Cruises" hat seine Stornierungsbedingungen gelockert. Reisen im Jahr 2020, die zwischen dem 28. Februar und dem 31. Mai dieses Jahres gebucht wurden oder noch gebucht werden, können bis einen Monat vor Reisetermin kostenlos storniert werden, sollte die Ausbreitung des Virus Anlass zur Sorge geben. Wer vorher gebucht hat, fällt nicht unter diese Regelung. 

Anlass für die Sonderregelung sei die Absage der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin gewesen.


07.03.2020: Nach Südtirol-Skireise: Großer Coronavirus-Test für Schülergruppe

Mit einer großen Testaktion auf das neuartige Coronavirus in der Heimat soll am Samstag die Südtirol-Skireise einer Schülergruppe aus Potsdam enden. 69 Jugendliche von drei Schulen, 17 Begleitpersonen und zwei Busfahrer steuern direkt nach ihrer Ankunft in der Landeshauptstadt das Gesundheitsamt an.

In drei bis vier Abstrichgruppen werden die Teilnehmer dann getestet. Man geht davon aus, dass spätestens bis Mittwoch alle Ergebnisse vorliegen.


07.03.2020: Lufthansa streicht Hälfte des Flugplans 

Der Lufthansa-Konzern streicht wegen des heftigen Nachfrageeinbruchs infolge der Corona-Epidemie seinen Flugplan noch weiter zusammen. In den nächsten Wochen solle die Kapazität um bis zu 50 Prozent reduziert werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Maßnahme diene dazu, die finanziellen Folgen des Nachfrageeinbruchs zu verringern. 

Das Unternehmen berichtete von drastischen Buchungsrückgängen und zahlreichen Flugstornierungen. Betroffen seien alle Zielgebiete. Europas größter Luftverkehrskonzern hatte bereits am Donnerstag für den März 7100 Flugpaare seiner Kernmarke Lufthansa gestrichen. Ähnliche Streichungen gibt es auch bei den Töchtern Austrian, Swiss, Eurowings und Brussels. Nach China, Iran und Israel sind die Flüge der Gruppe komplett abgesagt. 


06.03.2020: Lufthansa und Eurowings bieten kostenloses Umbuchen 

Sars-Cov-2 bieten Lufthansa und Eurowings flexible, kostenlose Umbuchungen an. Die üblichen Gebühren entfallen.  

Die neuen Regeln bei Lufthansa 

Ab sofort und bis 31. März verzichten Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Air Dolomiti grundsätzlich weltweit auf die Umbuchungsgebühren und bieten eine einmalige Umbuchung bei allen neu gebuchten Flügen unabhängig vom Buchungstarif an. Das teilte Lufthansa am Freitag mit. Passagiere könnten neue Tickets einmal ohne Gebühr auf ein neues Datum bis 31. Dezember 2020 umbuchen.

Die neue Kulanzregel gilt auch für bestehende Buchungen - und zwar für alle bis zum 5. März gebuchten Flüge mit Abflugdatum bis 30. April 2020. Umbuchbar sind laut Lufthansa bestehende Tickets innerhalb dieses Zeitraums. In beiden Fällen gilt: Abflug- und Zielflughafen müssen identisch sein. Sollte der ursprüngliche Tarif nicht mehr verfügbar sein, muss die Differenz bezahlt werden.  

Die neuen Regeln bei Eurowings

Alle bestehenden Buchungen mit Abflugdatum bis 30. April 2020 lassen sich einmalig ohne Gebühr auf ein Datum bis 31. Dezember 2020 umbuchen, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Die gleiche Regel gelte für alle Neubuchungen ab sofort bis 31. März 2020.

Die Umbuchung muss laut Eurowings in beiden Fällen bis 31. Mai 2020 erfolgen. Nicht nur das Reisedatum lässt sich kostenfrei ändern, auch die Umbuchung auf eine andere Strecke sei möglich. Allerdings müssen Reisende dann eventuell die Preisdifferenz bezahlen.

Mit den neuen Kulanzregeln kommen Lufthansa und Eurowings nach eigener Aussage dem Wunsch vieler Kunden nach, ihre Reisepläne angesichts des neuartigen Coronavirus flexibler gestalten zu können.

Zuvor hatte bereits der Ferienflieger Condor angekündigt, bei neuen Buchungen vorerst auf Umbuchungsgebühren zu verzichten. Ausgenommen sind hier Tickets des Economy-Light-Tarifs.


06.03.2020: 124 Corona-Tote im Iran - Zahl der Infektionen steigt sprunghaft 

Angesicht der sprunghaft steigenden Infektionszahlen verschärft der Iran seinen Kampf gegen das Coronavirus. Einige Autobahnen sind gesperrt und Menschen sollen persönliche Kontakte meiden. Zudem wurden die Freitagsgebete erneut abgesagt. Die Zahl der Coronavirus-Toten im Iran stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums innerhalb von 24 Stunden von 107 auf 124. Im Land gebe es insgesamt 4747 Infektionen - 1234 mehr als am Vortag, sagte Ministeriumssprecher Kianush Dschahanpur am Freitag in Teheran.

Unter den Toten ist auch der ehemalige iranische Vizeaußenminister Hussein Scheicholislam. 913 Patienten seien mittlerweile geheilt und aus den Krankenhäusern entlassen worden, so der Sprecher.

Laut Gesundheitsministerium sollten die Iraner grundsätzlich persönliche Kontakte meiden und sie vorläufig nur über Telefon oder Messaging-Apps führen. Nach Angaben des Sprechers sind alle Autobahnen und Landstraßen in die Provinzen Gilan und Masanadaran von der Polizei bis auf weiteres gesperrt worden. In den beiden Provinzen sind die beliebten Strandresorts der Perser am Kaspischen Meer, die dieses Jahr wegen des Covid-19 ohne Touristen bleiben.


06.03.2020: Politiker-Derblecken findet nicht wie geplant statt 

Wegen des Coronavirus findet das Politiker-Derblecken beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München nicht wie geplant statt. Der Chef der veranstaltenden Paulaner-Brauerei, Andreas Steinfatt, sagte am Freitag in München:

Das Landesamt für Gesundheit habe den geladenen Politikern empfohlen, die Veranstaltung am Mittwoch nicht zu besuchen. "Wir sind in engem Kontakt auch mit der Gesundheitsministerin. Und auch da gehen die Signale in die Richtung, dass der Nockherberg so nicht stattfinden soll beziehungsweise wird".

Auch wenn die Signale hoffnungslos seien, sei dies noch keine "offizielle Absage". Gleichwohl sei es aber so "dass wir das Derblecken am Mittwoch nicht durchführen können", sagte Steinfatt.

Er kündigte an, dass er sich dafür einsetzen werde, dass es eine alternative Lösung geben werde, damit die erfolgte Arbeit der Beteiligten nicht umsonst gewesen sei. "Sie sehen mich hier ein bisserl erschöpft, enttäuscht und frustriert", sagte Steinfatt.


06.03.2020: Maßnahmen in Deutschland ausreichend?

Trotz der raschen Ausbreitung von Sars-CoV-2 ist Gesundheitsminister Jens Spahn gegen Reisebeschränkungen innerhalb der Europäischen Union. "Ich fände jede Maßnahme, die zur Einschränkung des Reiseverkehrs über die Grenze führt, angesichts dessen, was wir über das Virus Stand heute wissen, weiterhin nicht für angemessen", sagte der CDU-Politiker am Freitag vor einem EU-Sondertreffen in Brüssel. "Und wenn wir da einen Konsens hätten heute, fände ich das ein wichtiges Signal."

Auch die Mehrheit der Deutschen hält laut einer aktuellen Umfrage die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus für ausreichend. 69 Prozent der Befragten sind der Meinung, hierzulande werde genug getan, wie aus dem ZDF-Politbarometer hervorgeht. Im Februar waren es demnach noch 80 Prozent. 26 Prozent halten die Vorkehrungen hingegen für zu gering. 39 Prozent der Befragten erklärten zudem, dass sie wegen des Coronavirus Veranstaltungen mit größeren Menschenmengen meiden. 50 Prozent ändern ihr Verhalten den Angaben zufolge hingegen nicht.

Der Chef-Virologe der Berliner Charité hat sich für eine Absage von Bundesligaspielen in der besonders betroffenen Region in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. "Volle Stadien mit Zehntausenden von Fans - gerade in Gegenden wie dem vom Coronavirus jetzt stark betroffenen Rheinland - müssten aus medizinischer Sicht eigentlich gestoppt werden", sagte Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Das Stadion von Borussia Mönchengladbach liegt keine zehn Kilometer vom Kreis Heinsberg entfernt, der bundesweit am stärksten vom Coronavirus betroffen ist. Die Behörden hatten dennoch entschieden, dass das Bundesliga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag stattfinden kann. 

Mitten im stark betroffenen Italien hat unterdessen auch der Vatikan einen ersten Coronavirus-Fall vermeldet. Wie Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Freitag mitteilte, stellte der ambulante Dienst des Kirchenstaates deshalb am Morgen seine Arbeit teilweise ein.

Das kleine asiatische Königreich Bhutan verbietet derweil allen ausländischen Touristen die Einreise, nachdem ein amerikanischer Tourist positiv auf das neue Coronavirus getestet worden ist. Bei ihm handelt es sich um den ersten bestätigten Fall in dem Himalaya-Land. Der Einreisestopp gelte ab sofort und für vorerst zwei Wochen, dann würde die Lage neu eingeschätzt, sagte die bhutanische Gesundheitsministerin Dechen Wangmo.

Wegen Fällen im Westjordanland hat außerdem Israel nach eigenen Angaben in Absprache mit der Palästinenserbehörde die Stadt Bethlehem komplett ab. Es ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums nicht möglich, die Stadt zu verlassen oder zu betreten. 


06.03.2020: Auswärtiges Amt rät von Reisen nach Südtirol ab 

Wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus sollen Bundesbürger nun auch von nicht erforderlichen Reisen nach Südtirol absehen. Das Auswärtige Amt erweiterte entsprechende Reisehinweise für Italien, wie ein Sprecher am Freitag in Berlin bestätigte.

Abgeraten wird nun von nicht nötigen Reisen in die Regionen Südtirol, Emilia-Romagna und Lombardei sowie in die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien. Das Robert Koch-Institut habe nun auch Südtirol als Risikogebiet eingestuft, sagte der Sprecher. Im Krisenstab des Auswärtigen würden die RKI-Empfehlungen regelmäßig beraten.


06.03.2020: Flüchtlingsheim wird in Quarantänestation umgewandelt 

Die Stadt Düsseldorf hat eine Flüchtlingsunterkunft geräumt, um in den Räumlichkeiten eine Quarantänestation einzurichten. Die rund 100 Flüchtlinge werden laut Stadt auf freie Plätze in anderen Unterkünften verteilt. Am Freitag sollte der Umzug nach zwei Tagen abgeschlossen werden, sagte ein Sprecher. Die Quarantäne-Station solle benutzt werden, falls zum Beispiel Touristen als Corona-Verdachtsfälle in Düsseldorf stranden oder es Düsseldorfer gibt, die nicht in häuslicher Quarantäne verbleiben können.

"Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn es Familienmitglieder mit Vorerkrankungen gibt, die nicht gefährdet werden sollen", teilte die Stadt dazu mit. In der Unterkunft aus sogenannten Wohnmodulen gebe es Unterbringungsmöglichkeiten für Einzelpersonen und Familien. Nachdem die letzten Flüchtlinge am Freitag ausgezogen und auf elf weitere Unterkünfte aufgeteilt sind, soll die Unterkunft gereinigt und hergerichtet werden, soweit Reparaturen notwendig sind. Wann erste Menschen in Quarantäne dort untergebracht werden könnten, blieb zunächst unklar. Laut Stadt wäre Platz für bis zu 150 Personen.


06.03.2020: Soli-Abschaffung gefordert

Wegen des neuartigen Coronavirus und der schwächelnden Konjunktur fordert die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) von der Bundesregierung die Abschaffung des Solidaritätszuschlags für alle Steuerzahler und Unternehmen. Das teilte sie der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit. Vor dem geplanten Treffen des Koalitionsausschusses am Sonntag in Berlin, bei dem über mögliche rasche Hilfen beratschlagt werden soll, spricht sie sich für eine rückwirkende Soli-Abschaffung zum 1. Januar 2020 aus. 

"Der Ausbruch des Coronavirus stellt ein nicht zu unterschätzendes Risiko für unsere eh schon schwächelnde Konjunktur dar», erklärte Hoffmeister-Kraut. «Wir brauchen jetzt dringend Maßnahmen, um unsere Wirtschaft wirksam zu stützen und das sich eintrübende Konsumklima zu stimulieren." Die sofortige und vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags sei jetzt das richtige Signal. 

Die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und der Welt hätten weiter zugenommen, die Gefahr einer Rezession auch in Baden-Württemberg sei real. "Was die Auswirkungen des Coronavirus angeht, hilft ein staatliches Ausgabenprogramm nur bedingt", sagte Hoffmeister-Kraut. "Angesichts der wachsenden Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung müssen wir die finanziellen Spielräume endlich für eine spürbare Entlastung aller Bürger und Unternehmen nutzen", sagte die Wirtschaftsministerin. Der erst zum Jahresbeginn 2021 geplante Wegfall des Solidaritätszuschlags nur für einen Teil der Einkommensteuerzahler und unter Ausschluss körperschaftsteuerpflichtiger Unternehmen komme zu spät.

Unternehmen, die durch die Coronaseuche starke Einbußen erlitten, brauchten schnelle, unbürokratische Liquiditätshilfen, sagte sie. So müssten betroffene Unternehmen die Sozialversicherungsabgaben sofort und vollständig erstattet bekommen. Auch verfassungsrechtlich sei die Soli-Abschaffung geboten. Bereits zum Jahreswechsel sei die rechtliche Grundlage für die Erhebung des Solidaritätszuschlags entfallen. 

Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) erwarten für das laufende Jahr beim Wirtschaftswachstum ein Minus von 0,8 Prozent - und damit eine Rezession. LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert sagte am Donnerstag in Stuttgart, die Auswirkungen des Coronavirus seien besonders stark, denn die schwäbischen Unternehmen exportierten sehr viel ins vom Virus stark betroffene China. Branchen wie die Elektronik- und Autoindustrie oder der Maschinenbau seien besonders von der Störung der weltweiten Lieferketten betroffen.


05.03.2020: Über 20 Teilnehmer einer Reisegruppe infiziert

Bei 21 Teilnehmern einer griechischen Reisegruppe ist das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Die insgesamt mehr als 50 Touristen waren nach Israel und Ägypten gereist. Nach ihrer Heimkehr nach Griechenland war am Mittwoch zunächst bei einem 66 Jahre alten Mann im Krankenhaus Covid-19 festgestellt worden. Nun soll das Virus nach Angaben der griechischen Behörden bei insgesamt 20 Mitreisenden nachgewiesen worden sein. Anfang der Woche lag die Zahl der mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten in Griechenland noch unter zehn.

"Wir erwarten in den kommenden Woche einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen", sagte der Virologe Sotiris Tsiodras im griechischen Fernsehen. Es werde davon ausgegangen, dass die Reisenden seit ihrer Rückkehr mehr als 400 Kontakte mit anderen Menschen gehabt hätten.


05.03.2020: Amt für Bevölkerungsschutz: Keine Katastrophenlage wegen Coronavirus 

Die Ausbreitung des Coronavirus hat nach Einschätzung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe noch nicht zu einer Katastrophenlage geführt. "Bei Corona sprechen wir noch nicht von Katastrophe, ausdrücklich und ganz bewusst nicht. Es ist im Moment noch eine Lage der Gesundheitsverwaltung", sagte der Präsident des Bundesamtes, Christoph Unger, am Donnerstag in Hamburg.

Man müsse auch den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz wahren. Die Bürger sollten sich besser auf wirkliche Katastrophenfälle vorbereiten. "Für die echte denkbare größte Katastrophe, nämlich den Krieg, bei einem Verteidigungsfall, müssen wir wieder mehr an Vorsorgemaßnahmen treffen", meinte Unger. 

Dass sich Menschen mit Lebensmittel bevorrateten, empfehle das Bundesamt sei 40 Jahren, sagte der Bevölkerungsschützer. Mit Blick etwa auf Hochwasser oder größere Stromausfälle rät das Amt zu einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage. Lagern sollte man allerdings nur das, was man auch normalerweise nutze. 


05.03.2020: EU-Indien-Gipfel verschoben 

Wegen des neuartigen Coronavirus ist der für den 13. März geplante Gipfel der EU mit Indien verschoben worden. Gesundheitsbehörden beider Seiten hätten nahegelegt, dass zurzeit nicht gereist werden soll, sagte ein Sprecher des indischen Außenministeriums am Donnerstag in Neu Delhi. Der Gipfel werde später stattfinden. Beim Treffen in Brüssel sollte es laut EU-Angaben um Handel, Investitionen, Energie, Klima und Migration gehen.

An dem Gipfel hätte auch Indiens Premierminister Narendra Modi teilnehmen sollen. Der hatte bereits am Mittwoch verkündet, dass er wegen des Virus von einem der wichtigsten Hindu-Feste kommende Woche fernbleiben werde.


05.03.2020: Zahl der Fälle in Berlin gestiegen

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in Berlin ist auf 13 gestiegen. Das sagte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci in der Fragestunde des Abgeordnetenhauses am Donnerstag. Am Mittwochabend waren es neun bekannt gewordene Fälle.

 "Wir müssen davon ausgehen, dass wir noch weitere Fälle haben werden", sagte Kalayci. Das Tempo der Ausbreitung könne aber niemand vorhersagen. "Auf eines sollten wir uns einstellen, dass das Thema Coronavirus uns einige Jahre beschäftigen könnte", sagte die Gesundheitssenatorin bei der Plenarsitzung. 


05.03.2020: Rund 100 000 Israelis in Heimquarantäne 

Nach Verhängung strenger Einreisebestimmungen aus Sorge vor der Ausbreitung des neuen Coronavirus befinden sich nach Medienberichten vom Donnerstag rund 100 000 Israelis in Heimquarantäne. Reisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Spanien dürfen nach einer Entscheidung des Gesundheitsministeriums außerdem nicht mehr einreisen - es sei denn, sie können glaubhaft versichern, dass sie eine zweiwöchige häusliche Quarantäne einhalten können. Davon nicht betroffen sind Personen, die mit Transitflügen über diese fünf Länder nach Israel kommen. Die Auflagen gelten von Freitag um 07.00 Uhr (MEZ) an.

Touristen, die sich bereits im Land aufhalten, können ihre Reise fortsetzen, solange sie keine Krankheitssymptome aufweisen. Allein im Januar haben nach Angaben des israelischen Tourismusministeriums rund 15 000 Deutsche das Heilige Land besucht.


05.03.2020: China sagt Besuch von Präsident Xi in Japan wegen Coronavirus ab 

China hat einen mit Spannung erwarteten Staatsbesuch von Präsident Xi Jinping in Japan wegen des grassierenden Coronavirus abgesagt. Das gab die japanische Regierung am Donnerstag bekannt.

Eigentlich wollte Xi im April nach Japan kommen. Er wäre der erste Staatsbesuch eines chinesischen Präsidenten in Japan seit mehr als zehn Jahren gewesen. Geplant war unter anderem eine Audienz bei Japans Kaiser Naruhito und ein Gipfeltreffen mit dem rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. China, wo das neue Coronavirus ausgebrochen war, hofft, den Besuch von Präsident Xi in Japan zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können, hieß es.

Damit sollte die jüngste Verbesserung in den jahrelang wegen Japans Umgang mit seiner kriegerischen Vergangenheit sowie Territorialstreitigkeiten belasteten Beziehungen der asiatischen Wirtschaftsmächte untermauert werden. Doch das Virus Sars-CoV-2 hatte die Vorbereitungen erschwert. Der letzte Präsident Chinas, der Japan einen Staatsbesuch abstattete, war Hu Jintao im Mai 2008 gewesen.


04.03.2020: Israel verschärft Einreisebestimmungen

Aus Sorge vor der Ausbreitung des neuen Coronavirus hat Israel neue Einreisebestimmungen für Reisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Spanien veröffentlicht.

Israelische Rückkehrer müssten sich für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Touristen aus diesen Ländern dürften nicht einreisen, außer wenn sie glaubhaft beweisen könnten, dass sie eine häusliche Quarantäne einhalten können. Diese Bestimmung solle in den kommenden Tagen in Kraft treten. Internationale Konferenzen in Israel seien komplett verboten. Auch israelische Rückkehrer von internationalen Konferenzen müssten zwei Wochen in Heimquarantäne. Diese Bestimmungen gelten bereits für Reisende aus Italien.

Man werde Touristen, die sich in den letzten 14 Tagen im Iran, Irak, Syrien oder Libanon aufgehalten haben, die Einreise verweigern, hieß es zudem. Der Gesundheitsminister Jakov Litzman sagte, man werde Versammlungen mit mehr als 5000 Teilnehmern verbieten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist das Virus mittlerweile bei 15 Personen in Israel nachgewiesen. Tausende Israelis befinden sich nach offiziellen Angaben in häuslicher Quarantäne. Todesfälle wurden bisher nicht erfasst.


04.03.2020: Deutlicher Anstieg der Corona-Fälle in Bayern 

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in Bayern ist am Mittwoch deutlich gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurde das Virus bei 20 Menschen nachgewiesen. Damit sind in Bayern insgesamt 56 Patienten positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, seit vergangenem Donnerstag waren es 42 neue Fälle. Hunderte Menschen sind in häuslicher Quarantäne, weil sie Kontakt mit Corona-Patienten hatten.

Allein im Landkreis Freising gab es sieben neue Nachweise, vier im Landkreis München, jeweils zwei in Nürnberg, im Landkreis Augsburg und im Landkreis Lindau sowie je einen in den Landkreisen Ostallgäu, Erding und Passau.


04.03.2020: Italien schließt alle Schulen und Universitäten

In Italien nimmt das Coronavirus immer größere Ausmaße an! Laut des italienischen Rundfunksenders RAI hat die italienische Regierung die landesweite Schließung aller Schulen und Universitäten angeordnet. Diese Regelung soll voraussichtlich bis Mitte des Monats gelten.


04.03.2020: Weitere Virus-Fälle in Rheinland-Pfalz - Viele Veranstaltungen abgesagt

In Rheinland-Pfalz geht die Zahl der mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen weiter nach oben. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium in Mainz drei weitere Menschen, bei denen das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde. Dabei handelte es sich um jeweils einen Fall in den Kreisen Germersheim, Mayen-Koblenz und Bad Dürkheim.

Damit sind es inklusive des im Koblenzer Bundeswehrzentralkrankenhaus untergebrachten Soldaten aus Nordrhein-Westfalen nunmehr acht Fälle im Land. Eine weitere, schon bekannte infizierte Person kommt aus Mainz, drei Fälle zählt den Angaben zufolge derzeit der Kreis Kaiserslautern. Die neu hinzugekommenen Patienten haben dem Ministerium zufolge allesamt nur milde Symptome, es gehe allen gut.

Nachdem am Vortag der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga im Land über Stornierungen im Gastgewerbe wegen des Coronavirus geklagt hatte, werden nun auch größere Veranstaltungen abgesagt. Nicht stattfinden wird in diesem Jahr in Neustadt an der Weinstraße das für März geplante traditionsreiche Mandelblütenfest im Ortsteil Gimmeldingen.

"Die potenzielle Ansteckungs- und Verbreitungsgefahr, wenn wir Zehntausende Menschen aus allen Regionen Deutschlands zu uns einladen und sich dort Menschen auf engstem Raum begegnen, schätzen wir als nicht vertretbar ein", teilte Oberbürgermeister Marc Weigel (FWG) auf der Homepage der Stadt mit. "Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen."


04.03.2020: Weltgrößte Industrieschau in Hannover abgesagt

Wegen der anhaltenden Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verschieben die Veranstalter der Hannover Messe die weltgrößte Industrieschau. Das Branchentreffen mit rund 6000 Ausstellern aus 70 Ländern, das vom 20. bis 24. April in der niedersächsischen Landeshauptstadt geplant war, soll jetzt vom 13. bis 17. Juli stattfinden. Dies teilte die Deutsche Messe AG am Mittwoch mit.

Die Organisatoren hatten die Lage während der vergangenen Wochen intensiv beobachtet, nachdem sich der Erreger von China aus zunehmend auch in europäischen Ländern verbreitet hatte. Andere internationale Messen wie der Mobile World Congress in Barcelona, die ITB in Berlin, die Leipziger Buchmesse, der Genfer Automobilsalon oder die Handwerksmesse in München wurden bereits gestrichen.


04.03.2020: Thüringens CDU-Politiker hat doch keinen Coronavirus

Der Coronavirus-Verdacht bei einem Abgeordneten der Thüringer CDU-Landtagsfraktion hat sich nicht bestätigt. Das teilte das Landesgesundheitsministerium in Erfurt am Dienstagabend mit. Für ihn sei keine weitere Quarantäne notwendig. Damit kann die für diesen Mittwoch geplante Ministerpräsidentenwahl wahrscheinlich stattfinden.


03.03.2020: Weiterer Infizierter in Hamburg

In Hamburg ist erneut eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Es ist der vierte Covid-19-Fall in der Hansestadt. Wie Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag sagte, handelt es sich um einen Mitarbeiter eines Labors im Universitätsklinikum Eppendorf. Der Mann gehöre zu den entfernteren Kontaktpersonen des Kinderarztes, dessen Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus in der Nacht zum Freitag bestätigt worden war. Dem Labormitarbeiter gehe es nach eigenen Angaben gut, er befinde sich in häuslicher Isolation, hieß es.

Ob sich der Mitarbeiter tatsächlich über den Arzt aus der Kinderklinik angesteckt hat, wird noch untersucht. Ein Zusammenhang sei wahrscheinlich. Nach Bekanntwerden des ersten Falles hatte das UKE nicht nur die engen Kontaktpersonen des Mediziners, sondern auch Kollegen aus dem weiteren Umfeld testen lassen, wie der Leiter des Arbeitsbereichs Krankenhaushygiene, Prof. Johannes Knobloch, sagte.

Der erste Test sei negativ verlaufen, der zweite wenige Tage später am Dienstag positiv. Der zeitliche Abstand entspreche der Inkubationszeit von fünf bis sieben Tagen. Außerdem habe der Labormitarbeiter Symptome der Krankheit Covid-19 gehabt. 

Mit dem neuen Fall haben sich in Hamburg und Schleswig-Holstein bislang sieben Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.


03.03.2020: CDU-Politiker infiziert - Ministerpräsidentenwahl vor Absage?

Ein Coronavirus-Verdacht im Landtag gefährdet die an diesem Mittwoch geplante Ministerpräsidentenwahl in Thüringen. Ein 56-jähriger CDU-Landtagsabgeordneter befindet sich in Quarantäne, weil der Verdacht besteht, dass er sich im Winterurlaub in Italien mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert hat. Ein Testergebnis wurde für Dienstagabend erwartet. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird die für Mittwoch angesetzte Wahl eines neuen Regierungschefs nach Angaben von Landtagspräsidentin Birgit Keller (Linke) verschoben.

Die Landtagssitzung werde in diesem Fall «natürlich» abgesagt, weil bei einem positiven Testergebnis nicht auszuschließen sei, dass der Parlamentarier auch andere Abgeordnete bereits infiziert habe, sagte Keller am Dienstag in Erfurt der Deutschen Presse-Agentur. Unter diesen Umständen eine Landtagssitzung abzuhalten, berge das Risiko, auch andere Menschen in Gefahr zu bringen. "Da müssen wir reagieren. Wir nehmen die Situation ernst." 


03.03.2020: Leipziger Buchmesse wegen Coronavirus abgesagt

Die Messeleitung und die Stadt Leipzig haben beschlossen, die bevorstehende Leipziger Buchmesse aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus abzusagen. Ursprünglich sollte die Messe, für die sich mehr als 2.500 Aussteller aus über 50 Ländern angemeldet haben, vom 12. bis 15. März stattfinden.


03.03.2020: CSU-Chef Söder will Notfallplan für die Wirtschaft

Angesichts der zunehmenden Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auch auf die Wirtschaft dringt CSU-Chef Markus Söder auf finanzielle Hilfen für Unternehmen. Im Koalitionsausschuss am Sonntag müsse man über einen ökonomischen Notfall- und Vorsorgeplan für den weiteren Verlauf dieses Jahres reden, betonte der bayerische Ministerpräsident am Dienstag nach einer bayerisch-sächsischen Kabinettssitzung in Hof.

Er nannte dabei ein mögliches Paket aus Steuererleichterungen, zusätzlichen Abschreibungsmöglichkeiten und einer Anpassung beim Kurzarbeitergeld: Dieses müsse direkt auch auf die neue Situation angepasst werden. Im "Münchner Merkur" (Dienstag) hatte sich Söder erstmals entsprechend geäußert. Der sächsische Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) schloss sich Söders Forderung an.


03.03.2020: Airlines sehen kein vorzeitiges Ende der Virus-Krise

Die rasche Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat für Europas Fluggesellschaften unabsehbare Folgen. Bei einem Branchentreffen in Brüssel berichteten mehrere Airline-Chefs am Dienstag von einem starken Rückgang der Buchungszahlen. "Es ist klar, dass wir noch nicht die vollen Auswirkungen von Covid-19 erkennen können", sagte Air-France-KLM-Vorstand Benjamin Smith, der auch dem Verband Airlines for Europe (A4E) vorsitzt.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärte, "die Situation ist sehr dynamisch". Derzeit blieben wegen der Viruskrise rechnerisch 23 von 200 Langstreckenmaschinen am Boden. "Die Aussichten hängen sehr von der Entwicklung in Europa in den nächsten Tagen ab", sagte Spohr der Deutschen Presse-Agentur. Erst in zwei Wochen werde man genaueres sagen können. Derzeit rechnet Lufthansa damit, in den kommenden Wochen das Angebot auf Kurz- und Mittelstrecken im gesamten Konzern um 25 Prozent zu reduzieren.


03.03.2020: Hotels leiden durch Coronavirus unter finanziellen Einbußen 

Hoteliers und Gastwirte bekommen Folgen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu spüren. Besonders dramatisch sei die Situation durch die Absagen von Messen oder anderen Großveranstaltungen, teilte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverbandes in Nordrhein-Westfalen (Dehoga NRW) am Dienstag mit. Konkrete Zahlen zur Schadenshöhe gebe es noch nicht, der Verband will dazu eine Abfrage starten.

Die Absagen und Verschiebungen bedeuteten "nicht nur weniger Übernachtungen in den Messestädten und deren Umgebung, sondern auch massive Umsatzausfälle für Eventcaterer und Restaurants, die traditionell viele Messebesucher bewirten", sagte der Präsident von Dehoga-NRW, Bernd Niemeier, am Dienstag.

In NRW waren unter anderem die Eisenwarenmesse in Köln und die Pro Wein in Düsseldorf verschoben worden. Betroffen seien aber nicht nur die Messestädte. Auch andernorts würden geschäftsbedingte Übernachtungen oder geschlossene Gesellschaften storniert, betonte der Verband.

Der Branchenverband fordert finanzielle Unterstützung für die Betriebe. Sie bräuchten "schnelle, unbürokratische Liquiditätshilfen und Fördermaßnahmen", sagte Niemeier. Nötig seien auch steuerliche Entlastungen, die mittel- und langfristig wirkten. Es gehe nicht nur um die Existenz der Betriebe, sondern auch um die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 


03.03.2020: Indonesien baut Krankenhaus für Corona-Patienten

Indonesien will für Patienten mit dem neuen Coronavirus ein Krankenhaus auf einer Insel bei Singapur bauen. Auf der Insel Galang soll eine Spezialklinik entstehen, wie der zuständige Minister Basuki Hadimuljono am Dienstag erklärte. Die Insel sei geeignet, weil sie dünn besiedelt sei und zugleich in der Nähe der Stadt Batam südlich von Singapur liege. Auf Galang wurden nach dem Vietnam-Krieg zwischen 1979 und 1996 mehr als 200 000 vietnamesische Flüchtlinge untergebracht.

In Indonesien sind gerade die zwei ersten Fälle des Coronavirus nachgewiesen worden. Dabei handelte es sich um eine Mutter und eine Tochter. Die zwei sollen Kontakt mit einem infizierten japanischen Touristen gehabt haben. Bei dem südostasiatischen Land mit seinen 260 Millionen Einwohnern war zuvor auffällig, dass dort zuvor keine Sars-CoV-2-Fälle gemeldet wurden.


03.03.2020: Zweifacher Virusverdacht - Aida-Schiff sitzt in Norwegen fest

Zwei deutsche Passagiere des Kreuzfahrtschiffs "Aida Aura" stehen unter Verdacht, mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert zu sein. Das Schiff mit rund 1200 Passagieren lag am Dienstagmorgen im Hafen der norwegischen Küstenstadt Haugesund. Wie die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises in Rostock mitteilte, handele es sich bei den Passagieren um ein Paar. Einer der beiden habe in der vergangenen Woche in einer Einrichtung gearbeitet, in der inzwischen zwei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.

Die "Aida Aura" hätte eigentlich am Montagabend Richtung Bodø aufbrechen sollen. Die Reederei bat den Hafen, noch einen Tag länger bleiben zu können, bis das Untersuchungsergebnis vorliegt. Die Passagiere müssten an Bord bleiben, das betroffene Paar sei von den übrigen Gästen an Bord isoliert, so der Aida-Sprecher. Der zuständige Arzt in Haugesund sagte, beide Passagiere zeigten keine Symptome.

Die "Aida Aura" war am 29. Februar von Hamburg aus zu einer Reise entlang der norwegischen Küste aufgebrochen. Am Montag erreichte das Schiff seine erste Station, Haugesund an der Südwestküste Norwegens.


03.03.2020: So betrifft das Virus die Urlaubsplanung

Das Coronavirus spielt auch bei der Reiseplanung eine immer größere Rolle. Soll man betroffene Gebiete meiden oder den Jahresurlaub am besten direkt absagen? Im folgenden Artikel findest du Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen:

Urlaub trotz Coronavirus: Das müssen Reisende beachten


03.03.2020: British Airways streicht Hunderte Flüge

Die britische Fluggesellschaft British Airways (BA) hat wegen der verminderten Nachfrage infolge des Coronavirus-Ausbruchs Hunderte Flüge in die USA und nach Europa gestrichen. Wie die Airline am Montag mitteilte, werden zwischen dem 17. und 28. März mehr als 200 Hin- und Rückflüge abgesagt, unter anderem nach Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich, Irland und in die Schweiz.

Betroffen sind die Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick und der City Airport. Passagiere können der BA-Mitteilung zufolge zwischen einer Erstattung der Kosten und einer Umbuchung wählen. Für alle Flüge, die zwischen dem 3. und 16. März gebucht werden, erlässt die Airline die Gebühren für eine Buchungsänderung.

Auch die irische Fluggesellschaft Ryanair hatte am Montag angekündigt, ihre Flüge von und nach Italien zusammenzustreichen. Bis zu jeder vierte Kurzstreckenflug «hauptsächlich von und nach Italien» falle zwischen dem 17. März und dem 8. April weg, teilte die Airline am Montag mit.


03.03.2020: Immer mehr Infizierte in Frankreich

In Frankreich ist nach Behördenangaben ein weiterer mit dem neuartigen Coronavirus infizierter Mensch gestorben - außerdem stieg die Zahl der registrierten Infektionen stark an.  Es gebe 61 neue registrierte Fälle in Frankreich, sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Montag bei einer Pressekonferenz. Außerdem sei eine 89-Jährige nach ihrem Tod positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Die Frau war demnach in der nordfranzösischen Stadt Compiègne gestorben.

Die Zahl der in Frankreich seit Ende Januar bekannten Infektionen stieg damit auf 191. 107 der Fälle seien «Teil einer Übertragungskette», erklärte Salomon. Das Virus Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 verursachen.

In Frankreich waren zuvor zwei mit dem Erreger infizierte Menschen gestorben: Mitte Februar starb ein 80 Jahre alter chinesischer Tourist, am vergangenen Mittwoch ein 60-jähriger Franzose aus dem nordfranzösischen Département l'Oise. In diesem Verwaltungsbezirk liegt auch Compiègne.


03.03.2020: Tourismus-Messe in Frankreich abgesagt

Wegen des neuartigen Coronavirus haben einem Bericht zufolge die Organisatoren die Tourismus-Messe in Paris abgesagt. Um Anweisungen der französischen Behörden Folge zu leisten, sei entschieden worden, die 45. Ausgabe des Salon mondial du tourisme nicht stattfinden zu lassen, meldete die Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung auf den Veranstalter. Die Messe hätte vom 12. bis 15. März in der französischen Hauptstadt ihre Tore öffnen sollen.

Demnach waren mehr als 100 000 Besucher und Aussteller zu der Messe erwartet worden. Die französische Regierung hatte am Samstag angesichts der zunehmenden Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 Veranstaltungen mit mehr als 5000 Personen verboten. Am Montag sagten die Organisatoren auch den Pariser Buchsalon ab. Der Salon du livre, das größte französische Branchenereignis, hätte vom 20. bis zum 23. März stattfinden sollen.


03.03.2020: Regierung Baden-Württembergs kündigt Pressekonferenz an

Die Lage nach den ersten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Baden-Württemberg steht an diesem Dienstag (12.00 Uhr) im Mittelpunkt der Regierungs-Pressekonferenz. In Stuttgart stellen sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sozialminister Manne Lucha (beide Grüne) den Fragen der Journalisten.

Im Südwesten war vor rund einer Woche die erste Infektion mit dem Virus bestätigt worden. Es handelte sich um einen 25-jährigen Mann aus dem Landkreis Göppingen, der sich zuvor in Italien aufgehalten hatte. Seitdem sind mehrere bestätigte Fälle im Südwesten hinzugekommen.


02.03.2020: Hamsterkäufe sind nicht ratsam

Immer mehr Menschen tätigen aus Sorge oder gar Angst vor dem Coronavirus Hamsterkäufe. Weshalb diese meist nicht von Nutzen sind, erfährst du in diesem Artikel:

Hamsterkäufe wegen des Coronavirus: Alles andere als sinnvoll


02.03.2020: Zahl der Infizierten in NRW steigt weiter

Nordrhein-Westfalen bleibt das Bundesland mit den meisten Coronavirus-Infektionen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland waren dem Robert Koch-Institut in Berlin am Montag bis 10.00 Uhr insgesamt 86 Fälle bekannt. Deutschlandweit registrierten die Behörden bislang insgesamt 150 Fälle in zehn Bundesländern.

In NRW sorgt die Ausbreitung des Virus indes weiter für Einschränkungen. So sagte etwa der Hausärzteverband Westfalen-Lippe seinen dreitägigen Hausärztetag an diesem Wochenende ab. Die Mitglieder wollten sich eigentlich vom 5. bis 7. März in Münster treffen. Begründet wurde die Absage mit der besonderen Belastung der Hausärzte in ihren Praxen angesichts der aktuellen Coronavirus-Infektionen.

Zudem blieben am Montag mehrere Schulen vorsichtshalber geschlossen, etwa ein Gymnasium und eine Grundschule in Büren (Kreis Paderborn). Anlass war ein Verdachtsfall in einer Familie, der am Sonntagabend aufkam. Geschlossen blieb aus Sicherheitsgründen auch eine Förderschule in Bergheim-Thorr, nachdem ein Mitglied des Lehrerkollegiums Kontakt mit einem bestätigten Infektionsfall aus Lüdenscheid hatte.

In dem von der Ausbreitung des Coronavirus besonders betroffenen Kreis Heinsberg öffnete am Montagmorgen eine zentrale Anlaufstelle zur Probenentnahme bei Patienten mit Coronavirus-Verdacht. Dort können nach Überweisung durch den Hausarzt Abstriche zur Untersuchung auf das neuartige Virus vorgenommen werden, wie eine Sprecherin mitteilte. Das Zentrum ist in einer Halle in der Nähe von der Gemeinde Gangelt untergebracht. Auch in Düsseldorf sollte am Montag ein Diagnostikzentrum seine Arbeit aufnehmen. 

Für den 47 Jahre alten mutmaßlichen Erstinfizierten aus NRW, der in der Düsseldorfer Universitätsklinik behandelt wird, gebe es nach wie vor keine Entwarnung, sagte die Sprecherin des Kreises Heinsberg. Seiner Frau gehe es aber deutlich besser. Der 47-Jährige und seine ein Jahr jüngere Frau hatten am 15. Februar in Gangelt bei einer Sitzung Karneval gefeiert. Dabei sollen sie zahlreiche andere Teilnehmer angesteckt haben.


02.03.2020: BMW in München betroffen

Wie der Münchner Merkur berichtet, gibt es nun auch den ersten bestätigten Coronavirus-Fall bei BMW in München. Der BMW-Mitarbeiter arbeite im Forschungsinformationszentrum (FIZ) in München und sei wohl seit Sonntag, den 01. März, in ärztlicher Behandlung. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut.


02.03.2020: Aufatmen in Bonn - 185 Schüler ohne Coronavirus-Nachweis

Nach der Infektion eines Mitarbeiters einer Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) in Bonn gibt die Stadt eine erste vorsichtige Entwarnung. Am Sonntagabend lagen negative Tests für 185 Kinder vor, die die Grundschule besuchen, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. 30 Tests auf das neuartige Coronavirus stünden noch aus. Darunter seien sowohl Schüler als auch Lehrer. Krisenteams hatten die Familien am Wochenende aufgesucht, aber noch nicht alle Kontaktpersonen des 23 Jahre alten OGS-Mitarbeiters angetroffen. Er hat nur leichte Symptome und befindet sich nach Angaben der Uniklinik Bonn in häuslicher Quarantäne. Der Student hatte Karneval im Kreis Heinsberg gefeiert. 

Im Fall einer Schülerin aus dem Raum Aachen, die mit ihrer Reisegruppe an der Grenze zu Österreich im Bus gestoppt wurde, gab es am Abend ebenfalls Entwarnung. Nach Angaben eines Sprechers fiel der Test in Bayern auf den neuartigen Coronavirus negativ aus. Die Schülerin hatte vor der Reise «intensiveren» Kontakt zu einem Jugendlichen, bei dem es einen Nachweis gab.

In Münster will die Stadt am Montagmittag bei einer Pressekonferenz über einen Patienten der Uniklinik informieren. Der 51-jährige Münsteraner ist bislang der nachweislich erste Fall in Nordrhein-Westfalen, der keinen Bezug zum Kreis Heinsberg hat. Der Mann war nach einem Urlaub aus dem Iran nach Deutschland zurückgekehrt. 

Seit Samstag liegt sein positiver Test auf das neuartige Coronavirus vor. Mit leichten Symptomen, vergleichbar einer Erkältung, wird er in der Uniklinik isoliert behandelt. «Es geht ihm soweit gut», teilte die Klinik am Sonntag mit. Seine Frau hat sich nach Informationen der Stadt freiwillig in häusliche Quarantäne begeben. Der Mann war von Teheran aus über Frankfurt mit dem Flugzeug zurückgekehrt. In Deutschland fuhr er mit der Bahn und dem eigenen Auto über Köln zurück nach Münster. 

Die Stadt hat, wie es das Gesetz für diesen Fall vorsieht, einen Krisenstab eingerichtet und will um 13.00 Uhr über den Fall informieren. Die Zahl der Covid-19-Fälle im Iran ist in den vergangenen Tagen unaufhaltsam gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Sonntag ist die Zahl der Todesfälle innerhalb von 24 Stunden von 43 auf 54 angewachsen. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der nachgewiesenen Infektionen um 385 zu. Sie liegt derzeit insgesamt bei 978. Am stärkten betroffen ist die Hauptstadt Teheran.


02.03.2020: Immer mehr Menschen in Deutschland müssen in Quarantäne

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus ist bundesweit deutlich gestiegen. Bis Sonntagvormittag wurden in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 117 Coronavirus-Infektionen nachgewiesen. Bis Samstagvormittag waren es erst 66 bestätigte Infektionen. Bis zum Abend wurden von Behörden mehrerer Bundesländer weitere Fälle gemeldet. Bundesweit waren es am späten Sonntagabend dann mehr als 130 bestätigte Infektionen.

In Baden-Württemberg und Bayern sollen Schüler nach dem Ende der Faschingsferien zu Hause bleiben, wenn sie sich in einem der Risikogebiete aufgehalten haben. Mehrere Großveranstaltungen in den nächsten Tagen sind abgesagt. Die Bundesregierung rechnet nicht mit einem schnellen Ende des Kampfs gegen das Coronavirus.

Bekannte Infektionen gibt es nun in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Im Saarland und in den neuen Bundesländern wurden bis Sonntagnachmittag keine Coronavirus-Infektionen nachgewiesen - am späten Abend wurde dann der erste bestätigte Fall in Berlin gemeldet. In Nordrhein-Westfalen wurden bislang mehr als 70 bestätigte Infektionen mitgeteilt, in Bayern insgesamt 22 und in Baden-Württemberg 20. 

Im besonders betroffenen NRW-Kreis Heinsberg endete für mehrere hundert Bewohner die häusliche Quarantäne. Rund 300 Karnevalisten, die eine Sitzung am 15. Februar in Gangelt besucht hatten, und ihre Familien waren zu der vorsorglichen Maßnahme aufgerufen worden. Von insgesamt 1000 Menschen in häuslicher Isolierung müsse sich rund ein Drittel noch bis Ende der Woche gedulden. Am Samstag waren einzelne Infektionen auch aus Köln, Bonn, Duisburg, Mönchengladbach, aus dem Raum Aachen und dem sauerländischen Lüdenscheid gemeldet worden.

Mit bestätigten Infektionen bei drei Männern erreichte das Coronavirus nun auch Frankfurt am Main. Bei zwei Männern stehen die Fälle im Zusammenhang mit einem Fall in Wetzlar, der dritte Fall mit einer Italienreise. Kontaktpersonen werden ermittelt. In häuslicher Quarantäne sind auch 18 Menschen aus dem Umfeld eines Patienten aus Kaiserslautern. Neue Verdachtsfälle gibt es nach der Bestätigung einer ersten Coronavirus-Infektion in Niedersachsen - in 15 Fällen wurde häusliche Quarantäne angeordnet. Ein 68-Jähriger war mit seiner Frau auf einer Busreise nach Südtirol gewesen.

In Baden-Württemberg sollen zum Ende der Faschingsferien nach Kindern, Lehrern und vielen Beamten auch Polizisten zunächst vorsorglich zu Hause bleiben, wenn sie in den vergangenen Tagen aus einem Risikogebiet für das neuartige Coronavirus zurückgekehrt sind. Dies gelte unabhängig von Krankheitssymptomen, wie aus einem internen Schreiben des Innenministeriums hervorgeht, das der dpa vorliegt. Als Risikogebiete nennt das Ministerium die norditalienische Provinz Lodi in der Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua (Region Venetien) sowie Teile Chinas, des Irans und Südkoreas.

In einigen deutschen Supermärkten kam es zu Hamsterkäufen - auch in Ländern, in denen noch keine Infektion bestätigt wurde. Kunden griffen vermehrt zu langlebigen Lebensmitteln und Getränken. Auch Regale mit Reinigungstüchern oder Desinfektionsmitteln waren leer. Nach Einschätzung des Handels drohen aber keine Engpässe.

In Österreich wurden zwei deutsche Touristen positiv auf das neue Coronavirus Sars-CoV-2 getestet. Das Paar war zuvor auf einer Karnevalsveranstaltung in Deutschland. Sie sind abgeschottet in einem Hotel, die Infektion verläuft den Angaben zufolge mild.

Mehrere Veranstaltungen sind abgesagt oder werden verschoben. Nach Absage der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin war unklar, ob Aussteller entschädigt werden. Der Restaurantführer Guide Michelin sagte die für Dienstag geplante Sterneverleihung in Hamburg ab. Wegen des Coronavirus wird zudem die Düsseldorfer Fachmesse "Pro Wein" verschoben. Das Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg sagte einen geplanten öffentlichen Vortrag vorsorglich ab.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte erneut, dass nach derzeitiger Erkenntnis vier von fünf Coronavirus-Infektionen milde oder sogar symptomfrei verliefen. Mit der Zahl der Ansteckungen steige aber auch die Wahrscheinlichkeit für schwere Verläufe oder Todesfälle, sagte Spahn der "Welt am Sonntag". Ärzte können Tests auf das Virus leichter als bisher abrechnen, so Spahn auf Twitter.

Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte der "Bild am Sonntag": "Ich rechne damit, dass wir zum Jahreswechsel einen entsprechenden Impfstoff zur Verfügung haben." Bis dahin müsse man das Virus mit den Mitteln des Seuchenschutzes bekämpfen. "Wir müssen die Infektionsketten konsequent unterbrechen." Auch die Absperrung von Regionen oder Städten schloss Seehofer nicht völlig aus - als letztes Mittel.

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht ausreichend Mittel vorhanden, um negativen Folgen der Ausbreitung des Virus für die Wirtschaft entgegen zu steuern. "Wenn die Lage es erforderte, dass ein solcher Impuls nötig wird, haben wir auch die Mittel, ein Konjunkturprogramm aufzulegen", sagte Scholz der "Welt am Sonntag".


01.03.2020: Luftverschmutzung in China geht durch Virus zurück

Die Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus haben in China wohl zumindest teilweise zu einem Rückgang der Luftverschmutzung geführt. Das geht aus zwei Satellitenbildern hervor, die die US-Raumfahrtbehörde Nasa veröffentlicht hat. Dort ist der vielerorts relativ hohe Stickstoffdioxid-Ausstoß in China vor den Coronavirus-Maßnahmen Anfang Januar zu sehen - und der deutlich geringere Ausstoß im Februar. Die Daten stammen von Satelliten der Nasa und der europäischen Raumfahrtbehörde Esa.

Der Rückgang des Stickstoffdioxid-Ausstoßes sei zuerst über Wuhan zu entdecken gewesen, hieß es von der Nasa. Aus der Millionenmetropole waren erstmals Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet worden, kurz danach war die Stadt weitgehend unter Quarantäne gestellt worden. Der Verkehr in und aus der Stadt wurde eingestellt, Fabrik und Unternehmen wurden geschlossen.


01.03.2020: Dritter Coronavirus-Fall in Norddeutschland

Im Norden gibt es seit dem Wochenende drei bestätigte Fälle einer Coronavirus-Infektion. Nach dem Kinderarzt des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein ist in der Hansestadt seit Samstag auch eine aus dem Iran stammende Frau betroffen. Sie wurde mit leichten Krankheitssymptomen in eine Klinik gebracht und werde dort isoliert medizinisch betreut.

Auch bei einer weiteren Person aus Lübeck wurde das Virus nachgewiesen. Deren Ansteckung erfolgte laut Gesundheitsministerium in Kiel wahrscheinlich auf einer Geschäftsreise in München. Die Person, zu der keine weiteren Details bekannt gegeben wurden, zeige keine Symptome und befinde sich in häuslicher Isolierung.

Die Frau aus dem Iran war den Angaben zufolge am 28. Februar von Teheran aus nach einem einwöchigen Aufenthalt in dem Land mit dem Flugzeug nach Hamburg zurückgereist. Die Erkrankte sowie alle weiteren Passagiere hätten nach bisherigen Erkenntnissen während des Fluges Mundschutz getragen. Gemäß den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts werden Mitreisende, die in den je zwei Reihen vor und hinter ihr saßen, kontaktiert. Die familiären Kontaktpersonen der Frau seien häuslich isoliert.


01.03.2020: Deutsche Touristen in Österreich infiziert

In Österreich sind zwei deutsche Touristen positiv auf das neue Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Die beiden litten nur unter einer milden Form der neuen Lungenkrankheit, sagte ein Sprecher des Wiener Gesundheitsministers am Sonntag. Das Paar war zuvor auf einer Karnevalsveranstaltung in Deutschland und hatte dort Kontakt mit einem Infizierten.

Es wurde in einem Wiener Krankenhaus behandelt, durfte dann aber wieder ins Hotel. Dort sei es abgeschottet, um andere Gäste nicht zu gefährden. Insgesamt wurden am Sonntag vier neue Infektionsfälle in Österreich bekannt, die Betroffenen seien in einem guten Zustand, hieß es. Am Mittag lag die Zahl der Infizierten in Österreich damit bei 14.


01.03.2020: Schule in M'gladbach bis Mitte März geschlossen

In Mönchengladbach bleibt eine Grundschule aufgrund des Coronavirus bis zum 15. März geschlossen. Grund dafür ist die Infektion einer Lehrkraft mit dem Virus. Die Lehrkraft befindet sich seit Donnerstag in häuslicher Quarantäne.


01.03.2020: Innenministe Seehofer: "Impfstoff bis Ende des Jahres"

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geht nicht von einem schnellen Ende des Kampfes gegen das neuartige Coronavirus aus. "Ich rechne damit, dass wir zum Jahreswechsel einen entsprechenden Impfstoff zur Verfügung haben", sagte er der "Bild am Sonntag". Bis dahin müsse man das Virus "mit den klassischen Mitteln des Seuchenschutzes bekämpfen. Wir müssen die Infektionsketten konsequent unterbrechen." Auch die Absperrung von Regionen oder Städten schloss Seehofer nicht völlig aus. "Dieses Szenario wäre das letzte Mittel", sagte der CSU-Politiker.


01.03.2020: Weitere Corona-Infektionen in Deutschland

In zahlreichen Bundesländern sind am Samstag weitere Coronavirus-Fälle bestätigt worden. Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gibt es nun in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Im Saarland und in den neuen Bundesländern sind bislang noch keine Coronavirus-Infektionen nachgewiesen worden. Die Auswirkung der Ausbreitung des Virus auf den Alltag nimmt zu.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte erneut, dass nach derzeitiger Erkenntnis vier von fünf Coronavirus-Infektionen milde oder sogar ganz symptomfrei verliefen. Je größer die Zahl der Ansteckungen, desto höher sei aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu schweren Verläufen, zu Lungenentzündungen oder zu Todesfällen komme, sagte Spahn.

Für ganz Deutschland zählte das Robert Koch-Institut bis Samstagvormittag 66 nachgewiesene Infektionen. Eine Reihe zusätzlicher Fälle wurde im Laufe des Tages in mehreren Bundesländern registriert.


01.03.2020: Fast 400 neue Infizierte in Südkorea

Südkoreas Gesundheitsbehörden haben erneut einen starken Anstieg der Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus im Land gemeldet. Über die Nacht zum Sonntag seien 376 weitere Menschen erfasst worden, die sich mit dem Erreger von der Lungenkrankheit Covid-19 angesteckt hätten.

Bisher wurden 3526 Menschen positiv auf das Virus getestet - so viele wir nirgendwo sonst außerhalb Chinas. Mit dem Virus werden in Südkorea bislang 17 Todesfälle in Verbindung gebracht.

Die Mehrzahl der neuen Fälle konzentriert sich weiter auf die südöstliche Millionen-Stadt Daegu und die umliegende Region. Allein 333 der neuen Infizierungen wurden in Daegu diagnostiziert. Dort gibt es die größte Anhäufung von Fällen unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu, die auch Verbindungen nach China hat.

Die Behörden rechnen auch für die nächsten Tagen mit einem weiter sprunghaften Anstieg bei den Fallzahlen, da alle der mehr als 200 000 Mitglieder der Sekte in Südkorea auf das Virus getestet werden sollen.


01.03.2020: Virus-Tote in den USA - Reisewarnungen verschärft

Nach Bekanntwerden des ersten Toten durch das neuartige Coronavirus im Land haben die USA davon abgeraten, in die betroffenen Regionen in Italien und Südkorea zu reisen. Die Reisehinweise wurden auf die höchste Stufe vier verschärft, wie US-Vizepräsident Mike Pence am Samstag (Ortszeit) im Weißen Haus in Washington sagte.

Außerdem würden neue Einschränkungen für den Iran erlassen. Ausländer, die in den vergangenen 14 Tagen im Iran waren, dürften nicht mehr in die USA einreisen. Pence leitet im Auftrag von Präsident Donald Trump die Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Coronavirus im Weißen Haus. Amerikaner sollten in Europa derzeit besondere Vorsicht walten lassen, sagte Trump kurze Zeit später bei einer Rede.

Kurz zuvor war das erste Todesopfer in den USA durch das neuartige Coronavirus gemeldet worden. Zudem sei die Zahl der bekannten Fälle von Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in den USA auf 22 gestiegen, sagte Nancy Messonier, Leiterin der Abteilung für Immunisierung und Atemwegserkrankungen der Gesundheitsbehörde CDC.

"Die vorläufigen Informationen verstärken unsere Sorge über die unmittelbare Bedrohung für bestimmte Gruppen in den USA." Gesundheitsminister Alex Azar hatte zuvor gesagt: "Das Risiko bleibt gering. Aber das kann sich schnell ändern." Azar fügte hinzu: "Wir werden mehr Fälle sehen."

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