Erneut schwere Unwetter: Polizei rettet Mann aus Auto

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Erneut schwere Unwetter: Polizei rettet Mann aus Auto
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Keller, Straßen und Unterführungen stehen nach schweren Unwettern unter Wasser.

Erneute Unwetter haben Deutschland heimgesucht. Ein älterer Mann musste aus seinem mit Wasser vollgelaufenen Auto befreit werden. Dabei wurde ein Polizist verletzt.

Wegen starker Unwetter am Montag (11.6.2018) sind Feuerwehren und Rettungsdienste im Süden und Westen Deutschlands erneut im Dauereinsatz gewesen. Keller standen unter Wasser. Es gab Erdrutsche, der Strom fiel aus. Hunderte Einsätze wurden gezählt. Mindestens ein Mensch wurde verletzt.

Mann aus mit Wasser vollgelaufenem Auto gerettet

In Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) zählte die Feuerwehr am Montagabend rund 200 Einsätze. Keller, Straßen und Unterführungen seien unter Wasser gesetzt worden. Ein älterer Mann musste von der Polizei aus seinem mit Wasser vollgelaufenen Auto befreit werden. Ein Polizist schlug die Scheibe des Wagens ein und wurde dabei leicht verletzt. Der Autofahrer blieb unverletzt.

In letzter Sekunde: Mann aus überflutetem Auto gerettet
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Der Technikraum einer Klinik in Kirchheim war zeitweise überflutet - der Klinikbetrieb wurde davon laut Feuerwehr aber nicht beeinträchtigt. In der Gemeinde Hochdorf im selben Landkreis hatte die Feuerwehr rund 40 Einsätze. "Tiefgaragen, Keller - Wassermassen, die durch übers Ufer tretende Bäche entstanden sind", fasste ein Feuerwehrsprecher den Abend zusammen. Teilweise seien Geröll und Schotter auf die Straßen gespült worden.

Stromausfall nach Brand in Umspannwerk

In Teilen Mannheims fiel am Montagabend der Strom aus. Ursache war ein Brand in einem Umspannwerk, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte. Es sei zu vermuten, dass das Feuer durch einen Blitzeinschlag ausgelöst wurde. 

Demnach verursachte der Stromausfall zahlreiche Fehlalarme in Supermärkten. Außerdem habe eine Person aus einem stecken geblieben Fahrstuhl befreit werden müssen.

Überfluteter Hauptbahnhof in Reutlingen evakuiert

Der Hauptbahnhof der Stadt Reutlingen musste zwischenzeitlich wegen Überflutung gesperrt werden. Die Stadtverwaltung twitterte am Abend Fotos von überfluteten Straßen. Die Feuerwehr Reutlingen zählte bis zum frühen Dienstagmorgen 140 Einsätze. 

Auch im Ostalbkreis gab es Überschwemmungen, wie ein Polizeisprecher sagte. In Lorch standen am Abend Teile der Innenstadt unter Wasser.

Erdrutsche, Überflutungen und vollgelaufene Keller 

In und um Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) liefen am Montagabend nach Polizeiangaben Keller voll Wasser. Es habe kleine Erdrutsche gegeben, Äste seien auf Fahrbahnen gefallen, Geröll von einem Hang gerutscht.

Bei Malsch (Kreis Karlsruhe) rückte die Feuerwehr etwa 20 Mal aus. Um Biberach, Ulm, Göppingen und Heidenheim herum gab es viele Einsätze wegen überfluteter Straßen und vollgelaufener Keller. Auch der Bahnverkehr war betroffen - es kam zu Verspätungen.

"Die Gemeindefeuerwehren sind schon seit Donnerstag letzter Woche täglich mit den Unwetterereignissen stark gefordert", teilte das Landratsamt Esslingen in der Nacht zu Dienstag mit.

Katastrophenalarm nach Unwetter im Saarland

Mit voll gelaufenen Kellern, überfluteten Straßen und umgestürzten Bäumen hatte auch den Norden des Saarlands am Montagnachmittag zu kämpfen. Betroffen waren laut Polizei unter anderem Illingen im Landkreis Neunkirchen und St. Wendel. Bei Heusweiler war die Autobahn 8 wegen Überflutung zeitweise gesperrt. Mehr als 400 Häuser stehen in Heusweiler unter Wasser. Der Katastrophenalarm wurde ausgerufen. Der Bürgermeister spricht von "einer absoluten Katastrophe".

Zwischen Dillingen und Wallerfangen kam es nach heftigen Regenfällen auf einer Landstraße zu einem Erdrutsch, bei dem zwei Autos getroffen und beschädigt wurden. Eines der Autos wurde von einem Felsbrocken getroffen, wodurch Erde in das Fahrzeug gelangte. Die Fahrer beider Autos erlitten einen Schock.

Die Saarbahn konnte vorübergehend die Haltstellen Heusweiler Markt und Eiweiler nicht befahren, weil die Gleise unterspült waren. Am Abend waren die Sperrung aufgehoben. Es seien allerdings noch ein paar kleinere Straßen gesperrt, sagte ein Polizeisprecher in der Nacht zum Dienstag. Die Landstraße 136 bei Walpershofen etwa sei erst am Dienstagmorgen wieder befahrbar.

Zahlreiche Dächer und Fahrzeuge beschädigt 

Aus der Oberpfalz meldete die Polizei faustgroße Hagelkörner, viele Dächer und Fahrzeuge wurden beschädigt. In Franken wurden Straßen und Keller überschwemmt. In Regensburg setzte ein Blitz einen Dachstuhl in Brand.

Besonders getroffen wurde Furth im Wald (Landkreis Cham) an der Grenze zu Tschechien. Nach Angaben eines Sprechers der örtlichen Polizei sei faustgroßer Hagel auf die Stadt niedergegangen. Zahlreiche Dächer und Fahrzeuge seien teils schwer beschädigt worden. Die Stadt und Einsatzkräfte richteten einen Krisenstab ein. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. "Das kann man jetzt noch nicht absehen, wie hoch die Schäden sind", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Regensburg am Dienstagmorgen. 

Viele Unfälle aufgrund Aquaplanings

An anderen Orten in der Oberpfalz wehte der Wind Bäume um, Autos kamen wegen Aquaplanings von der Straße ab, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums sagte. Auch in Oberfranken hatten Polizei und Feuerwehr allerhand zu tun. Die Leitstellen Bamberg/Forchheim und Bayreuth/Kulmbach zählten rund 200 Einsätze wegen vollgelaufener Keller, überfluteter Straßen oder umgestürzter Bäume. 

Auch in Mittelfranken wurden Straßen und Keller überschwemmt, wie ein Polizeisprecher in der Nacht zum Dienstag sagte. Es habe mehrere leichte Unfälle wegen Aquaplanings gegeben. Besonders betroffen vom Unwetter seien die Städte Schwabach und Ansbach gewesen. "Die Feuerwehren waren natürlich heftig im Einsatz", sagte der Sprecher. 

Heftiger Regen mit Dutzenden Litern pro Quadratmeter sorgte auch in Karlstein am Main nördlich von Aschaffenburg für einen Großeinsatz der Feuerwehr. 

Schwere Unwetter in Südhessen

Auch Südhessen blieb von den Unwettern am Montag nicht verschont. Insbesondere im Kreis Bergstraße liefen zahlreiche Keller voll. In Bürstadt und den beiden Stadtteilen rückte die Feuerwehr zu mindestens 120 Einsätzen aus. 

Wie der Kreis Bergstraße mitteilte, stürzten auch Bäume und Strommasten um und es kam zu Blitzeinschlägen. In insgesamt 16 Kommunen des Kreises verzeichneten Feuerwehren und Technisches Hilfswerk demnach rund 300 Einsätze.

Mehrere Verletzte nach Unwettern in Frankreich

Die Unwetter halten auch unsere Nachbarn in Atem: Nach einem Erdrutsch entgleiste am Dienstagmorgen ein Vorortzug südwestlich von Paris. Der Erdrutsch wurde durch starke Regenfälle ausgelöst.

Sieben Menschen wurden leicht verletzt, wie der Radionachrichtensender Franceinfo unter Berufung auf Verkehrsministerin Elisabeth Borne berichtete. 

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