Dramatische Überschwemmungen in Italien - 14 Tote, Tausende evakuiert

- Quelle: dpa/wetter.com
Mehrere Tote durch Flut in Norditalien
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Nach heftigen Regenfällen und schweren Unwettern ist es im Nordosten Italiens an der Adriaküste zu Überschwemmungen gekommen. Es gibt inzwischen mindestens 14 Todesopfer.

Die italienischen Regionen Emilia-Romagna und die Marken werden weiter von schweren Unwettern heimgesucht. Nach heftigen Regenfällen ist es in den Gebieten an der Adriaküste zu teils dramatischen Überschwemmungen gekommen. 

Inzwischen 14 Tote nach heftigen Überschwemmungen in Italien

Nach den dramatischen Überschwemmungen und Erdrutschen infolge heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna ist die Zahl der Todesopfer auf 14 gestiegen. 

Unter anderem in der Gemeinde Russi in der Provinz Ravenna an der Adriaküste seien die Leichen einer Frau und eines Mannes in ihrem Haus gefunden worden, meldeten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Donnerstagnachmittag.

Der Sohn des Ehepaares hatte die Behörden demnach informiert, nachdem er seine Eltern nicht erreichen konnte. Auch in Castel Bolognese und dem Ort Sant'Agata sul Santerno wurden am Donnerstag Tote geborgen.

Berichte über weitere Vermisste

Es gibt zudem Berichte über weitere vermisste Personen. Bonaccini zufolge gleicht das Ausmaß der Verwüstung dem eines Erdbebens. Die Schäden durch das Unwetter beliefen sich auf einige Milliarden Euro, sagte er am Donnerstag im italienischen Fernsehen.

Wegen der außergewöhnlich heftigen Niederschläge seit Wochenbeginn traten 21 der insgesamt 23 Flüsse in der Region über die Ufer. 37 Gemeinden waren vom Hochwasser betroffen. Die Behörden registrierten zudem 250 Erdrutsche, 120 davon mit schweren Folgen.

Überschwemmungen Cesena

In Cesena waren Häuser durch die Überflutungen zum Teil nur per Boot zu erreichen (Quelle: dpa)

An einigen Orten beginnen allerdings bereits die ersten Aufräumarbeiten. Medienberichten zufolge haben sich Tausende Freiwillige in den betroffenen Gebieten gemeldet und versammelt, um zu helfen. Am Donnerstagmorgen waren zudem rund 27.000 Menschen in der Gegend ohne Strom, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf den italienischen Energiekonzern Enel meldete.

Feuerwehren befinden sich im Dauereinsatz

Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena, Rimini und Bologna - und dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì, wie die italienische Feuerwehr mitteilte. Die Feuerwehr rückte demnach seit Dienstagmorgen zu 600 Einsätzen aus und war dort mit 400 Feuerwehrleuten vor Ort. Sie retteten etwa Menschen, die in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen waren, oder in den Wassermassen gestrandete Autofahrer. In der Stadt Cesena, wo der Fluss Savio über die Ufer getreten ist, haben die Einsatzkräfte Dutzende von Menschen gerettet, die auf den Dächern ihrer Häuser festsaßen.

Auf Bildern und Videos der Feuerwehr war zu sehen, wie ganze Straßenzüge unter Wasser stehen, Schlammlawinen Straßen blockieren und Felder wegen der Wassermassen Seelandschaften gleichen. Laut Zivilschutz sind allein in der Emilia-Romagna 14 Flüsse über ihre Ufer getreten.

Einsatzkräfte retteten Dutzende Menschen 

Die Einsatzkräfte waren unter anderem mit Helikoptern im Einsatz - einige Menschen konnten so in Sicherheit gebracht werden. In mehreren Teilen der Stadt Faenza kam es zudem zu Stromausfällen, auch bei den Telefonverbindungen gab es Probleme. In den betroffenen Gebieten sind auch Einsatzkräfte der italienischen Bergrettung zur Hilfe vor Ort. Rund 40 Bergretter, die auf Rettungen in überfluteten Gebieten spezialisiert sind, sind im Einsatz, um Menschen zu helfen.

Im Video siehst du Bilder aus den betroffenen Gebieten. 

Eine Frau in Faenza berichtete, wie schnell sich die Wassermassen ihren Weg ebneten - innerhalb von zehn Minuten stieg das Wasser nach ihren Worten fast bis zum ersten Stock ihres Hauses. "Eine Nachbarin von mir war allein mit vier kleinen Kindern im Haus, sie rief um Hilfe und niemand kam. Wir blieben die ganze Nacht bei ihnen, im Schlafanzug. Die Kinder weinten. Eine Katastrophe", wird sie von Ansa zitiert.

Andernorts rettete eine Helikopter-Einheit etwa eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die aufgrund der Überschwemmungen in ihrem Haus festsaß.

Schulen geschlossen, Zugangsverbot zu Stränden 

Bereits am Dienstag kam es in der Emilia-Romagna und den Marken zu Überschwemmungen. Mehr als 900 Menschen mussten sicherheitshalber evakuiert werden, da Flüsse oder Bäche wegen des starken Regens über die Ufer traten oder zumindest drohten, überzutreten. 

In manchen Städten wurden zudem die Schulen geschlossen und wegen des starken Windes haben Gemeinden an der Adria ein Zugangsverbot zu ihren Stränden erlassen. Der regionale Bahnverkehr in der Emilia-Romagna wurde komplett eingestellt.

Regierung kündigt Hilfsmaßnahmen an 

Laut Zivilschutz-Minister Nello Musumeci werden etwa 5000 Menschen in den Gegenden evakuiert. "Aber es könnten noch mehr werden. Wir sind bereit einzugreifen als Regierung", sagte er am Mittwochmorgen im italienischen Radio.

Die Regierung habe bereits 10 Millionen Euro für die ersten Ausgaben und Notfälle infolge der Überschwemmungen bewilligt. Der Zivilschutz rief die Menschen auch in den kommenden Stunden zu großer Vorsicht auf. Menschen, die nicht evakuiert wurden, sollten sich etwa in höheren Stockwerken von Gebäuden in Sicherheit bringen.

Am Montag brachte das derzeit wetterbestimmende Unwettertief am Mittelmeer bereits heftige Überschwemmungen nach Kroatien. Hier kannst du alles dazu nachlesen

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