Wetter Dezember 2025: Nach Weihnachten wohl deutlich kühler

- Alexander Marx - Managing Editor Digital Newsroom - Quelle: wetter.com
Wetter 16 Tage: Kältewelle nach Weihnachten?
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Im Dezember hofften viele auf Schnee und kalte Temperaturen, um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Und tatsächlich: In diesem Jahr scheinen kalte Tage ab Weihnachten anzustehen.

Winterliebhaber:innen wurden im Dezember schon oft enttäuscht. In den letzten Jahren verlief der erste Wintermonat meist zu mild. Auch in diesem Jahr? 

1. Wie wird das Wetter im Dezember 2025? 

Im Dezember hoffen viele vor allem für die Weihnachtszeit auf etwas Frost, Schnee und weiße Weihnachten in Deutschland. Doch das kommt statistisch gesehen nur sehr selten vor. In den letzten Jahren war der erste Wintermonat stattdessen immer überdurchschnittlich warm, den letzten wirklich zu kalten Dezember gab es im Jahr 2010. Doch was sagen die Wettermodelle für den Dezember 2025 voraus?

Die erste Dezemberwoche zeigte sich noch teils winterlich mit niedrigen Temperaturen und etwas Schnee und Glätte. Doch ab dem 2. Advent stellte sich die Wetterlage vollkommen um: In der Woche vom 8. bis zum 14. Dezember gab es deutlich zu milde Werte in fast ganz Deutschland. Lediglich in Dauernebel-Regionen blieb es kalt. Hinzu fiel sehr wenig Niederschlag.

Dieser Trend setzte sich auch in der aktuellen Woche fort, die Temperaturabweichung zum langjährigen Mittel hat allerdings etwas abgenommen.

Kältere Luft kommt zu Weihnachten

In der darauffolgenden Weihnachtswoche vom 22. bis 28. Dezember ändert sich das Bild laut der Temperaturabweichungskarte des europäischen ECMWF-Modells aber: Die Temperaturen liegen unter dem Durchschnitt, rund um Weihnachten wird es also ein ganzes Stück kühler in Deutschland.

Temperaturen 22. bis 28. Dezember 2025 laut ECMWF

Die Temperaturabweichungskarte zeigt, dass die Temperaturen unterhalb des Durchschnitts liegen. (Quelle: ECMWF/EFFIS)

Bekommen wir weiße Weihnachten?

Kommt zur Kälte auch Schnee hinzu, sodass wir uns in Deutschland in diesem Jahr in einigen Regionen über weiße Weihnachten freuen können? Die Chancen auf Schnee zu Heiligabend stehen bisher eher schlecht, da es laut bisheriger Modellberechnungen nur wenig bis kaum Niederschlag geben wird. "Dennoch zeigt das europäische Modell nun bereits am 24. Dezember eine markante Abkühlung, die mit Schauern Schneeflocken bis in tiefere Lagen ermöglich würde", macht wetter.com-Meteorologe Martin Puchegger Hoffnung.

Der Wetterexperte erklärt weiter: "Die Großwetterlage stellt sich über die Weihnachtsfeiertage hinweg deutlich um, da sich ein Hoch über dem Europäischen Nordmeer etabliert. Zwischen diesem Hoch und einem Tief über dem westlichen Mittelmeer kann nun aus Nordosten Kaltluft angezapft werden. Somit lässt sich die eine oder andere weiße Überraschung eben nicht mehr ausschließen, besonders im Bergland nicht."

Die folgende Grafik des ECMWF-Modells zeigt, dass die Weihnachtswoche wohl eher trocken verlaufen wird.

Niederschlag vom 22. bis 28. Dezember 2025 laut ECMWF

(Quelle: ECMWF/EFFIS)

In unserem 7-Tage-Trend halten wir dich auf dem Laufenden, ob es regional tatsächlich weiße Weihnachten geben wird.

Kältwelle zum Jahreswechsel

Während die Frage nach dem Weihnachtsschnee noch nicht eindeutig beantwortet werden kann, verdichten sich die Anzeichen, dass es nach den Feiertagen richtig kalte Temperaturen in Deutschland geben wird. "Zwischen den Jahren könnte es bitterkalt werden. Natürlich ist das alles weiterhin spekulativ, aber da einige Wettermodelle diese Option zeigen und auch die Großwetterlage Kaltlufteinbrüche begünstigt, bestehen seit langem wieder gute Chancen auf Winterwetter", fasst Meteorologe Martin Puchegger zusammen.

Unterstützt wird er dabei vom Modelloutput des ECMWF. Wie die beiden folgenden Grafiken zeigen, soll es im Zeitraum vom 29.12.2025 bis 04.01.2026 sehr kalt in Deutschland werden, während sich der Niederschlag weiterhin bitten lässt. Lediglich rund um das Erzgebirge befindet er sich im "durchschnittlichen Rahmen", was zur Kälte auch Schnee bedeuten würde:

Temperaturen vom 29.12.2025 bis 04.01.2026 laut ECMWF

Niederschlag vom 29.12.2025. bis 04.01.2026 laut ECMWF

(Quelle: ECMWF/EFFIS)

Polarwirbel kann Wetterentwicklung beeinflussen

Weitere Faktoren wie die Entwicklung des Polarwirbels können unser Wetter beeinflussen, wenn wir auf eine längere Vorhersage von Winterwetter schauen.

Ein schwächerer Polarwirbel kann ein Hinweis auf mögliche Kaltlufteinbrüche sein. Polarwirbel sind große Tiefdruckgebiete, die sich im Winter über den Polen bilden. Für uns relevant ist der Polarwirbel über der Arktis, wo er sich in der Stratosphäre in einer Höhe von 12 bis 50 Kilometer entwickelt. Ist er stark, hat er eine Kreisform und hält die kalte Luft, schwächt er sich allerdings ab, kann er sich wellenförmig nach Süden ausbreiten. Dann kann zum Beispiel Deutschland von kalter Luft geflutet werden. Doch auch wenn diese Form eintritt, kann es so kommen, dass Deutschland gar nicht von der Kaltluft betroffen ist.

Die Grafik zeigt einen starken und einen schwachen Polarwirbel.

Warum ein besonders kalter Jahrhundertwinter aber unwahrscheinlich ist, erklärt die unser Meteorologe Gernot Schütz hier im Video: 

2. Klimatische Einordnung des Dezembers 

Die letzten zwölf Dezember waren allesamt überdurchschnittlich mild. Dass der Dezember auch anders kann, bestätigt der außergewöhnlich kalte und schneereiche Dezember 2010. 

Mit einer Durchschnittstemperatur von -3,5 Grad war der Dezember 2010 der kälteste seit 1969. Damals gab es deutschlandweit weiße Weihnachten. Selbst in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Hohn, die nahezu auf Meeresspiegelniveau liegt, fielen 41 cm Schnee. An der Ostsee wurde eine Schneedecke von 39 cm registriert. In einigen Orten Norddeutschlands gab es sogar neue Rekordschneemengen. Diese große weiße Überraschung ist für die Nordlichter eine Seltenheit.

Der letzte Dezember hingegen war deutlich zu warm und somit der 15. zu warme Dezember in Folge. 

Eine Übersicht über die Durchschnittstemperaturen im Dezember der letzten Jahre erhältst du in folgender Tabelle (Quelle: DWD): 

Mitteltemperatur Abweichung*
Dezember 2024 2,8 Grad + 2,0 Grad 
Dezember 2023 3,9 Grad + 3,1 Grad
Dezember 2022 1,8 Grad + 1,0 Grad
Dezember 2021 2,6 Grad + 1,8 Grad
Dezember 2020 3,0 Grad + 2,2 Grad
Dezember 2019 3,7 Grad + 2,9 Grad 
Dezember 2018 3,8 Grad + 3,0 Grad
Dezember 2017 2,6 Grad + 1,8 Grad
Dezember 2016 2,1 Grad + 1,3 Grad
Dezember 2015 6,4 Grad  + 5,6 Grad
Dezember 2014 2,6 Grad + 1,8 Grad
Dezember 2013 3,5 Grad + 2,7 Grad
Dezember 2012 1,5 Grad + 0,7 Grad
Dezember 2011 3,8 Grad + 3,0 Grad
Dezember 2010 -3,5 Grad - 4,3 Grad
* vom langjährigen Mittel (0,8 Grad)

Wie ist das typische Wetter im Dezember?

  • Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 0,8 Grad
  • Mittlere Niederschlagssumme: 70 Liter pro Quadratmeter
  • Mittlere Sonnenscheindauer: 38 Stunden im Monat
  • Weihnachtstauwetter vermiest oft weiße Weihnachten
  • Wintersonnenwende am 21. Dezember 2025

Winterwetter im Dezember: Diese Wetterlagen bringen Schnee

Viele sehnen sich im Dezember nach Winterwetter mit Schnee. Hin und wieder ist diese Hoffnung auch durchaus berechtigt. Das Wetter hierzulande wird nämlich einerseits vom warmen Atlantik, andererseits von der immer kühler werden Luftmasse über Osteuropa beeinflusst. Je nachdem welche Strömung sich einstellt bzw. wie die Hoch- und Tiefdruckgebiete liegen, dominiert die milde Strömung oder es gibt Kaltluftvorstöße aus Osten mit Schnee, Eis und Glätte.

Dieser Kampf der Luftmassen hat seinen Ursprung in den großen Temperaturunterschieden innerhalb Europas. Da der europäische Kontinent mit abnehmender Sonneneinstrahlung stärker auskühlt als die umgebenden Meere, entstehen über Europa große Temperaturgegensätze. 

Welche Großwetterlage sich einstellen muss, damit wir "richtiges" Winterwetter bekommen, erfährst du hier: 

Winteranfang: Wintersonnenwende am 21. Dezember 2025

Apropos abnehmender Sonnenstand: Der Dezember ist der dunkelste Monat im ganzen Jahr. Doch Hoffnung ist in Sicht. Denn ab der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2025 geht es mit der Tageslänge wieder bergauf. Der 21. Dezember markiert nicht nur den kürzesten Tag des Jahres, sondern auch den kalendarischen Winteranfang.

Wenn es draußen noch dunkel ist, fällt es besonders schwer, morgens aus dem Bett zu kommen. Aber einen Vorteil hat der dunkle Monat: Wir können den Sternschnuppenregen der Geminiden besonders gut sehen.

Die dunkelste Zeit des Jahres fällt aber nicht mit der kältesten Zeit des Jahres zusammen. Obwohl der Sonnentiefststand bereits am 21. Dezember 2025 erreicht wird, tritt die kälteste Zeit des Jahres erst Wochen danach auf. Diese zeitliche Verschiebung begründet sich durch die Trägheit des Klimasystems. Zwar kühlt die Luft im Dezember durch die geringe Sonneneinstrahlung immer mehr aus, der kälteste Monat des Jahres fällt in Deutschland aber in der Regel auf den Januar.

Der Januar ist aber nicht nur der kälteste, sondern in der Regel auch der schneereichste Monat in Deutschland. Ob der Januar 2026 ein Monat der Extreme wird und sich ein nachhaltiger Wintereinbruch einstellt, bleibt aber abzuwarten.

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