Wetter Dezember 2021: Weihnachtsmonat mit großen Temperaturgegensätzen

Im Dezember hoffen viele auf Schnee und kalte Temperaturen, um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Und in der Tat, es gab 2021 in einigen Regionen weiße Weihnachten. Doch der Monat endete überall mild.
Winterliebhaber:innen wurden im Dezember schon oft enttäuscht. In den letzten Jahren verlief der erste Wintermonat meist zu mild.
1. Wetter im Dezember 2021
Ein abwechslungsreicher Dezember liegt hinter uns. Von Winterlandschaften, Sturm, Regen, Nebeltagen und frühlingshaften Temperaturen war alles dabei. Der Monat startete zwar mit kalten Temperaturen und Schnee. Doch auch im Jahr 2021 war der Dezember insgesamt wärmer als im Durchschnitt, und zwar um 1,8 Grad. Dazu fiel weniger Niederschlag als normal. Vor allem der zweite Teil des Monats war eher mild und wolkenreich. Doch es gab auch noch frostige Tage. Die tiefste Temperatur wurde mit -19,2 Grad am 22. Dezember in Oberstdorf gemessen.
An Weihnachten stellte sich dann eine Grenzwetterlage ein. So gab es zu Weihnachten 2021 Frost und Schnee im Norden und milde Luft sowie Regen im Süden. Dazwischen gab es immer wieder gefährliche Glättelagen. Richtig warm wurde es nochmal zum Jahreswechsel. Am 30. Dezember stieg das Thermometer im Südwesten sogar auf frühlingshafte 15 Grad.
2. Klimatische Einordnung des Dezembers
Die letzten zehn Dezember waren allesamt überdurchschnittlich mild. Dass der Dezember auch anders kann, bestätigt der außergewöhnlich kalte und schneereiche Dezember 2010.
Mit einer Durchschnittstemperatur von -3,5 Grad war der Dezember 2010 der kälteste seit 1969. Damals gab es deutschlandweit weiße Weihnachten. Selbst in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Hohn, das nahezu auf Meeresspiegelniveau liegt, fielen 41 cm Schnee. An der Ostsee wurde eine Schneedecke von 39 cm registriert. In einigen Orten Norddeutschlands gab es sogar neue Rekordschneemengen. Diese große weiße Überraschung ist für die Nordlichter eine Seltenheit.
Eine Übersicht über die Durchschnittstemperaturen im Dezember der letzten Jahre erhältst du in folgender Tabelle (Quelle: DWD):
Mitteltemperatur | Abweichung* | |
Dezember 2020 | 3,0 Grad | + 2,2 Grad |
Dezember 2019 | 3,7 Grad | + 2,9 Grad |
Dezember 2018 | 3,8 Grad | + 3,0 Grad |
Dezember 2017 | 2,6 Grad | + 1,8 Grad |
Dezember 2016 | 2,1 Grad | + 1,3 Grad |
Dezember 2015 | 6,4 Grad | + 5,6 Grad |
Dezember 2014 | 2,6 Grad | + 1,8 Grad |
Dezember 2013 | 3,5 Grad | + 2,7 Grad |
Dezember 2012 | 1,5 Grad | + 0,7 Grad |
Dezember 2011 | 3,8 Grad | + 3,0 Grad |
Dezember 2010 | -3,5 Grad | - 4,3 Grad |
Wie ist das typische Wetter im Dezember?
- Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 0,8 Grad
- Mittlere Niederschlagssumme: 70 Liter pro Quadratmeter
- Mittlere Sonnenscheindauer: 38 Stunden im Monat
- Weihnachtstauwetter vermiest oft weiße Weihnachten
- Wintersonnenwende am 21. Dezember 2021
Winterwetter im Dezember: Diese Wetterlagen bringen Schnee
Viele sehnen sich im Dezember nach Winterwetter mit Schnee. Oft ist diese Hoffnung berechtigt. Das Wetter hierzulande wird nämlich einerseits vom warmen Atlantik, andererseits von der immer kühler werden Luftmasse über Osteuropa beeinflusst. Je nachdem welche Strömung sich einstellt bzw. wie die Hoch- und Tiefdruckgebiete liegen, dominiert die milde Strömung oder es gibt Kaltluftvorstöße aus Osten mit Schnee, Eis und Glätte.
Dieser Kampf der Luftmassen hat seinen Ursprung in den großen Temperaturunterschieden innerhalb Europas. Da der europäische Kontinent mit abnehmender Sonneneinstrahlung stärker auskühlt als die umgebenden Meere, entstehen über Europa große Temperaturgegensätze.
Welche Großwetterlage sich einstellen muss, damit wir "richtiges" Winterwetter bekommen, erfährst du hier:

Winteranfang: Wintersonnenwende am 21. Dezember 2021
Apropos abnehmender Sonnenstand: Der Dezember ist der dunkelste Monat im ganzen Jahr. Doch Hoffnung ist in Sicht. Denn seit der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2021 geht es mit der Tageslänge wieder bergauf. Der 21. Dezember markierte nicht nur den kürzesten Tag des Jahres, sondern auch den kalendarischen Winteranfang.
Wenn es draußen noch dunkel ist, fällt es besonders schwer, morgens aus dem Bett zu kommen. Aber einen Vorteil hat der dunkle Monat: Wir können den Sternschnuppenregen der Geminiden besonders gut sehen.
Die dunkelste Zeit des Jahres fällt aber nicht mit der kältesten Zeit des Jahres zusammen. Obwohl der Sonnentiefststand bereits am 21. Dezember 2021 erreicht war, tritt die kälteste Zeit des Jahres erst Wochen danach auf. Diese zeitliche Verschiebung begründet sich durch die Trägheit des Klimasystems. Zwar kühlt die Luft im Dezember durch die geringe Sonneneinstrahlung immer mehr aus, der kälteste Monat des Jahres fällt in Deutschland aber in der Regel auf den Januar.
Der Januar ist aber nicht nur der kälteste, sondern in der Regel auch der schneereichste Monat in Deutschland. Ob der Januar 2022 ein Monat der Extreme wird und sich ein nachhaltiger Wintereinbruch andeutet, bleibt aber abzuwarten.
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