Unwetter-Bilanz: Gewitter verletzt viele Schüler

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Unwetter-Bilanz: Gewitter verletzt viele Schüler
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Der meteorologische Sommer startet mit heftigen Unwettern.

Die Unwetterserie reißt nicht ab. Zum meteorologischen Sommeranfang tobten wieder heftige Gewitter über Deutschland - mit katastrophalen Folgen. Auch die Hauptstadt Berlin blieb nicht verschont.

Das Wetter hat sich noch einmal über NRW ausgetobt. Nach tagelangen heftigen Unwettern in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens hat es am Freitagnachmittag Soest getroffen: Starkregen überschwemmte Teile der Innenstadt. Vor allem die Altstadt stehe unter Wasser, sagte ein Feuerwehrsprecher. Straßen seien überflutet worden und Keller bis unter die Decke vollgelaufen. Mancherorts stehe das Wasser etwa 15 Zentimeter hoch.

Überschwemmungen nach Starkregen

In einem Straßentunnel in Bad Godesberg waren Kanaldeckel aufgespült worden. Der Tunnel wurde kurzzeitig gesperrt. Auch in Düsseldorf war ein Rheintunnel nach einem Blitzeinschlag lahmgelegt. Keller und Tiefgaragen liefen voll. In Essen stand die Autobahn 40 zeitweise unter Wasser. 

Auch in Ennepetal rückte die Feuerwehr aus, um Keller leer zu pumpen. Von einem Feld seien massive Wasser- und Erdmassen auf die Straße geschwemmt worden, die auch in anliegende Häuser und Grundstücke drangen. Um die Häuser vor weiteren Schäden zu schützen, sei mit rund 3000 Sandsäcken ein künstlicher Deich gebaut worden, so die Feuerwehr. 

In Blankenberg bei Hennef ging auf einer Bahnstrecke für Regionalzüge am Freitagmorgen nichts mehr, nachdem ein Blitz in ein Stellwerk eingeschlagen war. Es kam zu Ausfällen und Verspätungen. Kurz darauf rollte der Bahnverkehr aber wieder.

Unwetter über Berlin - Flughäfen stellen Abfertigung zeitweise ein

Wegen eines starken Unwetters haben die Flughäfen Schönefeld und Tegel in Berlin den regulären Flugbetrieb am Freitag zeitweise eingestellt. In Schönefeld gab es zwischen 17.45 Uhr und etwa 20.00 Uhr aus Sicherheitsgründen keine Abfertigung von Maschinen, wie die Flughafenbetreiber mitteilten. Maschinen, die bereits Passagiere und Gepäck aufgenommen hatten oder kurz vor dem Unwetter gelandet waren, mussten warten. 

Auf dem Flughafen Tegel wurde die Abfertigung um 19.45 Uhr eingestellt. "Passagiere, die sich schon oder noch in den Flugzeugen befinden, müssen sich gedulden, bis ein gefahrloses Be- und Entladen der Maschinen wieder möglich ist", teilte die Flughafengesellschaft mit.

Viele Schüler bei Gewitter verletzt

Wie gefährlich Gewitter sein können, zeigt auch diese Meldung aus Bad Harzburg, als bei einem Gewitter am Freitag viele Mitglieder einer Klasse des Burgberggymnasiums verletzt wurden. Nach Angaben der Polizei erlitten sie Schocks oder Knalltraumata. Acht Betroffene seien vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden. 

Am Mittag war ein Blitz in einen Baum direkt neben der Schule eingeschlagen. Die Fenster der Klasse seien geöffnet gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Sachschaden am Gebäude sei nicht entstanden. 

Viele Notrufe in Halberstadt

Starke Gewitter haben auch in Teilen Sachsen-Anhalts für enorme Regenmengen gesorgt. In Halberstadt etwa seien am Freitagnachmittag (1.6.2018) binnen einer Stunde etwa 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Laut einem Sprecher der Leitstelle rückten Feuerwehr und das Technische Hilfswerk in der Vorharz-Stadt binnen kurzer Zeit zu mehr als 200 Einsätzen aus.

Unter anderem seien Menschen aus einem Auto gerettet worden. Im Krankenhaus seien Sandsäcke um ein Trafohäuschen gestapelt worden, weil die Stromversorgung gefährdet gewesen sei. In der Innenstadt habe das Wasser in einigen Straßenzügen teils einen Meter hoch gestanden. Nach Angaben des Lagezentrums im Magdeburger Innenministerium gab es landesweit jedoch keine Schäden größeren Ausmaßes.

Auch in Halle kam es am Nachmittag zu ergiebigen Niederschlägen mit Hagelkörnern von 1,5 bis 2 Zentimetern Durchmesser. Hier sichteten Einwohner eine sogenannte Trichterwolke, die Vorstufe zu einem Tornado, sie blieb aber in der Folge weitgehend harmlos.

A14 überschwemmt - Abschnitt voll gesperrt

Auf der A14 sorgte das Wetter ebenfalls für Chaos. Wegen der starken Regenfälle ist ein Abschnitt der A14 am Freitag mehr als fünf Stunden voll gesperrt worden. Zwischen Nossen-Nord und Döbeln-Ost stand das Wasser in einer Senke knietief, sagte eine Sprecherin des Leipziger Lagezentrums am Abend. 

Die Feuerwehr pumpte es ab. In beide Richtungen gab es Staus. Gegen 22.30 Uhr wurde die Sperrung aufgehoben. "Der Stau wird sich nur langsam auflösen. Fahrt vorsichtig! Die Fahrbahn ist stark verschmutzt ", twitterte die Polizei.

Elbjazz-Festival in Hamburg wegen Gewitter und Starkregen unterbrochen 

In Hamburg musste das Elbjazz-Festival am Freitagabend wegen Starkregens und einem heftigem Gewitter unterbrochen worden. Das Event war zunächst bei sommerlichen Temperaturen und wolkenverhangenem Himmel gestartet. Während des Auftritts der Sängerin China Moses kurz nach 21.00 Uhr kam es dann jedoch zu sturzbachähnlichen Regenfällen. Die Besucher suchten daraufhin Schutz unter Zelten, in geöffneten Hallen oder verließen frühzeitig das Gelände.

Das am Donnerstag gestartete Elbjazz hat tausende Jazzfans an die Waterkant gelockt. Es dauert noch bis Samstag. Auf acht Bühnen - darunter etwa in der Elbphilharmonie, auf dem Werftgelände von Blohm+Voss und in der Hauptkirche St. Katharinen - gibt es Konzerte zahlreicher Newcomer sowie vieler internationaler Künstler. Laut Veranstalter wurden für das Jazz-Event über 21 000 Tickets verkauft.

Weitere Unwetter möglich

Unwettertief WILMA treibt weiterhin sein Unwesen. Heftige Gewitter mit der Gefahr von Überflutungen drohen auch heute wieder.

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