Pollenflug extrem: Überall gelber Staub - doch es geht erst richtig los

- Redaktion
Pollenflug extrem: Überall gelber Staub - doch es geht erst richtig los
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In diesem Jahr 2018 ist der Pollenflug besonders stark. Das hat mehrere Gründe.

Empfinden Sie den Pollenflug dieses Jahr auch als besonders stark? Der gelbe Staub ist aktuell eigentlich überall zu finden. Das hat auch einen Grund. 

Der gelbe Blütenstaub, der in letzter Zeit auf allem Möglichen eine klebrige gelbe Schicht hinterlässt, ist lästig. So könnte man das Auto beispielsweise jeden Tag durch die Waschstraße fahren und es schwimmen gelbe Teppiche aus Blütenstaub auf dem Bodensee. Auch vor den Wohnungen macht der Blütenstaub keinen Halt. Er ist einfach überall. Der gelbe Staub besteht hauptsächlich aus Birken- und Fichtenpollen.

Pollenflug 2018 besonders stark - Das sind die Gründe

Neben den Fichten haben auch die Birken dieses Jahr ein sogenanntes Mastjahr. Das heißt, dass diese Bäume besonders viele Samen produzieren. Die Pollenbelastung ist in einem Jahr wie diesem also besonders hoch.

wetter.com-Meteorologe Paul Heger erklärt dieses Phänomen wie folgt: "In diesen Jahren verwenden Pflanzen mehr Energie als sonst darin, Pollen zu produzieren. Je nach Region kommt es alle paar Jahre zu diesem Phänomen. Dieses Jahr haben sowohl Birken als auch Fichten ein Mastjahr, womit sich die Masse an gelben Pollen erklären lassen. Dass jedoch Birke und Fichte zur gleichen Zeit ein Mastjahr haben, kommt selten vor." 

Hinzu kommt auch die Trockenheit in diesem ungewöhnlich warmen April, der der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung war. Es hat in vielen Regionen zu wenig geregnet, sodass die Pollen auch nicht weggewaschen werden können. Aus diesen Gründen wurden an mehreren Messstationen der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) im April Spitzenwerte von mehr als Tausend Birkenpollen pro Kubikmeter Luft gemessen, wie "Süddeutsche.de" berichtet. 

Das Schlimmste steht Allergikern noch bevor

Dabei machen die Samen der Fichten Allergikern kaum zu schaffen. Das Schlimmste steht ihnen noch bevor. Denn die Gräser-Saison beginnt erst noch. "Auch die Belastung von Gräserpollen wird in der kommenden Zeit immer mehr zunehmen, womit dann wieder andere Allergiker-Gruppen betroffen sein werden als noch aktuell", wie Paul Heger erklärt. Die Gräser-Allergie gehört zu den häufigsten Allergien. 

Im Mai blüht neben den Gräsern, die von Mai bis August Blütezeit haben, außerdem die Esche.

Pollenflug immer länger und aggressiver

Überraschenderweise trifft eine Pollenallergie Bewohner von Städten mehr als auf dem Land. Das wird damit erklärt, dass Pollen durch den Kontakt mit Umweltgiften wie Ozon oder Feinstaub aggressiver werden. Vermutet wird, dass es sich hierbei um eine Art Stressreaktion der Pflanzen handelt.

Tests zeigen beispielsweise, dass Pollen von Birken am Straßenrand eine höhere Konzentration des sogenannten Allergens 'Bet v 1' enthalten als Birken, die in ländlichen Gegenden stehen.

Auch erste Auswirkungen des Klimawandels können für den verstärkten Pollenflug verantwortlich sein. Da es wärmer geworden ist, blühen viele Pflanzen schon früher. Generell zeigt sich auch, dass sich die Zeit des Pollenflugs in Europa mittlerweile um zwei Wochen ausgedehnt hat.

Vermutet wird zudem, dass die höhere CO2-Belastung dazu führt, dass die Pflanzen mehr Pollen bilden. Allergiker müssen also stark sein und durchhalten! 

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