Gefährlich für Mensch, Tier & Wald: Vor diesem Schädling kann man gar nicht genug warnen

- Redaktion - Quelle: dpa/wettercom
Gefährlich für Mensch, Tier & Wald: Vor diesem Schädling kann man gar nicht genug warnen
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An vielen Orten wird mittlerweile vor dem Eichenprozessionsspinner gewarnt.

Hast Du auch schon mal die Warnschilder im Wald gesehen? Die warnen vor einem gefährlichen Schädling, dem Eichenprozessionsspinner. Wir erklären Dir, was es damit auf sich hat.

Jedes Jahr wird vor dem gefährlichen Schädling gewarnt - und das aus gutem Grund. Auch aktuell häufen sich die Meldungen von gesichteten Nestern und gesperrten Wegen, Schwimmbädern oder sogar Schulen. Doch was macht die Schmetterlingsraupe so gefährlich?

Eichenprozessionsspinner mit giftigen Härchen

Wie "Stern.de" berichtet, sind die Härchen der Raupen bei der Entwicklung zum Nachtfalter nach dem dritten Mal Häuten giftig. Insgesamt häuten sie sich während dieser Entwicklung bis zu zehn Mal, wobei sie dafür in Kolonien, also Prozessionen, auf Bäume ziehen und Nester bilden. Die erwähnte dritte Häutung ist meistens im Mai oder Juni abgeschlossen. Die giftigen Härchen, die häufig abbrechen und durch den Wind verteilt werden, sind für uns quasi unsichtbar, da sie so klein seien. 

Auf der Webseite des "Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit" (LGL) wird erklärt, dass die Raupen kurze und lange Härchen haben, wobei die kurzen als Brennhaare bezeichnet werden. Diese beinhalten auch den Giftstoff. Auch wenn sich die Raupen ab Mitte/Ende Juni zur Verpuppung in die Kokons zurückziehen, bleiben die Härchen gefährlich, da sie auch in die Kokons mit eingesponnen werden und in den Nestern zurückbleiben. 

Gefahr für Mensch & Tier

Die feinen Gifthärchen der Raupen können bei Kontakt zu Hautjucken, Atemnot oder einem allergischen Schock führen. Durch den Wind werden diese Härchen leicht weiterverbreitet werden und können an unbedeckten Körperstellen unangenehme Hautausschläge verursachen. 

"Wenn der Mensch mit den Brennhaaren der Raupen, den Häutungsresten, den Nestern oder mit Brennhaar-kontaminierten Faltern in Kontakt kommt, entsteht teils durch mechanische Reizung, teils durch die toxischen Bestandteile eine Hautentzündung", wie auf der Webseite des LGL erklärt wird. Dabei könne die Stärke des Krankheitsbildes von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, je nachdem wie empfindlich eine Person auf den Giftstoff reagiere.  

Doch nicht nur wir Menschen können an den Folgen des Kontakts mit den giftigen Härchen der Eichenprozessionsspinner leiden. Auch auf unsere Haustiere müssen wir besonders Acht geben. So solltest Du beim Gassi gehen mit deinem Vierbeiner auf jeden Fall drauf achten, dass er nicht in Kontakt mit den Eichenprozessionsspinnern und deren Härchen kommt. Passiert das doch, zählen zu den Symptomen laut den Informationen des LGL "Rötungen im Gesichtsbereich, Juckreiz, Augenbindehautentzündungen, Sabbern, Schluckstörungen, Schwellungen im Maulbereich, Bläschen und Quaddeln auf der Zunge bis hin zur Zerstörung des Zungengewebes".

So sieht ein Eichenprozessionsspinner aus. (Quelle: dpa)

So gefährlich ist der Eichenprozessionsspinner für die Wälder

Die Sorge um die Eichen in den Wäldern von Niedersachsen wächst. Denn die Bäume drohen abzusterben. Schuld daran sind Schmetterlingsraupen, die das Laub abfressen. Die Förster in Niedersachsen wollen jedoch so lange wie möglich vermeiden, mit Chemikalien gegen den Schädling vorzugehen. 

"Wir haben uns in diesem Jahr trotz der düsteren Prognose entschieden, zunächst weiter zu beobachten und Daten zu sammeln", sagte Forstamtsleiter Baderschneider bereits 2017. Denn ein großer Teil der Wälder liege in Schutzgebieten etwa für Vögel und habe daher auch eine große Bedeutung für den Naturschutz. "Wir werden sorgfältig abwägen, ob wir auch im Frühjahr 2018 noch auf die Schutzmaßnahmen verzichten können, denn wir müssen und wollen die Eichenwälder erhalten", sagte Baderschneider. Er betont, dass keines der möglicherweise eingesetzten Mittel schädlich für den Menschen sei.

Eichenprozessionsspinner verbreitet sich mehr und mehr

Der Eichenprozessionsspinner breitet sich begünstigt durch die Klimaerwärmung immer weiter aus. Besonders nach den heißen Sommern und den milden Wintern wird seit 2003 eine verstärkte Vermehrung beobachtet, unter der die befallenen Wälder stark leiden. Die Raupen schlüpfen im April und Mai. Auf der Nahrungssuche nach den Eichenblättern bewegen sie sich hinter- oder nebeneinander her und bilden so die namensgebende Prozession.

Eines der Hauptprobleme ist, dass die Raupen im Gegensatz zu anderen Arten noch sehr spät im Jahr fressen. Damit verhindern sie, dass noch einmal Blätter nachwachsen können - oder sie fressen auch diesen zweiten Austrieb. Die Förster können nur noch versuchen, Eichen mit Überlebenschancen zu erkennen und die anderen zu ernten.

Auch Zecken stellen eine gesundheitliche Gefahr für Menschen dar. Im Video werden die häufigsten Zecken-Mythen aufgeklärt:

Saison beginnt früh: Die häufigsten Mythen über Zecken
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