DWD-Rückblick: Wetter-Rekordjahr 2023 war deutlich zu warm und zu nass

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DWD-Rückblick: Wetter-Rekordjahr 2023 war deutlich zu warm und zu nass
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Jeder Monat im Jahr 2023 verzeichnete überdurchschnittlich hohe Temperaturen.

Das vergangene Jahr verzeichnete mit durchschnittlich 10,6 Grad nicht nur einen Temperaturrekord, sondern überraschte auch mit ungewöhnlichem Niederschlag. Besonders im Dezember sorgten massive Schneefälle und Regen für das aktuelle Hochwasser.

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) war 2023 mit einem Durchschnitt von 10,6 Grad das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Dieser Wert liegt um 2,4 Grad höher als der der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Hochwasser in verschiedenen Teilen des Landes prägte das Jahresende, und laut DWD könnte 2023 unter den nassesten Jahren den sechsten Platz einnehmen. 

Globale Herausforderungen: Rekordtemperaturen und drängender Klimaschutz

Die globale Temperaturentwicklung deutet auf ein Rekordjahr hin. Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt beim DWD, mahnt angesichts des ungebremsten Klimawandels zum verstärkten Handeln im Bereich des Klimaschutzes. 

Temperaturvergleiche und vorangegangene Rekordjahre

Die durchschnittliche Temperatur in Deutschland übertraf auch die Werte der aktuellen Referenzperiode von 1991 bis 2020 um 1,3 Grad.

Schon im Jahr 2022 war es ungewöhnlich warm, wobei die Jahresmitteltemperatur von 10,5 Grad mit dem Rekordjahr 2018 gleichauf lag.

Monat für Monat: Rekordmilde und extremste Werte 

Jeder Monat im Jahr 2023 verzeichnete überdurchschnittlich hohe Temperaturen. Der DWD-Rückblick betont, dass ein rekordmilder Jahresbeginn und der folgende Ausfall des Winters auf ein warmes Jahr hindeuteten. Der bundesweite Höchstwert wurde mit 38,8 Grad am 15. Juli in Möhrendorf-Kleinseebach erreicht.

Der September war der wärmste seit 1881, und der Oktober brachte die spätesten heißen Tage mit mehr als 30 Grad seit Beginn der Aufzeichnungen. Am kältesten war es am 3. Dezember in Gottfrieding mit minus 18,9 Grad.

Feucht-warmes Wetter und erhöhte Niederschläge

Im Fokus standen 2023 jedoch nicht Trockenheit und Hitzewellen, sondern vielmehr feucht-warme Bedingungen mit erhöhten Niederschlagsmengen.

Insgesamt wurden rund 958 Liter pro Quadratmeter gemessen, ein Plus von mehr als einem Fünftel im Vergleich zu beiden Referenzperioden.

Niederschlagsbilanz: Von Überschüssen und Ausnahmen

Der Wetterdienst verzeichnete acht Monate mit Niederschlagsüberschuss, wobei Februar, Mai, Juni und September die Ausnahmen bildeten. Der November war der zweitnasseste seit 1881, und die "bemerkenswert hohen Niederschlagsmengen" im Dezember führten zur aktuellen Hochwasserlage.

Der Monat könnte den vorläufigen Angaben zufolge Platz zehn unter den nassesten Monaten seit 1881 einnehmen, wobei in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wahrscheinlich der nasseste Dezember seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnet wurde.

Aktuelle Lage und Ausblick: Bedrohliches Hochwasser und Wetterprognose

Die Lage in den Hochwassergebieten bleibt weiterhin bedrohlich. Der DWD prognostiziert weiteren Regen, jedoch in abnehmender Menge.

Das Jahr 2023 wird voraussichtlich mit wechselhaftem, feuchtem und windigem Wetter enden, das für die Jahreszeit ungewöhnlich mild ist.

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Regionale Unterschiede: Niederschlagsverteilung und Extremereignisse

Die Niederschläge verteilten sich im Laufe des Jahres sehr unterschiedlich. Während entlang der Alpen, im Schwarzwald und im Bergischen Land mehr als 2000 Liter pro Quadratmeter zusammenkamen, betrug die Menge im Nordosten etwa 600 Liter.

Ein Unwetter brachte am 22. Juni in Bad Berneck im Fichtelgebirge mit 120,7 Litern den höchsten Tagesniederschlag des Jahres.

Sonnenstunden im Überblick: Von Rekorden bis zu trüben Tagen

Die Sonne schien mit rund 1764 Stunden deutlich länger als in den Vergleichsperioden. Das entspricht einem Plus von fast 15 Prozent (1961 bis 1990) bzw. etwa 5 Prozent (1991 bis 2020).

Der Süden und die Küsten erhielten mehr als 2000 Stunden Sonnenschein, während die Mittelgebirge mit etwa 1600 Stunden am wenigsten Sonne abbekamen. Juni und September waren besonders sonnig, der November hingegen eher trüb.

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