15 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe in Südasien

- Quelle: dpa
15 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe in Südasien
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Dieses Bild wurde im Januar 2005 in Banda Aceh in Indonesien aufgenommen.

Am zweiten Weihnachtstag 2004 verwüsteten gewaltige Flutwellen Küsten am Indischen Ozean. Bei der größten Tsunami-Katastrophe seit Menschengedenken starben rund 230.000 Menschen. Ein Rückblick.

15 Jahres ist es bereits her, dass ein gewaltiger Tsunami Südasien traf. Was genau sich damals abspielte und ob eine solche Katastrophe auch heute noch möglich wäre, haben wir hier zusammengefasst. 

Eine Chronologie der damaligen Ereignisse

  • 26. Dezember 2004: Um 7.59 Uhr Ortszeit (1.59 Uhr MEZ) erschüttert ein Seebeben der Stärke 9,1 bis 9,3 den Grund des Ozeans vor der Nordwestküste Sumatras. Die Wellen breiten sich binnen Stunden bis an die Ostküste Afrikas aus.
  • 27. Dezember: Die Vereinten Nationen sprechen von einer Katastrophe ohne Beispiel. Internationale Hilfsaktionen laufen an.
  • 30. Dezember: Der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan geht von mindestens 115.000 Toten aus. Ein Lazarett-Flugzeug der Bundeswehr holt mehr als 50 Schwerverletzte aus dem Krisengebiet.
  • 31. Dezember: Indonesien ist besonders schwer von der Flut betroffen, die Regierung rechnet mit mindestens 100.000 Opfern.
  • 1. Januar 2005: Mehr als tausend deutsche Touristen gelten noch als vermisst. Der US-Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" trifft vor Sumatra ein, um die Opfer mit Hilfsgütern zu versorgen.
  • 2. Januar: Die internationalen Hilfszusagen steigen auf mehr als zwei Milliarden Dollar.
  • 4. Januar: Die UN rechnen mit mehr als 200.000 Flutopfern.
  • 5. Januar: Mit Schweigeminuten gedenkt Europa der Opfer. Die Bundesregierung stockt ihre Finanzhilfe auf 500 Millionen Euro auf. Dazu kommen in den folgenden Monaten 670 Millionen Euro private Spenden allein aus Deutschland.
  • 14. März: Deutschland und Indonesien vereinbaren den Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems. Die ersten Messstationen werden im selben Jahr an Land installiert, 2011 wird das in Deutschland entwickelte System vollständig in indonesische Hände übergeben. 
  • 19. März: Nach ihrem Einsatz in Indonesien kehren die letzten Sanitätssoldaten der Bundeswehr nach Deutschland zurück. Die 380 Soldaten haben mehr als 3000 Menschen medizinisch versorgt.

Experte: Verheerende Tsunami-Folgen wie 2004 heute unwahrscheinlich

Eine so verheerende Tsunami-Katastrophe wie vor 15 Jahren im Indischen Ozean ist nach Einschätzung eines deutschen Experten unwahrscheinlich. "So viele Opfer wird es bei einem künftigen vergleichbaren Tsunami nicht mehr geben, wenn das Frühwarnsystem funktioniert", sagte der Physiker Jörn Lauterjung vom Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur.

Damals gab es noch kein Frühwarnsystem und keinen Notfallplan. Nach der Katastrophe übernahm Lauterjung im Auftrag der Bundesregierung die Führung eines internationalen Teams, das ein Frühwarnsystem in Indonesien entwickelte. Inzwischen haben sie das System an Indonesien übergeben.

Die Potsdamer Forscher sind aber weiter beratend involviert.

Wie schlimm die Verwüstungen nach einem Tsunami sein können, zeigen auch diese Bilder aus Indonesien 2018:

Vorher - Nachher: Satellitenbilder zeigen Zerstörungen durch Tsunami in Indonesien
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So sollten sich Touristen verhalten

Registriere das System ein starkes Seebeben, erstelle es innerhalb von höchstens fünf Minuten ein Lagebild, sagte Lauterjung. Dann würden Lagezentren in Indonesien, Australien und Indien Warnmeldungen an alle betroffenen Länder am Indischen Ozean schicken. Diese sollen anschließend ihre jeweilige Bevölkerung informieren - etwa über Polizei und Feuerwehr sowie über die Medien.

Lauterjung rät, Touristen sollten in der Region in ihrem Hotel nach einem Evakuationsplan fragen, um bei einer Tsunami-Warnung zu wissen, wie sie sich verhalten sollen. Generell gilt: Weg von der Küste und in der Höhe Schutz suchen - etwa in einem gut gebauten Hochhaus.

So starke Erdbeben wie an Weihnachten 2004 sind aber statistisch gesehen sehr selten: Sie kämen etwa alle 400 bis 700 Jahre vor, sagte Lauterjung.

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