Wetter Januar 2024: So geht der Wintermonat zu Ende

- Bettina Harter
Wetter 16 Tage: Kanadischer Kältepol - so prägt er unser Wetter
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Im Januar tritt statistisch gesehen die kälteste Witterungsperiode des Jahres auf. Doch im vergangenen Winter war dies nicht der Fall. Und diesmal?

Die Chancen auf winterliches Wetter steigen in der Regel gegen Ende Januar, denn laut Statistik ist das die kälteste Zeit des gesamten Winters. Doch sieht das (ähnlich wie im letzten Jahr) diesen Winter anders aus? 

1. Wie wird das Wetter im Januar 2024?

Das ECMWF-Modell rechnete für den Jahreswechsel mit zu warmen Temperaturen - und so kam es auch. Für den Januar 2024 generell zeigten die Modelle zunächst auch zu warme Werte an. Doch die neusten Modellläufe zeigen ein anderes Bild. Das amerikanische Wettermodell der NOAA rechnet mit einem durchschnittlichen bis zu warmen Januar. Der Niederschlag soll dazu fast überall im Durchschnitt bleiben. In den östlichen Mittelgebirgen ist ein Niederschlagsüberschuss festzustellen.

Das amerikanische NOAA-Modell zeigt für weite Teile Deutschlands durchschnittliche Werte für den Januar an.  

Das amerikanische NOAA-Modell zeigt in großen Teilen Deutschlands durchschnittliche Werte für den Januar. Quelle: NOAA

Das europäische ECMWF-Modell rechnet ebenfalls mit warmen Werten. Bis zum 28. Januar soll es in Deutschland milder bleiben als sonst. Auch danach rechnet das Modell mit Temperaturen über dem Durchschnitt. 

Nach einem regelrechten Schneechaos um die Wochenmitte (17. Januar 2024) gibt es die Möglichkeit eines Wetterumschwungs. Das Extremwetter wäre dann beendet und ein Mega-Hoch setzt sich durch. Dieses hält noch bis zum Monatswechsel an. Wie es danach weitergeht, erfährst du im 16-Tage-Video zu Beginn des Artikels. 

2. Wie ist das Klima in Deutschland im Januar?

In den vergangenen Jahren konnte übrigens ebenfalls ein überwiegend warmer Januar-Trend beobachtet werden. Die Mitteltemperatur der vergangenen zehn Januare lag meist über dem langjährigen Mittel von -0,5 Grad. Dieser Mittelwert bezieht sich auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (Quelle: DWD).

Mitteltemperatur Abweichung vom langjährigen Mittel (-0,5 Grad)
Januar 2023 +3,5 Grad +4,0 Grad
Januar 2022 +2,6 Grad +3,1 Grad
Januar 2021 +0,6 Grad +1,1 Grad
Januar 2020 +3,3 Grad +3,8 Grad
Januar 2019 +0,6 Grad +1,1 Grad
Januar 2018 +3,8 Grad +4,3 Grad
Januar 2017 -2,3 Grad -1,8 Grad
Januar 2016 +1,2 Grad +1,7 Grad
Januar 2015 +2,1 Grad +2,6 Grad
Januar 2014 +2,3 Grad +2,8 Grad
Januar 2013 +0,1 Grad +0,6 Grad
Januar 2012 +1,9 Grad +2,4 Grad
Januar 2011 +1,0 Grad +1,5 Grad

Vor allem der Januar 2018 sticht mit einer positiven Abweichung von 4,3 Grad heraus. Mit 3,8 Grad war der Januar 2018 um 4,3 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Der Allzeit-Wärmerekord stammt aber nicht aus dem vorletzten Januar, sondern aus dem Jahr 2015, als am 10. Januar im bayerischen Piding frühlingshafte 20,5 Grad erreicht wurden. .

Nach sieben Jahren gab es im Jahr 2017 mal wieder einen deutlich zu kalten Januar. Mit -2,3 Grad lag der Januar 2017 um 1,8 Grad unter der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Vergleicht man den Januar mit der Referenzperiode 1981 bis 2010, ergibt sich mit -2,7 Grad sogar eine noch größere Abweichung. 

2.1. Darum ist der Januar eigentlich der kälteste Monat in Deutschland

Der Hochwinter beschreibt die Kernphase des Winters, der Anfang Januar beginnt und bis Mitte Februar dauert. Insbesondere ab Mitte Januar gibt es laut Statistik die kälteste Witterungsphase des gesamten Winters. Nicht aber in diesem Winter! 

Nach der Wintersonnenwende am 22. Dezember 2023 nimmt die Tageslänge im Januar wieder zu - je nach geografischer Breite um mehr als eine Stunde. Aufgrund der terrestrischen Ausstrahlung der Erdoberfläche ist die Strahlungsbilanz im Januar dennoch deutlich negativ. Aus diesem Grund ist der Januar oft der kälteste Monat des gesamten Jahres. Die Durchschnittstemperatur in Deutschland liegt während des zweiten Wintermonats nur bei -0,5 Grad. 

Übrigens: Wie Schnee entsteht und warum er weiß ist, zeigen wir dir in diesem Video: 

2.2. Januar ist einer der trockensten Monate des Jahres

Mit rund 61 Litern Niederschlag pro Quadratmeter zählt der Januar zu den trockeneren Monaten. Abhängig von der Großwetterlage fällt der Niederschlag häufig als Schnee.

Zwar geht es mit der Sonnenscheindauer im Laufe des Monats stetig aufwärts. Die Sonnenausbeute lässt aufgrund der winterlichen Nebelneigung allerdings zu wünschen übrig. Das norddeutsche Tiefland kommt gerade einmal auf rund 50 Sonnenstunden. Mit 115 Stunden ist die Zugspitze die sonnigste Station Deutschlands. 

2.3. Das typische Wetter im Januar

  • Durchschnittstemperatur: -0,5 Grad
  • Mittlere Niederschlagssumme: 61 Liter pro Quadratmeter
  • Mittlere Sonnenscheindauer: 44 Stunden im Monat bzw. 1,6 Stunden pro Tag
  • Hochwinter speziell in der zweiten Januar-Hälfte 

2.4. Winterwetter im Januar von Großwetterlage abhängig

Abhängig von der Großwetterlage könnten sich im Januar Phasen mit tiefwinterlichem Wetter samt Dauerfrost und Schnee durchsetzen. Dafür müsste sich eine schwachwindige Hochdruckwetterlage einstellen. Eine Hochdruckwetterlage alleine reicht für richtig eisiges Winterwetter allerdings nicht aus. 

Perfekte Bedingungen für winterliches Wetter in Deutschland herrschen erst dann, wenn auch über Ost- bzw. Nordosteuropa eine dicke Schneedecke liegt. Denn nur so kommt die Kälteproduktion überhaupt erst in Gang. Bei einer Ostlage würde die eisige Luft aus Russland anschließend nach Deutschland strömen.

Wenn die Kälteproduktion bis zum Dreikönigstag (6. Januar) nicht in Gang kommt, sieht es auch danach mit winterlichem Wetter eher schlecht aus. Dieser Zusammenhang wird jedenfalls in der Bauernregel "Ist bis Dreikönig (6. Januar) kein Winter, folgt keiner mehr dahinter" verkündet und wie folgt begründet: Bleibt das Wetter überwiegend mild, etabliert sich danach mit hoher Wahrscheinlichkeit (70 %) eine Westlage mit kräftigen Niederschlägen. Bei Westlagen bestimmt milde Atlantikluft das Wettergeschehen in Deutschland, welche einen milden Hochwinter zur Folge hätte. 

3. Diese Wettergefahren lauern im Januar

Im Winter macht das Wetter aufgrund chaotischer Straßenverhältnisse nicht selten Schlagzeilen. Denn bei Schnee oder Eis ist das Unfallrisiko deutlich erhöht.  

3.1. Schnee und Glätte sind im Straßenverkehr besonders gefährlich 

Quer stehende LKWs oder langsam fahrenden Räum- und Streufahrzeuge stellen die Autofahrer im Winter immer wieder auf eine harte Geduldsprobe. Damit Autofahrer sicher durch den Winter kommen, ist nicht nur die Ausrüstung, sondern auch das richtiges Verhalten bei Glätte wichtig. Denn Glätte ist im Winter die Hauptursache für Unfälle.

Glätte ist aber nicht gleich Glätte. Je nach ihrer Entstehung unterscheidet man in der Meteorologie verschiedene Arten von Glätte:

  • Schneeglätte: Wenn frisch gefallener Schnee auf den Straßen oder Gehwegen liegen bleibt, kann es schnell rutschig werden. Wird der Schnee oder Schneematsch durch Autos oder Fußgänger zusammengedrückt, vereisen die Schneekristalle. Besonders glatt wird es, sobald die vereiste Schicht kurzzeitig antaut und anschließend wieder gefriert. Steigungen sind für LKWs dann kaum noch zu bewältigen.
  • Glatteis durch gefrierenden Regen droht, wenn Regen auf den gefrorenen Boden fällt und dort sofort gefriert. Dies ist beispielsweise beim Durchgang einer Warmfront der Fall, falls der Boden nach einer längeren winterlichen Hochdrucklage gefroren ist. Diese Glätteart ist besonders tückisch, da sie oft blitzartig auftritt. Aus diesem Grund wird das plötzliche Auftreten von Glatteis umgangssprachlich auch als Blitzeis bezeichnet. 
  • Eisglätte entsteht bei Gefrieren von nassen Oberflächen. Trocknen die Straßen nach Durchzug eines Niederschlagsgebiets beispielsweise nicht schnell genug ab, kann die Nässe zu einer spiegelglatten Eisschicht gefrieren. Diese Glätteart tritt auch dann auf, wenn die Lufttemperatur in 2 Meter Höhe im positiven Bereich liegt.
  • Reifglätte bildet sich, wenn sich Straßen oder Wege unter den Taupunkt abkühlen und sich der Wasserdampf aus der umgebenden Luft durch Sublimation in Form von Eiskristallen ablagert. Ähnlich wie bei der Schneeglätte wird auch Reif durch den Straßenverkehr bzw. das Begehen zusammengepresst, wodurch eine glatte Eisschicht entsteht. Vor allem auf Brücken tritt Reifglätte oft sehr überraschend auf.
  • In diesem Video wird erklärt, worin sich Eisregen, gefrierender Regen und Schnee unterscheiden: 

3.2. Winterstürme im Januar keine Seltenheit

Immer wieder wird Deutschland auch von schweren Winterstürmen heimgesucht. Mit BURGLIND und FRIEDERIKE gab es im Januar 2018 gleich zwei schwere Sturmlagen, die für Chaos und Tote sorgten. Nur ein Jahr zuvor fegte Sturmtief EGON über Deutschland hinweg. Der verheerendste Wintersturm aber war KYRILL. 47 Menschen starben. Allein in Deutschland richtete KYRILL am 18./19. Januar 2007 einen Milliardenschaden an.

Aufgrund großer Temperaturgegensätze innerhalb Europas bilden sich im Winterhalbjahr kräftige Tiefdruckgebiete, die sich oft zu einem Sturm oder Orkan verstärken können. Und so sind wir auch im Januar 2024 nicht vor schweren Sturmlagen sicher.

Bei Sturmwarnungen besteht Lebensgefahr. Achte daher unbedingt auf umstürzende Bäume und herabfallende Äste. Sichere lose Gegenstände, damit sie nicht umherfliegen. Autofahrer sollten sich zudem auf starke Seitenwinde einstellen. Mit Beeinträchtigungen im Bahn- und Flugverkehr ist im Zuge kräftiger Winterstürme ebenfalls zu rechnen.  

Insbesondere in den Bergen können bei stürmischem Wind Schneeverwehungen auftreten. Schneeverwehungen können nicht nur für glatte Straßen, sondern auch für Sichtbehinderungen sorgen. Im Straßenverkehr ist daher erhöhte Vorsicht geboten.

3.3. Frost und Kälte sind eine Gefahr für unsere Gesundheit 

Der Winter ist nicht nur die Hochsaison für Grippeerkrankungen und Erkältungen. Auch extremer Frost und eisige Kälte können unserem Körper schwer zu schaffen machen. 

Temperaturen im zweistelligen Minusbereich können vor allem bei herzkranken Personen gesundheitliche Beschwerden auslösen. Denn bei Kälte ziehen sich unsere Blutgefäße zusammen. Dadurch steigen der Blutdruck und das Herzinfarkt-Risiko. Da das Blut bei Kälte dickflüssiger wird, erhöht sich außerdem die Thrombose-Gefahr. 

Auch Asthmatiker haben es bei eisigem Winterwetter nicht leicht. Durch die Kälte verengen sich die Atemwege. Lebensgefährlich sind die Frostnächte aber vor allem für Obdachlose. Viele Großstädte bieten daher sogenannte Kältebusse an, in denen Obdachlose Schutz suchen und sich aufwärmen können. 

Die Langfristmodelle sehen für den Januar 2024 in Deutschland aber aktuell keine extreme Kälte. 

3.4. Dunkelheit und Nebel in der kalten Jahreszeit als große Gefahr

Auch durch Nebel kann die Sicht oft eingeschränkt sein. Deshalb ist gerade in der dunklen Jahreszeit helle Beleuchtung sinnvoll - das gilt nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer. 

Bei Nebel oder Sichtbehinderungen durch starken Regen oder Schnee können Autofahrer die Nebelscheinwerfer einschalten. Die Nebelschlussleuchte darf dagegen nur eingesetzt werden, sofern die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt. In diesem Fall darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden. Weitere Tipps, die dir bei Nebel im Straßenverkehr helfen können, bekommst du in folgendem Video:  

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