YLENIA, ZEYNEP, ANTONIA: Folgenreiche Sturmserie - Mehrere Tote und Millionenschäden 

- Quelle: dpa
196 km/h - Orkantief ZEYNEP stellt Rekorde auf
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Schon YLENIA hatte schlimme Folgen, dann brachte Orkan ZEYNEP weitere Zerstörung. Die Schadenssummen sind immens - und noch sind die Sturmtage nicht ausgestanden.

Sturm und kein Ende: Nach YLENIA hat zum Wochenende das Orkantief ZEYNEP tödliche Unfälle und Millionenschäden verursacht. Und mit ANTONIA kam in der Nacht auf Montag (21.02.2022) ein weiteres Sturmtief. Anhaltend gestört blieb vor allem im Norden und Nordosten Deutschlands der Bahnverkehr. Während der Unwetterserie waren nach Unternehmensangaben zeitweise Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von 6000 Kilometern nicht befahrbar gewesen.

Welche Rekorde Orkantief ZEYNEP aufgestellt hat, erfährst du im Video am Anfang des Artikels.

Sturmtief ANTONIA: Verletzte durch umgestürzte Bäume 

Der dritte schwere Wintersturm innerhalb weniger Tage hat in Teilen Deutschlands Bäume umgeworfen und Unfälle verursacht. In der Nacht zum Montag brachte die Kaltfront von ANTONIA schwere Böen, die auch tagsüber noch zu spüren waren. Doch zunächst wurden deutlich weniger Schäden bekannt als nach den beiden vorherigen Sturmtiefs YLENIA und ZEYNEP. 

Nach ZEYNEP: Sturm ANTONIA sorgt für Schäden in Deutschland
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Es bleibt stürmisch

Bis zum Abend sollte es vor allem über der Mitte und dem Süden Deutschlands stürmisch bleiben. Dann ist ein Abflauen der heftigen Stürme in Sicht. Die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war am Montagmittag aber noch für alle Regionen Deutschlands mindestens orange eingefärbt, mit Warnungen vor markantem Wetter. 

Auf dem Brocken und auf dem Feldberg im Schwarzwald hatte es in der Nacht nach DWD-Angaben extreme Orkanböen über 140 Kilometern pro Stunde gegeben. In Lüdenscheid (Nordrhein-Westfalen) wurden orkanartige Böen von 117 km/h gemeldet, aus Roth südlich von Nürnberg 112 km/h. 

Verletzte durch Unfälle, Schulbus kommt von Straße ab

Bei Unfällen wurden einzelne Menschen verletzt. So prallten in Belm bei Osnabrück zwei Autofahrer nacheinander mit ihren Wagen gegen einen durch den Sturm umgestürzten Baum. Beide wurden verletzt und in umliegende Krankenhäuser gebracht. Bei Sittensen (Niedersachsen) krachte ebenfalls ein Auto gegen einen umgestürzten Baum. Der 27 Jahre alte Autofahrer und zwei Mitfahrer wurden leicht verletzt. 

Im Süden gab es örtlich Schneeglätte. Bei Wolfegg (Baden-Württemberg) kam am Morgen deshalb ein Schulbus von der Straße ab und rutschte in einen Straßengraben. Die Türen waren zunächst verklemmt, weshalb die rund 30 Kinder den Bus für etwa eine halbe Stunde nicht verlassen konnten, sagte eine Polizeisprecherin. Niemand sei verletzt worden. 

Sturmflut in Hamburg, angespannte Hochwasserlage

Der Hamburger Fischmarkt wurde am Montagmorgen erneut überschwemmt. Der Wasserstand überschritt das mittlere Hochwasser nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) um etwa 1,5 Meter - ab diesem Wert wird von einer Sturmflut gesprochen. Auch am Montagabend erwartete das BSH dort eine Sturmflut.

Der starke Regen hat teils auch Flüsse und Gräben deutlich anschwellen lassen. Bis Mitte der Woche soll es weitere Regenfälle geben. Besonders angespannt ist die Hochwasserlage in Schleswig-Holstein. Mehr darüber erfährst du im Video:

Sturm & Hochwasser! Das sind die kommenden Hotspots

Weiterhin Einschränkungen im ÖPNV

Die Deutsche Bahn (DB) riet Fahrgästen am Montag weiter, sich eine Stunde vor Abfahrt zu informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt. Wegen Unwetterschäden fielen erneut viele Züge aus oder kamen später.

In NRW fuhren ab dem Mittag nach Bahnangaben wieder die meisten Regionalzüge planmäßig - am Sonntagabend war dort der Regionalverkehr eingestellt worden. Ab dem Nachmittag sollten auch die Züge der Eisenbahngesellschaft Metronom, die viele Regionallinien in Niedersachsen, Hamburg und Bremen betreibt, wieder fahren.

Sechs Todesopfer durch ZEYNEP und YLENIA in Deutschland

Zu den mindestens drei ZEYNEP-Sturmtoten zählte ein 17-Jähriger, der in Hopsten (NRW) als Beifahrer starb. Der Fahrer des Wagens war von der Fahrbahn abgekommen. Ein 56-Jähriger starb bei Altenberge in NRW, als er mit dem Auto gegen einen auf der Fahrbahn liegenden Baum prallte. In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste verunglückte ein Mann tödlich, als er während des Sturms das beschädigte Dach eines Stalls reparieren wollte. Der 68-Jährige brach durch das Dach und stürzte rund zehn Meter in die Tiefe. 

In dem vorherigen Orkantief YLENIA waren mindestens drei Autofahrer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bei wetterbedingten Unfällen gestorben.

ZEYNEP intensivster Sturm seit KYRILL

Die beiden Orkantiefs dürften die Versicherer nach ersten Schätzungen mehr als 1,4 Milliarden Euro kosten. ZEYNEP habe versicherte Schäden von über 900 Millionen Euro verursacht, teilte die auf Versicherungsmathematik spezialisierte Unternehmensberatung Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) in Köln mit. Es sei der intensivste Sturm seit KYRILL im Jahr 2007 gewesen.

Die versicherten Schäden des Sturms YLENIA schätzte das Unternehmen auf 500 Millionen Euro.

Immense Einschränkungen im Bahnverkehr durch die Stürme

Immense Folgen hatten die Sturmtage auch für den Reiseverkehr. Die DB hatte den Zugverkehr am Freitag teilweise eingestellt, die vor allem den Norden betreffenden Ausfälle hielten am Wochenende vielfach an. 

Aufgrund der Unwetterschäden sei im Norden Deutschlands und in Nordrhein-Westfalen bis mindestens Montagnachmittag mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen, teilte die DB auf ihrer Seite mit. Weiterhin verkehren keine Fernverkehrszüge nördlich von Dortmund und Berlin. Zwischen Berlin, Hannover und Köln sowie München, Hannover, Bremen und Hamburg verkehren demnach vereinzelt ICE-Züge.

ZEYNEP führt zu schwerer Sturmflut in Hamburg

Hamburg erlebte beim ZEYNEP-Durchzug erstmals seit 2013 wieder eine sehr schwere Sturmflut mit mehr als 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. In Bremen krachte ein 55 Meter großer Baukran in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude, in Hamburg stürzten bei einem viergeschossigen Wohnhaus Teile der Fassade ein.

In Bad Zwischenahn (Niedersachsen) kippte eine rund neun Meter hohe Fichte auf ein Klinikgebäude, verletzt wurde niemand. Die Nordseeinseln Wangerooge und Langeoog büßten erhebliche Teile ihres Badestrandes ein.

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