Verletzte bei Sturm: Zug fährt gegen brennenden Baum

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Verletzte bei Sturm: Zug fährt gegen brennenden Baum
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Ein Regionalzug der Höllentalbahn fuhr gegen einen brennenden Baum, der auf die Oberleitung gestürzt war.

Der Wetterdienst hatte bereits vor Sturm und Niederschlägen im Südwesten gewarnt. Tatsächlich knickten dort viele Bäume um und blockierten Bahnstrecken. Ein Zug fuhr gegen einen brennenden Baum, er wurde evakuiert. Zudem wird vor Hochwasser gewarnt.

Sturmtief MARKUS hat in Baden-Württemberg gewirbelt und am Freitag mehrere Menschen verletzt. Ein Regionalzug der Höllentalbahn fuhr gegen einen brennenden Baum, der auf die Oberleitung gestürzt war. 

Mehrere Verletzte durch Feuer und abgebrochener Ast

Der Lokführer konnte nach einer Notbremsung bei Friedenweiler (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) das Feuer am Baum löschen und ein Übergreifen der Flammen auf den Zug verhindern, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte. Der Zug wurde evakuiert, der Lokführer und eine Frau erlittenen leichte Verletzungen.

Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes wurden 41 der 52 Menschen in dem Zug von Freiburg nach Löffingen mit Bussen weiter transportiert, 11 organisierten sich ihre Weiterfahrt privat.

Sturm hatte am Freitag in vielen Teilen des Landes Bäume umgeweht. Es gab Zugausfälle bei der Deutschen Bahn. Quelle: dpa.

Auf dem Waldfriedhof in Aalen traf ein etwa zehn Meter langer abgebrochener Ast zwei Besucher einer Beerdigung. Eine 68-Jährige wurde nach Polizeiangaben mittelschwer und ihr 76 Jahre alter Ehemann leicht verletzt, beide kamen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus.

Einstellung des Zugverkehrs

Umgestürzte Bäume sorgten zwischen Freiburg und Titisee für eine Sperrung der Bahnstrecke. Bis zum Betriebsschluss am späten Freitagabend fuhr dort kein Zug mehr. Schäden an der Oberleitung müssten geprüft werden, sagte ein Sprecher. Ein Pendelverkehr mit vier Bussen wurde am Nachmittag zwischen dem Freiburger Hauptbahnhof und Titisee eingerichtet. Die Höllentalbahn verbindet Freiburg mit Orten im Schwarzwald, sie gilt als die steilste Bahn Deutschlands.

Zwischen Freiburg und Villingen wurde ebenfalls der komplette Zugverkehr eingestellt. Auf der Regionalbahn-Strecke zwischen Hechingen und Sigmaringen sei ebenfalls ein Baum auf die Gleise gefallen, hieß es auf dem Twitter-Kanal der Bahn. Auf der Strecke zwischen St. Georgen und Konstanz fuhren Züge witterungsbedingt mit verminderter Geschwindigkeit. Auch hier gab es Verspätungen und Teilausfälle. Zwischen Karlsruhe und Basel kam es ebenfalls zu Beeinträchtigungen.

Sturm deckte Dächer ab und ließ Strommast umknicken

In fast allen Landesteilen hatten Polizei und Feuerwehren viel mit umgestürzten Bäumen zu tun. Die Sturmböen deckten in einem Hotel in Schwanau (Ortenaukreis) Teile des Dachs ab. In Baden-Baden stürzte eine etwa 15 Meter hohe Birke auf ein städtisches Gebäude. Die Bewohner:innen kamen nach Polizeiangaben mit dem Schrecken davon.

In Haslach im Kinzigtal wehte der Sturm Blechteile auf ein Abstellgleis der Schwarzwaldbahn. Eine Gefahr für den Bahnverkehr bestand den Angaben zufolge nicht. Vor einem Bahnhof an der Autobahn 96 in Höhe Gebrazhofen (Kreis Leutkirch) knickte ein Strommast um.

Der Wasserschutzpolizei lagen am Nachmittag keine Berichte über wetterbedingte Einsätze am Bodensee vor. Insgesamt bewegte sich die Einsatzzahl von Polizei und Feuerwehr im Land im dreistelligen Bereich.

München: Der Wind war zeitweise so stark, dass Bäume entwurzelt wurden und Äste in Parks und Wohngebieten herabstürzten, was zu gefährlichen Situationen führte. Quelle: dpa.

Warnung vor Überflutungen

Nach dem Sturm sind Überflutungen in einigen Regionen Thema. Wegen starker Niederschläge warnen Behörden in Sachsen-Anhalt vor Hochwasser im Flussgebiet der Bode, ihren Nebenflüssen und der Ilse. Deren Wasserführung befindet sich über langjährigen Mittelwerten, wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) am Freitagabend mitteilte.

Am Wochenende sind wegen der angekündigten Niederschläge laut LHW weiter steigende Wasserstände zu erwarten. Demnach kann das Erreichen oder Überschreiten der Richtwerte für Meldegrenzen und Alarmstufen nicht ausgeschlossen werden. Die Warnung gilt bis Sonntagmittag.

Vorsicht vor Hochwasser an Ostsee

Die Hansestadt Wismar hat wegen des vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für Samstag erwarteten Hochwassers zur Vorsicht aufgerufen. "Bringen Sie Ihre Fahrzeuge aus dem hochwassergefährdeten Gebiet", teilte die Stadt am Freitag mit. Die BSH-Prognose sehe für den Tagesverlauf bis zu 110 Zentimeter Pegelhöhe über dem Normalniveau von fünf Metern.

Das BSH warnt für die gesamte Ostseeküste mit Wasserständen zwischen 90 und 110 Zentimetern über Normal. Die Stadtverwaltung in Wismar wies zudem darauf hin: "In der Vergangenheit ist es vorgekommen, dass die Prognosen mitunter auch übertroffen wurden."

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