Mehr Risikogebiete, längere Saison, neue Arten: Wird 2019 ein Zeckenjahr? 

- Sabrina Fuchs
Mehr Risikogebiete, längere Saison, neue Arten: Wird 2019 ein Zeckenjahr? 
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2019 müssen wir uns wieder vor Zecken in Acht nehmen.

Es sieht danach aus, als müssten wir auch dieses Jahr mit vielen Zecken und einer längeren Saison rechnen. Auch tropische Zecken etablieren sich in Deutschland. Es ist also Vorsicht geboten.

Von Jahr zu Jahr gibt es mehr FSME-Risikogebiete in Deutschland. Vor allem die östlichen Bundesländer sind betroffen, erstmals dieses Jahr aber auch eines in Niedersachsen. Zusätzlich scheint die Zeckensaison immer länger zu dauern. Ebenfalls häufen sich die Sichtungen tropischer Zecken, die hier heimisch zu werden scheinen. Müssen wir uns 2019 also auf ein Zeckenjahr einstellen? 

Infektionsrisiko: Immer höhere Zeckendichte in Deutschland

Viele gehen fälschlicherweise davon aus, dass die Zeckensaison erst mit sommerlichen Temperaturen beginnt. Jedoch werden die Parasiten schon aktiv, wenn es mehrere Tage lang wärmer als sieben oder acht Grad bleibt. Das war in diesem Jahr bereits im Februar der Fall. Auch der Winter war vergleichsweise mild, weshalb die Zecken mit guten Voraussetzungen in die Saison 2019 starten.

Generell dauert die Saison mittlerweile länger als sonst, das heißt auch die Verbreitung der Zecken wird gefördert. Untersuchungen zeigten bereits, dass Zecken immer früher und länger aktiv sind. Das ist gefährlich, da die Menschen im Februar oder Oktober nicht auf Zecken eingestellt sind, weshalb sie abseits der Sommermonate den Schutz vernachlässigen. Das belegt das Robert-Koch-Institut (Stand: 14.02.2019) im Epidemiologischen Bulletin. Denn dort heißt es, dass es im April/Mai und Oktober 2018 besonders viele FSME-Fälle gab.

Saison beginnt früh: Die häufigsten Mythen über Zecken
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Von Jahr zu Jahr mehr FSME-Risikogebiete in Deutschland

So kann sich die heimische Zecke innerhalb Deutschlands weiterverbreiten, weshalb es von Jahr zu Jahr mehr FSME-Risikogebiete in Deutschland gibt, wie das Robert-Koch-Institut meldet. Dem Robert-Koch-Institut sind 583 FSME-Fälle aus dem Jahr 2018 bekannt, was eine Zunahme von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2017 bedeutet. Mehr zu FSME-Risikogebieten kannst Du hier nachlesen.

Nicht nur FSME kann von Zecken übertragen werden, sondern auch Borreliose. Alles über Symptome und die Übertragung dieser Krankheiten kannst Du in diesem Artikel "Nach einem Zeckenstich: Bei diesen Symptomen musst Du schnell reagieren" nachlesen.

Neue Zeckenart: Gefahr von tropischen Krankheiten 

Doch auch tropische Zeckenarten wie die Hyalomna-Zecke werden immer häufiger in Deutschland entdeckt. Diese können auch Krankheiten übertragen, die wir hier so nicht kennen wie das Dengue- oder Krim-Kongo-Fieber. Solche Infektionen können auch tödlich enden. Nach Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts konnte im Jahr 2018 bei 19 eingesendeten Zecken nachgewiesen werden, dass es sich um die Hyalomna-Zecke handelt. Diese 19 stammten aus neun verschiedenen Bundesländern.

Laut dem Robert-Koch-Institut kann die Hylomna-Zecke ab einer Temperatur von 15 Grad Celsius Eier legen. Das können auch bis zu 2.000 Stück werden. Außerdem hat die Zecke bislang keine Fressfeinde in Deutschland. Dies alles sind Faktoren, die die Etablierung hier in Deutschland fördern. Das Robert-Koch-Institut geht im Jahr 2019 von einer höheren Zahl an gefundenen Hyalomna-Zecken aus. 

Auch der Klimawandel ist eine Ursache dafür, dass tropische Tiere ihren Weg mehr und mehr nach Deutschland finden. Auch neue Mückenarten etablieren sich deshalb hier. 

Ob 2019 tatsächlich ein Rekordjahr wird, bleibt abzuwarten. Die Voraussetzungen dafür sind auf jeden Fall gegeben. Wir halten Dich natürlich weiter auf dem Laufenden und raten Dir, Dich gründlich vor Zecken zu schützen und Dich nach einem Aufenthalt in der Natur gründlich abzusuchen. 

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