Großer Andrang im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

- Alexander Marx
Großer Andrang im Nationalpark Hunsrück-Hochwald
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Die Eröffnung des ersten Nationalparks von Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist am Pfingstwochenende groß gefeiert worden. Zehntausende Menschen kamen in den Hunsrück-Hochwald, um sich auf die Spuren von Wildkatzen, Mooren und Kelten zu machen: "Der Ansturm der Gäste hat alle Erwartungen übertroffen", sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Montag. Der erfolgreiche Auftakt zeige, dass der Nationalpark Hunsrück-Hochwald "ein Magnet für Besucher sein kann."

Zum Start standen Rangertouren, ein regionaler Markt und Veranstaltungen an fünf Schauplätzen auf dem Programm. Der Nationalpark ist rund 100 Quadratkilometer groß: 90 Prozent liegen in Rheinland-Pfalz, 10 Prozent im Saarland.

Geschichte wird geschrieben
Nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wird damit ein Stück Geschichte geschrieben. "Für den Naturschutz in Rheinland-Pfalz und im Saarland und die Erhaltung der biologischen Vielfalt in unserer Heimat ist der Nationalpark etwas Historisches", sagte Dreyer am Samstag bei der Eröffnung des Nationalparks am Erbeskopf.

Der länderübergreifende Park sei zudem "ein wichtiges und starkes Signal für mehr Naturschutz in Deutschland", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bei dem Festakt vor rund 1000 Gästen. Mit dem bundesweit 16. Park seien große Chancen für die Region im Westen Deutschlands verbunden.

Jährlich 50 Millionen Besucher in deutschen Nationalparks
Jedes Jahr würden in den deutschen Nationalparks rund 50 Millionen Besucher gezählt, der Bruttoumsatz werde auf zwei Milliarden Euro geschätzt. Dies mache deutlich: Menschen sehnten sich nach wilder, intakter Natur. Es ist der einzige Nationalpark, der in diesem Jahr in Deutschland öffnet.

"Mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald entwickelt sich ein Edelstein, der weit über Rheinland-Pfalz hinausstrahlt", sagte Höfken. Man stehe aber noch am Anfang. Nach und nach werde nun die Natur sich selbst überlassen, in 30 Jahren - also in 2045 - soll dies dann auf 75 Prozent der Fläche der Fall sein.

Hunsrücker Nationalpark ein "biologischer Schatz"
Der Hunsrücker Nationalpark sei ein "biologischer Schatz", sagte Dreyer. Neben einmaligen Felsen- und Moorlandschaften gehörten große Bestände von über 100 Jahre alte Buchen sowie Wildkatzen, Schwarzspechte und Schwarzstörche dazu. Im Hunsrück soll mit rund 1000 Exemplaren das europaweit größte Wildkatzen-Vorkommen leben.

Zudem sei die Region wie kaum eine andere stark von einst keltischer Besiedlung geprägt, sagte Dreyer. Da passe das Park-Logo einer "Keltenkatze" gut.

Kosten von 6 Millionen Euro pro Jahr
Der Nationalpark kostet Rheinland-Pfalz im Jahr fünf bis sechs Millionen Euro. Davon sind nach Angaben des Umweltministeriums 1,75 Millionen Euro zusätzlich im Haushalt eingestellt worden. Eine Studie geht davon aus, dass der Park in zehn Jahren jährlich rund 350.000 zusätzliche Besucher anlockt.

Das Schutzgebiet ist in den vergangenen drei Jahren unter Beteiligung der Menschen vor Ort entstanden. "Der Nationalpark hat in der Region ein Wir-Gefühl erzeugt, das hier deutlich zu spüren ist", sagte Höfken.

Zum Auftakt der Feier waren bereits rund 3000 Menschen an den Erbeskopf gekommen. Bei den großen Veranstaltungen am Sonntag wurden mehr als 20.000 Gäste gezählt. Und Hunderte wanderten dann am Montag bei den ersten zehn Touren der Ranger und Nationalparkführer mit.

dpa

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