Zahl der Toten steigt! Schweres Erdbeben in Indonesien

Immer wieder hat Indonesien mit schweren Erdbeben zu kämpfen. Jetzt wurde die Insel Sulawesi getroffen. Dabei sind mindestens 35 Personen ums Leben gekommen.
Die Zahl der Todesopfer des schweren Erdbebens auf der indonesischen Insel Sulawesi ist bis Sonntag mit fortschreitenden Aufräum- und Bergungsarbeiten auf 73 gestiegen. Das teilte die nationale Katastrophenschutzbehörde mit. Das Beben der Stärke 6,2 am Freitag habe allein in der Inselhauptstadt Mamuju 64 Menschenleben gefordert, sagte Behördensprecher Raditya Jati. Helfer befreiten unterdessen weitere Opfer aus den Trümmern eingestürzter Häuser. Die Zahl der Verletzten wurde zuletzt mit mindestens 743 angegeben.
Experten warnen: Nachbeben könnten Tsunami auslösen
Experten in Indonesien haben die Bevölkerung in der Region West-Sulawesi vor einem möglichen Tsunami nach dem Erdbeben gewarnt. Sollte es stärkere Nachbeben geben, könne es zu Erdrutschen auf dem Meeresgrund kommen, die eine große Welle auslösen könnten, zitierte die Nachrichtenagentur Antara News die Agentur für Meteorologie und Geophysik. Wenn Menschen in Küstennähe weitere Erdstöße verspürten, sollten sie sich umgehend in Sicherheit bringen, ohne eine Tsunami-Warnung abzuwarten, sagte Agenturchef Dwikorita Karnawati.
Zwei Krankenhäuser durch Erdbeben eingestürzt
Durch den Erdstoß wurden Dutzende Häuser zerstört oder beschädigt. Unter anderem stürzten zwei Krankenhäuser und das Gebäude der Lokalverwaltung in Mamuju ein, wie Muhammad Idris, Sprecher des Gouverneurs, mitteilte. "Wir versuchen gerade, Menschen aus dem Verwaltungsgebäude zu retten. Wir können ihre Stimmen hören, aber sie können sich nicht bewegen."
Tausende Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen
Das Beben erschütterte die Insel gegen 01.28 Uhr Ortszeit (19.28 Uhr MEZ am Donnerstag). Das Zentrum des Erdstoßes lag bei Majene im Westteil der Insel in zehn Kilometern Tiefe. Unter anderem seien in der Region mehrere Erdrutsche gemeldet worden, berichtete der Zivilschutz. Tausende Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen. Am Donnerstag hatte sich in der Gegend bereits ein Beben der Stärke 5,9 ereignet. Eine Tsunami-Warnung gab es zunächst nicht.
Mädchen unter Trümmern verschüttet
Ein Video, das der Katastrophenschutz veröffentlichte, zeigte ein kleines Mädchen, das unter den Trümmern eines Hauses voller Schmerzen um Hilfe schrie. "Es sind dort vier Menschen, aber wir können nichts machen, weil wir kein schweres Gerät haben", sagte eine Männerstimme in dem Video. In einem anderen Video zeigte eine Frau auf die Trümmer ihres Hauses und sagte: "Mein Kind ist da drin". Das Video zu Beginn des Artikels zeigt die schockierenden Bilder.
Über 4000 Tote bei Erdbeben im Jahr 2018
Erst 2018 waren bei einem Erdbeben der Stärke 7,5 und einem darauffolgenden Tsunami nahe der Stadt Palu auf Sulawesi mehr als 4000 Menschen gestorben. Die Insel liegt zwischen Borneo und Neuguinea. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der für häufige Erdbeben und Vulkanausbrüche bekannt ist.
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