Bittere Prognose: Letzter Gletscher Deutschlands in zehn Jahren geschmolzen

- Quelle: dpa/wetter.com
Auftauende Permafrostböden verursachen schwerwiegende Folgen.
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Das Sterben der Gletscher Deutschlands infolge des Klimawandels geht schneller als gedacht. Welche dramatischen Folgen dies hat.

"Die Tage unserer bayerischen Gletscher sind gezählt, und das früher als gedacht", sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber bei der Vorstellung des zweiten Bayerischen Gletscherberichts am Donnerstag in München. 

Deutschlands Gletscher verschwinden

Schon in zehn Jahren könnte auch das letzte "ewige" Eis geschmolzen sein. Bislang waren die Forscher davon ausgegangen, dass sich das Sterben der derzeit noch fünf verbliebenen Gletscher bis 2050 hinziehen könnte.

Auch in den Alpenländern Schweiz und Österreich gibt es Opfer der Erderwärmung. So wurde der Pizol-Gletscher 2019 zum letzten Mal vermessen, da er in den vergangenen Jahren so stark geschrumpft ist, wie in diesem Video zu sehen ist: 

Gletscherschmelze hat dramatische Folgen

Das Schmelzen der Gletscher hat überall in den Alpen weit reichende Folgen, etwa für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Zudem leben im alpinen Raum etwa 60 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten in Deutschland, wie Glauber erläuterte. Viele davon seien durch den Klimawandel gefährdet. 

Die Erwärmung setzt auch dem Permafrost zu: Ohne dieses "Klebemittel" der hohen Berge nehmen Felsstürze und Murenabgänge zu. Den Zusammenhang haben wir im Video am Anfang des Artikels beschrieben.

In Deutschland gibt es derzeit noch fünf kleine Gletscher, allesamt in Bayern gelegen. Es handelt sich um den nördlichen und den südlichen Schneeferner sowie den Höllentalferner auf dem Zugspitzmassiv sowie um das Blaueis und den Watzmanngletscher in den Berchtesgadener Alpen. 

88 Prozent der Gletscherfläche seit 1850 verloren

"Seit 1850, dem Ende der kleinen Eiszeit, haben wir ungefähr 88 Prozent der Fläche der Gletscher verloren und weit über 90 Prozent des Volumens", erläuterte Glaziologe Christoph Mayer von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Eisfläche sei von mehr als vier Quadratkilometern auf nun weniger als einen halben Quadratkilometer geschrumpft.

"Das Restvolumen, was wir jetzt noch auf den Gletschern in Bayern haben, ist nur noch etwa 50 Prozent dessen, was in den letzten zehn Jahren abgeschmolzen ist", ordnete Mayer ein. Besonders hart traf es den südlichen Schneeferner, von dem heute nur noch klägliche Reste existieren. Er wird den Prognosen zufolge in wenigen Jahren gänzlich verschwunden sein. Auch das Blaueis und der Watzmanngletscher werden wohl nicht mehr lange standhalten; selbst der noch vergleichsweise robuste nördliche Schneeferner verliert alle 30 Sekunden rund 250 Liter Schmelzwasser.

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