Wetter März 2023: Ständiges Auf und Ab zwischen Winter und Frühling
Der März 2023 markiert den ersten Frühlingsmonat. Dennoch hat der sogenannte Märzwinter mal wieder zugeschlagen. Die Langfristmodelle zeigen insgesamt aber einen durchschnittlichen Trend.
Am 1. März 2023 hat der meteorologische Frühling begonnen - und mit zunehmendem Sonnenstand werden auch die Temperaturen nicht mehr ganz so kalt wie in den Wintermonaten. Die Natur erwacht so langsam aus dem Winterschlaf, Krokusse und Schneeglöckchen blühen. Doch mit dem Erwachen der Natur startet leider auch für die Pollen-Allergiker:innen eine schwere Zeit.
Hält sich das Wetter in diesem Jahr an diese häufiger auftretenden Gegebenheiten? Wir verraten dir, ob uns in den ersten 31 Tagen des meteorologischen Frühlings 2023 schönes und frühlingshaft warmes Wetter erwartet oder ob es eher winterlich wird.
1. Wetter im März 2023
Die Sonne bekommt im Frühling wieder mehr Kraft und erwärmt die unteren Luftschichten immer mehr. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir im März bereits mildes Frühlingswetter bekommen. Ganz im Gegenteil!
Spätwinterliche Einbrüche mit Schnee und Frost sind im März keine Seltenheit. Je nach Lage des Hochs kann sich eine nördliche Strömung einstellen, wodurch kalte Polarluft bis nach Deutschland strömt. Schnee bis ins Flachland ist die Folge. Und genau das ist in der ersten Märzdekade 2023 passiert. Vor allem in der Mitte Deutschlands sind jetzt einige Zentimeter Neuschnee zusammengekommen. In den Mittelgebirgen wie zum Beispiel auf dem Fichtelberg in Sachsen lag zeitweise über ein halber Meter Schnee.
Aus Südwesten setzte sich dagegen schon wärmere Luft durch. Am 13. und 17. März stiegen die Werte im Süden und Südwesten auf tweilweise über 20 Grad. Nach einem weiteren Einbruch kälterer Luft, stellt sich nun wieder Frühlingsluft ein, bevor das Auf und Ab der Temperaturen weitergeht.
Zu Beginn der neuen Woche dürfen wir erneut einen Wintereinbruch begrüßen, doch kurz danach gibt es nochmal Warmluft bei uns. Danach renkt sich das Wetter wieder etwas ein.
Durchschnittliche Temperaturen berechnet derweil das amerikanische Langfristmodell NOAA für den kompletten März '23. In nahezu ganz Deutschland gibt es demnach kaum Temperaturabweichungen.
Das europäische Modell ECMWF schätzt den diesjährigen März ebenfalls durchschnittlich ein. Nur im Osten des Landes sind leicht positive Abweichungen zu verzeichnen. Sonst liegen die Temperaturen im "Soll".
Die Niederschlagsverteilung liegt abgesehen vom Norden des Landes über dem Durchschnitt - zumindest wenn man nach dem ECMWF-Modell geht (siehe Grafik unten). Tiefdruckgebiete könnten also immer wieder Niederschläge bringen, die für wechselhaftes Wetter sorgen.
Beim NOAA-Modell könnte es im März 2023 durchschnittlich viel Regen geben. Hier unterscheiden sich die Wettermodelle also.
2. Klimatische Einordnung des März
Die Durchschnittstemperatur im März liegt bei 3,5 Grad. Ob wir uns im März 2023 letztlich über diesem Bereich bewegen werden?
Beim Blick auf die Wetter-Statistik der letzten Jahre fällt auf, dass in den letzten zehn Jahren fast alle Monate zu warm waren. Nur der März 2018 und der März 2013 fallen aus der Reihe:
Mitteltemperatur | Abweichung vom langjährigen Mittel 61-90 (3,5 Grad) | |
März 2022 | 5,1 Grad | + 1,6 Grad |
März 2021 | 4,6 Grad | + 1,2 Grad |
März 2020 | 5,3 Grad | + 1,8 Grad |
März 2019 | 6,6 Grad | + 3,1 Grad |
März 2018 | 2,5 Grad | - 1,0 Grad |
März 2017 | 7,2 Grad | + 3,7 Grad |
März 2016 | 4,0 Grad | + 0,5 Grad |
März 2015 | 5,2 Grad | + 1,7 Grad |
März 2014 | 7,0 Grad | + 3,5 Grad |
März 2013 | 0,2 Grad | - 3,3 Grad |
März 2012 | 6,9 Grad | + 3,4 Grad |
März 2011 | 5,0 Grad | + 1,5 Grad |
Damals schlug nämlich der Winter nochmal mit voller Wucht zu. Mit Dauerfrost und Schnee gab es ab dem 16. März 2018 einen späten Kälterückfall. Noch heftiger war allerdings der Temperatursturz im Jahr 2013. Viele Stationen im Norden und Osten Deutschlands meldeten Kälterekorde.
Mit 20,2 Grad gab es in Düsseldorf am 6. März 2013 noch einen neuen positiven Dekadenrekord und damit auch das bundesweite Monatsmaximum, nur sieben Tage später wurden Tiefstwerte von -11,9 Grad gemessen. Tief XAVER sorgte damals aber nicht nur für einen krassen Temperatursturz, sondern auch für reichlich Schnee.
Die größte Abweichung vom langjährigen Mittel 1961-90 gab es aber im März 2017. Mit 7,2 Grad ging der März 2017 in die Geschichtsbücher ein. Er war nämlich der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Damit liegt der März 2017 im zu erwartenden Trend des Klimawandels.
So war das Wetter im März 2022
Zu Beginn des Monats März 2022 setzte sich Hochdruckwetter fest. Es blieb dadurch sehr trocken bei viel Sonnenschein. Frühlingshaft warm war es allerdings zunächst nicht, vor allem die Nächte blieben frostig. Nach Saharastaub und ein wenig Regen baute sich pünktlich zum kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März ein weiteres riesiges Hoch auf. Viel Sonne, wenig Regen und milde Temperaturen gab es dann. Auch die 20 Grad wurden schon erreicht.
Insgesamt war der März 2022 der sonnenscheinreichste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1951. Der Frühlingsmonat hat damit sogar den vieljährigen Mittelwert für den Juli übertroffen.
Mit mehr als 235 Stunden überstieg die Sonnenscheindauer im März das Soll von 111 Stunden für die Periode 1961 bis 1990 um mehr als das Doppelte. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung gut 85 Prozent. Im März 1953 waren 195 Sonnenstunden gemessen worden.
Der März 2022 war auch deutlich zu warm: Der Temperaturdurchschnitt lag mit 5,1 Grad Celsius um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 0,5 Grad. Der wärmste Tag war 28. März, wo bei Regensburg mit 23,0 Grad die bundesweit höchste Temperatur des Monats gemessen wurde.
Und der März war zu trocken: 2022 fiel mit aufgerundet 20 Litern pro Quadratmeter deutlich zu wenig Niederschlag. Das waren nur 35 Prozent des Solls der Referenzperiode 1961 bis 1990. Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 waren es nur 35 Prozent. "Damit zählte der März zu den trockensten seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnung 1881", wie der DWD berichtete. Am meisten Niederschlag gab es am 15. in Marktschellenberg in Bayern mit 25,4 Litern pro Quadratmetern.
Anfang März blieb es trotz viel Sonnenschein noch relativ kalt. Reit im Winkl (Landkreis Traunstein) verzeichnete am 1. März mit minus 11,2 Grad den tiefsten Monatswert. "Der März verbuchte im Mittel 18 Frosttage und war damit der frostreichste Monat im Winterhalbjahr", berichtete der DWD.
Wie ist das typische Wetter im März?
- Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 3,5 Grad
- Mittlere Niederschlagssumme: 57 Liter pro Quadratmeter
- Mittlere Sonnenscheindauer: 111 Stunden im Monat
- Märzwinter häufig ab Monatsmitte
Märzwinter: Häufig später Wintereinbruch
Insbesondere um Mitte März gibt es häufig einen späten Wintereinbruch, der zum Teil bis in den April hinein anhalten kann - der sogenannte Märzwinter.
Den Märzwinter bezeichnen Meteorolog:innen auch als Singularität. Die Entwicklung der Natur wird durch den Kaltlufteinbruch häufig um ein bis zwei Wochen zurückgeworfen. Daher sind diese späten Kaltlufteinbrüche mit Schnee und Frost insbesondere bei Landwirten sehr gefürchtet.
Trotzdem sollten wir berücksichtigen, dass im März ebenso sommerliche Temperaturen möglich sind. Das absolute Märzmaximum wurde beispielsweise mit 26,6 Grad am 28. März 1989 in Baden-Baden gemessen.
Warme Temperaturen wünschen sich wohl die meisten Deutschen spätestens ab dem 20. März 2023. Dann beginnt nämlich auch aus astronomischer Sicht der Frühling. Nicht vergessen: Am 26. März 2023 erwartet uns dann noch die Zeitumstellung auf die Sommerzeit.
Im Übergangsmonat zwischen Winter und Frühling bleibt es also weiterhin spannend - vor allem im Hinblick auf diese Bauernregel: "Wie das Wetter zu Frühlingsanfang, ist es den ganzen Sommer lang." Weitere Bauernregeln für den März findest du hier: Fakt oder Fake? Die Bauernregeln im März.
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