Zeitbombe: Hier droht ein Mega-Tsunami 

- Sabrina Fuchs
Tsunamis in Deutschland: So groß ist die Gefahr
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Aufgrund des Klimawandels schmilzt der Barry-Gletscher in Alaska seit einigen Jahre. Dies könnte durch einen Erdrutsch einen Tsunami auslösen. Forscher befürchten extreme Monsterwellen.

Zu Beginn der Woche wurde in Alaska nach einem Erdbeben der Stärke 7,5 vor der Küste kurzzeitig eine Tsunamiwarnung ausgegeben. Passiert ist glücklicherweise nichts. Forschern zufolge könnte es in Alaska jedoch schon bald zu einem Mega-Tsunami kommen.

Forsscherin machte Entdeckung zuffällig

Chunli Dai, eine Postdoktorandin der Ohio State University stieß laut 'Spiegel.de' durch Zufall auf eine bevorstehende Katastrophe in Alaska. Dai habe den Barry-Gletscher in der Bucht Prinz-William-Sund untersucht. Dort habe sie eigentlich nur ihre neuen Forschungsgeräte zur Erkennung von Erdrutschen testen wollen, doch dann bemerkt, dass sich ein riesiger Berghang nahe dem Gletscher bewegt.  

Wie groß übrigens die Gefahr eines Tsunamis in Deutschland ist, erfährst du im Video oben.

Erdmassen könnten in den Fjord stürzen

Wenn diese Erdmassen auf einmal in den schmalen Fjord stürzen, erzeuge dies nach Ansicht der Forscherin einen extrem großen Tsunami, wobei die Beschaffenheit des Fjords die Welle noch verstärken würde. Die genauen Berechnungen aus Fallhöhe, Volumen der Erdmassen und Neigungswinkel hätten ergeben, dass das Ereignis einen Tsunami mit einer mehreren hundert Meter hohen Welle auslösen würde.  

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Es könnte der bisher größte Tsunami werden

Dies könnte sogar noch den bisher je beobachteten größten Tsunami von 1958 in der alaskischen Lituya Bay übertreffen. Sie liegt nur 500 Kilometer entfernt vom neuen Tsunami-Hotspot. Damals löste ein Erdbeben den Tsunami ein, weil Millionen Kubikmeter Fels aus 600 Metern Höhe in den Fjord stürzten. Die Welle des Tsunamis war 500 Meter hoch. Die Wucht entwurzelte noch in mehreren Kilometern Entfernung Bäume.

Die Wassermassen bei einem Tsunami können ganze Landstriche zerstören. Meist wird ein Tsunami durch ein Erdbeben am Meeresgrund ausgelöst. Wie verheerend eine solche Naturkatastrophe enden kann, zeigte sich im Jahr 2004 in Südasien. Damals starben über 230.000 Menschen.

15 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe in Südasien

Forschungsgruppen alarmiert

Die Forscherin Dai hat im Frühjahr die Behörden aufgrund ihrer Entdeckung alarmiert. Seitdem arbeiten mehrerer Forschungsgruppen am Gletscher und versuchen mehr herauszufinden. Sie bestätigten die Erkenntnis der Postdoktorandin. Um Aufmerksamkeit zu schaffen, veröffentlichten sie im Mai diesen Jahres einen offenen Brief. Darin heißt es unter anderem, dass die potenzielle Energie dieses Ereignisses etwa zehn Mal höher sei, als bei bisherigen Vorkommnissen dieser Art.

Darin heißt es, es werde innerhalb von 20 Jahren sehr wahrscheinlich zu einer Tsunami-Katastrophe am Barry-Gletscher kommen. Es müssten Vorkehrungen getroffen werden, da die Bucht bei Touristen beliebt ist und es in der Gegend einige kleinere Ortschaften gibt. 

Ministerium warnt vor "verheerenden Auswirkungen"

Die Forscher analysierten ältere Satellitenbilder und konnten so herausfinden, dass sich der Hang schon seit längerer Zeit bewegt. Zwischen 2009 und 2015 habe sich der Vorgang allerdings deutlich beschleunigt, als die Vorderseite des Gletschers zu schmelzen begann. 

Mittlerweile arbeiten Behörden, Forscher und Institutionen wie das U.S. Geological Survey und die National Atmospheric and Oceanic Administration (NOAA) an einem Überwachungssystem. Mit Satelliten und einem Radar soll der Erdhang genau überwacht werden können. 

Das Ministerium für Natürliche Ressourcen in Alaska befürchtet "verheerende Auswirkungen für Fischer und Erholungssuchende", wenn es zum Tsunami kommen sollte, was jedoch als sehr wahrscheinlich angesehen wird. Besucher und Anwohner werden deshalb gewarnt, die Gefahrenzonen zu meiden. Auf der Webseite des Ministeriums heißt es ausdrücklich, man solle die Bedrohung ernst nehmen. Derzeit könne man noch nicht wissen, wann die Masse in den Fjord stürzen wird und auch nicht, wie viel Masse letztlich abbrechen wird. 

Klimawandel spielt auch eine Rolle 

Die Erdmassen können sich auch deshalb schneller Richtung Fjord bewegen, weil der Gletscher seit Jahren schrumpft. Weil die Durchschnittstemperaturen auch in Alaska immer weiter steigen, is nur noch rund ein Drittel der früheren Eisdecke vorhanden. Das Geröll des Berghanges hat folglich weniger Halt. Durch Extremwetter wie Hitzewellen oder Starkregen könnte das Abrutschen noch beschleunigt werden. 

Hitzewelle in Alaska

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