Expertenwarnung: Watzmanngletscher vor dem Untergang

- Redaktion - Quelle: dpa
Expertenwarnung: Watzmanngletscher vor dem Untergang
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Das Watzmann-Massiv in den Berchtesgadener Alpen in Bayern.

Die bayerischen Gletscher ereilt ein trauriges Schicksal. Erst 2022 wurde einem von ihnen der Gletscherstatus aberkannt. Kann der nächste bedrohte Gletscher am Watzmann noch gerettet werden?

Der Glaziologe Christoph Mayer von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften warnt, dass der schmelzende Watzmanngletscher nur noch wenige Jahre überleben wird. Gegenüber der Münchner "Abendzeitung" sagte Mayer über den Zeitraum: "Meine Prognose unter der Annahme, dass es in den kommenden Jahren ähnlich ist wie in den vergangenen zehn Jahren: etwa vier bis fünf Jahre."

Unvermeidlicher Untergang des Watzmanngletschers

Es besteht für Mayer kein Zweifel daran, dass der Gletscher am Watzmann dem Untergang geweiht ist. Der Experte betont, dass technische Maßnahmen zur Rettung ausgeschlossen sind, da der Gletscher im Nationalpark Berchtesgaden liegt und solche Maßnahmen ohnehin zu aufwendig wären. 

Er fügte hinzu: "Der Gletscher ist derzeit so weit außerhalb seines Gleichgewichts, so dass er verschwinden wird."

Tipp: Mit unserer Livecam in Berchtesgaden auf den Watzmann blicken

Vier letzte Gletscher in Deutschland

Vor einem Jahr wurde dem Südlichen Schneeferner auf der Zugspitze der Status als Gletscher aberkannt. In Deutschland gibt es daher derzeit nur noch den Watzmanngletscher und das Blaueis in den Berchtesgadener Alpen sowie den Nördlichen Schneeferner und den Höllentalferner an der Zugspitze.

Doch auch für sie sind die Tage gezählt. "Ewiges" Eis wird es in weniger als einem Jahrzehnt voraussichtlich in Bayern und damit auch in ganz Deutschland nicht mehr geben.

Symbolische Bedeutung der bayerischen Gletscher

Mayer erklärte gegenüber der "Abendzeitung" weiter, dass die bayerischen Gletscher hauptsächlich einen symbolischen Charakter haben, da sie die letzten Überreste der Gletscher in den nördlichen Kalkalpen darstellen. In Bezug auf die Wasserversorgung spielen sie keine entscheidende Rolle, da sie zu klein sind. 

Die umliegende Ökologie werde sich nach dem Verschwinden der Gletscher zwar wohl geringfügig ändern. Die Umweltauswirkungen würden sich seiner Expertenmeinung nach aber auf sehr lokale Bereiche beschränken.

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