Schäden und Verletzte: Unwettertief ORIANA wütet in Deutschland

- Quelle: dpa
Schäden und Verletzte: Unwettertief ORIANA wütet in Deutschland
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Am Donnerstag in Niedersachsen. Eine Unwetterfront mit Blitzschlag zieht über ein Feld mit Windrädern hinweg.

Ab Donnerstagmittag zog Unwettertief ORIANA durch große Teile Deutschlands und hinterließ dabei einige Schäden und Verletzte. Eine Schadensbilanz.

Die Hitzewelle verabschiedete sich vorerst – und zwar mit einem lauten Knall. Auslöser war Tief ORIANA, welches von Frankreich in Richtung Dänemark zog und ab den Mittagsstunden von Westen Starkregen und Sturmböen brachte. Am Abend und in der Nacht kamen die heftigen Regenfälle und Böen im Norden und Nordosten an.

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Mehrere Verletzte

In Hamburg wurden drei Menschen verletzt: Im Stadtteil Harburg wurden zwei Jugendliche von einem umstürzenden Baum getroffen, im Stadtteil Eißendorf wurde ein Mann ebenfalls durch einen Baum verletzt. 

In Bad Vilbel bei Frankfurt löste sich im Wind die Jalousie an einem Café und verletzte drei Menschen. In Mainz wurde in der Innenstadt eine Frau durch ein losgerissenes Werbebanner im Gesicht verletzt. 

In Bremen kippte ein Baum auf ein fahrendes Auto. Eine Person wurde dabei durch herumfliegende Glassplitter leicht verletzt.

Unwettertief sorgte für Verkehrschaos

Bäume fielen um, blockierten unter anderem viele Bahngleise und brachten zahlreiche Züge zum Stehen. Hunderte Bahnreisende brauchten viel Geduld. Zahlreiche Bahn-Strecken im Norden Deutschlands mussten gesperrt werden. Es kam folglich zu Verspätungen und Zugausfällen im Nah- und Fernverkehr. Viele Züge wurden an Bahnhöfen zurückgehalten, damit sie nicht auf freier Strecke zum Stehen kommen, teilte die Bahn mit. Für Reisende, die ihre Fahrt nicht mehr fortsetzen konnten, wurden an mehreren Bahnhöfen Aufenthaltszüge bereitgestellt.

In Hessen kam es zu erheblichen Folgeverspätungen, nachdem der Zugverkehr am Frankfurter Hauptbahnhof am Nachmittag für gut eine Stunde unterbrochen worden war.

Wegen der Gewitterfront wurde am Donnerstagnachmittag auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt etwa eine halbe Stunde der Betrieb eingestellt. Bis zum Abend wurde etwa ein Zehntel der mehr als 1500 geplanten Starts und Landungen annulliert.

Unwetter sorgt für Störungen im Flug- und Bahnverkehr
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Umgestürzte Bäume blockierten auch die A3 (Frankfurt-Würzburg) bei Seligenstadt in Hessen. Die Autobahn wurde am Nachmittag in Fahrtrichtung Würzburg komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich auf einer Länge von mehr als 20 Kilometern. 

An der A4 in Thüringen wirbelte starker Wind am Abend plötzlich trockene Erde von einem Feld auf, so dass die Sichtweite auf der Autobahn nahe Eisenach vorübergehend weniger als 20 Meter betrug. 

Auch am Ortsrand von Weiterstadt-Gräfenhausen in Hessen sorgten Sturmböen für einen Sandsturm über Ackerflächen:

Bild: dpa

Blitzeinschlag führt zu Brand eines Hundehotels

Vermutlich ein Blitzeinschlag hat zu einem Brand in einem Hundehotel am Niederrhein mit zwei toten Tieren geführt. In der Hundezwingeranlage der Einrichtung sei bei schlechtem Wetter am Donnerstagnachmittag ein Feuer ausgebrochen, teilte die Polizei des Kreises Wesel mit. Zwei Hunde verendeten, mehrere Hundezwinger wurden bei dem Feuer zerstört. Die Polizei geht nach ihren ersten Ermittlungen von einem Blitzeinschlag als Brandursache aus.

Feuerwehren mit vielen Einsätzen

Auch Ziegel flogen von Dächern und Keller liefen voll. Somit hatten die Feuerwehren zahlreiche Einsätze, oft aufgrund umgestürzter Bäume.

Die Hamburger Berufswehren wurden durch 45 Freiwillige Feuerwehren unterstützt, sagte Pressesprecher Thorsten Wessely. Bis 20 Uhr mussten die Rettungskräfte 122 Mal ausrücken, weil Bäume umgefallen waren oder Ziegel von den Dächern zu fallen drohten. Vier Keller waren mit Wasser voll gelaufen, ein Segelboot auf der Außenalster gekentert. 

In Schleswig-Holstein mussten die Feuerwehren besonders an der Westküste zu umgestürzten Bäumen ausrücken und Keller leer pumpen.

Die Autobahn 23 wurde im Bereich Heide gesperrt, da diverse Bäume dort umgestürzt waren. Grundsätzlich kam Schleswig-Holstein nach einem ersten Überblick jedoch glimpflich davon. „Die Gewitterfront ist einmal schnell rüber gezogen“, sagte eine Sprecherin des Lagedienstes in Kiel. Verletzte gab es den Erkenntnissen zufolge nicht.

Auch gute Nachrichten

Der Gewitterregen hatte aber auch gute Seiten. Der am Donnerstag ausgebrochene Waldbrand bei Lübtheen (Kreis Ludwigslust-Parchim) ist nach Angaben von Polizei und Feuerwehr durch den Guss von oben wieder unter Kontrolle. Auch die Explosionsgefahr in dem munitionsbelasteten Gebiet des früheren Truppenübungsplatzes, das ebenfalls Feuer gefangen hatte, sei gesunken.

Die Bewohner zweier Dörfer bei Lübtheen, die wegen des Brandes am Vortag zeitweise vorsorglich ihre Häuser verlassen musste, konnten nachts schon wieder zurück. Vor allem Landwirte und Gärtner freuten sich angesichts der Dürre über die seit Wochen erwartete Abkühlung und das dringend nötige Regenwasser.

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