Sonst droht Bußgeld: Richtiges Verhalten bei Nebel

- Bettina Marx - Quelle: dpa/wetter.com
Bei starkem Nebel sollten Fahrer die Nebelscheinwerfer einschalten.
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Nebel, Bauernglatteis, schlechte Sicht: Für Autofahrer bringt das Wetter im Herbst einige Herausforderungen mit sich. Mit diesen Tipps kommst du sicher an.

Ab Herbst wird im Wetterbericht bei Hochdrucklagen immer wieder vor dichtem Nebel gewarnt. Diese Wetterwarnungen sind durchaus berechtigt, denn Nebel ist eine unterschätzte Gefahr. Jedes Jahr gibt es Hunderte Unfälle durch dichten Nebel - einige davon enden tödlich. Die meisten der schweren Nebelunfälle ereignen sich in den Monaten Oktober, November und Dezember.

Daher ist das richtige Verhalten im Straßenverkehr im Herbst und Winter besonders wichtig.

Autofahren im Nebel: Fuß vom Gas und Abstand halten

Auch wenn manche Autofahrer bei Nebel ähnlich wie im Tunnel Panik bekommen und Gas geben: Das ist genauso falsch wie plötzlich voll auf die Bremse zu steigen. Richtig handelst du bei plötzlich auftretendem Nebel, indem du besonnen den Fuß vom Gas nimmst und das Abblendlicht einschaltest.

Bei Nebel solltest du nur so schnell fahren, dass du auf der überschaubaren Strecke anhalten kannst. Dabei darfst du dich aber nicht an den Rückleuchten des Vorausfahrenden orientieren und auch nicht zu dicht am Vordermann kleben. Stattdessen rät der Tüv Rheinland, den Abstand zum Vordermann zu erhöhen. Wer zu dicht auffährt, riskiert möglicherweise einen Unfall.

Bei Nässe verdoppelt sich der Bremsweg

Unter normalen Umständen nennt der Tüv Süd den halben Tachowert in Metern für den Abstand zum Vordermann. Doch bei rutschigen Bedingungen kann sich der Bremsweg leicht verdoppeln. Dann sollte man unbedingt eine größere Lücke lassen. Ansonsten kann der Hintermann bei einem plötzlichen Bremsmanöver nicht mehr schnell genug reagieren.

Das bedeutet: Nicht nur bei Nebel oder Wetterlagen mit schlechten Sichtverhältnissen, sondern auch bei nassem Laub oder nasser Erde, die nach der Ernte auf der Straße landet (auch Bauernglatteis genannt), solltest du die Geschwindigkeit reduzieren. Denn die Reifen haben, ähnlich wie bei einer schneebedeckten Fahrbahn, dann nur noch etwa ein Fünftel der Haftung - im Vergleich zu trockenem Asphalt. 

Besonders auf Brücken, Waldschneisen und Straßeneinschnitten müssen Autofahrer bei kaltem Wetter im Herbst und Winter mit Glätte rechnen. Nebel kann vor allem in der Nähe von Tälern und Gewässern entstehen.

Kein Fernlicht - Nebelschlussleuchte nur bei Sichtweiten unter 50 Metern erlaubt

Das Fernlicht ist bei Nebel keine gute Idee. Es schränkt die Sicht ein, da sein Licht von den Tröpfchen im Nebel reflektiert wird. 

Übrigens: Wie Nebel entsteht, erfährst du in diesem Wetter-Video: 

Bei Nebel kann das Gefühl fürs Tempo verloren gehen, also immer mal wieder auf den Tacho sehen. Liegt die Sichtweite unter 50 Metern, sind maximal 50 km/h erlaubt - auch auf der Autobahn. Und nur dann dürfen Autofahrer bei Nebel die sehr helle Nebelschlussleuchte anmachen.

Was du über die Nebelschlussleuchte noch wissen solltest, um Bußgelder zu vermeiden, zeigen wir dir im Video ganz zu Beginn des Artikels.

Nebelscheinwerfer kannst du auch bei Behinderungen durch Schnee oder Regen anstellen, was für die Schlussleuchte verboten ist. Letztere musst du sofort wieder ausstellen, wenn sich der Nebel lichtet, du im Stau stehst oder in der Stadt fährst. Ihr helles Licht kann ansonsten die Nachfolgenden blenden.

Ein weiterer Tipp bei schlechter Sicht: Nicht direkt in die Lichter des Gegenverkehrs schauen. Das kann ebenfalls blenden und zusätzlich dazu führen, unbewusst in Richtung der Gegenfahrbahn zu lenken. 

Schlechte Sicht? An Leitpfosten orientieren

Besser ist es, bei sehr dichtem Nebel die Leitpfosten an der Straße als Orientierung zu nutzen. Der Abstand zwischen ihnen beträgt 50 Meter. Wenn du also nur bis zum nächsten Leitpfosten sehen kannst, musst du die Geschwindigkeit auf 50 km/h reduzieren. 

Die Rückstrahler der Pfosten auf der rechten Seite sind eckig, die am linken Fahrbahnrand rund. Bei Ausfahrten sind die Strahler orangefarben. Zusätzliche blaue Reflektoren deuten auf verstärkte Wildwechselgefahr hin.

Sonst droht Bußgeld: Auch am Tag Abblendlicht einschalten

Bei Wetterverhältnissen mit schlechter Sicht musst du auch tagsüber das Abblendlicht einschalten. Das Tagfahrlicht alleine reicht dann nicht mehr aus. Dieses ist nämlich nur dazu da, selbst gesehen zu werden. Denn anders als beim reinen Tagfahrlicht gehen beim Abblendlicht auch die Rücklichter an. 

Wer das Abblendlicht bei schlechter Sicht nicht anhat, muss mit bis zu 60 Euro Bußgeld rechnen. 

Wischblätter gegebenenfalls austauschen

Für eine gute Sicht bei schlechten Wetterverhältnissen solltest du außerdem deine Scheibenwischer gründlich reinigen. Ist die Scheibe dann trotzdem nicht streifenfrei, ist es sinnvoll, die Wischblätter ganz auszutauschen. 

Denn gerade nach längerem trockenen Wetter kann durch Regen, Staub und Schmutz ein Schmierfilm entstehen. In Kombination mit Dunkelheit, die im Herbst früh eintritt, ist das Fahren dann besonders anstrengend und gefährlich. 

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