Jetzt besonders hungrig: So kannst du Bienen und Hummeln helfen

- Quelle: dpa/wetter.com
Wer einen insektenfreundlichen Garten möchte, muss ein paar Tipps beachten.
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Wenn die ersten Blumen nach den winterlichen Tagen ihre Blüten öffnen, gefällt das nicht nur Gartenbesitzern. Auch Wildbienen und Hummeln sind dankbar - denn sie sind nun besonders hungrig.

Zwar werden erste Hummeln und Bienen schon oft im Spätwinter aktiv, aber die Natur ist dann noch recht kahl und die Auswahl an insektenfreundlichen Pflanzen noch klein. 

Schwierige Bedingungen für Hummeln und Bienen

Je nach Witterung verlassen die ersten Hummelköniginnen Ende Februar oder Anfang März ihr Winterversteck. "Während die Honigbienen erst bei Temperaturen über zwölf Grad unterwegs sind, können Hummeln schon ab vier Grad fliegen", sagt Sylke Brünn, Wildbienen-Expertin der Gartenfreunde Bremen. Da ihre Energiereserven aufgebraucht sind, gehen die Insekten häufig erst einmal auf Futtersuche.

Fündig werden sie bei Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen (Galanthus), Krokus (Crocus), Winterlingen (Eranthis hyemalis), der Perl- oder Traubenhyazinthe (Muscari botryoides) und dem Sibirischen Blaustern (Scilla siberica), auch Nickende Sternhyazinthe genannt. Damit diese im Jahr rechtzeitig blühen, werden die Zwiebeln in der Regel im Herbst gesteckt. 

Mit diesen Pflanzen kannst du den Tieren helfen

Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat, kann trotzdem noch etwas für die Bienen tun: "Gärtnereien bieten im Frühjahr vorgetriebene, blühende Pflanzen an, die man direkt in Beet, Topf und Balkonkasten auspflanzen kann", sagt Hans-Jürgen Weese vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner in Berlin.

Bei den Stauden ist das Nahrungsangebot für Insekten in den ersten Monaten des Jahres noch sehr begrenzt. "Die meisten Stauden blühen erst später im Jahr - meist ab Mai, dafür dann aber bis in den Herbst hinein", erklärt Weese. Anfangs stehen noch Christrose (Helleborus niger) und Schnee- oder Winterheide (Erica carnea) in Blüte. Ab März folgt das Lungenkraut (Pulmonaria), ab April kommen Berg-Steinkraut (Alyssum montanum) und Blaukissen (Aubrieta) hinzu.

Wer Bienen und Hummeln eine Freude machen will, sollte Taubnesseln (Lamium) im Garten stehen lassen. Die nektarreichen Lippenblütler versorgen ab April eine Vielzahl an Bienenarten, sind aber oft als Unkraut verpönt. "Solchen Pflanzenarten kann man in einer wilden Ecke im Garten tolerieren", empfiehlt Wildbienen-Expertin Brünn.

Bei den Gehölzen ist die Auswahl an Frühblühern wesentlich größer. Einige Mahonien-Arten wie die Winterblühende Schmuckmahonie erblühen schon ab Januar. Ab Februar folgen die Kornelkirsche (Cornus mas) und die Japanische Kornelkirsche (Cornus officinalis). Ab März blüht neben der Goldjohannisbeere (Ribes aureum) und der Eibe (Taxus) ein sonst eher unscheinbares Gehölz: der Buchsbaum (Buxus). "Die kleinen, weißen Blüten sehen recht unspektakulär aus, sind aber für die Wild- und Honigbienen interessant", erläutert Weese.

Was in einem bienenfreundlichen Garten nicht fehlen sollte

Mit ihrer Blütezeit ab Februar gehört die Haselnuss mit ihren männlichen Kätzchen (Corylus avellana) zu den ersten Pollenspendern. Im März und April bieten die zahlreichen Blüten der Schlehe (Prunus spinosa) eine ergiebige Tracht für Bienen und Hummeln. "Eine Hecke mit heimischen Gehölzen ist auf jeden Fall ein Gewinn für den Garten und seine Bewohner", empfiehlt Brünn.

In einem bienenfreundlichen Garten nicht fehlen sollten Weiden (Salix). Alle Arten gelten grundsätzlich als bienenfreundlich, aber die Sal-Weide (Salix caprea) ist eine der herausragenden Bienenweiden. "An Sal-Weiden wurden 34 Pollen und Nektar sammelnde Wildbienenarten nachgewiesen", sagt Brünn. Die silbrig behaarten männlichen Kätzchen der zweihäusigen Pflanze erblühen je nach Witterung ab Februar oder März. "Sie liefern neben Nektar auch reichlich proteinreichen Pollen, der für die Versorgung der Wildbienenbrut unerlässlich ist", erklärt Brünn. Wer keinen Platz für eine große Weide im Garten hat, kann sie im Kübel anpflanzen.

Nicht alles, was blüht, nützt Bienen und Hummeln

Doch nicht alles, was schön blüht, nützt auch den Bienen. Zum Beispiel die gelben Blüten der Forsythien (Forsythia × intermedia) halten keinerlei Nahrung für Insekten bereit. Magnus Wessel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt daher, vor dem Kauf explizit im Handel nachzufragen oder zertifizierte Wildblumen zu erwerben. "Fast 80 Prozent der Freiland-Zierpflanzen und Stauden, die im Handel erhältlich sind, sind aufgrund züchterischer Veränderungen für Insekten nicht nutzbar", sagt Wessel.

Schnelle Hilfe für erschöpfte Hummeln oder Bienen

Wie der NABU auf seiner Webseite empfiehlt, kann eine Lösung aus Zucker und Wasser erschöpften Bienen oder Hummeln eine geeignete Starthilfe bieten, mit der sie ihre Energiereserven wieder auffüllen können. So kannst du nicht nur die Königin retten, die im Frühjahr auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz ist, sondern im besten Fall auch ein ganzes Volk, welches die Königin gründen wird. 

Dafür solle man einen halben Teelöffel voll Zucker mit lauwarmem Wasser auffüllen und diesen dem entkräfteten Tier anbieten.

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