Giftpilz-Gefahr in Deutschland - Experten warnen vor Verzehr

- Redaktion - Quelle: dpa, frag-mutti.de
Giftpilz-Gefahr in Deutschland - Experten warnen vor Verzehr
© Adobe Stock
Der Grüne Knollenblätterpilz hat die lateinische Bezeichnung Amanita Phalloides.

In NRW und anderen Bundesländern steigt die Gefahr durch den Grünen Knollenblätterpilz. Nach mehreren Vergiftungen und Spielplatz-Sperrungen warnen Experten vor dem Verzehr unbekannter Pilze.

Mit dem feuchten Herbst beginnt in Deutschland die Hochsaison für Pilzsammler - und mit ihr die Gefahr schwerer Vergiftungen durch den Grünen Knollenblätterpilz. In Münster (Nordrhein-Westfalen) wurden kürzlich mehrere Spielplätze gesperrt, nachdem ein Kind einen Giftpilz in den Mund genommen hatte, wie die Stadt mitteilte.

Gleichzeitig meldete die Uniklinik Essen mehrere lebensbedrohliche Vergiftungen.

Knollenblätterpilz kann nach Verzehr schwere Leberschäden verursachen

Der Knollenblätterpilz gilt als einer der giftigsten Pilze Deutschlands: Bereits geringe Mengen können zu akutem Leberversagen führen. Typische Symptome treten meist acht bis zwölf Stunden nach dem Verzehr auf und beginnen mit Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen.

Laut Mediziner Markus Litt-Lampe von der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn kann eine frühzeitige Behandlung mit Aktivkohle und dem Gegengift Silibinin das Risiko schwerer Leberschäden senken; in schweren Fällen ist eine Lebertransplantation nötig.

So kannst du Grüne Knollenblätterpilze von anderen Pilzarten unterscheiden

Grüner Knollenblätterpilz hat laut der Webseite "frag-mutti.de" eine deutliche, abgesetzte Knolle an der Stielbasis und weiße bis grünlich-weiße Lamellen. Er wächst meist in Wäldern und kann mit dem Wiesen-Champignon, dem schiefknolligen Anischampion und dem grün gefärbten Frauentäubling verwechselt werden.

Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind die weiße Knolle und die weißen Lamellen des Knollenblätterpilzes im Gegensatz zu den rosafarbenen/bräunlichen Lamellen des Champignons (der auch keine Knolle besitzt) sowie der unangenehme Geruch des Knollenblätterpilzes im Vergleich zum anisartigen Geruch des Anischampignons.

Stadt Münster reagiert auf schwerwiegenden Vorfall

Nach dem Vorfall mit dem Kind, das einen Giftpilz in den Mund nahm, hat die Stadt Münster inzwischen reagiert, wie oben bereits berichtet. Auf Spielplätzen in Handorf wurden Pilze abgesammelt, Sandflächen gefräst und Flächen mit Bauzäunen abgesperrt.

Dennoch betont Pilzforscher Gerhard Schuster von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie, dass der Pilz durch Sporen überall vorkomme und selbst Sandtausch keinen sicheren Schutz biete. Entscheidend seien Aufklärung und Respekt vor unbekannten Pilzen.

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Pilze

Zur News-Übersicht Natur & Umwelt
Dieser Inhalt steht leider nicht zur Verfügung,
da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.