Gefahr für Mensch und Baum: Rußrindenkrankheit breitet sich in Deutschland aus

- Quelle: dpa/wetter.com
Gefahr für Mensch und Baum: Rußrindenkrankheit breitet sich in Deutschland aus
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Wenn der Baum so aussieht, könnte er von der Rußrindenkrankheit befallen sein.

Aufgrund des heißen Sommers 2018 breitet sich eine neue Baumkrankheit in Deutschland aus. Sie befällt vor allem Ahornbäume. Auch für uns Menschen ist das nicht ungefährlich.

Aktuell grassiert unter Ahornbäumen die Rußrindenkrankheit, die durch einen Pilz ausgelöst wird. Experten sehen den Ausbruch im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem trockenen, heißen Sommer 2018, der die Bäume geschwächt hat. 

Rußrindenkrankheit befällt Ahornbäume

Abgeplatzte Rinde und dunkle Flecken am Stamm - wenn Ahornbäume so aussehen, könnte es sich um die Rußrindenkrankheit handeln. Immer mehr Fälle dieser neuen Baumkrankheit gibt es derzeit in Deutschland. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurden beispielsweise im mittelhessischen Lich bereits 30.000 Ahornbäume gefällt.

Erste Krankheitsanzeichen sind Flecken am Stamm und verfärbtes Holz. Unter der Rinde reifen die schwarzen Pilzsporen heran. Sie bilden eine dicke, dunkle Schicht, die wie Ruß aussieht - daher der Name. Am Ende reißt die Rinde auf und blättert ab. Der Baum kann dadurch unwiderruflich geschädigt werden und stirbt. Kranke Bäume müssen zeitnah gefällt und verbrannt werden - von Fachpersonal in Schutzkleidung.

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Pilz auch für uns Menschen gefährlich

Die Rußrindenkrankheit sucht besonders den Bergahorn heim, vereinzelt auch Spitz-, Feld- und Silberahorn. Die bei Gartenbesitzern beliebten japanischen Zierahornbäumchen sind dagegen nicht als anfällig bekannt.

Ausgelöst wird die Krankheit von dem aus Nordamerika stammenden Pilz Cryptostroma corticale, dessen Sporen auch für Menschen gefährlich sind. Denn die Sporen verteilen sich in der Luft und können Atemwegsprobleme verursachen.

Rußrindenkrankheit in Deutschland erstmals 2006

Effektive Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Pilzes, der bereits vor einigen Jahren eingeschleppt wurde, sind derzeit noch nicht bekannt.

Erstmals wurde die Rußrindenkrankheit in Deutschland 2006 nachgewiesen, wie die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt berichtet. In Hessen wurden 2009 die ersten Fälle bekannt. Nach Einschätzung von Hessenforst hat die Krankheit landesweit betrachtet eine geringe Bedeutung: Nur 0,1 Prozent der Waldfläche sei von Ahornarten besiedelt.

Baumartenmischungen sind die Zukunft der Wälder

Bleibt also zu hoffen, dass 2019 nicht wieder ein Dürrejahr wird. Das wäre für den Wald katastrophal, denn auch andere Baumarten leiden.

Auch angesichts dieser Entwicklung sind sich die Förster sicher: Der Wald kann am besten dadurch auf den Klimawandel vorbereitet werden, indem wir eine möglichst vielfältige Baumartenmischung haben. 

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