Gefährlicher Parasit: Tropische Riesen-Zecke hat erstmals in Deutschland überwintert

- Sabrina Fuchs
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Die tropische Hyalomma-Zecke wurde schon mehrmals in Deutschland und Österreich gesichtet. Doch nun wurde nachgewiesen, dass sie erstmals auch hier überwintert hat.

Durch Zugvögel gelangte sie vermutlich nach Mitteleuropa: Die Hyalomma-Zecke, die für den Menschen gefährliche Krankheiten übertragen kann, hat erstmals nachweislich in Deutschland überwintert. Dies teilte die Universität Hohenheim in einer Pressemitteilung mit.

Wird die tropische Hyalomma-Zecke hier jetzt heimisch?

In den vergangenen Tagen sind laut der Pressemeldung gleich sechs neue Riesen-Zecken in Deutschland gefunden worden - fünf davon auf einem Pferdehof in Nordrhein-Westfalen, eine auf einem Pferd in Niedersachsen. "Und diesmal müssen wir davon ausgehen, dass diese Tiere bei uns in Deutschland überwintern konnten", erklärt Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim.

Dies sei deshalb der Fall, da die Zecken-Larven zu einem Zeitpunkt nach Deutschland gelangt sein müssten, zu dem noch gar keine Zugvögel hier waren. Deshalb gehen die Experten davon aus, dass die Parasiten denWinter über in Deutschland überlebt haben. Überwintern heiße jedoch nicht automatisch, dass die Hyalomma-Zecke in Deutschland bereits heimisch geworden ist. 

"Damit sich eine Population entwickeln kann, müssten sich Männchen und Weibchen finden", erklärt Prof. Dr. Mackenstedt. "Das ist bei geringer Populationsgröße schwierig. Zudem müssten sich Larven und Nymphen entwickeln, die Vögel oder auch Hasen als Wirt benötigen. Ob und wie das hier funktioniert, wissen wir noch nicht. Das müssen wir weiter beobachten." Allerdings lege der Fund von fünf Hyalomma-Zecken in einem einzelnen Pferdehof nahe, dass dort mehrere Individuen gleichzeitig vorhanden waren und somit die Möglichkeit einer Paarung und des Entstehens einer eigenständigen Population bestehe.

Riesen-Zecke überträgt gefährliches Krim-Kongo-Fieber

Im heißen Rekordsommer von 2018 wurde die Zecke der Hyalomma-Art erstmals in höherer Anzahl in Deutschland nachgewiesen. Damals wurde sie vermutlich durch Zugvögel eingeschleppt. Durch die warmen beziehungsweise heißen Temperaturen der letzten Tage scheinen die Riesen-Zecken nun aktiv zu werden. Sie können gefährliche Viren übertragen, die es in Deutschland bislang nicht gab. So beispielsweise das Krim-Kongo-Fieber, das auch tödlich verlaufen kann. 

Die tropische Zeckenart kommt eigentlich hauptsächlich in Südeuropa, Asien und Afrika vor und ist fünf Mal größer als die hier heimische Zecke, der Holzbock. Auch wenn sie eigentlich in tropischen Regionen beheimatet ist, soll sie bei Temperaturen bis zu minus 40 Grad Celsius überleben können. Bei Temperaturen unter sieben Grad Celisus wird sie inaktiv. Zudem kann sie mit ihren behaarten, gestreiften Beinen sehr schnell laufen und jagt ihre Opfer auch bis zu 100 Meter weit.

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