Feinstaub und Stickstoffdioxid: So schädlich sind sie und so schützt man sich

- Lena Hornstein
Beim CO2 sparen im Verkehr gibt es mehr Alternativen als nur das Fahrrad.
Initialisierung des Players
fehlgeschlagen!
Bitte aktivieren Sie Flash!
Kontakt & Support
 

Unsere Luft wird von Feinstaub und Stickstoffdioxid belastet. Zahlreiche Studien zeigen, wie schädlich die Stoffe für unseren Körper sind. Doch es gibt auch Möglichkeiten, sich zu schützen.

Immer wieder gibt es Diskussionen darüber, wie schädlich Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO²) für unseren Körper sind. Zahlreiche Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Europäischen Union und des Umweltbundesamtes belegen: Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung der Luft und gesundheitlichen Auswirkungen.

Laut Untersuchungen des Umweltbundesamtes konnten allein in Deutschland von 2007 bis 2015 jährlich circa 44.900 vorzeitige Todesfälle und entsprechend circa 450.000 verlorene Lebensjahre auf die Belastung mit Feinstaub zurückgeführt werden. Diesen Effekt bestätigen auch die Studien der WHO. In einer Mitteilung heißt es: "Die Sterblichkeit sinkt, wenn die Konzentrationen von feinen Partikeln reduziert werden - vorausgesetzt, andere Einflussfaktoren bleiben unverändert."

Im Video siehst Du zusammengefasst, welche gesundheitlichen Auswirkungen die Luftverschmutzung hat und wie man sich schützen kann:

Laut Bundesumweltamt schaden Feinstaub und Stickstoffdioixid unserer Gesundheit.
Initialisierung des Players
fehlgeschlagen!
Bitte aktivieren Sie Flash!
Kontakt & Support
 

Was sind Feinstaub und Stickstoffdioxide?

Feinstaub entsteht nicht nur durch den Straßenverkehr, sondern durch eine Vielzahl von Dingen. Der mikroskopisch kleine Staub umgibt uns überall. Dietrich Plaß vom Umweltbundesamt hat mit wetter.com gesprochen und erklärt, dass auch in Innenräumen Quellen für Feinstaub und Stickstoffdioxid zu finden sind: "Beispielsweise Gasherde, Kerzen oder auch Zigaretten."

Insgesamt verursachten laut Umweltbundesamt im Jahr 2016 Industrieprozesse mit circa 43 Prozent, der Verkehr mit circa 20 Prozent und die Landwirtschaft mit circa 16 Prozent die größte Feinstaubbelastung.

Feinstaub nach Sektoren (Quelle: Bundesumweltamt)

So gelangt Feinstaub in unseren Körper

Neben Sauerstoff dringen bei jedem unserer Atemzüge durch Mund und Nase auch Feinstaub und Stickstoffdioxide in unseren Körper. Feinstaub ist zu klein für die natürlichen Schmutzfilter wie Schleimhäute und Flimmerhärchen. Je nach Größe, gelangt der Feinstaub in einen anderen Teil unseres Körpers. In die Bronchien gelangt der Feinstaub bei einer Größe von zehn Mikrometern.

Kleinere Partikel unter 2,5 Mikrometer dringen bis in die Lungenbläschen vor. Auch die Bronchiolen, die feinsten Endverzweigungen der Lunge, können dann betroffen sein. Die kleinste Variante von Feinstaub - mit einem Durchmesser von unter 0,1 Mikrometer - kann direkt in das Lungengewebe und den Blutkreislauf eindringen.

Das sind die gesundheitlichen Folgen

Die Größe der Partikel und wo sie im Körper landen, entscheidet letztlich auch darüber, welche gesundheitlichen Folgen auftreten. Ebenso ist die Quelle des Feinstaubes entscheidend. Das Helmholtz Institut für Epidemiologie hat im Jahr 2015 in einer europaweiten Untersuchung festgestellt: Eine langfristige Feinstaubbelastung erhöht das Risiko für koronare Herzkrankheiten. Damit steigt unter anderem die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Stickstoffdioxid (NO²) ist hingegen ein Reizgas, das bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Gas oder Kohle entsteht. Laut der Webseite des Umweltbundesamtes reizt es das Schleimhautgewebe im gesamten Atemtrakt und die Augen. Als konkrete Folgen führt das Amt Atemnot, Husten, Bronchitis, Lungenödem, steigende Anfälligkeit für Atemwegsinfekte sowie Lungenfunktionsminderung auf.

Laut einer Studie des Umweltbundesamtes lassen sich allein für das Jahr 2014 circa 6000 vorzeitige Todesfälle und entsprechend 50.000 verlorene Lebensjahre aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die NO²-Hintergrund-Belastung zurückführen.

Risikogruppen sind besonders gefährdet

Von Feinstaub und Stickstoffdioxid in der Luft sind einige Personengruppen besonders betroffen. Dietrich Plaß vom Umweltbundesamt erklärt: "Besonders gefährdet sind Asthmatiker, Schwangere und Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen. Aber auch für ältere Menschen und Personen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sind Feinstaub und Stickstoffdioxid in der Luft eine zusätzlichen Belastung."

Grundsätzlich hänge jedoch die Auswirkung der Stoffe auf den Körper auch von der individuellen Situation und unterschiedlichen Faktoren ab. Menschen, die an einer vielbefahrenen Straße wohnen, sind zum Beispiel deutlich höheren Konzentrationen von Massen an Stickstoffdioxid ausgesetzt.

Auf dem Land gibt es stellenweise erhöhte Werte für Feinstaub, der durch landwirtschaftliche Prozesse in die Luft gelangt. Aber auch Faktoren wie die körperliche Fitness sowie die Ernährung spielen eine Rolle auf die Auswirkungen unterschiedlicher Schadstoffe im Körper.

So schützt man sich vor Feinstaub und Stickstoffdioxid

In seinem Zuhause kann man bereits beginnen, sich vor Feinstaub und Stickstoffdioxid zu schützen. "Am sinnvollsten ist es, wo möglich, auf Verbrennungsvorgänge zu verzichten", rät Plaß. "Natürlich können Menschen, die zu Hause mit einem Gasherd kochen, kaum auf diesen verzichten. Jedoch kann man die Emissionen von weiteren Quellen wie Kerzen oder einem offenen Kamin durchaus reduzieren."

Ein weiterer wichtiger Tipp des Experten: Nutzt man einen Gasherd oder hat man andere zusätzliche Verbrennungsprozesse im Innenraum, sollte man nach der Nutzung unbedingt gut durchlüften. Der Luftaustausch sorge für eine bessere Luft. Natürlich sei auch eine Dunstabzugshaube, die nicht nur die Raumluft zirkulieren lässt, sondern die Luft auch nach draußen bringt, von Vorteil.

Bei der Verschmutzung der Außenluft wird der Schutz schwieriger. Da die Belastung an viel befahrenen Straßen besonders hoch ist, sollte man längere Aufenthalte dort zumindest vermeiden.

P.S. Bist Du auf Facebook? Dann werde jetzt Fan von wetter.com!

Zur News-Übersicht Gesundheit
Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.
Nach oben scrollen