Darf man ins Meer pinkeln? Für die Natur ist das gar nicht schlecht!

- Steven Garcia
Darf man ins Meer pinkeln? Für die Natur ist das gar nicht schlecht!
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Das Planschen im Meer wird auch durch Wild-Pinkler nicht entscheidend gestört.

Was für die einen eine abschreckende und eklige Vorstellung ist, ist für andere ganz normal: Beim Bad im Meer die Blase entleeren. Aber schadet das vielleicht der Natur?

Hand aufs Herz - wer hat es schon einmal getan? Ganz heimlich und hoffentlich weit entfernt von anderen Badegästen einfach mal eben ins Meer gepinkelt. Die Frage, die sich dabei viele stellen: Darf man das überhaupt? Eines vorweg, ein allgemeines Verbot als solches für das Urinieren ins Meer gibt es nicht!

Wasser zu Wasser

Wenn die Blase drückt und man weit und breit keine Toilette sieht, ist es schnell passiert. Ein Stückchen rausschwimmen und still und leise ist die Blase entleert. Doch was im Schwimmbad aus Hygienegründen verboten ist, ist im Meer grundsätzlich erlaubt.

Und warum auch nicht, denn Urin besteht zu 95% sowieso aus Wasser. Dazu kommen noch Inhalte wie Natrium und Chloride.

Unser Urin nur ein Tropfen auf den heißen Stein

Meerwasser besteht zu 96,5% aus dem lebenswichtigen H2O und beinhaltet weit mehr Natrium und Chloride.

Allein der Atlantische Ozean beinhaltet ca. 350 Trillionen Liter Wasser. Selbst wenn das Hauptabfallprodukt unseres Urins, der Harnstoff, von allen Menschen gleichzeitig ins Wasser gegeben werden würde, würden unsere Ausscheidungen gerade mal einen Bruchteil davon ausmachen.

Auch Tiere pinkeln in ihren Lebensraum

Ein sehr interessanter Gedankengang, den diejenigen nicht vergessen sollten, die sich von der Vorstellung des Ins-Meer-Pinkelns angeekelt fühlen: Jedes Tier pinkelt in seinen Lebensraum. Durch Niederschläge wie Regen landen diese Ausscheidungen dann in unseren Bächen und Flüssen und letztendlich auch in den Ozeanen.

Ein ausgewachsener Wal zum Beispiel pieselt jeden Tag bis zu 970 Liter Urin ins Meer. Da fallen die 200-300 ml eines Menschen ganz sicher nicht ins Gewicht.

Anderen etwas Gutes tun

Und noch etwas: Im Harnstoff ist auch Stickstoff enthalten. Dieser verbindet sich mit dem Wasser und bildet dadurch Ammonium. Davon ernähren sich die für Kleinstlebewesen benötigten Algen.

So schließt sich der Kreis dann wieder und keiner braucht letztendlich ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er mal in Meer pinkelt.

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