Bilanz: So extrem war der Sommer 2019

- Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)/dpa
Sommer 2019: Trotz Hitzerekord kein Allzeitrekord
Initialisierung des Players
fehlgeschlagen!
Bitte aktivieren Sie Flash!
Kontakt & Support
 

Den Sommer 2018 haben noch immer als sehr heiß und sehr trocken in Erinnerung. Doch wie schneidet der Sommer 2019 ab? Der Deutsche Wetterdienst veröffentlichte am Freitag eine erste Auswertung.

Meteorologisch betrachtet beginnt am 1. September der Herbst, somit geht der Sommer 2019 zu Ende. Doch war er so warm wie 2018 oder gar 2003? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlichte am Freitagvormittag eine Bilanz mit ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. 

Da Tiefdruckgebiete und deren Ausläufer gebietsweise immer wieder kräftige Gewitter mit Hagel und Sturm brachten, könnte bei manch einem der Eindruck entstehen, der Sommer 2019 sei nicht überdurchschnittlich heiß und trocken gewesen. Jedoch fielen meist flächenübergreifend nur spärliche Niederschläge. Zudem endete jeder Sommermonat mit einem deutlichen Überschuss an Wärme und Sonnenschein sowie einem erheblichen Regendefizit.

Drittwärmster Sommer seit Beginn der Messungen

Der Temperaturdurchschnitt im Sommer 2019 lag folglich mit 19,2 Grad Celsius (°C) 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.

Sommer 2019 brachte neue Temperaturrekorde

Häufig beeinflussten Hochdruckgebiete das Deutschlandwetter im Sommer 2019. Teilweise sorgte dies für eine angenehme Sommerwitterung. Mehrmals kam es jedoch auch zu Heißluftvorstößen, welche für neue Temperaturrekorde sorgten.

Der Juni 2019 ist als Folge dessen nun der wärmste Juni seit Beginn der Messungen im Jahr 1881 und hat somit den Juni 2003 verdrängt.

Während der extremen Hitzewelle vom 24. bis 26. Juli wurden in Deutschland jeden Tag 40°C überschritten. Der bis dahin geltende Temperaturrekord, der 2015 in Kitzingen bei Würzburg mit 40,3°C aufgestellt wurde, wurde diesen Sommer gleich an 14 Stationen übertroffen. 

Der neue deutsche Hitzerekord wurde schließlich in Lingen (Ems) mit 42,6°C aufgestellt. 

Nicht nur heiß: Der Sommer 2019 brachte Bodenfrost

Neben den Hitzerekorden wurde es Anfang Juli aber auch mal außergewöhnlich frisch. So meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge in der Nacht vom 4. Juli eine Tiefsttemperatur von 1,5°C und sogar leichten Bodenfrost.

Sonne machte im Sommer 2019 viele Überstunden

Auch die Sonne zeigte sich im Sommer 2019 überdurchschnittlich viel. Rund 755 Sonnenstunden gab es. Somit übertraf dieser Sommer sein Soll um 25 Prozent. Folglich liegt der Sommer 2019 auf dem vierten Platz der sonnenreichsten Sommer seit Beginn der Messungen 1951. 

Am meisten zeigte sich die Sonne auf Rügen und Umgebung mit bis zu 900 Stunden,  am wenigsten in einigen Regionen Schleswig-Holsteins mit örtlich nur 600 Stunden. 

Regenmengen: Verschärfung der Dürresituation in Deutschland

Der Sommer war auch geprägt von Trockenheit und Dürre. Pro Quadratmeter fielen rund 175 Liter Regen. Somit wurde das Soll von 239 Litern um 27 Prozent verfehlt. Die große Hitze führte neben zu wenig Niederschlag auch zu höheren Verdunstungsraten. Die meisten Regionen blieben daher deutlich zu trocken. 

Insbesondere in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen waren die Bodenfeuchten seit dem Beginn der Messungen 1961 noch nie so niedrig wie in diesem Sommer. In einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen bis ins südliche Brandenburg fiel weniger als die Hälfte, örtlich nur ein Drittel des Regen-Solls.

Welche Folgen dies beispielsweise für die Ernte hatte, erfährst du hier:

In manchen Gebieten sorgten heftige Gewitter zwar durchaus für größere Regenmengen, diese reichten jedoch nicht aus, um die gravierende Trockenheit zu beheben. Vor allem nach dem bereits viel zu trockenen und heißen Sommer 2018 hätten die Böden viel Niederschlag gebraucht.

Die größte Niederschlagssumme in einem Zeitraum von 24 Stunden meldete Kreuth-Glashütte südlich vom Tegernsee in Bayern. Am 28. Juli fielen dort 138,9 l/m². 

Ist das noch Wetter oder Klimawandel? 

Ist das noch Wetter oder schon Klimawandel? Die Antwort auf diese Frage ist nicht so einfach. Einzelne Ereignisse auf den Klimawandel zurückzuführen, sei schwierig, sagt der Klimaforscher Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. Man könne aber sehen, dass "Extremtemperaturen über 30 Grad zunehmen in den letzten Jahrzehnten". Diese Häufung könne man durchaus mit dem Klimawandel begründen, sagte Latif im Rekord-Monat Juni.

Pünktlich zum Ende des Sommers, schlägt auch das Wetter um. So entwickelt sich die Lage in den kommenden Tagen:

P.S. Bist du auf Facebook? Dann werde jetzt Fan von wetter.com!

Zur News-Übersicht Klima
Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.
Nach oben scrollen