Schaltjahr: Darum ist der Winter um einen Tag verlängert

- Bettina Harter
Schaltjahr: Darum ist der Winter um einen Tag verlängert
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Den 29. Februar gibt es nur während eines Schaltjahres.

Nahezu alle vier Jahre ist der Winter einen Tag länger als üblich. Grund dafür ist das Schaltjahr. Ist ein Schaltjahr auch ein Kaltjahr?

Nicht jedes Jahr hat 365 Tage. Bei einem Schaltjahr wird ein zusätzlicher Tag eingefügt. Da der sogenannte Schalttag stets auf den Februar fällt, ist der Winter im Vierjahresrhythmus um einen Tag verlängert. 

Warum gibt es das Schaltjahr? 

Ein Kalenderjahr dauert exakt 365 Tage. Die Erde braucht für die Umrundung der Sonne etwas länger - nämlich 365,2424 Tage. Das Sonnenjahr dauert also 0,2424 Tage bzw. 5 Stunden und 49 Minuten länger als das Kalenderjahr.

Die Sonne läuft dem Kalender pro Jahr rund einen Vierteltag hinterher. Nach vier Jahren hätte sich die Zeitdifferenz bereits auf einen Tag aufsummiert. Auf die Dauer würden sich die Jahreszeiten sowie die Tag-und-Nachtgleichen bzw. Sonnenwenden komplett verschieben. Das bedeutet, Weihnachten würde dann auch mal im Sommer stattfinden. 

Um diese Verschiebung der Jahreszeiten zu verhindern, muss die Zeitdifferenz zwischen dem Kalenderjahr und der Sonnenjahr regelmäßig kompensiert werden. 

Daher wird diese Verzögerung im Vierjahresrhythmus ausgeglichen, indem auf dem Kalender ein Tag zusätzlich geschaltet wird. Das Schaltjahr hat demzufolge keine 365, sondern 366 Tage. 

29. Februar nur alle vier Jahre

Dass der zusätzliche Schalttag im Februar und nicht am Ende des Jahres angehängt wird, hat einen ganz bestimmten Grund: Zu Zeiten der alten Römer begann der Kalender mit dem Monat März. Dementsprechend war der Februar damals der letzte Monat des Jahres. 

Auch heutzutage wird er Februar jedes vierte Jahr um einen Tag verlängert. Der 29. Februar ist also das seltenste Datum im gesamten Kalender. Streng genommen ist der Schalttag aber gar nicht der 29. Februar, sondern der 24. Februar. 

Papst Gregor XIII. führt komplizierte Schaltjahrregel ein

Die Ursprünge des Schaltjahres gehen auf die Kalenderreform von Julius Caesar 45 v.Chr. zurück. Bereits im Julianischen Kalender gab es alle vier Jahre ein Schaltjahr. Da die Zeitdifferenz zwischen dem Kalenderjahr und Sonnenjahr aber keine 6 Stunden, sondern nur 5 Stunden und 49 Minuten beträgt, entsteht durch die Einführung des Schaltjahres eine neue Zeitdifferenz: Das Kalenderjahr war jetzt nicht mehr 5 Stunden und 49 Minuten kürzer, sondern 11 Minuten länger als das Sonnenjahr. 

Dadurch verschiebt sich die Tag-und-Nachtgleiche des Frühjahrs immer weiter in den Winter. Im Jahr 1582 fand die Tag-und-Nachtgleiche bereits zehn Tage zu früh statt. Eine neue Korrektur musste her!

Papst Gregor XIII. führte im Jahr 1582 den Gregorianischen Kalender ein. Kurzerhand ließ er zehn Kalendertage ausfallen und machte die Berechnung der Schaltjahre noch komplizierter.

Wann ist das nächste Schaltjahr?

Denn nicht jedes Schaltjahr, das durch 4 teilbar ist, ist im Gregorianischen Kalender automatisch ein Schaltjahr. Ist das Jahr auch durch 100 teilbar, ist es kein Schaltjahr. Falls die Jahreszahl allerdings ebenfalls durch 400 teilbar ist, wird ein Schalttag eingefügt. 

Gemäß dieser Regel gibt es das nächste Schaltjahr im Jahr 2024. Auch die Jahre 2028, 2032, 2036 sind Schaltjahre. Da das Jahr 2100 durch 100, nicht aber durch 400 teilbar ist, fällt das Schaltjahr aus. Weitere interessante Fakten zum Schaltjahr erfährst du in diesem Video:

Andis Astro Show: Wieso gibt es das Schaltjahr?
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Schaltjahr gleich Kaltjahr?

Eine Bauernregel besagt: Schaltjahr = Kaltjahr! Heißt das, 2024 gibt es richtiges Winterwetter? 

Der Zusammenhang zwischen einem Schaltjahr und einem Kaltjahr ist statistisch nicht belegt. Der Blick in die Wetter-Historie zeigt nämlich, dass während der Schaltjahre der Vergangenheit sowohl Kaltjahre als auch Warmjahre auftraten. 

Zwar kann der Winter das Kälte-Potential möglicherweise einen Tag länger ausschöpfen. Eine Korrelation zwischen einem Schaltjahr und außergewöhnlich kaltem Wetter ist aber reiner Zufall.

Und bis jetzt zeigte sich der Winter 2023/24 alles andere als zu kalt. Ob die Chancen für Winterwetter im Februar nochmal steigen oder ob der Frühling bereits durchbrincht, erfährst du in unserem 16-Tage-Trend:

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