- Hitzewellen entstehen, wenn ein Hochdruckgebiet über eine Region zieht und sich dort aufgrund starker Sonneneinstrahlung festsetzt.
- Hitzewellen sind ein immer häufiger auftretendes Phänomen, das im Zuge des Klimawandels an Intensität gewinnt.
- In Deutschland spricht man von einer Hitzewelle, wenn die Tageshöchsttemperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 °C liegt.
1. Wann spricht man von einer Hitzewelle?
Eine Hitzewelle ist eine länger anhaltende Periode mit ungewöhnlich hohen Temperaturen, die spürbar das Alltagsleben beeinflussen. In Deutschland spricht man von einer Hitzewelle, wenn die Tageshöchsttemperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 °C liegt. Je nach Region und Durchschnittstemperatur variieren jedoch die Definitionen. Für eine gesundheitliche Bewertung werden auch andere Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Wind und Strahlung berücksichtigt.
2. Wie entsteht eine Hitzewelle?
Hitzewellen entstehen, wenn ein Hochdruckgebiet über eine Region zieht und sich dort aufgrund starker Sonneneinstrahlung festsetzt. Diese stabile Wetterlage sorgt für hohe Temperaturen und wenig Niederschlag. In Europa sind es vor allem Hochdruckgebiete, die für diese langen Perioden mit Hitze verantwortlich sind. Hochdrucksysteme entstehen durch die starke Erwärmung der Luft, die den Luftdruck anhebt. Solche Wetterlagen werden durch den Jetstream beeinflusst, der Hoch- und Tiefdruckgebiete transportiert. Ein langsamer Jetstream kann das Hochdruckgebiet blockieren, sodass sich die Hitzewelle über mehrere Tage oder Wochen ausdehnt.
3. Hitzewellen und der Klimawandel
Der Klimawandel verstärkt Hitzewellen, indem er die Häufigkeit und Intensität dieser Ereignisse erhöht. Durch den Treibhauseffekt bleibt mehr Wärme in der Atmosphäre, was zu höheren Temperaturen führt. Zusätzlich hat das Abschmelzen von Eis an den Polen zur Folge, dass weniger Sonnenstrahlen reflektiert werden, was die Erde weiter aufheizt. Diese Veränderungen führen zu einem schwächeren Jetstream, der das Verschieben von Hochdruckgebieten verlangsamt und blockierte Wetterlagen verstärkt. Hitzewellen werden dadurch länger und intensiver.
4. Folgen von Hitzewellen
Hitzewellen können gravierende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Für die Gesundheit stellt extreme Hitze ein Risiko dar, besonders für ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Kranke. Mögliche gesundheitliche Folgen sind Atemwegserkrankungen, Dehydrierung, Schlafstörungen und Kreislaufprobleme. Auch für die Umwelt können langanhaltende Hitzewellen gefährlich sein, indem sie zu Waldbränden, Ernteausfällen und Wasserknappheit führen. Zudem kann die Biodiversität darunter leiden, was im Umkehrschluss auch dem Menschen schadet.
5. Wie schützt man sich vor Hitzewellen?
Um sich vor der extremen Hitze zu schützen, sollten einige Maßnahmen ergriffen werden:
- Viel Wasser trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen auszugleichen.
- Sportliche Aktivitäten lieber morgens oder abends durchführen, wenn es kühler ist.
- Salzhaltige Lebensmittel konsumieren, um Mineralien zu ersetzen, die durch das Schwitzen verloren gehen.
- Sonnenschutz verwenden und auf den UV-Wert achten.
6. Warum ist es in Städten besonders heiß?
In städtischen Gebieten sind die Temperaturen durch den sogenannten "Städtischen Wärmeinsel-Effekt" oft höher als im Umland. Das liegt an den dichten Gebäuden und versiegelten Flächen, die Wärme speichern und abgeben. Diese Faktoren führen dazu, dass es in Städten während einer Hitzewelle deutlich heißer ist als in ländlichen Regionen.
7. Hitzetage und Sommertage
In Deutschland gilt ein Tag mit 30 °C oder mehr als "heißer Tag", während "Sommertage" Tage mit einer Temperatur von 25 °C oder höher sind. Städte wie Karlsruhe, Frankfurt und München haben in den letzten Jahren deutlich mehr Hitzetage erlebt, was auf die zunehmende Erderwärmung hinweist. Weltweit sind die Durchschnittstemperaturen in rund 730 Städten um etwa 1,5 °C gestiegen, was Sorgen bei Klimaforschenden auslöst.
Hitzewellen sind ein immer häufiger auftretendes Phänomen, das im Zuge des Klimawandels an Intensität gewinnt. Es bleibt abzuwarten, welche langfristigen Auswirkungen diese Entwicklung auf Mensch, Natur und Infrastruktur haben wird.
Quellen
DWD, Duden
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