Wetterlexikon: Sonne

Sonne - Informationen und Wettereinfluss
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INFO
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  • Die Sonne ist der Motor unseres Wetters
  • Die Sonnenscheindauer gibt an, wie viel direktes Sonnenlicht einen bestimmten Ort erreicht
  • Sonneneruptionen haben Auswirkungen auf unsere Erde

Die Sonne ist der Motor unseres Wetters, denn sie sorgt auf der Erde jeweils für unterschiedliche Temperaturen. An den Polen ist es beispielsweise kälter als am Äquator. Unter fortwährenden Ausgleichbewegungen bleibt die Luft so ständig in Bewegung. 

Die Sonne ist außerdem das Zentrum unseres Sonnensystems und fungiert als gigantischer "Kernreaktor", in dem Wasserstoff zu Helium fusioniert und dabei Energie freisetzt, bei Temperaturen um die 15 Millionen Grad Celsius. Diese Energie manifestiert sich in Form von Licht und Wärme, die sich durch das Weltall ausbreiten und einen maßgeblichen Einfluss auf die Erde haben. Tatsächlich ist die Sonne für das Leben auf unserem Planeten unverzichtbar.

1. Die Bedeutung der Sonne für Klima und Wetter

Die Sonne, mit einer durchschnittlichen Entfernung von 149,6 Millionen Kilometern zur Erde, ist nicht nur der erdnächste Stern, sondern auch die Hauptquelle für die Wärme, die das Klima und das Wetter auf unserem Planeten beeinflusst. Ihre Strahlung ist die treibende Kraft hinter dem Energiekreislauf, der das Leben auf der Erde ermöglicht.

2. Sonnenscheindauer: Messung und Definition

In unseren Wetterberichten und Wettervideos berichten wir häufig von der Sonnenscheindauer. So kannst du dich informieren, wie lange die Sonne an deinem Ort scheinen wird oder bisher schon geschienen hat. 

Die Sonnenscheindauer bezeichnet die Zeitdauer, während der direktes Sonnenlicht einen bestimmten Ort innerhalb eines definierten Zeitraums (Tag, Woche, Monat, Jahreszeit oder Jahr) erreicht. Sie wird in zehntel Stunden gemessen und täglich erfasst, bevor sie für längere Zeiträume summiert wird. Zur Messung kommen entweder Sonnenscheinautographen oder optoelektronische Sensoren zum Einsatz.

So sieht die Sonnenscheindauer auf unseren Wetterkarten im wetter.com-Wetterbericht aus.

Beispiel: So zeigen wir euch die Sonnenscheindauer auf der Deutschlandkarte bei unserem wetter.com-Wetterbericht. Hier im Bild unser Meteorologe Georg Haas. 

Maximale Sonnenscheindauerraten von beinahe 90 Prozent im Jahresmittel sind typisch für die subtropischen Trockengebiete im Vergleich zu weniger als 20 Prozent auf bestimmten subarktischen Inseln. In Deutschland beträgt die durchschnittliche tägliche Sonnenscheindauer rund 35 Prozent.

3. Sonnenfinsternis 

Eine Sonnenfinsternis tritt auf, wenn Sonne, Erde und Mond in einer geraden Linie stehen und der Mond die Sonne verdeckt. Dies geschieht nur während des Neumonds, wenn der Mond am Taghimmel zu sehen ist.

Eine totale Sonnenfinsternis ist jedoch nur in einem begrenzten Bereich der Erdoberfläche sichtbar. Nämlich in einem schmalen Streifen von etwa 300 Kilometern Breite. Zum Vergleich, das Bundesland Bayern misst von Norden nach Süden etwa 350 Kilometer. 

4. Sonnenaktivität

Die Sonne zeigt eine Vielzahl von Aktivitäten auf ihrer Oberfläche, die nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich variieren. Dazu gehören Sonnenflecken, Sonneneruptionen und Protuberanzen. Diese Aktivitäten unterliegen einem zyklischen Muster, das in etwa alle elf Jahre wiederkehrt, bekannt als der Sonnenfleckenzyklus. 

Sonneneruptionen und ihre Auswirkungen

Die Sonne emittiert kontinuierlich Strahlung und geladene Teilchen in den Weltraum, was als Sonnenwind bekannt ist. Wenn dieser Strom für kurze Zeit und in einem begrenzten Gebiet deutlich verstärkt wird, spricht man von einer Sonneneruption. Die bei einer Sonneneruption entstehende Strahlung und entstehenden Teilchen können auch die Erde erreichen, was als Sonnensturm bezeichnet wird.

Auswirkungen auf die Erde

Die Erde wird größtenteils durch ihre Atmosphäre und ihr Magnetfeld vor den Auswirkungen von Sonnenstürmen geschützt. Dies führt dazu, dass eintreffende geladene Teilchen in einem Abstand von etwa zehn Erdradien um die Erde herum gelenkt werden. Dennoch ist der Schutz in den Polargebieten aufgrund der stärker geneigten Feldlinien des Magnetfeldes schwächer, wodurch diese Regionen anfälliger für die Auswirkungen von Sonnenstürmen sind.

Polarlichter 

Wenn die Plasmawolke auf das Magnetfeld der Erde trifft, werden elektrische Spannungen in der Atmosphäre erzeugt, was zur Entstehung von Polarlichtern führen kann. Starke Sonnenstürme können das Erdmagnetfeld derart deformieren, dass diese Phänomene auch in niedrigeren Breiten auftreten und Polarlichter sogar in Deutschland sichtbar werden können.

Hier kannst du auch im Video sehen, wie Polarlichter entstehen: 

Auswirkungen auf Technologien und Infrastrukturen

Sonneneruptionen können auch verschiedene Technologien und Infrastrukturen beeinträchtigen. In der Luftfahrt kann die erhöhte Strahlungsdosis in den Polarregionen zu Navigationsschwierigkeiten führen, während die Auswirkungen auf Stromnetze und Kommunikationssysteme, wie Handynetze und Satelliten, vielfältig sein können. Letztere können durch die hochenergetischen Teilchen eines Sonnensturms gestört werden, was zu Ausfällen oder Beschädigungen führen kann, insbesondere bei elektronischen Bauteilen und Solarzellen.

Quellen:

DWD, Der Brockhaus "Wetter und Klima" 2009, Kosmos.de, planet-wissen.de, Max-Planck- Institut für Sonnensystemforschung (mps.mpg.de) 

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