Zahl der Toten bei Flutkatastrophe in Thailand steigt

- Redaktion - Quelle: dpa
Kanäle statt Straßen: Massive Überschwemmungen in Thailand
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Millionen Menschen sind von Überschwemmungen in Thailand betroffen, Zehntausende haben kein Zuhause mehr. Und die Behörden melden immer mehr Tote.

Bei den verheerenden Überschwemmungen im Süden Thailands steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Seit Beginn des Hochwassers seien insgesamt mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen, berichteten Medien unter Berufung auf die Regierung in Bangkok. Die meisten ertranken, andere starben durch Stromschläge im Wasser oder durch Erdrutsche. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt.

Medien schrieben unter Berufung auf die Behörden, mittlerweile seien mehr als 690.000 Menschen in dem Gebiet von den verheerenden Überschwemmungen betroffen. Insgesamt spricht der Katastrophenschutz nach den jüngsten Rekord-Monsunregenfällen bereits von Millionen Betroffenen in Thailand.

Häuser komplett unter Wasser

"Allein am Dienstagmorgen sind die Fluten verglichen mit Montag um fast zwei Meter angestiegen", sagte Supratid. Häuser in Hat Yai, in denen das Wasser zuvor einen Pegel von etwa einem Meter erreicht hatte, stünden nun komplett unter Wasser. Viele Menschen harrten auf ihren Dächern aus und warteten verzweifelt auf Hilfe. Vielerorts kamen die Einsatzteams nur noch mit Booten voran.

Die Regierung ordnete den Einsatz von Hubschraubern an, um Lebensmittel und Hilfsgüter für Familien abzuwerfen, die in den schwer überschwemmten Gebieten in ihren Häusern eingeschlossen waren. Vielerorts wurden bereits die Vorräte knapp. Unter anderem war auch das Militär im Einsatz.

Die nationale Tourismusbehörde TAT befürchtet derweil massive Einbußen für die beliebte Region. Rund 8000 Touristen, die meisten davon Ausländer aus Malaysia, Singapur und Indonesien, saßen in den vergangenen Tagen in Hotels und am Flughafen von Hat Yai fest.

Welche Regionen sind betroffen?

Besonders schwer betroffen ist die Provinz Songkhla mit der Stadt Hat Yai an der Grenze zu Malaysia. Insgesamt gibt es schwere Überschwemmungen in neun der 14 südlichen Provinzen. Die Zeitung Bangkok Post schrieb von fast 2,8 Millionen Menschen, deren Leben durch die Wassermassen beeinträchtigt worden sei. Hunderttausende Häuser wurden überflutet, Zehntausende Menschen sind obdachlos.

Vorausgegangen waren Rekordregenfälle. Die Zeitung Khaosod sprach vom schwersten Hochwasser in der Region seit Jahrzehnten.

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Malaysia und Indonesien ebenfalls betroffen

Auch andere Teile Südostasiens stehen unter Wasser. Betroffen ist speziell Thailands Nachbarland Malaysia. Allein im angrenzenden nordöstlichen Bundesstaat Kelantan mussten den Behörden zufolge fast 10.000 Menschen in provisorischen Unterkünften Zuflucht suchen. Auf der indonesischen Insel Sumatra wurden Tausende Bewohner obdachlos, nachdem tagelange schwere Niederschläge Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst hatten.

Laut Katastrophenschutz kamen in Nord-Sumatra mindestens acht Menschen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Besonders schlimm betroffen ist der Bezirk Süd-Tapanuli. Hier wurden mehrere Brücken durch die Wassermassen stark beschädigt. Zahlreiche Straßen sind blockiert. Autos und Trümmerteile trieben in den Fluten.

Laut der nationalen Wetterbehörde sind zwei Wettersysteme verantwortlich: der tropische Wirbelsturm KOTO, der sich über der Sulusee zwischen den Philippinen und Indonesien gebildet hat, und ein tropisches Sturmsystem in der Straße von Malakka. Beide Systeme sorgten für massive Niederschläge und starke Winde in der Region.

Wichtige Handelsmetropole

Die Behörden befürchten unterdessen massive wirtschaftliche Einbußen: Die betroffene Region ist normalerweise besonders bei Touristen aus anderen asiatischen Ländern beliebt. Zudem gilt die Großstadt Hat Yai mit mehr als 190.000 Einwohnern als wichtige Handelsmetropole.

Viele Anwohner mussten sich in den vergangenen Tagen auf ihre Dächer retten, weil es keinen anderen Fluchtweg mehr gab. Unter anderem unterstützt das Militär die Rettungseinsätze. Aus Hubschraubern wurden Hilfsgüter abgeworfen, da die verzweifelte Bevölkerung kaum noch Lebensmittel hatte. "Die einzige positive Nachricht ist, dass der Regen laut Wetteramt zumindest bis Montag nachlassen soll", berichtete die Bangkok Post.

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