Nachhaltiger Weihnachtsbaum: So klappt's

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Nachhaltiger Weihnachtsbaum: So klappt's
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Weihnachtsbäume können auch nachhaltig sein.

In den Weihnachtsbaumplantagen wird wieder kräftig gesägt. Bis Weihnachten sollen mehr als 20 Millionen Bäume verkauft sein. Doch immer mehr Menschen legen auch Wert auf nachhaltige Bäume.

Schön gleichmäßig soll er sein, frisch und duftend: Bei der Suche nach dem besten Weihnachtsbaum drehen sich die Gespräche aber immer öfter auch um ökologische Aspekte. Klassische Weihnachtsbäume entstehen schließlich üblicherweise in Monokulturen, werden mit Pestiziden behandelt und haben oft lange Transportwege aus dem Ausland hinter sich.

"Das ist ein großes Thema, das uns beschäftigt", sagt auch Martin Rometsch, der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger.

Weihnachtsbäume oft mit Pestiziden belastet

Der Großteil der etwa 28 Millionen Weihnachtsbäume, die in Deutschland jährlich verkauft werden, kommen aus Plantagen, wo die Bäume mit Pestiziden behandelt und gedüngt werden. So entsteht eine große Belastung für Tiere, Gewässer und die Böden. Das berichtet unter anderen utopia.de. 

Ende 2017 stellte die Naturschutzorganisation BUND in einer Untersuchung fest, dass drei von vier Weihnachtsbäumen gefährliche Pestizide enthalten. Diese holen wir uns direkt ins Wohnzimmer.

Der Einsatz von Pestiziden trägt immens zum Insektensterben bei. Das sind die dramatischen Konsequenzen:

Insekten sind für unser Ökosystem enorm wichtig.
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Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum

Möchtest du weg von Bäumen aus Monokulturen mit Pestizideinsat, kannst du auf zertifizierte Bio-Weihnachtsbäume umsteigen. Diese wachsen in Mischkulturen, was sie weniger anfällig für Schädlinge macht, wodurch auch der Einsatz von Chemikalien überflüssig wird. Diese Bäume erkennst du beispielsweise an Siegeln der Bio-Baumkulturen wie beispielsweise Bio, Biokreis, Bioland oder Naturland.

Wo du in Deutschland einen Weihnachtsbaum aus ökologischer Waldwirtschaft kaufen kannst, kannst du dieser Liste der Umweltorganisation Robin Wood entnehmen: Weihnachtsbäume aus ökologischer Waldwirtschaft 

Gleichzeitig kannst du beim Kauf deines Weihnachtsbaumes darauf achten, dass er aus der regionalen Forstwirtschaft kommt und keine langen Transportwege hinter sich hat. Viele unserer Weihnachtsbäume kommen auch aus dem Ausland. Häufig gibt es sogar die Möglichkeit, einen Baum aus der Region selbst zu schlagen. Informiere dich darüber am besten beim Förster oder im Forstamt.

Plastikbäume als Alternative? 

Mit Sorge sehen die Weihnachtbaumerzeuger die immer häufigeren Plastikweihnachtsbäume. In ihrer Ablehnung der Plastiktannen bekommen die Weihnachtsbaumerzeuger Unterstützung von Umweltverbänden. Schon wegen des Problems der Entsorgung heißt es bei der Umweltorganisation BUND: "Hände weg vom Plastikweihnachtsbaum". Immerhin dürfte nach einer Marktumfrage bereits fast jeder siebte Weihnachtsbaum in Deutschland künstlich sein, sagt Rometsch.

Plastikweihnachtsbäume gelangen meist aus Nahost zu uns nach Deutschland, die Transportwege sind also lang, der ökologische Fußabdruck, den sie hinterlassen, groß. Soll es aber unbedingt ein Baum aus Kunststoff sein, sollte er so viele Jahre wie möglich genutzt werden, bevor er entsorgt wird.

Die beliebtesten Weihnachtsbäume der Deutschen

Rometsch rechnet mit einem stabilen Absatz von geschätzt 20 bis 22 Millionen Stück. Den Löwenanteil macht seit Jahren die Nordmanntanne mit ihren festsitzenden und weichen Nadeln aus, aktuell etwa 75 bis 80 Prozent. Die Blaufichte kommt auf rund 15 Prozent Anteil. Auch Rotfichte und Nobilistanne haben ihre Fans. Die Direktvermarktung ab Hof beginne um den 1. Dezember.

Die Qualität der Bäume in diesem Jahr sei gut, versprach Rometsch. Die Sommertrockenheit mache zwar den Jungpflanzen Probleme, nicht aber den erntereifen Nordmanntannen. Sie hätten mit ihren starken Pfahlwurzeln auch den Dürresommer 2018 gut überstanden.

Weihnachtsbaum mieten statt kaufen

Eine gute Idee, ist es auch, einen Weihnachtsbaum zu mieten statt einen zu kaufen. In diesem Fall wird dir ein bestellter Baum im Topf geliefert und braucht selbstverständlich die richtige Pflege, während er bei dir "wohnt". Nach dem Weihnachtsfest wird er dann für gewöhnlich wieder abgeholt und neu eingepflanzt. Der Baum darf also weiterleben.

Doch auch hier ist Baum nicht gleich Baum und du solltest auf den Transportweg und die Verwendung von Pestiziden achten. Über eine kurze Internetrecherche lassen sich einige Anbieter finden, die Weihnachtsbäume zur Miete zur Verfügung stellen.

Auch Dekoration geht nachhaltig

Auch bei der Dekoration spielt die Ökologie eine zunehmende Rolle. "Naturmaterialien aus Bast, Stroh, Schleifen, Holz oder stilvoller Glas-Schmuck spiegeln die Vorfreude aufs Fest - nachhaltig und in eher sanften Tönen", teilte der Fachverband Deutscher Floristen mit.

Aktuell in diesem Jahr sei selbst gemachter Christbaum-Schmuck: Aus Papier, Stroh oder Holz. "Auf allzu viel Bling-Bling, Plastik und Kitsch verzichten viele Verbraucher mit Blick auf die Fridays for Future-Bewegung", sagte Pressesprecherin Nicola Fink.

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