Unwetter an Fronleichnam: Überflutungen, Blitzeinschläge, Unfälle, Hagel in Golfballgröße

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Unwetter an Fronleichnam: Überflutungen, Blitzeinschläge, Unfälle, Hagel in Golfballgröße
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Aufräumarbeiten nach heftigen Gewittern: Ein nicht seltenes Bild in Süddeutschland am 8. Juni 2023.

Schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel haben am Donnerstag, 8.6.2023, die Feuerwehren in der Südhälfte von Deutschland auf Trab gehalten. Es gab auch Verletzte und einen toten Buben.

Die für Donnerstag angekündigten heftigen Gewitter mit Starkregen hatten es wie befürchtet in sich. Vor allem in Südhessen und Franken richteten sie einige Schäden an. 

Viele Notrufe nach Unwetterschäden in Hessen 

Im Landkreis Darmstadt-Dieburg mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, wie der Kreis mitteilte. 190 Notrufe seien eingegangen. Auch andernorts in der Region wurden Straßen überflutet, liefen Keller und Tiefgaragen voll, standen Unterführungen unter Wasser, stürzten Bäume um. 

Laut der Feuerwehr kam es in einem Darmstädter Krankenhaus zu einem Wasserschaden, so dass die Aufnahme von Patienten vorübergehend gestoppt werden musste. Die Polizei berichtete zudem von hochgedrückten Gullydeckeln unter anderem im Kreis Bergstraße. Es gebe Berichte über Hagelkörner in der Größe von Golfbällen, sagte eine Polizeisprecherin in Darmstadt.

Tweet Darmstadt

Der Hessentag war am Donnerstagnachmittag wegen Unwettergefahr kurz unterbrochen worden, das Gelände wurde geräumt. Besucher und Besucherinnen wurden gebeten, sich in ihr Auto oder das anderer Gäste zu begeben. Nach einer halben Stunde wurde das Fest nach Angaben der Veranstalter fortgesetzt. 

Franken im Unwetterfokus - Dachstuhl brennt nach Blitzeinschlag 

Auch in Bayern krachte es in schwüler Unwetterluft heftig. In Nürnberg rückte die Feuerwehr ab Donnerstagnachmittag zu 231 Einsätzen im Stadtgebiet aus. Allein im Nordwesten der Stadt habe es rund 150 Einsätze gegeben. Auch im Nürnberger Land sowie in Fürth, Erlangen und den dazugehörigen Landkreisen machte sich das Unwetter bemerkbar: Insgesamt 40-mal wurden die Einsatzkräfte dort gebraucht. In Cadolzburg im Landkreis Fürth brannte etwa wegen Blitzeinschlags der Dachstuhl eines Wohnhauses.

Die Feuerwehr musste in Cadolzburg einen Dachstuhlbrand löschen. Quelle: dpa

Quelle: dpa

Allein in Nürnberg kümmerten sich rund 250 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) um vollgelaufene Keller und Tiefgaragen. Auch seien wegen Blitzschlägen mehrere Feuermeldungen eingegangen, die jedoch alle glimpflich verlaufen seien. Verletzte gab es nach Kenntnissen der Feuerwehr keine.

Beim Kirchentag musste das Open-Air-Programm wegen des Unwetters unterbrochen werden. Die Gemeinschaftsquartiere seien früher geöffnet worden, damit die Menschen sich aufwärmen und ihre nasse Kleidung wechseln konnten, teilte eine Sprecherin mit. Wer auf dem Campinggelände ein nasses Zelt hatte, konnte in eine Schule ausweichen und dort übernachten.

Umfallender Baum - Kind stirbt an Verletzungen

In Oberfranken ist ein achtjähriger Bub gestorben, nachdem er an Fronleichnam von einem umstürzenden Baumstamm getroffen worden war. Das Kind erlag seinen Verletzungen, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Familie des Kindes war nach Polizeiangaben am Donnerstagnachmittag bei einer Wanderung in Weißenohe (Landkreis Forchheim) unterwegs, als ein Baum am Wegrand umfiel. Auch die 34-jährige Mutter und die vierjährige Schwester des Buben wurden verletzt. Die Vierjährige wurde reanimiert und ist laut Polizei inzwischen außer Lebensgefahr. Vater und Großmutter, die mit wanderten, blieben unverletzt.

In Marktheidenfeld bei Würzburg kam es zu einem Starkregenereignis samt Überflutungen, wie der folgende Tweet zeigt. Dort stürzte auch das Dach einer Industriehalle ein.

Tweet Marktheidenfeld

Auf der A7 in Richtung Füssen passierten am Abend im Landkreis Neu-Ulm zwei Unfälle wegen Aquaplanings bei starkem Regen. Eine 32-Jährige wurde leicht verletzt.

Auch rund um München gab es kräftige Gewitter.

Tweet Aschheim

Tweet München

Hagelschauer und Starkregen in Baden-Württemberg 

Vor Baden-Württemberg machten die Unwetter an Fronleichnam ebenfalls nicht Halt, teils schwere Gewitter mit Starkregen und Hagelschauer zogen über das südwestliche Bundesland hinweg. Schwerpunkte waren der Schwarzwald, die Schwäbische Alb und die Region Stuttgart. 

Größere Schäden habe es nicht gegeben, sagten Polizeisprecher der betroffenen Gebiete. Im Schwarzwald spülte der starke Regen Geröll auf eine Straße im Harmersbachtal im Landkreis Offenburg. Im Landkreis Böblingen gab es zwei Unfälle wegen Aquaplanings.

In Stuttgart drang Wasser in die Klett-Passage am Hauptbahnhof ein. Die Feuerwehr war deswegen am Nachmittag im Einsatz, so ein Polizeisprecher. Zudem sei im Stadtteil Freiberg ein Dachfenster zu Bruch gegangen.

Im Zugverkehr kam es in der Region Stuttgart zu Verspätungen und Ausfällen. In Stuttgart-Bad Cannstatt müssten Züge wegen Unwetterschäden auf das S-Bahn-Gleis umgeleitet werden, teilte die Deutsche Bahn auf Twitter mit.

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