Über 500 Tote nach Überschwemmungen in Indonesien
Wegen anhaltender Regenfälle kämpfen mehr als eine Million Menschen auf Sumatra mit den Folgen von Fluten und Erdrutschen. Behörden berichten von einer schwierigen Versorgungslage.
Nach den verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen auf der indonesischen Insel Sumatra steigt die Zahl der Toten weiter. Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde kamen mehr als 500 Menschen ums Leben. Über 500 Menschen werden weiterhin vermisst, rund 290.000 sind in den Provinzen Aceh, Nordsumatra und Westsumatra obdachlos geworden.
Seit fast einer Woche führen unaufhörliche Regenfälle zu Sturzfluten und massiven Erdrutschen, die inzwischen über eine Million Menschen alleine in Indonesien betreffen.
Hochwasserkatastrophe auch in Thailand und Malaysia
Auch andere Teile Südostasiens stehen unter Wasser. Betroffen sind vor allem Thailand und Malaysia.
Im Süden Thailands seien über 170 Menschen gestorben, berichtet die "Bangkok Post" unter Berufung auf die Behörden. Besonders schlimm von dem Hochwasser betroffen ist die Stadt Hat Yai, eine wichtige Handelsmetropole.
Viele Gebiete auf Sumatra nur schwer zugänglich
Auf Sumatra seien ganze Regionen von der Außenwelt abgeschnitten, teilten die Behörden mit. Um zu überleben, waren in Nordsumatra Bewohner in den betroffenen Gebieten gezwungen, Lebensmittel und Trinkwasser aus Supermärkten zu plündern, so die Behörden. Hilfslieferungen kämen wegen der Wetterlage und zerstörter Straßen nur schleppend voran.
Einige der am stärksten betroffenen Gebiete seien nur noch per Luft- oder Seeweg erreichbar, sagte Suharyanto, Leiter der Katastrophenschutzbehörde, auf einer Pressekonferenz am Sonntag. "Wir haben Lebensmittel und Hilfsgüter aus der Luft abgeworfen und Soldaten entsandt", sagte er.
Verbesserung in Westsumatra
In einigen Regionen seien die Überschwemmungen bereits zurückgegangen, so Suharyanto. In Westsumatra hätten die Menschen begonnen, ihre Häuser zu reinigen, würden aber weiterhin nachts in Notunterkünften schlafen.
"Die Lage verbessert sich. Telekommunikationsanbieter und der staatliche Energieversorger haben Personal entsandt, um Netze und Infrastruktur wiederherzustellen", sagte Suharyanto.
Extreme Wettereignisse werden häufiger
Indonesien erlebt regelmäßig extreme Monsunregen. Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität solcher Wetterereignisse weiter erhöhen dürfte.
Sumatra ist fast so groß wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen und liegt ganz im Westen des südostasiatischen Inselstaates auf dem Äquator. Südöstlich von Sumatra liegt die indonesische Hauptinsel Java mit der Hauptstadt Jakarta.
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