Studie: Rhein erwärmt sich – mit massiven Folgen  

- Quelle: dpa/wetter.com
Deutschland ist vom Klimawandel stark betroffen.
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Einer neuen Studie zufolge könnte sich der Rhein im Laufe des Jahrhunderts um 3,5 Grad erwärmen. Das hätte deutliche Folgen für Natur und Menschen. 

Die Wassertemperaturen des Mittelrheins im August könnten sich einer Studie zufolge im Laufe des 21. Jahrhunderts um 3,5 Grad erhöhen. Dieser Anstieg würde sich massiv auf die Natur auswirken. 

"Viele Organismen, die an bestimmte Temperaturen angepasst sind, könnten ihre Lebensmöglichkeit verlieren", sagt Eckhard Jedicke vom Kompetenzzentrum Kulturlandschaft der Hochschule Geisenheim am Rhein. Die Studie wurde von den Hochschulen in Koblenz, Bingen und Geisenheim gemeinsam erarbeitet. 

Im Video oben siehst du alle Fakten zum Klimawandel in Deutschland. 

Neue Arten werden zur Gefahr 

Zugleich könnten Jedicke zufolge neue Pflanzen und Tiere Fuß fassen, die womöglich einheimische Arten verdrängen und Krankheiten einschleppen. Als im Rhein schon zu beobachtende Beispiele nannte Jedicke die Grobgerippte Körbchenmuschel, die in großer Zahl Verschlammung fördert. 

Und den aus Nordamerika stammenden Kamberkrebs, der die Krebspest überträgt. Das Tier selbst ist dagegen immun, bedroht aber den Europäischen Flusskrebs. 

In Rheinland-Pfalz wirkt der Klimawandel intensiver als in ganz Deutschland

Die Studie beschäftigt sich mit möglichen Antworten auf den Klimawandel im Welterbe Oberes Mittelrheintal. "Die Sommer werden trockener und die Winter milder", heißt es darin. Die Niederschläge im Winter nehmen zu - und im Sommer die Zahl der Tage mit mehr als 30 Grad Lufttemperatur. In Rheinland-Pfalz wirkt der Klimawandel noch etwas intensiver als in ganz Deutschland. 

Das Mittelrheintal ist laut der Studie die wärmste Region im Bundesland. Im Vergleich zum Ende des 20. Jahrhunderts wird demnach im Unesco-Welterbegebiet bis zum Jahr 2100 eine Zunahme der Lufttemperatur um 2,5 bis 6 Grad erwartet. 

Extremereignisse werden häufiger 

Die drei Hochschulen teilen zum Klimawandel im Welterbetal mit: "Sowohl die in 2029 geplante (Bundes-)Gartenschau als auch die Kommunen, ihre Bewohnerinnen und Bewohner müssen sich auf mögliche Extremereignisse wie Hitze, Dürre, Stürme, Starkregen und Sturzfluten, Niedrig- und Hochwasser einstellen." 

Schon heute seien bei einer Fahrt durchs Mittelrheintal großflächig die Spuren von Trockenheit und baumschädigenden Borkenkäfern zu sehen. Vor allem kleine bis mittelhohe Hochwässer könnten sich künftig häufen - und auch längere Phasen mit Niedrigwasser im Sommer. 

Häufiger Hangrutsche und Felsstürze

"Starkregenereignisse und Sturzfluten haben in den letzten Jahren zu Hangrutschen und Murenabgängen geführt", heißt es weiter. "Gerade die steilen Hänge des Oberen Mittelrheintals sind für Erdrutsche besonders anfällig. In Kestert kam es im Jahr 2011 zu einem Erdrutsch, der sogar eine Zugentgleisung zur Folge hatte." 

Ein Felssturz in derselben Region nahe dem weltberühmten Loreley-Felsen im März 2021 blockierte dort sieben Wochen lang die laut Deutscher Bahn meistbefahrene Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam.

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