Wetterkarte mit Tief OCTAVIA und Hoch JOHANNES. Hier könnte auch Ihr Name stehen.
So manch einer wünscht sich wahrscheinlich, das Wetter beeinflussen zu können. Zu einem gewissen Teil können Sie das sogar! Ab dem 7. September werden wieder die Namen für Hochs und Tiefs vergeben.
Ab dem 7. September vergibt die "Aktion Wetterpate" der Freien Universität Berlin die Namen für Hochs und Tiefs für das Jahr 2017. Damit können Sie selbst das Wetter ein Stück weit beeinflussen und gleichzeitig etwas Gutes tun.
Die Wetterstation der Freien Universität Berlin besitzt eine der längsten, durchgängigen meteorologischen Messreihen der Welt. Sie reicht bis in das Jahr 1908 zurück und weißt nur in den Jahren des zweiten Weltkriegs kleine Lücken auf. Damit liefert sie nicht nur wichtige Wetterdaten, sondern auch Klimadaten. Zusammengefasst werden diese Daten in der "Berliner Wetterkarte", die seit 1952 durch einen Verein getragen wird und im Wetterturm des Meteorologischen Instituts der FU Berlin sitzt.
Im Rahmen dieses Vereins kam die damalige Studentin und spätere Wettermoderatorin Karla Wege auf die Idee, Drucksysteme mit Namen zu versehen, um sie auf den Wetterkarten besser unterscheiden zu können. Am 1. November 1954 wurden mit den Namen ANKA und ALBERT das erste Tief und das erste Hoch benannt.
Von Listen zu Patenschaften
Die Benennung erfolgte auf dem Wetterturm der FU Berlin anfangs durch zehn Listen mit einer alphabetischen Reihenfolge von Namen, die nach und nach abgearbeitet wurden. Anfangs waren Tiefs immer weiblich und Hochs männlich, seit 1998 wechseln die Geschlechter jährlich.
Die Wetterstation in Berlin-Dahlem entwickelte sich zu einem wichtigen Wetterzentrum in Deutschland, jedoch traten 2002 ernsthafte finanzielle Probleme auf. Die 24-stündige Wetterbeobachtung durch Wetterexperten sollte eingestellt werden. Die Hälfte des Tages hätten Automaten das grundlegende Wettergeschehen (nur noch Temperatur, Druck, Feuchtigkeit und Wind) dokumentieren sollen - das Ende der qualitativ hochwertigen und umfangreichen Klimareihe war nahe.
Den Studenten der Universität war das ein Dorn im Auge, sie schritten ein. 16 Stunden pro Tag und 7 Tage die Woche observieren sie seitdem das Wetter auf dem Wetterturm. Dies geschah anfangs unentgeltlich, sodass die Studenten neben der Lehre und der Observation noch arbeiten mussten. Spenden halfen anfangs, das fragile Konstrukt aufrecht zu erhalten, es musste jedoch eine beständige Einnahmequelle für die studentische Wetterbeobachtung her: Die Wetterpatenschaften wurden ins Leben gerufen.
Unterstützung gleich mehrerer guter Sachen
Seit Herbst 2002 kann nun jeder bestimmen, wie die Hochs und Tiefs auf den Wetterkarten heißen. Wichtig dabei ist, dass es sich um standesamtlich eingetragene Namen handelt, ansonsten ist der Fantasie aber freier Lauf gelassen. Ein Hoch kostet 299 Euro, ein Tief 199 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer). Hochs sind dabei teurer, da sie in der Regel länger existieren.
Dieses Geld fließt zu einhundert Prozent in die Finanzierung der studentischen Wetterbeobachtung an der Wetterstation Berlin-Dahlem und damit nicht nur in den wichtigen Erhalt einer der bedeutendsten Klimareihen. Die Studenten lernen gleichzeitig das wichtige praktische Handwerk, das an den Universitäten allmählich ausstirbt: Von der Wetterbeobachtung und dem Dokumentieren der Daten bis hin zur Wettervorhersage und dem Verfassen von Prognosen.
Namensvergabe weltweit
Die Berliner sind die einzigen, die die für den deutschsprachigen Raum relevanten Druckgebiete benennen - und das kontinuierlich. Es gibt jedoch auch andere Staaten oder Wetterdienste, die ihre Wettersysteme benennen, dann aber nicht durchgehend und meist nur markante Tiefs. In Norwegen oder Großbritannien werden beispielsweise Namen für Sturmtiefs vergeben.
Besonders bekannt ist die Praxis der Benennung aus den USA. Hier werden die Hurrikane mit einer alphabetischen Reihenfolge von Namen versehen. Ähnliches geschieht auch bei Taifunen über dem Pazifik. Dass die Bevölkerung jedoch bestimmen kann, wie die Hochs und Tiefs heißen, das ist bei uns in Deutschland einzigartig.
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