Melsbach kämpft gegen Tausendfüßler-Invasion - Seltene Art aus Südostasien

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Melsbach kämpft gegen Tausendfüßler-Invasion - Seltene Art aus Südostasien
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Eine Tausendfüßler-Plage, einer aus Südostasien stammenden Art, beunruhigt die Anwohner in Melsbach.

Ekelalarm! Die Anwohner in Melsbach sind verzweifelt. Tausende Tausendfüßler belagern den Ort bei Koblenz. Selbst Kammerjäger werden der Plage nicht Herr. Immer neue Tausendfüßler kommen nach.

Tausende Tausendfüßler suchen derzeit Häuser in Melsbach bei Koblenz heim. Einem Experten zufolge ist es eine ursprünglich aus Südostasien stammende Art.

Tausendfüßler-Invasion bei Koblenz

Ein Anwohner spricht von einer "Riesen-Plage an der Hauswand". Er versucht, sein Haus abzudichten und die 20 bis 25 Millimeter langen Tierchen mit dem Staubsauger zu bekämpfen. Doch von außen kommen immer neue nach. Da hilft auch kein Ausräuchern durch einen Kammerjäger.

Der Experte für diese Tiere beim Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn, Thomas Wesener, sagte: "Tausendfüßer beißen und stechen nicht." Die Fachwelt spricht von Tausendfüßern ohne L in dem Wort.

Seltene Tausendfüßlerart aus Südostasien

In Häusern verendeten die Tiere nach wenigen Tagen wegen Trockenheit und Futtermangels. Natürliche Feinde haben sie nicht, da sie Blausäure produzieren. Da das Sekret übel riecht, werden Tausendfüßer von anderen Tieren gemieden.  

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Mit Blick auf Fotos der Melsbacher Plage ergänzte der promovierte Biologe: "Das ist verrückt. Das ist der Gewächshaus-Tausendfüßer" (Oxidus gracilis). Diese ursprünglich nur in Südostasien heimische Art lebe allein in wärmeren Ländern im Freien. Ansonsten seien sie aber weltweit in Gewächshäusern eingeschleppt.

Tausendfüßer sind nützliche Tiere

Mit dem Klimawandel habe die Invasion in Melsbach nichts zu tun, weil sie normalerweise in Deutschland draußen keinen Winter mit auch nur einem einzigen Tag Frost überlebten. Die Tierchen in Melsbach hätten womöglich an einem nahen Mulchplatz oder einem anderen geschützten Ort überwintern und sich stark vermehren können.

Wesener betonte, an sich seien Tausendfüßler nützliche Tierchen, die wie Regenwürmer abgestorbenes Holz und Laub in Humus verwandelten.

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