Hitze, Waldbrände, Sturmfluten: Folgen des Klimawandels in Deutschland

- Maria Baur - Quelle: Deutscher Wetterdienst / Umwelt Bundesamt
Hitze, Waldbrände, Sturmfluten: Folgen des Klimawandels in Deutschland
© Adobe Stock
Hitzewellen nehmen aufgrund des Klimawandels in Deutschland zu.

Der Klimawandel hat auch in Deutschland weitreichende Folgen für Mensch und Natur – und diese sind nicht ungefährlich. Mit welchen Auswirkungen Deutschland rechnen muss, erfährst du hier.

Der Klimawandel ist in Deutschland längst Realität. Eine Zusammenfassung des aktuellen Stands der Wissenschaft zeigt, wie drastisch die Veränderungen bereits sind und sich in Zukunft noch verstärken könnten. Denn: Zunehmend extreme Wettereignisse belasten nicht nur die Natur, sondern wirken sich auch tiefgreifend auf unser Leben aus.

Klimawandel: Deutschland hat sich um 2,5 Grad erwärmt

Deutschland hat sich seit Beginn der Messungen im Jahr 1881 um 2,5 Grad erwärmt, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Faktenpapier in Zusammenarbeit mit dem Extremwetterkongress Hamburg berichtet. Das ist doppelt so viel wie das globale Mittel.

Besonders deutlich zeigt sich das bei Hitzewellen. Die Daten zeigen, dass heiße Tage über 30 Grad seit 1950 viermal so häufig geworden sind, und auch weiterhin zunehmen. Fröste sollen hingegen seltener werden. Ein Schaubild des DWD zeigt, dass sich die Anzahl der Eistage seit 1951 um 57 Prozent und die Anzahl der Schneetage um 53 Prozent verringert hat. Es bedeute jedoch nicht, dass es nie mehr eisige Winter, kühlere Sommertage oder Spätfrost geben werde, wie der DWD erklärt.

Immer mehr Tote durch Hitze: Heiße Tage haben sich vervierfacht

Heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad stellen ein ernstes Risiko dar: Laut DWD verursachen sie die meisten Todesfälle unter allen Extremwetterereignissen. Nach einer Studie des Instituto de Salud Global Barcelona (ISGlobal) starben in Deutschland 2024 allein rund 6.700 Deutsche an den Folgen von Hitze.

Auch das Umweltbundesamt warnt, dass Hitzewellen wie im "Jahrhundertsommer" 2003 künftig wahrscheinlicher werden. Dieser wärmste Sommer seit 500 Jahren brachte Spitzenwerte von bis zu 40,2 Grad in Deutschland. Besonders Stadtbewohner leiden durch den sogenannten Wärmeinseleffekt unter den extremen Temperaturen, wie der DWD weiter erläutert.

Was ist der Wärmeinseleffekt?

In Städten ist es oft wärmer als im Umland. Der Grund: Städte sind ganz anders aufgebaut als die ländliche Umgebung. Beton, Asphalt und Gebäude speichern tagsüber viel Wärme und geben sie in der Nacht wieder ab. Gleichzeitig fehlt in Städten oft die kühlende Wirkung von Grünflächen. Die fehlende Abkühlung in der Nacht kann dann insbesondere bei Stadtbewohnern zu Hitzestress führen, wie der DWD beschreibt.

Starkregen, längere Trockenphasen und erhöhte Waldgefahr

Dem Faktenpapier zufolge sehen die Niederschlagsentwicklungen sehr unterschiedlich aus. Denn einerseits hat es in Deutschland 2023/24 den nassesten Zwölfmonatszeitraum seit Messbeginn gegeben, andererseits aber war er gefolgt von einer Trockenphase zwischen Februar und Mai 2025. Zwar gebe es Hinweise auf eine Steigerung von Starkregenereignissen, doch die Datenlage sei noch nicht ausreichend.

Das Umwelt Bundesamt berichtet zudem von regionalen Unterschieden. In Bayern gab es in der Vergangenheit beispielsweise eine Tendenz für häufigere Starkniederschlägen, wie das Umwelt Bundesamt erklärt. Enorme Regenmengen können zu teils schweren Überschwemmungen führen, wie es zuletzt in Spanien der Fall war.

Mehr Informationen zu den Regenfällen in Spanien gibt es hier.

Im Gegensatz dazu nehmen Trockenphasen dem Faktenpapier zufolge zu – und das kann die Gefahr von Waldbränden enorm steigern. Zu trockene Phasen belasten unsere Landwirtschaft und Wasserversorgung.

Keine Veränderungen beim Wind

Beim Wind gibt es laut DWD keine klar abzeichnenden Veränderungen, starke Stürme treten eher seltener auf. 

Meeresspiegelanstieg: Gefahr von Sturmfluten

Der Meeresspiegelanstieg sorgt langfristig für einen höheren Pegel in Nord- und Ostsee – und auch die Erwärmung der Meere ist ein Problem. Seit 1990 erwärmte sich die Ostsee beispielsweise um 1,9 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst in Kooperation mit dem Extremwetterkongress Hamburg berichtet. Das marine Leben könnte in Zukunft sehr stark darunter leiden.

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Extremwetter

Zur News-Übersicht Klima
Dieser Inhalt steht leider nicht zur Verfügung,
da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.