Für mehr Effizienz und Unabhängigkeit: Kreislaufwirtschaft im Check

- Melanie Probandt
Für mehr Effizienz und Unabhängigkeit: Kreislaufwirtschaft im Check
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Wie viel sparen wir durch zirkuläres Wirtschaften wirklich ein?

Die Industrie steht vor der Herausforderung, bis 2045 klimaneutral zu werden, ohne wirtschaftlich an Stärke zu verlieren oder von anderen Ländern abhängig zu sein. Eine innovative Idee könnte das Problem lösen und sogar noch günstig sein.

Die Klimakrise schadet unserer Wirtschaft. Das ist spätestens deutlich geworden durch Rohstoffmangel, Ernteausfälle und Störungen in Lieferketten. Deswegen gewinnt die Idee der "Circular Economy", der Kreislaufwirtschaft, immer mehr an Bedeutung. Kann das was? Eine neue Studie zeigt erstaunliche Ergebnisse. 

Im Auftrag von Agora fand das Institut Systemiq heraus, dass zirkuläres Wirtschaften für Stahl, Zement und Kunststoffe die Kosten für die Umstellung auf Klimaneutralität um 45 Prozent senken kann. Mehr noch: Auch der Energieverbrauch ließe sich um 20 Prozent reduzieren. 

Kreislaufwirtschaft - was ist das?

Aber was bedeutet das überhaupt, eine Kreislaufwirtschaft? Die Idee erstreckt sich nämlich weit über den üblichen Recyclingprozess hinaus. Statt dass Produkte am Ende ihres Lebenszyklus auf dem Müll landen, könnten ihre Bestandteile in einem endlosen Kreislauf wiederverwendet werden. Der "Circularity Gap Report 2023" zeigt jedoch, dass bisher nur 7,2 Prozent der weltweit benötigten Rohstoffe wiederverwendet werden. 

Effizienz, Innovation, Emissionsverringerung und Unabhängigkeit

Die Chancen, die sich hier verbergen, sind zum einen eine größere Unabhängigkeit von Rohstoffimporten. Der Studie zufolge könnte eine verbesserte Kreislaufwirtschaft außerdem bis 2045 im Vergleich zum linearen Wirtschaftsmodell etwa 25 Prozent der kumulativen Emissionen Deutschlands einsparen. 

Eine ressourceneffiziente Industriestrategie reduziere zudem den Bedarf an Infrastruktur für Wasserstoff sowie für die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid. Die Vorteile einer verstärkten Kreislaufführung seien immens und sollten genutzt werden, findet Frank Peter, Direktor von Agora Industrie.

"Sie helfen nicht nur die Klimaziele zu erreichen, sondern machen die Produktion in Deutschland auch resilienter gegenüber Lieferkettenproblemen und hohen Energiepreisen", so Peter. Zudem würden sie den Wirtschaftsstandort stärken.

Durch die effiziente Wiederverwendung von Produkten und die Förderung von Recyclingverfahren würden dem Institut zufolge auch neue Innovationsfelder geschaffen. "Deutschland und Europa sind ideal positioniert, um die Vorteile der Kreislaufwirtschaft zu nutzen," erklärt Peter.

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