Die wenigsten wissen davon: So kommst Du schneller an einen Arzttermin

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Die wenigsten wissen davon: So kommst Du schneller an einen Arzttermin
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Facharzttermine schnell zu bekommen ist nicht leicht. Es gibt aber eine Möglichkeit, von der kaum jemand weiß.

Einen Facharzttermin zu ergattern ist oft nicht leicht. Es gibt allerdings eine Methode, mit der Du schneller einen Arzttermin bekommst. Kaum jemand kennt sie bisher.

Kennst Du das auch? Der Hausarzt stellt eine Überweisung zu einem Facharzt aus, Du rufst dort an und bekommst dann mitgeteilt, dass ein Termin erst in zwei Monaten möglich ist. So geht es vielen Menschen, vor allem natürlich gesetzlich Versicherten. Doch es gibt eine Möglichkeit, schneller an einen Termin zu kommen, von der kaum jemand weiß.

Es gibt eine Methode, mit der Du schneller an einen Termin kommst

Schon mal von Terminservicestellen gehört? Das haben die wenigsten und das obwohl sie extra zu dem Zweck eingeführt wurden, dass man schneller an einen Facharzttermin kommt. Das Problem dabei ist auch, dass das auch an vielen Ärzten vorbeigegangen ist.

Damals hatte das Bundesministerium für Gesundheit das Versorgungsstärkungsgesetz verabschiedet. Dieses soll unter anderem eine schnellere Terminvergabe in dringenden Fällen garantieren. Daraufhin wurden die Kassenärztlichen Vereinigungen dazu verpflichtet, Terminservicestellen einzurichten. Die Einrichtungen sollen Versicherten, die einen Überweisungsschein haben, innerhalb von einer Woche einen Termin beim Facharzt in der Nähe vermitteln. Die Wartezeit soll höchstens vier Wochen betragen.

Auf der Webseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung heißt es dazu: "Seit Anfang 2016 bieten die Kassenärztlichen Vereinigungen den Service der Terminservicestelle an. Dies hatte die Bundesregierung mit dem Versorgungsstärkungsgesetz so festgelegt. Die Terminservicestelle der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung vor Ort unterstützt Patienten mit berechtigtem Vermittlungswunsch auf Wunsch dabei, so schnell wie möglich (maximal 4 Wochen) einen Termin beim Facharzt oder Psychotherapeuten zu vereinbaren."

Gleichzeitig steht auf der Webseite aber auch, dass dieser Service bisher kaum genutzt wird. Offensichtlich wissen zu wenige davon.

Terminservicestelle: Code auf dem Überweisungsschein benötigt

Um einen Facharzttermin innerhalb von vier Wochen über die Terminservicestelle zu erhalten, benötigst Du einen zwölfstelligen Code auf dem Überweisungsschein. Nur wenn dieser vom Arzt eingetragen wird, kannst Du die Terminservicestelle nutzen. Der Code wird bei den Hotlines der Servicestellen abgefragt. Da Ärzte oft nicht an diese Stelle denken oder gar nicht davon wissen, ist es oft wichtig, den Arzt entsprechend darauf hinzuweisen und ihn in akuten Fällen darum zu bitten, den Code auf dem Überweisungsschein zu berücksichtigen.

Dieser Code weist nämlich auf die Dringlichkeit des Termins hin. Das Bundesgesundheitsministerium bietet auf seiner Webseite einen Überblick über die Terminservicestellen in den einzelnen Regionen. Auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums findest Du dann die richtige Nummer in Deiner Nähe. Lediglich Frauen- und Augenärzte sind von dieser Regelung ausgeschlossen.

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Plan der Bundesregierung für schnellere Arzttermine

Die Verbraucherzentralen begrüßen das Vorhaben der Bundesregierung, dass Kassenpatienten künftig schneller an Arzttermine kommen sollen - fordern aber weitere Verbesserungen.

"Lange Wartezeiten sind in der Tat kein gefühltes, sondern ein echtes Problem für jeden einzelnen betroffenen Patienten", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Maßnahmen wie zusätzliche offene Sprechstunden, die mit mehr Geld für die Ärzte verknüpft werden sollten, seien in ihrer Wirkung allerdings fraglich und keinesfalls ausreichend.

Das Bundeskabinett hat am vergangenen Mittwoch, den 26.09.2018, einen Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf den Weg gebracht, der die Versorgung für Kassenpatienten verbessern soll. Dafür soll unter anderem festgelegt werden, dass Kassenärzte mindestens 25 statt 20 Stunden in der Woche für gesetzlich Versicherte anbieten müssen.

"Es braucht weitergehende grundlegende strukturelle Verbesserungen."

Haus- und Kinderärzte, Augenärzte, Frauenärzte und HNO-Ärzte sollen davon fünf Stunden offene Sprechzeit ohne Terminvergabe anbieten. Die Vermittlung über Terminservicestellen soll ausgebaut werden - statt unterschiedlicher Angebote in den Ländern sollen sie bundesweit unter der Nummer 116117 täglich rund um die Uhr erreichbar sein. Ärzte auf dem Land sollen verpflichtend regionale Zuschläge bekommen.

Verbraucherschützer Müller sagte: "Es braucht weitergehende grundlegende strukturelle Verbesserungen." Dies betreffe etwa die regional ungleiche Verteilung von Ärzten und eine bessere Vernetzung von niedergelassenen Ärzten mit Krankenhäusern. Hier seien nun zwar Maßnahmen vorgesehen. "Aber es bleibt abzuwarten, ob die kleinteiligen Vorhaben zu spürbaren Verbesserungen in der Praxis führen können."

Spahn will zudem die Bezüge von Spitzenfunktionären der Krankenkassen und Kassenärzten offenlegen und für zehn Jahre einfrieren. "Die Gehälter der Verbandschefs sollen bis 2028 nicht mehr steigen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). Um Top-Manager für die Positionen zu finden, müssten sie entsprechend entlohnt werden.

Trotzdem gelte auch für sie das Gebot der Wirtschaftlichkeit, da sie aus Beiträgen der Versicherten bezahlt würden. "Deswegen wollen wir künftig alle Gehaltsbestandteile der Gesundheitsmanager offenlegen."

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