Alarmierend: Borkenkäfer-Zahl erreicht historisches Ausmaß
Anhaltende Dürre hat vor allem in Hessen dafür gesorgt, dass die Zahl der Borkenkäfer so hoch ist wie nie zuvor. Für die Wälder hat das katastrophale Folgen.
Hessens Wälder sind so stark von Borkenkäfern befallen wie niemals zuvor. Die Population der Schädlinge sei "auf eine bislang nicht dagewesene Größe angewachsen", teilte der Hessische Waldbesitzerverband am Montag in Friedrichsdorf mit. In einigen Regionen werde die Fichte von den Borkenkäfern derzeit "buchstäblich aufgefressen und in den nächsten Jahren verschwinden", warnte der Interessensverband.
Trockenheit haben Schuld am schlimmen Befall
Als Ursache für den Schädlingsbefall nannte der Verband erneut die trockenheißen Jahre 2018 und 2019, in denen sich der Borkenkäfer rasant vermehrt habe. Im hessischen Privat- und Kommunalwald seien im vergangenen März bereits 32 000 Hektar dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und hätten geschlagen werden müssen. Das sind den Angaben zufolge im Durchschnitt sechs Prozent der Waldfläche - "und die Größe der Kahlflächen nimmt weiter zu".
Dürre verursacht Buchensterben
Auch die Buche nehme derzeit erheblichen Schaden und sterbe in den trockeneren Regionen von Hessen flächig ab. "Im Hessischen Ried um Mörfelden und Rüsselsheim lösen sich die Wälder auf", berichtete der Verband. Zugleich erneuerte er seine Forderungen nach finanzieller Hilfe. "Viele Waldeigentümer sind zahlungsunfähig und nicht mehr in der Lage, ihren Wald zu erhalten", sagte Präsident Michael Freiherr von der Tann.
Waldsterben aus eigener Kraft nicht mehr aufzuhalten
Sie seien durch Folgen des Klimawandels und Witterungsextreme "in diese Situation geraten und kommen aus eigener Kraft nicht mehr aus der Notlage heraus". Der Verband vertritt die Interessen der kommunalen und privaten Waldbesitzer im Land. Ein Viertel der hessischen Wälder ist in Privatbesitz.
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