Agrarwetter Deutschland: Kommt der ersehnte Regen zu spät?

- Bettina Marx
Agrarwetter Deutschland: Kommt der ersehnte Regen zu spät?
© dpa
Aufgrund der wochenlangen Trockenheit drohen schlechte Ernten.

Das trockene Wetter macht den Landwirten zu schaffen. Auch Verbraucher werden die Folgen der Ernteeinbußen zu spüren bekommen. Steigen nun die Preise?

Der Nordosten Deutschlands erlebt aktuell eine der schlimmsten Trockenzeiten seit über 55 Jahren. Unter der Dürre leiden vor allem die Landwirte. Keine andere Wirtschaftsbranche ist so stark vom Wetter abhängig wie diese.

Aus diesem Grund gibt es in der Meteorologie einen Bereich, der sich ausschließlich mit der Wechselbeziehung zwischen Wetter, Boden und Pflanzen beschäftigt: Die Agrarmeteorologie.

Bodenfeuchte regional unter 30 % nFK - Ernteeinbußen drohen 

Eine der wichtigsten Größen beim Agrarwetter ist die Bodenfeuchte. Unter Bodenfeuchte versteht man den Wassergehalt der oberen Bodenschicht (0 bis 2 m). Werte zwischen 50 und 80 % nFK (nutzbare Feldkapazität) sind für die Pflanzen optimal. 

Die Grafik vom 9.7.2018 zeigt, dass die Bodenfeuchte in Teilen Sachsen-Anhalts derzeit unter 30 % nFK liegt. Das ist extrem trocken! Für die Pflanzen steht viel zu wenig Wasser zur Verfügung. Bei Werten unterhalb 30 % nFK ist mit Ertragseinbußen zu rechnen. Viele Landwirte und Bauern hoffen daher auf Regen. 

Agrarwetter-Prognose für Deutschland

Und der langersehnte Regen kommt auch - lokal sogar zu viel des Guten. Starkregen, der in den kommenden Tagen von den Wettermodellen berechnet wird, bringt hinsichtlich der Trockenheit wenig Abhilfe. Die ausgetrockneten Böden können große Regenmengen in kurzer Zeit nicht aufnehmen. Der Regen kann also nicht in den Boden einsickern, sondern fließt oberirdisch ab und schwemmt oft sogar die Nährstoffe aus dem Boden.

Auch wenn der Starkregen der kommenden Tage die Dürre erstmal nicht beenden kann, die Langfristprognosen machen Hoffnung! Denn das Wetter im Sommer 2018 wird zunehmend wechselhafter. Die von der Trockenheit geplagten Regionen können also bald aufatmen. Unser Meteorologe Kai Zorn beleuchtet die Wetterprognose für die kommenden sieben Wochen:

Siebenschläfer 2018: Änderungen in Sicht
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Bauern bangen wegen Trockenheit um Existenz

Für viele Landwirte könnte der Regen aber etwas zu spät kommen. Denn das trockene Wetter hat den Pflanzen bereits zugesetzt. Im dritten Jahr hintereinander könnte die Ernte der Getreidebauern weit unter dem Durchschnitt liegen. Viele Bauern bangen aufgrund des ungünstigen Agrarwetters sogar um ihre Existenz.

Auch für viele Obstbauern wird 2018 kein gutes Obst-Jahr. Die Erdbeerernte wird wohl zwei Wochen früher als üblich zu Ende gehen.

Die Bauern und Landwirte leider nicht nur unter dem trockenen und heißen Wetter, auch aufgrund der vielen Unwetter der vergangenen Wochen ist in Deutschland mit Ernteeinbußen zu rechnen. Viele Experten erwarten daher steigende Getreidepreise. 

Bayerische Winzer hoffen auf Spitzenjahrgang

Aber immerhin entwickelten sich zumindest die Kirschen recht gut.

Dank des warmen Wetters im Frühjahr und im Sommer können auch die Trauben sehr gut reifen. Laut des Deutschen Weininstituts ist bei der Rebenreife ein Vorsprung von zwei bis drei Wochen zu verzeichnen. 

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