Wetter Dezember 2025: Adventszeit zu mild, doch zu Weihnachten wieder kühler?
Im Dezember hofften viele auf Schnee und kalte Temperaturen, um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Wie der Monat wohl verlaufen wird, siehst du hier in der Langfristprognose.
Winterliebhaber:innen wurden im Dezember schon oft enttäuscht. In den letzten Jahren verlief der erste Wintermonat meist zu mild. Auch in diesem Jahr?
1. Wie wird das Wetter im Dezember 2025?
Im Dezember hoffen viele vor allem für die Weihnachtszeit auf etwas Frost, Schnee und weiße Weihnachten in Deutschland. Doch das kommt statistisch gesehen nur sehr selten vor. In den letzten Jahren war der erste Wintermonat stattdessen immer überdurchschnittlich warm, den letzten wirklich zu kalten Dezember gab es im Jahr 2010. Doch was sagen die Langfristmodelle für den Dezember 2025 voraus?
Die erste Dezemberwoche zeigte sich noch teils winterlich mit niedrigen Temperaturen und etwas Schnee und Glätte. Doch ab dem 2. Advent stellte sich die Wetterlage vollkommen um. Das europäische ECMWF-Modell berechnete für die aktuelle Woche vom 8. bis zum 14. Dezember deutlich zu milde Werte, die bis zu 6 Grad über dem Durchschnitt liegen.

Die zweite Dezemberwoche wird von dem europäischen Modell im Moment deutlich zu mild berechnet. (Quelle: ECMWF/EFFIS)
Auch die Folgewoche wird zu mild berechnet, die Abweichung nimmt allerdings etwas ab.

(Quelle: ECMWF/EFFIS)
In der darauffolgenden Weihnachtswoche vom 22. bis 29. Dezember ändert sich das Bild laut der Temperaturabweichungskarte des europäischen ECMWF-Modells aber. Wetter.com-Meteorologin Denise Seiling erklärt: "Wir liegen eher in dem weißen Bereich, das bedeutet: die Temperaturen liegen im Schnitt. Es wird also etwas kühler."

Die Temperaturabweichungskarte zeigt, dass die Temperaturen wieder im Durchschnitt liegen (Quelle: ECMWF/EFFIS.
Bekommen wir weiße Weihnachten?
Wetter.com-Meteorologe Alexander König hat sich konkret die Möglichkeit einer weißen Weihnacht am 24. Dezember angeschaut und sagt: "Die Erwartungen müssen wir ganz klar runterschrauben. Denn nur etwa alle zehn Jahre dürfen wir überhaupt weiße Weihnachten erwarten. Am Rhein, in weiten Teilen Norddeutschlands oder auch im Osten liegt die Wahrscheinlichkeit nur bei 10 Prozent."
Selbst in den Mittelgebirgen, in den höheren Lagen, gibt es meist nur um die 40 bis 60 % Wahrscheinlichkeit dafür, dass an den Feiertagen mindestens 1 Zentimeter Schnee liegt. Diese Wahrscheinlichkeiten haben außerdem in den letzten Jahrzehnten nochmal deutlich abgenommen, denn insgesamt ist es in Deutschland wärmer geworden, erklärt König weiter.
Als nächstes hat der Meteorologe die sogenannte Ensemble Wetterprognose für München des amerikanischen Wettermodells betrachtet. Bei dieser Temperaturprognose zeigt sich ein recht eindeutiger Verlauf bis Weihnachten mit eher milden Werten. Doch zu Weihnachten werden die Prognosen deutlich unsicherer und schlagen gleichzeitig in die zu kalte und deutlich zu warme Richtung aus. Die Temperaturlinien gehen dann deutlich weiter auseinander.

Die Ensemble Wetterprognose der nächsten Wochen für München (Quelle: Wetterzentrale.de)
"Das, was hier gemacht wird, ist folgendes: Man berechnet das Wetter mit verschiedenen Anfangsvariablen in die Zukunft und sieht dann, wann der Spread auseinandergeht. Daran erkennt man, wann die Vorhersage sehr unsicher wird. Und genau das ist über Weihnachten natürlich noch der Fall", so Experte König.
Polarwirbel kann Wetterentwicklung beeinflussen
Weitere Faktoren wie die Entwicklung des Polarwirbels können unser Wetter beeinflussen, wenn wir auf eine längere Vorhersage von Winterwetter schauen.
Ein schwächerer Polarwirbel kann ein Hinweis auf mögliche Kaltlufteinbrüche sein. Polarwirbel sind große Tiefdruckgebiete, die sich im Winter über den Polen bilden. Für uns relevant ist der Polarwirbel über der Arktis, wo er sich in der Stratosphäre in einer Höhe von 12 bis 50 Kilometer entwickelt. Ist er stark, hat er eine Kreisform und hält die kalte Luft, schwächt er sich allerdings ab, kann er sich wellenförmig nach Süden ausbreiten. Dann kann zum Beispiel Deutschland von kalter Luft geflutet werden. Doch auch wenn diese Form eintritt, kann es so kommen, dass Deutschland gar nicht von der Kaltluft betroffen ist.

Warum ein besonders kalter Jahrhundertwinter aber unwahrscheinlich ist, erklärt die unser Meteorologe Gernot Schütz hier im Video:
"Jahrhundertwinter" – Meteorologe erklärt, was hinter dem Phänomen steckt
2. Klimatische Einordnung des Dezembers
Die letzten zwölf Dezember waren allesamt überdurchschnittlich mild. Dass der Dezember auch anders kann, bestätigt der außergewöhnlich kalte und schneereiche Dezember 2010.
Mit einer Durchschnittstemperatur von -3,5 Grad war der Dezember 2010 der kälteste seit 1969. Damals gab es deutschlandweit weiße Weihnachten. Selbst in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Hohn, die nahezu auf Meeresspiegelniveau liegt, fielen 41 cm Schnee. An der Ostsee wurde eine Schneedecke von 39 cm registriert. In einigen Orten Norddeutschlands gab es sogar neue Rekordschneemengen. Diese große weiße Überraschung ist für die Nordlichter eine Seltenheit.
Der letzte Dezember hingegen war deutlich zu warm und somit der 15. zu warme Dezember in Folge.
Eine Übersicht über die Durchschnittstemperaturen im Dezember der letzten Jahre erhältst du in folgender Tabelle (Quelle: DWD):
| Mitteltemperatur | Abweichung* | |
| Dezember 2024 | 2,8 Grad | + 2,0 Grad |
| Dezember 2023 | 3,9 Grad | + 3,1 Grad |
| Dezember 2022 | 1,8 Grad | + 1,0 Grad |
| Dezember 2021 | 2,6 Grad | + 1,8 Grad |
| Dezember 2020 | 3,0 Grad | + 2,2 Grad |
| Dezember 2019 | 3,7 Grad | + 2,9 Grad |
| Dezember 2018 | 3,8 Grad | + 3,0 Grad |
| Dezember 2017 | 2,6 Grad | + 1,8 Grad |
| Dezember 2016 | 2,1 Grad | + 1,3 Grad |
| Dezember 2015 | 6,4 Grad | + 5,6 Grad |
| Dezember 2014 | 2,6 Grad | + 1,8 Grad |
| Dezember 2013 | 3,5 Grad | + 2,7 Grad |
| Dezember 2012 | 1,5 Grad | + 0,7 Grad |
| Dezember 2011 | 3,8 Grad | + 3,0 Grad |
| Dezember 2010 | -3,5 Grad | - 4,3 Grad |
Wie ist das typische Wetter im Dezember?
- Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 0,8 Grad
- Mittlere Niederschlagssumme: 70 Liter pro Quadratmeter
- Mittlere Sonnenscheindauer: 38 Stunden im Monat
- Weihnachtstauwetter vermiest oft weiße Weihnachten
- Wintersonnenwende am 21. Dezember 2025
Winterwetter im Dezember: Diese Wetterlagen bringen Schnee
Viele sehnen sich im Dezember nach Winterwetter mit Schnee. Hin und wieder ist diese Hoffnung auch durchaus berechtigt. Das Wetter hierzulande wird nämlich einerseits vom warmen Atlantik, andererseits von der immer kühler werden Luftmasse über Osteuropa beeinflusst. Je nachdem welche Strömung sich einstellt bzw. wie die Hoch- und Tiefdruckgebiete liegen, dominiert die milde Strömung oder es gibt Kaltluftvorstöße aus Osten mit Schnee, Eis und Glätte.
Dieser Kampf der Luftmassen hat seinen Ursprung in den großen Temperaturunterschieden innerhalb Europas. Da der europäische Kontinent mit abnehmender Sonneneinstrahlung stärker auskühlt als die umgebenden Meere, entstehen über Europa große Temperaturgegensätze.
Welche Großwetterlage sich einstellen muss, damit wir "richtiges" Winterwetter bekommen, erfährst du hier:
Winteranfang: Wintersonnenwende am 21. Dezember 2025
Apropos abnehmender Sonnenstand: Der Dezember ist der dunkelste Monat im ganzen Jahr. Doch Hoffnung ist in Sicht. Denn ab der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2025 geht es mit der Tageslänge wieder bergauf. Der 21. Dezember markiert nicht nur den kürzesten Tag des Jahres, sondern auch den kalendarischen Winteranfang.
Wenn es draußen noch dunkel ist, fällt es besonders schwer, morgens aus dem Bett zu kommen. Aber einen Vorteil hat der dunkle Monat: Wir können den Sternschnuppenregen der Geminiden besonders gut sehen.
Die dunkelste Zeit des Jahres fällt aber nicht mit der kältesten Zeit des Jahres zusammen. Obwohl der Sonnentiefststand bereits am 21. Dezember 2025 erreicht wird, tritt die kälteste Zeit des Jahres erst Wochen danach auf. Diese zeitliche Verschiebung begründet sich durch die Trägheit des Klimasystems. Zwar kühlt die Luft im Dezember durch die geringe Sonneneinstrahlung immer mehr aus, der kälteste Monat des Jahres fällt in Deutschland aber in der Regel auf den Januar.
Der Januar ist aber nicht nur der kälteste, sondern in der Regel auch der schneereichste Monat in Deutschland. Ob der Januar 2026 ein Monat der Extreme wird und sich ein nachhaltiger Wintereinbruch einstellt, bleibt aber abzuwarten.
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