- Wasserhosen entstehen vor allem unter bestimmten Wetterbedingungen, die eine enge Wechselwirkung zwischen der Temperatur des Wassers und der Luft erfordern.
- Bei extremen Wetterbedingungen können Wasserhosen Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen.
- Während viele Wasserhosen relativ harmlos sind, können insbesondere tornadische Wasserhosen sehr starke Winde und gefährliche Bedingungen verursachen.
1. Was ist eine Wasserhose?
Eine Wasserhose wird unter anderem auch als Wasserwirbel oder Wassertornado bezeichnet. Wasserhosen sind Wirbelwinde, die bei Unwettern über einer Wasserfläche entstehen und dabei Wasser nach oben saugen. Aufgrund ihrer dynamischen Bewegung gilt die Wasserhose als optisch beeindruckendes Wetterphänomen, das allerdings auch erheblichen Schaden anrichten kann. Auf Landmassen wird dieser Wirbel auch als Windhose bezeichnet.
2. Wie und wo entstehen Wasserhosen?
Wasserhosen entstehen vor allem unter bestimmten Wetterbedingungen, die eine enge Wechselwirkung zwischen der Temperatur des Wassers und der Luft erfordern. Diese Phänomene treten vor allem im Spätsommer und Herbst auf, insbesondere über warmen Gewässern wie in der Karibik, dem Golf von Mexiko, dem Südpazifik und dem Mittelmeer. Die Temperatur des Wassers muss dabei mindestens 25°C betragen, um ausreichend Verdunstung zu ermöglichen. Wenn kalte Luft auf das warme Wasser trifft, entsteht ein starker Temperaturunterschied. Dieser Unterschied führt zu Instabilität in der Atmosphäre und begünstigt zudem das Aufsteigen warmer Luft. Unter den richtigen Bedingungen kann sich so ein stabiler Wirbel bilden, der dann als Wasserhose sichtbar wird. Während nicht alle Wasserhosen gefährlich sind, können sie bei extremen Wetterbedingungen Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen - und das sogar mit einem Durchmesser von 200 bis 300 Metern. Im Vergleich zu Tornados sind Wasserhosen jedoch in der Regel weniger intensiv.
3. Warum sind Wasserhosen gefährlich?
Wasserhosen können für Boote, Schiffe und Küstenregionen eine große Gefahr darstellen. Sie besitzen ähnliche Zerstörungskraft wie Tornados an Land und können eine enorme Wucht entwickeln. Sie verursachen starken Seegang, der Boote zum Kentern bringen kann.
4. Wie unterscheiden sich Wasserhosen von Tornados?
Obwohl Wasserhosen und Tornados viele Gemeinsamkeiten aufweisen, gibt es auch markante Unterschiede:
- Ort der Entstehung: Eine Wasserhose entsteht über Wasser, während ein Tornado auf Landmassen auftritt.
- Durchmesser: Eine Wasserhose hat in der Regel einen viel kleineren Durchmesser als ein Tornado.
- Dauer: Eine Wasserhose ist ein kurzlebiges Phänomen, das nur wenige Minuten dauert, während Tornados über Stunden wüten können.
- Ursprung: Während Wasserhosen auf die Wechselwirkung zwischen warmem Wasser und kalter Luft zurückzuführen sind, entstehen Tornados durch starke Temperaturunterschiede und Windscherung, häufig in Verbindung mit Gewittern.
5. Welche Arten von Wasserhosen gibt es?
Es gibt zwei Hauptarten von Wasserhosen, die sich in ihrer Entstehung und Intensität unterscheiden:
- Tornadische Wasserhosen entstehen in Verbindung mit Gewittern und starken Wetterlagen. Der Prozess ähnelt dem von Tornados an Land.
Bei tornadischen Wasserhosen steigt warme, feuchte Luft auf. Wenn diese auf kältere Luft trifft, führt das zu einer starken vertikalen Bewegung. Durch eine sogenannte Windscherung kommt es dann zu unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten und -richtungen in der Höhe, sodass sich eine rotierende Luftsäule bildet. Wenn sich der rotierende Wirbel mit den feuchten Luftmassen verbindet, entsteht ein sichtbarer Trichter. Über Wasser kann dieser Trichter Wasser und Schaum nach oben ziehen.
- Nicht-tornadische Wasserhosen wiederum entstehen auf andere Weise und sind weniger gewaltsam.
Wenn kalte Luft über warmes Wasser zieht, wird die darunter liegende Luft schnell nach oben gezogen. Diese aufsteigende warme Luft bildet kleine Rotationen, die durch lokale Winde verstärkt werden. Der Wasserdampf in der Luft kühlt ab und kondensiert, wodurch der Wirbel sichtbar wird und eine nicht-tornadische Wasserhose entsteht.
Wasserhosen sind schwer vorhersehbar
Wasserhosen sind ein faszinierendes, aber potenziell gefährliches Wetterphänomen. Besonders auf See stellen sie eine ernsthafte Gefahr dar. Die Entstehung dieser Wirbel ist von verschiedenen Faktoren wie Temperaturunterschieden und Windgeschwindigkeiten abhängig, was sie oft unberechenbar macht.
Während viele Wasserhosen relativ harmlos sind, können insbesondere tornadische Wasserhosen sehr starke Winde und gefährliche Bedingungen verursachen. Meteorologen und Meteorologinnen beschreiben immer wieder die Herausforderung, das Phänomen vorherzusagen.
Quellen:
ADAC, Duden, DWD, Focus Online
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