Wetterlexikon: Frost

Frost: Was ist er und wie entsteht er?
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INFO
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  • Frost tritt dann ein, wenn die Lufttemperatur unter den Gefrierpunkt des Wassers gesunken ist
  • Man unterscheidet dabei zwischen Luftfrost und Bodenfrost
  • Nachtfrost kann meist bis zu den Eisheiligen im späten Frühjahr und dann wieder ab dem Herbst eintreten
  • Verschiedene Faktoren entscheiden, wie lange und wie tief sich Frost in den Böden hält

1. Was ist Frost?

Von Frost bzw. Luftfrost spricht man, wenn die Lufttemperatur (welche im Regelfall in 2 Metern Höhe über dem Boden gemessen wird) unter den Gefrierpunkt des Wassers (0 Grad) abgesunken ist.

2. Wie unterscheidet man zwischen der Stärke des Frostes?

Liegt die Lufttemperatur zwischen 0 und -5 Grad, ist von leichtem Frost die Rede. Bei unter -5 Grad bis maximal -10 Grad liegt mäßiger Frost vor. Starker bzw. strenger Frost kommt bei Lufttemperaturen unter -10 bis maximal -15 Grad auf. Ist es noch kälter als -15 Grad, spricht man von sehr starkem bzw. sehr strengem Frost.

3. Was ist Bodenfrost?

Es gibt einen Unterschied zwischen Luftfrost (siehe oben) und Bodenfrost.

Beim Auftreten von Bodenfrost kühlt sich die unmittelbar über dem Erdboden befindliche Luftschicht (bis zu 5 cm Höhe über Grund) bis unter den Gefrierpunkt ab. Der Erdboden muss dabei aber noch nicht zwingend gefroren sein. Das liegt daran, dass Bodenfrost bereits bei leichten Plusgraden auftreten kann.

In der Landwirtschaft und im Bauwesen spricht man von Bodenfrost, wenn die Temperaturen im Erdboden unter 0 Grad liegen.

Auch wenn der Boden noch nicht vollständig gefroren ist, kann sich Frost auf dem Boden an Laub und Co. bemerkbar machen.

4. Welche Temperaturen herrschen bei Frost?

Bodenfrost kann bereits dann auftreten, wenn die Lufttemperatur zwischen 3 und 5 Grad liegt. Beim allgemeinen Frost (bzw. Luftfrost) ist eine Lufttemperatur von 0 Grad oder weniger ausschlaggebend.

5. Was ist Nachtfrost?

Bei Nachtfrost sinkt die Lufttemperatur in 2 Metern Höhe infolge nächtlicher Ausstrahlung unter 0 Grad. Nachtfrost kann besonders als Spätfrost im Frühling (April oder Mai), sowie als Frühfrost im Herbst (September oder Oktober) auftreten und zu Schäden an der Vegetation bzw. bei landwirtschaftlichen Kulturen führen.

6. Wie tief geht Frost in den Boden?

Wie tief Frost in den Boden gehen kann, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Die Art des Bodens (z.B. Lehm- oder Sandboden)
  • Der Bewuchs bzw. die Bedeckung des Bodens (Was wächst oder liegt auf ihm?)
  • Der Wassergehalt des Bodens
  • Die Witterung

Ist ein Boden von Schnee bedeckt, wirkt der Schnee beispielsweise als Kälteschutz. Sandböden bilden zudem schneller Frost als Lehmböden.

Als Frostgrenze bezeichnet man dabei die maximale Eindringtiefe, mit der Frost in den Boden geht. In Mitteleuropa liegt die Frostgrenze häufig zwischen 80 Zentimetern und 1,50 Meter unter der Bodenoberfläche.

7. Wie lange hält sich Frost im Boden?

Auch das kommt auf den Boden an: So konnte in einer Studie aus dem Jahr 1940 gezeigt werden, dass Sandböden deutlich schneller Frost bilden als beispielsweise Lehmböden. Denn bei ersteren kühlen die Bodenschichten viel schneller aus.

Sandböden sind im Schnitt allerdings ca. 2,5 Wochen schneller wieder frostfrei als Lehmböden, bei denen es häufig mehrere Wochen dauert. Lehmböden frosten also langsamer, brauchen aber auch deutlich länger, um wieder "aufzutauen".

Gefrorene Böden tauen unterschiedlich schnell wieder auf. Schnee kann dabei sogar als Kälteschutz dienen.

8. Was ist der schwarze Frost?

Der Begriff "Schwarzer Frost" kommt aus der Schifffahrt und bezeichnet das Vereisen des Schiffes oder Bootes oberhalb der Wasserlinie. Dieser Schwarze Frost kann sich durch Nebel oder Nieselregen bei entsprechend niedrigen Temperaturen bilden.

Schwarzer Frost gilt unter Seemännern als ernstzunehmende Gefahr, da das Schiff oder Boot durch Frost kopflastig werden kann und im schlimmsten Fall zu kentern droht.

9. Wann ist der letzte Frost vorbei?

Hier orientiert man sich an den sogenannten Eisheiligen. Dieser 5-Tages-Zeitraum fällt auf den 11. bis 15. Mai. Man geht davon aus, dass es im Regelfall in diesem Zeitraum zum letzten Mal in der Nacht frostig werden kann.

Hundertprozentig lässt sich das aber nicht vorhersagen. Auch später im Mai kann es durchaus noch einmal zu Nachtfrost kommen, auch wenn das eher selten geschieht.

10. Wie fahre ich bei Frost?

Bei Frost ist es enorm wichtig, vorausschauend zu fahren und vor allem rechtzeitig und vorsichtig zu bremsen. Denn so verhindert man, dass der Wagen ins Rutschen kommt und ausbricht.

Geschieht dies dennoch, hilft es, von der Bremse zu gehen, die Kupplung zu treten und dann gefühlvoll gegenzulenken. Ruckartige Lenkbewegungen sollte man dabei unbedingt vermeiden.

Passend dazu

Nachtfrost

Eisheilige

Verwendete Quellen

DWD, MDR, NDR, Allgäuer Zeitung, Der Exotengärtner

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