WHO empfiehlt: So viel Bewegung brauchst du pro Tag

- Quelle: dpa
Im Winter kämpfen viele Menschen mit einer Erkältung – nicht selten mehrere Wochen.
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Die Bewegung kommt bei einigen Menschen oft zu kurz. Die WHO hat nun veröffentlicht, wie viel man sich täglich bewegen soll. Leider halten sich die Wenigsten daran.

Über 25 Prozent der Erwachsenen und rund 80 Prozent der Jugendlichen bewegen sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht genug. Auch in Zeiten von Corona-Lockdowns sei sportliche Betätigung wichtig, schreibt die WHO in ihren neuen Richtlinien zu körperlichen Aktivitäten: "Jede Bewegung zählt", so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. "Wir müssen uns alle jeden Tag bewegen, auf sichere und kreative Weise."

Mindestens 21 Minuten Bewegung täglich

Für Erwachsene empfiehlt die WHO jede Woche mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden Bewegung. Das sind rechnerisch im Schnitt mindestens 21 Minuten pro Tag. Das gelte auch für über 65-Jährige und Menschen, die mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen leben. Einen zusätzlichen Gesundheitseffekt habe es für Erwachsene, an mindestens zwei Tagen in der Woche die Muskeln zu trainieren, schreibt die WHO.

Durch diesen positiven Gesundheitseffekt sinkt auch die Anfälligkeit für eine Erkältung. Falls du dich doch erkälten solltest, erfährst du oben im Video, wie du sie wieder schnellstmöglich loswirst. 

Andere Richtwerte bei Kindern und Senioren

Für Kinder und Jugendliche seien sogar 60 Minuten Bewegung täglich angebracht. Darunter sollten sie an drei Tagen pro Woche ein intensives Training absolvieren. Menschen ab 65 sollten laut WHO möglichst an mindestens drei Tagen Gleichgewicht und Koordination trainieren und an mindestens zwei Tagen ihre Muskelkraft stärken, um Stürze zu vermeiden.

Über 50 Milliarden Dollar Schaden durch mangelnde Bewegung

Nach Schätzungen der WHO könnten im Jahr weltweit fünf Millionen vorzeitige Todesfälle verhindert werden, wenn Menschen körperlich aktiver seien. Mangelnde Bewegung und die daraus resultierenden Krankheiten kosteten Gesundheitssysteme weltweit 54 Milliarden Dollar (45 Mrd Euro) im Jahr. Regelmäßige Bewegung trage dazu bei, Herzkrankheiten, Diabetes Typ II und Krebs vorzubeugen. Sie könne Symptome von Depression und Angst mildern, einen Abbau der geistigen Fähigkeiten verlangsamen und das Gedächtnis verbessern.

Auch durch richtige Ernährung kann man die eigene Gesundheit verstärken. Besonders Lebensmittel, die Vitamin D enthalten, sind jetzt in den Wintermonaten wichtig:

Im Winter besonders wichtig: Diese Lebensmittel enthalten Vitamin D

Besonders wenig Sport in Südosteuropa

Eine zeitgleich im Fachjournal "PLOS ONE" veröffentlichte Studie zeigt, dass nicht einmal ein Fünftel aller Europäer auf den empfohlenen Trainingsumfang von zwei oder mehr Tagen pro Woche für den Muskelaufbau kommt. Besonders wenig wird demnach in Südosteuropa gesportelt, Deutschland befindet sich auf Platz 6 der 28 untersuchten Länder.

Krafttraining so wichtig wie Ausdauertraining

Übungen wie Liegestütze, Kniebeugen, Gewichtstraining mit Hanteln oder an Geräten dienen dem Aufbau und Erhalt von Muskeln. Mehr und mehr Studien legen nahe, dass ein derartiges Krafttraining mindestens genauso wichtig für die Gesundheit ist wie etwa Laufen, Radfahren oder andere Arten des Ausdauertrainings. So wurden regelmäßige Muskelaufbau-Übungen unter anderem mit einem geringeren Risiko für Diabetes, Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Entsprechend heißt es auch in den Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung von Deutschland neben dem Rat zu anderem Sport: "Erwachsene sollten zusätzlich muskelkräftigende körperliche Aktivitäten an mindestens zwei Tagen pro Woche durchführen."

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Kaum Europäer halten sich daran

Die Studie der australischen Universität von Southern Queensland zeigt jedoch, dass die wenigsten Erwachsenen in Europa dieser Empfehlung folgen. So analysierte ein Team um Jason Bennie 280 600 Datensätze einer europäischen Gesundheitsumfrage, die 2013 und 2014 in allen EU-Mitgliedsländern sowie Island und Norwegen erfolgt war. Belgien und die Niederlande wurden mangels Daten nicht berücksichtigt.

Nordische Länder treiben am meisten Sport

Ergebnis: Gerade einmal 17,3 Prozent der Befragten gaben an, zwei oder mehr Tage pro Woche Krafttraining zu betreiben. Die emsigsten Sportler gab es dabei im Norden (Island, Schweden, Dänemark), die niedrigsten Zahlen im Südosten (Rumänien, Malta, Zypern) sowie Polen und Kroatien. Wie lange das jeweilige Training dauerte, wurde nicht gefragt.

Frauen betreiben weniger Krafttraining als Männer

Zudem fanden die Forscher heraus, dass ein höheres Lebensalter, wenig Ausdauertraining und geringeres Einkommen oder niedrige Bildung mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit dafür einhergingen, hinreichend Muskelkraft zu trainieren. Übergewicht oder Fettleibigkeit wirkten sich ebenso negativ aus. Frauen betrieben insgesamt weniger Krafttraining als Männer. Für die Autoren der Studie bieten all jene Faktoren Hinweise dafür, welche Gruppen besonders im Fokus möglicher Gesundheitsinterventionen stehen sollten.

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