Welttag der Meteorologie: Wolken verstehen

- Bettina Marx
Welttag der Meteorologie: Wolken verstehen
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Cumuluswolken von oben fotografiert - ein faszinierender Anblick.

Wolken spielen eine zentrale Rolle bei der Wettervorhersage und beeinflussen unser Klima maßgeblich. Deshalb steht der diesjährige Welttag der Meteorologie ganz im Zeichen der Wolken.

Der Welttag der Meteorologie, der auf den 23. März fällt und jedes Jahr unter einem anderen Motto steht, dreht sich diesmal um Wolken und ihre Bedeutung für das Wetter und Klima. 

23. März: Welttag der Meteorologie

Der internationale Tag der Meteorologie geht auf den Gründungstag der WMO (World Meteorological Organization) am 23. März 1950 zurück. Eine der wichtigsten Aufgaben der WMO ist die Bereitstellung und der Austausch von meteorologischen Daten sowie die Koordinierung der einzelnen Wetterdienste. 

Klima und Wolken - ein Teufelskreislauf

Das Verständnis des Klimawandels und die Prognose der weltweiten Klimaerwärmung bergen große Unsicherheiten. Das liegt vor allem am undurchsichtigen Verhalten der Wolken. 

Die Wolken reflektieren einen Teil der kurzwelligen Solarstrahlung wieder zurück ins All und kühlen somit die Erdoberfläche. Gleichzeit erwärmen die Wolken aber die Erdoberfläche, indem sie die langwellige Wärmestrahlung der Erde wieder zur Erdoberfläche zurückstrahlen (auch Treibhauseffekt genannt). Wie viele Strahlung reflektiert wird, hängt unter anderem von der Wolkenhöhe und -dichte ab. 

Understanding Clouds - Wolken verstehen

Wolken beeinflussen also den Strahlungshaushalt der Erde und damit unser Klima. Der Klimawandel wirkt sich wiederum auf die Wolkenbildung aus. Bisher kann man aber nur grob abschätzen, wie sich die Temperaturentwicklung auf die Bewölkung auswirkt und welchen Effekt das auf unser Klima hat. Ob die Wolkenänderung das Erwärmen erhöht oder verringert, ist nämlich noch unzureichend bekannt. Um den Teufelskreislauf zu durchbrechen und den Klimawandel vollständig verstehen zu können, ist die genaue Kenntnis über die Wolken entscheidend. 

Außerdem sind Wolken ein wichtiger Faktor im Wasserkreislauf der Atmosphäre. Denn Wolken entstehen durch Kondensation und Sublimation von Wasserdampf. Die Wolken transportieren Wassertröpfchen bzw. Eispartikel über weite Strecken und sorgen für Niederschlag, der wieder in die Ozeane, Flüsse oder Seen fällt. In den Ozeanen, Flüssen und Seen verdunstet das Wasser, wodurch der Wasserdampf wieder in die Atmosphäre gelangt. 

Internationaler Wolkenatlas - Wolken klassifizieren

Wolken werden nach Form, Ausbreitungsart und Höhenlage in verschiedenen Wolken-Gattungen unterschieden. Gernot Schütz zeigt Ihnen in diesem Video eine der gefährlichsten Wolkengattungen.

Um typische Wolkenbilder definieren zu können, wurde von der WMO ein internationaler Wolkenatlas herausgegeben, in dem jede Wolkenform anhand ihres Erscheinungsbildes klassifiziert ist. Insgesamt unterscheidet man 10 Wolkengattungen, 14 Wolkenarten, 9 Wolkenunterarten sowie 9 Sonderformen und Begleitwolken. Bis heute geht die Wolkenklassifikation auf die vier von Luke Howard festgelegten Wolkenklassen zurück. Er führte nämlich die Begriffe Cirrus (Haarlocke), Stratus (glatte Schicht), Cumulus (Haufen) und Nimbus (Schleier) ein.

Wolken sind stets Gegenstand aktueller Forschungsprojekte, deshalb gibt es auch stetige Entwicklungen und neue Erkenntnisse über Wolken. So wird der Wolkenatlas zum heutigen Welttag der Meteorologie erweitert. Eine neue Wolkenart namens "Volutus" sowie Sonderformen/Begleitwolken werden in den Wolkenatlas aufgenommen.

Ob in den kommenden Stunden Wolken über Deutschland ziehen, sehen Sie in unserer Wolken-Vorhersage:

Da die Wolken einen so großen Einfluss auf unser Weltklima haben und zudem ein sehr wichtiger Bestandteil des Wasserkreislaufes sind, ist es enorm wichtig, Wolken zu verstehen. Wissenschaftler und Meteorologen erforschen Wolken und deren Entstehung sowie den Niederschlagsprozess immer weiter, um die Wettervorhersage zu verbessern und den Klimawandel besser erfassen zu können. 

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