Was ist eigentlich der "Skandi-Föhn"?

- Redaktion
Was ist eigentlich der "Skandi-Föhn"?
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Typische Föhnwolken im Gebirge, welche die Gipfel überqueren.

Der Alpen-Föhn ist ziemlich bekannt und sorgt meist in Süddeutschland für mildes und sonniges Wetter. Doch es gibt auch den "Skandi-Föhn", welcher auf der Skandinavischen Halbinsel entsteht.

Wenn man bei Wetternachrichten von Föhn spricht, ist meistens der typische Alpen-Föhn gemeint, der uns im Süden mildes und sonniges Wetter bringt. Doch der Begriff Föhn ist nicht regional an die Alpen gebunden. Auch in den Mittelgebirgen und sogar im äußersten Norden von Deutschland gibt es mit dem Föhn große Auswirkungen auf das Wetter.

Was ist überhaupt ein Föhn-Wind?

Überall auf unserer Welt gibt es bestimmte Wetterphänomene und lokale Windsysteme. Der Föhn-Wind ist einer von den uns bekanntesten.

Die Definition der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ist dafür folgende: "Ein Föhn ist in der Regel ein Wind auf der Leeseite eines Gebirges, der beim Abstieg eine Erwärmung und Trocknung erfährt. Die treibende Kraft sind entweder synoptische Strömungen oder ein Druckgradient über dem Gebirge, aber keine katabatischen Effekte."

Ein typischer Föhn ist daher ein meist starker, warmer und trockener Wind, welcher ein Gebirge überquert und dann von ihm wegströmt. Während er auf den Berggipfeln für Wolken sorgt, die die Feuchtigkeit abregnen lassen, wird er danach immer trockener und es ist meist wolkenlos. Wenn der Föhn das Gebirge überquert hat, "stürzt" der Wind quasi ab und erwärmt sich dabei pro 100 Meter Höhenunterschied um etwa 1 Grad Celsius. Daher treten die frühlingshaften Temperaturen meistens plötzlich auf.

Auch in Skandinavien gibt es Gebirge

Der "Skandi-Föhn" entsteht ähnlich wie sein Namensvetter in den Alpen. In dem Fall des Skandinavien-Föhns gibt es zum Beispiel einen Hochdruckkeil zwischen den Britischen Inseln und ein Tiefdruckgebiet über Nordosteuropa. Dort wird in einer Nordwestströmung die feuchte Luft an die Skandinavische Gebirgskette gedrückt. Beim Überströmen dieser Gebirge trocknet die Luft ab und zieht weiter bis an die deutsche Nord- und Ostseeküste.

Da er ziemlich schnell in Deutschland ankommt, kann er nicht genug Feuchtigkeit über dem Meer aufnehmen und sorgt daher - ebenso wie der Alpen-Föhn in Süddeutschland - für mildes und sonniges Wetter in den norddeutschen Bundesländern. 

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