Unwetterlage an Italiens Westküste - Viel Regen am Golf von Genua
An der ligurischen Küste rund um den Golf von Genua steht eine nasse, teils stürmische Wetterphase an. Von Dienstag an kann es immer wieder kräftig regnen - mit erhöhtem Risiko für lokale Überflutungen und Erdrutsche.
Wieder Unwetteralarm in Italien! An der ligurischen Küste - von der Riviera di Ponente bis in den Großraum Genua - spitzt sich die Wetterlage am Dienstag (16. Dezember 2025) zu. Eine atlantische Störung greift auf den Nordwesten Italiens über und bringt flächigen Regen, teils ergiebige Mengen sowie kräftige Winde. Besonders kritisch: In kurzer Zeit können Bäche anschwellen, Hänge instabil werden und sich das Meer deutlich aufwühlen.
Überschwemmungen und Überflutungen drohen
Nach Angaben des regionalen Wetter- und Zivilschutzdienstes ARPAL sind am Dienstag Niederschläge in ganz Ligurien zu erwarten, am hartnäckigsten in den zentralen Küstenabschnitten. Die kumulierten Niederschläge werden je nach Zone als "signifikant" bis "hoch" eingestuft. "Da ist punktuell mit Überschwemmungen und Überflutungen zu rechnen", erklärt wetter.com-Meteorologe Gernot Schütz.
Zudem ist, wenn sich die Konvergenzzone verlagert, in Küstennähe auch schauerverstärkter Regen möglich, punktuell begleitet von Gewittern. Die Wahrscheinlichkeit von Gewittern ist zwar gering, aber relevant für Sturzflut-Hotspots. Parallel dazu frischt der Wind markant auf: Für Teile der Küste werden starke bis stürmische Böen erwartet, das Meer ist sehr unruhig, lokal mit gefährlicher See auch außerhalb der Häfen.
Nicht nur Regen: Schnee, Glätte und gefrierender Regen im Hinterland
Während es an der Küste meist regnet, kann die Situation im Apennin-Hinterland winterlich werden: Laut AllertaLiguria/ARPAL sinkt die Schneefallgrenze teils auf 400 bis 500 Meter, dazu werden gefrierender Regen und nasser Schnee als mögliche Begleiterscheinungen genannt. Das erhöht das Risiko für glatte Straßen, insbesondere auf exponierten Strecken und in höheren Tälern.
Wie lange hält die Regenlage an? Bis Freitag bleibt es wechselhaft
Die intensivsten Niederschläge liegen nach ARPAL-Schätzung am Dienstag; am Mittwoch soll sich die Lage schrittweise beruhigen, mit nachlassenden Niederschlägen im Tagesverlauf und weiterhin vielen Wolken.
Ganz durch ist die Sache damit aber nicht: In der Trendprognose wird für Donnerstag (18.12.) erneut leichter Regen bei dichter Bewölkung genannt, für Freitag (19.12.) ist es sehr wolkig mit möglichen Regenfällen. Das passt zum Bild einer insgesamt unbeständigen Westlage rund um den Golf von Genua, auch wenn Details zur exakten Schwerpunktlage naturgemäß erst kurzfristig sicher sind.
Die folgende Karte zeigt die aufsummierten Niederschlagsmengen in Italien bis Freitag dieser Woche. Demnach kann es rund um den Golf von Genua weit über 100 Liter Regen pro Quadratmeter geben:

Quelle: ECMWF
Warum Unwetter gerade dort? "Golf-von-Genua-Effekt"
Der Golf von Genua ist bei West- bis Nordwestlagen ein bekanntes Unwettergebiet: Feuchte Luft wird vom Meer an die Küste geführt und an den Bergen Liguriens und des Apennins zum Aufsteigen gezwungen. Das verstärkt Regenfälle, teils über mehrere Stunden. Wenn sich zusätzlich lokale Windkonvergenzen einstellen, kann Regen punktuell noch einmal deutlich zulegen und so für massive Überflutungen sorgen.
Die größten Risiken
Bei dieser Wetterlage sind vor allem drei Dinge im Blick zu behalten:
- Sturzfluten in kleinen Bächen und in eng eingeschnittenen Tälern (Regen fällt schnell ab).
- Überflutungen in tiefer liegenden Stadtbereichen, Unterführungen und an Küstenstraßen.
- Hangrutsche/Erdrutsche, weil die Böden an den steilen Hängen rasch durchweichen.
Im Hinterland und in höheren Lagen kann es zudem winterlich werden: Dort sind Schnee und Glätte, vereinzelt auch gefrierender Regen möglich - kritisch für Passstraßen und Höhenlagen ab einigen hundert Metern.
Das solltest du jetzt beachten, falls du in Italien vor Ort bist
- Meide Bachläufe, Uferwege und Unterführungen, wenn Regen stärker wird.
- Parke nicht in Senken oder direkt an kleinen Flüssen/Gräben.
- An der Küste: Halte Abstand zu Molen, Klippen und Hafenmauern - Wellen können überraschend weit auflaufen.
Für Fahrten ins Hinterland: Winterausrüstung einplanen und lokale Straßeninfos prüfen.
wetter.com-Tipp: In Norditalien lohnt sich jetzt der engmaschige Blick aufs Regenradar und auf regionale Warnmeldungen - gerade am Golf von Genua können Regen-Schwerpunkte kleinräumig kippen. Daher am besten unsere WetterApp installieren.
Neben Italien liegen derzeit auch noch andere Länder im Fokus von Unwettern. So zum Beispiel Marokko und Algerien. Wetterexperte Gernot Schütz blickt in seinem Video zu Beginn des Artikels auch auf diese Länder Nordafrikas sowie auf Spanien, denn auch dort könnte es bis Jahresende noch einmal richtig ungemütlich werden.
Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Weltweite Unwetter
- Straßen werden zu reißenden Flüssen: Mehrere Tote bei Sturzfluten in Marokko
- Erneut Tote durch Riesenwelle auf Teneriffa - eine Person vermisst
- Sturm BRAM sorgt in Irland und Großbritannien für Überflutungen und Stromausfälle
Dieser Text wurde mit Hilfe von KI-Systemen erstellt und von der Redaktion überprüft.
Zur News-Übersicht Unwetter